Gin Liebe

In diesem Sommer habe ich beschlossen, dass ich das mit dem Alkohol jetzt endlich mal in geordnete Bahnen lenken muss. Es geht ja nicht, dass ich meinem Mann immer die teuren Whiskys wegsaufe, wo die mir ja jetzt gar nicht mal sooooo dolle gut schmecken. Mehr als Glenmorangie brauch ich eigentlich gar nicht.
Ich musste mir also was eigenes suchen, wofür ich mein Doppeljobgehalt sinnlos zum Fenster rauswerfen kann. Da fiel mir der Gin Tonic wieder ein, den wir in Singapur des öfteren geschlürft hatten, der war hier bislang immer nur recht halbherzig aus Gordons Dry und Schweppes zusammengemixt- das sollte doch noch aufzuwerten sein, daher wurde im Sommer erstmal zusammen mit der Ginfreundin ein Gin-Tasting bei der Volkshochschule gebucht.
Hört sich scheiße an, war aber ganz nett. Die Dame (Deutschlands weltbeste und einzige Gin/Whisky/Rum-Sommeliere mit internationaler Sauferfahrung oder so ähnlich, was weiß ich, ich habs mir nicht behalten) hatte einen veritablen Schlagschatten, war aber ganz erträglich. Sie spulte nach einem vergleichsweise winzigen Begrüßungsdrink
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(langt doch grad für den hohlen Zahn) erstmal eine dreiviertel Stunde den Wikipedia-Eintrag über Gin ab nach dem Motto „Was sie schon immer gerne gleich nach dem Hören wieder vergessen wollten“. Zusammengefasst unter der Überschrift: „Sie sind hier schliesslich bei der Volkshochschule, da wird erst gelernt und dann gesoffen“ war das aber schon fast amüsant. img_1837
Ein bißchen fies war, dass der Vortrag vor dem reich gedeckten Probiertisch mit ungefähr hundert Sorten Gin, Tonics und sonstigen Kram stattfand, aber zum Glück hat sie sich noch rechtzeitig besonnen und das Zeug zum Abschuß freigegeben, bevor die Zuhörerschaft sie aus dem Weg schubsen konnte.

Aber dann gings los. Wir durften ALLE Gins auf dem linken Tisch mit jeweils unterschiedlichen Tonics und sonstigem Dekorations-Gelumpe probieren, das waren zehn Stück an der Zahl. Haben wir natürlich locker geschafft. Auf dem rechten Tisch standen auch noch diverse Flaschen, die man auch gerne alle probieren durfte. Ich schätze mal verwegen, das von den Anwesenden an dem Abend niemand mehr gefahren ist…
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Die einzelnen Gins bekamen ganz unterschiedliche Sachen mit ins Glas geworfen, angeblich um den Eigengeschmack zu unterstreichen, ähh- ja. Das ist wieder mal was für Leute mit Milliarden Geschmacksknospen die im Brot noch rausschmecken, welches Reh mal aufs Weizenfeld gepieselt hat. Ich hab leider nur drei Geschmacksknospen, die können nur lecker, naja und bäh.
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Es gab Gin mit Blaubeeren (lecker), mit Gurkenstück (naja), Oliven (bäh), Rosmarin und schwarze Pfefferkörner (bäh), Zitrone (lecker), Orange (lecker), Kakaoschnaps (naja) und Tomate und Basilikum (bäh. BÄH!).
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Letzteres wurde sofort aus meinem Glas exorziert und der Gin kam auf die Todesliste.
Den Rest Zutaten habe ich (wahrscheinlich zu Recht) sofort wieder vergessen. Ach nee, einen gabs noch: „Tea-infused“- das war der einzige, den wir nach einem winzigen Schluck sofort in die Blumenrabatten gekippt haben. Da kippte die Dame eine ganze Flasche Gin auf so einen ekligen Instant-Kaltgetränk-Teebeutel, der Gin färbte sich langsam pink und bis er dran war, nahm er den widerlichen Geschmack nach künstlichem Aroma und Süßstoff an, das war ENTSETZLICH! (Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich kurz, jetzt macht sie den Reißverschluß im Genick auf und aus der Haut schlüpft Edward, die Schabe, die die Welt unterknechten will. Was für einen Sinn soll es sonst haben, edlen Gin auf Instant-Tee zu kippen? Ich kanns immer noch nicht fassen. Sommeliere mit internationaler Erfahrung…)
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Boah, ey. Widerlich.
Für den Hausgebrauch beschränke ich mich vermutlich ohnehin auf Tonic und Eiswürfel. Alles andere ist ja eher unpraktisch. Man stelle sich vor, ich möchte einen Caorunn mit einem Orangenscheibchen garnieren. Was mach ich mit dem Rest der Orange? Acht Gintonics hintereinander weg trinken? Neenee, ich lass das ganze Zeug besser weg, beschränke mich auf das wesentliche und fange an, Gin zu sammeln. Und bei Gelegenheit zu trinken.
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404- Kuchen

