Für mich und nur für mich

Also, da muss ich jetzt mal etwas weiter ausholen.
Ungefähr alle zwei Monate, wenn ich mal wieder die Wäscheschublade aufräume, knurre ich vor mich hin: Ich muss mir endlich *grrrr* wieder neue verdammte *grrrbmbll* BHs kaufen, *grrrrknurrrrrr.*
Worauf mein geduldiger Mann immer meint: Dann mach doch endlich mal.
„DANN MACH DOCH ENDLICH MAL.“ Ha!
Sorry, aber das kann nur ein Mann sagen, der noch nie BHs kaufen musste. BHs kaufen ist für mich bis letzten Samstag ein echter Alptraum gewesen. Entweder in der Unterwäscheabteilung bei Karstadt, wo die gelangweilt-blasiert dreinschauenden, perfekt manikürt und gekleideten Verkäuferinnen mich bei meiner Frage nach Beratung mit der Antwort „Aber wissen sie denn ihre BH-Größe nicht?“ abspeisten und dabei musterten wie ein seltenes, ekliges und äußerst dämliches Insekt. Ich WEISS, das sie gerade solange warteten, bis ich zwei Meter entfernt war, um sich dann überheblich und falsch lächelnd bedeutungsvolle Blicke zuzuwerfen.
Oder im teuren Wäschelädchen in der nächsten Stadt, in dem die matronenhafte Inhaberin mich in Bhs der Größe 85B (es ist IMMER 85B. Dabei haben gefühlt 80% der Frauen, die 85B tragen nicht wirklich 85B sondern irgendwas anderes) reinplappert (Dochdoooch, junge Frau, der steht ihnen ausgezeichnet, perfekt, neinneinnein, der zwickt nicht, das meinen sie nur, das legt sich noch nach dem Waschen, neinnein, die Körbchengröße passt priiiima, das muss schon alles ein bisschen straff sitzen, wir wollen ja nicht, dass was rausfällt, nicht wahr, hahaha) bis ich zu guter Letzt mit seltsamen Teilen aus dem Laden ging, die sich entweder anfühlten, als hätte jemand ein Weckglas-Gummi einmal um meinen Brustkorb und gleichzeitig über beide Schultern gespannt (der Glöckner-Effekt) oder mit BH-Körbchen, die so locker saßen, dass beim Vornüberbeugen gleich beide Damen neugierig aus dem Pulli fielen.
Bei diesen Erfahrungen ist es nicht verwunderlich, dass ich, nachdem ich den Fisch damals gefangen hatte, auf sexy Unterwäsche pfiff (mein letztes teures Paar Unterwäsche mit Spitze und natürlich zu klein, habe ich zur Hochzeit gekauft und angehabt, noch Fragen?) und einer einzigen halbwegs passenden Marke treu blieb, die ich bis vor drei Jahren per Internet im 2.Wahl Ausverkauf bestellte (Triumph Soft sensation). Seitdem gabs die aber aus Gründen, die sich mir nicht erschliessen, nicht mehr oder nie in meiner Größe, so dass mein BH-Vorrat langsam aber sicher schmolz, bis ich in den letzten Monaten Jahren nur noch mit den Sorten: zu eng, zu ausgeleiert, zu ausgewaschen und gebrochener Bügel aufwarten konnte.
In dieser Situation stolperte ich letzte Woche über die Busenfreundinnen. Eine Offenbarung!
Endlich mal eine Erklärung für die verschiedenen Größensysteme, eine vernünftige Anleitung wie man die eigene BH Größe rausfindet, vernünftige Tips und Ratschläge und vor allem: ein normaler Umgangston! (Nicht dieses pseudo-erotische Werbe-Gefasel über Lingerie hier und Dessous da, Sexyness und Wellness, alles so verführerisch! sinnlich! *kreisch!* Ach, geh mir doch fort mit dem Scheiß, da fühl ich mich doch gleich wie ein Mega-Trampel und dann will ich schon nix mehr kaufen, wann kapieren die Werber das?) Wo war ich?
Ach ja. Nach der Vermessung der Welt des Eichhörnchens, traute ich mich mit der neu ermittelten BH-Größe in einen Hunkemöller und kam anderthalb Stunden später grinsend mit sechs neuen BHs wieder raus. In 85F!

Jahaa. Ich SEHE, dass das nur drei sind. Die anderen drei sind vorgeformte TShirt BHs und die lassen sich in der Größe scheiße fotografieren. Man würde mir glatt eine Brustverkleinerung spendieren wenn ich die zeigte. Mein Mann zuckt immer noch zusammen, wenn er abends einen über dem Stuhl hängen sieht. *aaah, ein Monster!*Aber saubequem. Das Monster *kicher*.
Die Verkäuferinnen in dem Laden (in Bad Homburg übrigens) waren wirklich gut. Kompetent. Pragmatisch. Spaßig. Empfehlenswert.

Window Color mal anders

Diesem Window Color-Hype vor ein paar Jahren konnte ich ja nicht so wirklich was abgewinnen. Das hatte mir zuviel mit Schablonen und ordentlich ausmalen zu tun und erinnerte mich an die Zeiten, als im Kindergarten die Erzieherinnen kurz vor Muttertag/Ostern/Weihnachten/wtf voll im Stress waren, weil sie für alle vierundzwanzig Kinder ordentliche Basteleien ausschneiden mussten die die Kinder dann als „selbstgemacht“ den glücklichen Eltern schenkten. Selbstgemacht hatten die Kinder dann jeweils nur noch allerhöchstens einen Fingerabdruck oder so. Hauptsache sauber ausgeschnitten und nicht vollgekritzelt. Ich als Praktikantin mit der Unfähigkeit, gerade auszuschneiden, hatte da natürlich gelitten und musste mehr als einen Rüffel einstecken. (Ich erinnere mich sehr gut an einen dämlichen Marienkäfer mit rundem Bauch und dicken Punkten, der natürlich PERFEKT rund ausgeschnitten werden musste. Auf meine Frage, wieso das nicht die Kinder selber machen, bekam ich gesagt, das würde dann doch unmöglich aussehen. *umfall*) Wo war ich?
Ach ja, Window Color. Fand ich also doof.
Aus Singapur habe ich dann aber ein Set „Window Color“ Stifte mitgebracht. Erschien mir vielversprechender. (Nicht, dass es die hier nicht vermutlich auch gäbe, aber dort hatte ich mehr Zeit zum Shoppen. *höhö*)
Die Stifte hat das Heuschnupfen- und Erkältungsgeplagte Kind dann gestern entdeckt:

Leiderleider kann ich jetzt die Fenster nicht mehr putzen. Wie sieht das denn aus, drei saubere und ein halbschmutziges Fenster?
Die Stifte sind ganz okay, allerdings hätten wir uns strahlendere Farben gewünscht (Kommentar Maler Nr 1: die Rot sieht voll langweilig aus wie braun!)
In echt ist das Gemälde aber natürlich schöner als auf dem Foto.
Genau wie dieser doppelte Regenbogen von vorgestern morgen ganz früh, der sich in voller Pracht und einem kompletten Bogen über Burg und Dorf spannte. Schön. Leider fotografisch nur jeweils halb festzuhalten, da das Dachfenster unfreundlicherweise im Weg war und ich nicht das richtige Objektiv besitze. Und das Fenster nicht zerstören wollte.

Ein schönes Wochenende und Grüße an alle Pollengeplagten. Haltet durch, es hat ein Ende. Heute und gestern wars schon gar nicht mehr so schlimm und bei Junior tauschen wir gerade die Allergiemedikamente gegen die Erkältungs“bekämpfer“. Nasenspray und Hustensaft.

Mein Beitrag zur Plastikvermeidung:

Ja, das ist eine Plastikzahnpastatube im Restmüll. Und ja, sie ist noch voll. Nichtmal aufgemacht.
Und das kommt so:
Gestern abend mit dem Gatterich zusammen im Hessenfernsehen eine interessante Sendung gesehen: Alles Wissen. (Wobei ich mich grade frage, ob das not tut, alles zu wissen. Da platzt einem ja möglicherweise das Hirn und unter Umständen werden da Sachen erzählt, die man gar nicht wissen will, weil es einem die fröhliche Grundstimmung verdirbt, aber zu diesem philosophischen Ansatz ein andermal mehr. Oder auch nicht.)
Abgesehen von mäßig interessanten Experimenten zum Thema Haltbarkeit von Schnittblumen (gääähhn) ging es dann aber auch um Mikroplastikpartikel in Kosmetikartikeln.
Meine Fresse, da hats mich ja fast vom Sofa gehauen. In MEINER Zahncreme sind Mikroplastikpartikel drin? Hallo? Welchem verwirrten Geist ist denn der Mist eingefallen? Tatsächlich steht in der Inhaltsangabe: Polyethylen. An vierter Stelle!
Ich weiß ja, dass die kleinen Mistviecher immer mehr in Mode kommen, aber ich vermutete sie eher in Autolack, Reinigungsmitteln undsoweiter. Und da ich reinigungsmäßig ohnehin wenig von diesen neumodischen Umweltschweinereien halte und eher in Omas Trickkiste greife (Scheuermilch, Essigreiniger und fürs Klo den Frosch, nech. Langt. Ach nee, Glasreiniger ist auch dabei.) hatte ich bisher ein gutes Gewissen.
Von wegen also.
Sorry, (feingeistigere Gemüter jetzt bitte direkt in die übernächste Zeile hüpfen) aber:
Denen hat doch einer ins Gehirn geschissen! Ist doch wahr, Mensch.
Muss ich denn wirklich aus jeder Ecke damit rechnen und von überallher davon ausgehen, dass ich belogen und betrogen werde und immer, aber auch wirklich immer, alles und jedes kontrollieren ob irgendwelche vollkommen Übergeschnappten da irgendwelche Schweinereien mit veranstaltet haben?
Inzwischen sind die die kleinen Scheißerchen schon in Honig, Milch und sonstwo angelangt, aber macht ja nix, die sind ja ganz lieb und wollen nur spielen, oder was? Wer weiß, was denen alles einfällt wenn die mit unseren Körperzellen Fangen spielen, da entstehen bestimmt ganz neue Freundschaften. Entzündungen, Tumore und wasweißichalles.
Wie gut, dass unser Bundesumweltministerium schon so fix „Forschungsaufträge vergeben hat, um die Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Umwelt zu untersuchen.“ Super! Dann kann ja nix mehr schiefgehen! Bis dahin plädieren wir mal für „einen freiwilligen zeitnahen Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik“. Ah, endlich. Ein klares Wort von Frau Hendricks. Wurde ja auch Zeit, dass sie den Konzernen mal zeigt, wo der Hammer hängt. Wieso bloß habe ich das Gefühl, dass es  seeeeehr      seeeeehr        lange        dauern        könnte,        bis       ein        Ergebnis    schnrchratzepüühh…………
Übrigens behauptet die Elmex-Verbraucherberatung dass sie bereits seit Ende des Jahres 2013 kein Polyethylen mehr in der Zahncreme verwenden und niemals welches in der Juniorzahncreme hatten. Alle seit 2014 hergestellten Chargen seien frei von Mikroplastik.
Nun, ich würde sagen, die Marke hat trotzdem ein klein wenig von ihrem positiven Image verloren. Verkauft euren Mist sonstwem, mir nicht mehr.

Übrigens habe ich meine Wette offensichtlich verloren. Die Welt ist also doch nicht ganz so schlecht.
Ja, gut, Revision und alles, blabla, aber das Urteil steht erstmal, jippiieee!
Zu schade, dass er nicht einfährt bis die Revision durch ist, also vermutlich nie (ich bleibe dabei, der geht nicht in den Knast, to be continued!) aber erstmal hat der Richter ein wichtiges Signal gesetzt. Danke.
Obwohl ich jetzt nich meinen Sprudler kriege, heul.

Geschafft.

Dafür, dass Fasching gerne auch ohne mich stattfinden könnte, war es doch eigentlich ganz nett.

Unser Hühnerkostüm war eindeutig das beste und der arme Gickel wirkte sehr knusprig, aber nach dem Umzug sah das halbe Dorf aus, als sei der Fuchs im Hühnerstall gewesen weil die Hühnerschar soviele Federn verloren hatte.
In meinem Becher ist übrigens Tee. Früchtetee!