Zwischendurch mal wieder überprüft ob es inzwischen besser mit dem Kuchenbacken klappt.
Nunja.
So sollte der New York Cheesecake aus dem Buch aussehen:
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Das wär doch ein toller Kuchen für die Konfirmation meines Patenkindes nächste Woche? Zum Glück hab ich ihn vorher probegebacken, puh…

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Die gelbliche Pampe da oben drauf ist die Saure Sahne, die laut Rezept drauf und 15 Minuten mitgebacken werden sollte. Und in der Füllung sind exakt die 100 Gramm pürierten frische Erdbeeren drin, die rein sollten. Wegen der rosa Farbe, statt Lebensmittelfarbe. Okay, da möchte ich mal davon ausgehen, dass das mit den ekligen Wassererdbeeren nicht klappt die es jetzt zu kaufen gibt, da ist von roter Farbe ja noch nicht allzuviel zu sehen.
(Üblicherweise kaufe ich Erdbeeren ja nur dann, wenn es sie im Garten oder in den kleinen Hüttchen am Straßenrand zu kaufen gibt- direkt neben dem Spargel. Aber gut, um den Kuchen auszuprobieren, brauchte ich nun mal Erdbeeren, also Augen zu und durch. Was tut man nicht alles für die (Back)Kunst.  Bei dem Kuchenergebnis wollte ich die Erdbeeren aber lieber nicht auf dem grauslichen Kuchen traumatisieren, da habe ich einen halben Eimer Zucker drübergekippt und als Nachtisch gegessen. Ging.)
Der Cheesecake schmeckte zwar ganz gut, aber er sah eindeutig aus wie irgendwas, was die Müllabfuhr ausm Biomüll verloren hat. Mal abgesehen davon, dass auch dieser Kuchen zu den Dingen gehört, die man nur in streichholzkästchengroßen Portionen verdrücken kann- wegen dem Kilo Doppelrahmfrischkäse. Bööörps.
In Zukunft gilt also bei diesem Rezept: 404- Page not found.

Der zweite Kuchenfail ließ nicht lange auf sich warten. Ich mag ja gerne Hefezopf mit Füllung und alles was so ähnlich ist, da fand ich dieses Rezept wirklich lecker- Schokoladen Babka. Ein Hefezopf mit Schokoladenfüllung! … Ich hätte es wissen müssen. *seufz*
Sobald ein Rezept auf einem hipstermäßigen Foodstyleblog auftaucht, ist es nix für mich.
Das scheint was psychologisches zu sein. Ich mutiere augenblicklich zum Backhonk und die Kuchen mit den schönsten Bildern werden garantiert die schlimmsten Krüppel. Isso.
Bitteschön, so sollte die Chocolate Swirled Babka aussehen:
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Und so sah sie aus:
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Man hätte eine verdammte Kinderfaust durch die Löcher stecken können und beim Anschneiden zerfällt das ganze Teil in Brocken, sowas kann man doch niemandem anbieten, verdorri! *grrr* Geschmacklich ist das Teil allerdings weit vorne, sag ich mal. (SOGAR MEIN SOHN HAT EINEN GANZEN HAUFEN BROCKEN EIN GANZES STÜCK DAVON GEGESSEN! Wenn das mal nicht der Adelstitel ist…) Die Füllung besteht aus geschmolzener Zartbitterschokolade, ein paar gehackten Walnüssen und Eischnee- vermutlich hat der sich beim Backen verdünnisiert und dann diese Riesenlöcher hinterlassen.
Auch nix fürs Renommee.