Freitagsfisch

Bei uns gibts nie Fisch. Also, so gut wie nie. Ich persönlich find ja Fisch jetzt nicht so arg bäh, ich würde ja öfter mal welchen essen (so ungefähr einmal im Monat), aber meine Mitbewohner mögen keinen Fisch und wehren sich standhaft gegen eine dahingehende Modifikation des Speiseplans.
Ich hatte mal Kabeljau auf einem Wirsingbett, das war sehr schlau (und ein bißchen gemein) von mir, denn der große Mitbewohner mag weder Kabeljau noch Wirsing, aber was soll ich sagen: Anschliessend war auf dem Blech nur noch der Kabeljau über, den Wirsing drumrum hatte er weggefuttert. Hatte vermutlich großen Hunger. (Das der Fisch nicht schmeckte, lag möglicherweise auch daran, dass es ein WeightWatchers Rezept war- eins von den schlechteren*hüstel*.)
Seitdem gibt es bei uns Fisch nur noch in drei Varianten: entweder Seelachsfilet a la Bordelaise von Frosta (das ist wichtig, weil bei Frosta angeblich keine bösen Sachen drin sind, *jaja, ihr mich auch*.) oder, wenn ich das Fischauto erwische, frischen Lachs angebraten mit kleinen Töffelchen und Pilzen. Oder irgendeinem anderen Gemüse, egal. Ahh- Lachs mit Nudeln in Weißweinsauce geht auch ab und zu mal. Oder umgekehrt? Nudeln mit Lachs in Weißweinsauce?
Wie auch immer. Die Tendenz ist klar: Fisch geht hier nur im ganz ganz kleinen Rahmen. Selten. Sehr selten. Grob geschätzt vier bis sechsmal im Jahr, höchstens.
Aber. Heute gabs endlich mal wieder Fisch und sogar welchen, den alle mit „Sind die süß!!“ kommentierten.
Allerdings mit der Post und roh.
Und das kam so:
Letzten Freitag stolperte ich nämlich via Ninas Werkeltagebuch zum Freitagsrebus, und siehe da: Ich wußte auch mal was. Und das, obwohl ich bei Rebussen (Reben? Rebelanten???) immer echt sowas von vernagelt dämlich bin. Ich habs nämlich nicht so mit Nachdenken und Kombinieren. (Hatte ich erwähnt, dass ich nur auf der Dummeschul…?) Und ich finde mal ganz unverschämt: Den Preis hab ich mir grad deswegen verdient. *PatschehändchenübermdickenBauchfaltunddreckiggrins*

 

Der Junior war in diesem Falle übrigens für die Dekoration der kupfergespröözten Betonfische zuständig (um ehrlich zu sein, war dies das Ergebnis einer harten Verhandlung. Seine ursprüngliche Dekoidee hatte nämlich sehr viel mit seinem Zimmer zu tun. Ich könne mir ja MEINE Fische in SEINEM Zimmer ab und zu mal anschauen. Beim Bettenmachen oder was? Ha!!)
Wie auch immer- er fand, die Fische sollten sich in diesem Bett aus Valentinstagsübergebliebenen verwelkten Rosenblättern durchaus wohl fühlen. Hmpf. (Ich finde ja, sie müßten sich nicht so verstecken. Man sieht sie ja kaum. Vielleicht sollte ich mir doch noch die silberne Minietagere für 8,95 in unserem Geschenkelädchen gönnen. Als Aquarium für die Fischlis.)
Liebe Nina, du siehst: kaum angekommen, sind die kleinen Kerlchen schon heiß umkämpft.
(Mit den Kuhbonbons hatte ich seltsamerweise nicht solche Probleme. Die mag hier keiner ausser mir, und leider ist die Tüte auch schon halb leer *hust*)
Was wollte ich noch sagen?
Ach so. Ich spiel demnächst Lotto, wenn ich hier andauernd was gewinne. Ist doch wahr.
Nein, das wars nicht. Achso, das wars:
Liebe Nina, vielen Dank. Es ist ja sowieso schon immer schön, was zu gewinnen. Aber das schönste ist es doch, wenn es was selbergemachtes ist und dann auch noch etwas aus der „Kannichnichismirzukompliziert“-Ecke UND von jemandem, den man gerne liest und, ich gebs zu, ein bißchen beneidetwundert. Ich freu mich wirklich über die Fische und werde sie in Ehren halten, denn sie sind von Nina, der vielfach begabten Wort-und Materialwerklerin.
Danke!

Schade.

Sehr geehrte Frau oder sehr geehrter Herr
Eine gut bekannte internationale Gesellschaft Sie unsere Gesellschaft möchte Ihnen eine Arbeitsstelle anbieten. Wir können Ihnen die Stelle von einem Großkundenbetreuer nicht anbieten, aber die Vakanz von einem Manager im Absatzgebiet ist offen.
Damit wir die benötigte Information können Sie gerne das Bewerbungsformular unten ausfüllen www.alana.in.ua/de/
Danke für Ihre Rücksicht,
Menschenkraftdienst
Wilhelm Marlow

Und ich wollte doch so gerne Großkundenbetreuer im Menschenkraftdienst werden. Aber dafür müßte ich natürlich erstmal wissen, ob ich eine Frau oder ein Herr bin.
Schnüff.

Lacher des Tages

Sehr geehrter Kunde,

Als vorbeugende Maßnahme alle unsere Kunden sind erforderlich, um Bankkonto zu aktualisieren. Bitte durch diesen Link gehen, um die Aktualisierung selbst zu tun.

VOLKSBANK sicherzustellen, dass System-Verifikation sorgen jeden Monat, um bessere Dienstleistungen für unsere Kunden valable bereitzustellen.

Nach dem Update wird sie einer unserer Mitarbeiter kontaktieren, um den gesamten Prozess zu vervollstandigen. Wenn der Vorgang abgeschlos
werden Sie wie gewohnt, ihr online-Banking mit der volks bank verwenden können.

Wir wollen Ihnen im Voraus für Ihre Mitarbeit danken.

VOLKS BANK

Mit freundlichen Grüßen,
VOLKSBANK

Ich würde gerne mal wissen, ob es wirklich Leute gibt, die auf so eine Mail reinfallen?
Das KANN doch nicht funktionieren.
*KopfschüttelndwiederansKuchenbackengeht*

Es ist soweit.

Die NSA (Neugierige Hühner Sehen Alles) beobachtet mich jetzt schon in meinem eigenen Wohnzimmer! Ich fühl mich so…. so……. BEOBACHTET.

Für den Frauenstammtisch tu ich ja so einiges, trotzdem bin ich sehr froh, dass ich mich diesesmal am hessenweit (ach, was- weltweit!) vermutlich kleinsten Faschingszug wenigstens nicht zum Affen machen muß. Nur zum Huhn.
Gut, der Faschingszug ist jetzt garnichtmal soooo klein. 15 Gruppen? Zwanzig? Keine Ahnung. Aber er hat definitiv die wenigsten Zuschauer.
Die Einwohner laufen schliesslich alle mit *muuharharhar*- Verzeihung: *goockgockgockgock*.
Macht nix, dann schmeissen wir uns die Kamelle eben gegenseitig um die Ohren. Schokoeier natürlich.
(Und weil eins von den Kostümen für mich ganz alleine ist (das obere), verlinke ich das jetzt mal fix bei Rums, jippiee!)
Die Fremdensitzung habe ich piratenmäßig bereits überlebt. War knapp.
Zusammen mit fünf anderen Frauen hatte ich seit November mit den Dorfkindern zwischen drei und neun (oder zehn?) Jahren ein selberausgedachtes Stück eingeübt- die Jungs als Piraten, die Mädchen als Tänzerinnen. Genderneutrale Erziehung sieht definitiv anders aus, aber was soll ich sagen: Die Jungs WOLLTEN säbelschwingend die Bühne entern und die Mädels in münzenklingelnden Bauchtanzkostümen als zarte Tänzerinnen den Zuschauern den Kopf verdrehen. Auf GAR keinen Fall wollte ein Mädchen Piratin oder ein Junge Tänzer sein. Hmpf.
Ich hatte ja zugegebenermaßen rein berufsbedingt ein wenig Bauchschmerzen bei so eindeutigen Rollenklischees, ich meine: da ist ja nochnichteinmal mehr ein winziger Funken von geschlechtsneutraler Erziehung. Was hat uns der ganze Feminismus eigentlich eingebracht, wenn das dann so endet, aber: siehe oben. Unser Vorschlag für den Abgang, dass nämlich jeweils ein Pirat und eine Tänzerin Hand in Hand von der Bühne gehen sollten, sorgte für die größtmögliche Empörung unter den Größeren. Waas? Neee!! Pfuibääh!
Aber ansonsten hatten wir echt Spaß.
Leider habe ich kein Bild vom Auftritt für euch, da erkennt man alle drauf und fremde Kids im Blog geht ja garnicht.
Nur dieses hier mit dem aufgeregtesten kleinen Piraten (und die große Piratin war nicht weniger nervös):

Ich bin froh, dass er mir nicht das Auge ausgestochen hat vor lauter Lampenfieber. Ts.
Wie will der je seine Abiturprüfung schaffen, wenn er schon bei so einem Auftritt so aufgeregt ist?
(Augen auf die unterste Reihe. Von mir hat er das nicht!)

Das Freundebuch hatte er übrigens ganz ohne unsere Hilfe (vorlesen oder so) ausgefüllt. Nur bei der Lieblingsmusik musste er passen, das hat er mich später schreiben lassen.
Die Freundebücher sind ja so ein spezielles Thema. Irgendwann schreibe ich mal die vollkommen irrsten Fragen aus Freundebüchern für 5-9jährige auf. Und beantworte sie dann. Gruselig, wirklich gruselig.
Wer hätte gedacht, dass diese unsägliche Diddlmaus die Neunziger überlebt? Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll- Diddl, Cars oder diese sirupsüßen Pferdebücher- jedes anständige Pferd würde Lasagne aus so einem Pferde-Freundebuch machen.
Pfffrrrrrrhüüüü.
Ich musste mir jedes Mal die Zähne putzen um den kitschigzuckrigen Geschmack aus dem Mund zu kriegen, wenn ich die kitschigzuckrigen Fragen vorlesen mußte. Zum Glück liest er jetzt selber. 🙂

(Meine liebste Pferderasse: Egal, Hauptsache, sie schmeckt gut. Neeeiiiiiin, war nur Spaß, nur ein SPASS, echt jetzt!!!)
*Hust* Kennt übrigens einer die Lieblingsmusik des kleinen Karrieristen:

Der neuste Hot Stuff bei den Kids. Ich wollte es nicht glauben und habs gewikit– es ist tatsächlich eine Parodie, uff. Sowas KANN man nicht ernst meinen.
Wobei mir persönlich ja diese Version auch total gut gefällt:

Der Kleine wird es lieben. Ich auch.
Jetzt guck ich mal nach Gegnern.

 

Endlich mal wieder ein Freutag

Also nicht dass einer denkt, hier gäbe es sonst nix zum Freuen, im Gegenteil. Wir freuen uns ja prinzipiell schon mal andauernd aneinander und übereinander und über andere sowieso.
Aber das ist ja das normale Leben und auch wenn wir das ganz prima finden, wäre es ja ein wenig langweilig aufzuschreiben. „Heute habe ich mich gefreut weil die Sonne scheint, und heute weil der Kleine mich nicht angemeckert hat beim Wecken, und heute, dass mich der Vollidiot morgens beim Überholen nicht ins Jenseits gerammt hat, fand ich auch ganz toll… „*gäääähhn*. Normales Leben eben.
Aber ab und zu gibts ja auch mal was besonderes zum freuen. Der Überknaller war ja diese Woche das Päckchen von Paula, aber wer hätte es gedacht- das konnte ich mir nicht zum Freutag aufsparen, das musste gleich raus, kam ja schliesslich schon am Dienstag. Und so wie ich kein Geschenk unausgepackt lassen kann, so kann ich auch Sachen nur ganz schwer für mich behalten. (Nummer 24, übrigens.)
Wo war ich? Ach ja. Also, vor fast einem Jahr habe ich bei einer Verlosung vom Pulsinchen zwei sehr coole Siebdrucke gewonnen. Allerdings schwante mir bereits beim Auspacken, dass die Zielperson, deren Klamotten die Drucke verschönern sollte, möglicherweise nicht so ganz mitspielen würde.
„Neiiiin, Mama, der Wolf ist gruselig, den WILL ich nicht auf einem Pulli und nahaiiin, die Eidechse ist toooohoooot, die will ich auch nicht, neinneinnein!!!“
Super.
Unnötig zu erwähnen, dass der zu diesem Kind zugehörige Vater sich ähnlich ausdrückte, nur etwas diplomatischer. Coole Klamotten gehen auch da GARnicht. Und selbstgenäht erst recht nicht.
Also gut, ich sagte ja schon mal: Ich kann warten. Meine Zeit wird kommen.
Und vor ein paar Tagen brachte der beste Ehemann von allen dem knuddeligsten kleinen Spießer von allen ein neues graues Sweatshirt vom Klamottenschweden mit, so ganz ohne irgendeine Verzierung. Und die hinterhältigste Mutter von allen fragt scheißfreundlich, was wir denn darauf pappen sollen „weißnicht“, na, wie wäre es denn mit einem Tier „och, ja“, greift zackig hinter sich, holt den Wolf raus, präsentiert ihn dem verdutzten Sohn und, was soll ich sagen: „Auja, Mama, der ist cool, mach den drauf!“

Na also. Wenn das mal kein Grund zum Freuen ist, deshalb ab damit zu Knuddelwuddels Freutag.
Vielen Dank nochmal an das Pulsinchen, diesmal auch vom Sohn!
Und die Echse kriegen wir auch noch unter…:-)