Damit das nun hier nicht so aussieht, als könnte ich garnix, muss für mein Selbstbewusstsein noch was gelungenes her.
Zurück zum Spargel. Juhu, endlich Spargelzeit, mag man denken, aber weit gefehlt. Das, was da grad an den Büdchen verkauft wird, scheint kein Spargel, sondern schwarzer Trüffel in Spargelform gepresst zu sein, wenn man sich den Preis so ansieht.
14,90 das Kilo- *kreisch* (Sorry, dem Spargel vom Gemüsehändler in großstädtischer Fußgängerzonenlage „Deutshe Spargel, Fümf Euro 1 Kilo“ traue ich nicht über den Weg. Wo soll der bitte her sein?)
Aaaber, für die armen Schlucker unter uns: man kann ja am Spargelbüdchen Bruch- oder Salatspargel für höchstens sechs Euro das Kilo kaufen. Dann hat man trotz der Preise den ersten Spargel der Saison auf den Tisch gebracht:
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Warmer Spargelsalat mit Pinienkernen, Basilikum und Parmesan. Soße (oder muss das Vinaigrette heißen?) aus etwas Walnussöl, Honigessig, Pfeffer und Salz. Fertig. Kann auch ein Honk wie ich. (Man könnte es wahnsinnig übertreiben und noch ein paar grüne Salatblätter und/oder Rucola dazuwerfen. Kann man aber auch bleiben lassen.)
Ganz hervorragende Beilage zum ersten Grillteller des Jahres letzten Montag:
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Eine echte (von Freunden importierte) Thüringer Bratwurst, dazu selbstgebackenes Brot- in diesem Fall allerdings gekauft, denn das warme Wetter hat uns doch einigermaßen überrascht (und inzwischen wieder verlassen), und dazu Kräuterbutter.  Mehr brauche ich beim Grillen nicht.
Die Kräuterbutter hat meine Mutter übrigens nach einem Rezept vom Glatzkoch aus Sahne und Kräutern selber zusammengekleppert. Das sind so Sachen, die waren in meiner Kindheit noch selbstverständlich. Ok, jetzt nicht die Kräuterbutter, das Konzept von gewürzter Butter kannte ich damals noch gar nicht, meine Oma vermutlich auch nicht, also jedenfalls gabs das nie. Nee, einfache Butter, die haben wir anfangs immer noch selbst im Butterfass gedreht aus Sahne von den eigenen Kühen aus dem Stall. Aus Sahne aus der Milch von den Kühen natürlich.
Heute muss man ohnehin gekaufte Sahne nehmen, wer hat schon noch ne Kuh im Stall? (Ok, ich kenn schon noch die ein oder andere Kuh, aber die geben keine Milch, höchstens blödes Zeug von sich…*höhöhö*). Da mach ichs mir lieber einfach und kauf gleich die Butter, aber die selbstgeklepperte war echt lecker, und mehr Arbeit als ein Dip machts auch nicht. Sagt meine Mutter, Grüße an den Glatzkoch.

Foodcontent

oder auch: endlich mal wieder was zu essen hier.
Bekanntermaßen bin ich ja nicht so der Feinmotoriker, was die Herstellung von Essen angeht, eher so die Frau fürs Grobe. „Alles zusammen in den Topf und los geht das“ gelingt bei mir besser als „68,5 Gramm von diesem und 16 Gramm von jenem genau 14,7 mal um die linke und dreimal um die rechte Achse rühren, danach für zweieinhalb Minuten leicht siedend kochen…hä?“
Ich meine, ich halte mich natürlich an Mengen- und Zutatenangaben im Rezept, also manchmal jedenfalls, und irgendwie kommt immer was essbares dabei raus, aber schön isses in den seltensten Fällen, das muss ich zugeben.
Da kommt mir sowas von Haus aus schon häßliches wie Linsensuppe sehr recht, denn ganz ehrlich: was kann man an Linsensuppe schon noch optisch versauen? Eben.
Als altes Bauernkind bin ich ja das Essen von seltsam aussehendem Zeugs gewöhnt (Erbelskuche, *verdammich,dashatteichdochschonmalverbloggt,ichfindsnichtmehr*, Erbelskließ (die sind grün. Und wie grün die sind.) Jägerkohl *blärch*, diverse Eintöpfe… ok, ich hör auf bevor einem schlecht wird)
Wo war ich? Ach ja, die Linsensuppe. Selbstverständlich habe ich die Linsensuppe schon immer selber gekocht, allerdings unter Zuhilfenahme einer Dose Linsen mit Suppengrün. Ich ging nämlich aufgrund einer Mischung aus Kindheitserinnerungen und Recherchefaulheit davon aus, dass man für Linsensuppe diese getrockneten Linsen ewig (und drei Tage) einweichen muss und da das eine Form von Küchenplanung erfordert die in meinem Hirn nicht angelegt ist (So, wir essen heute Linsensuppe. Wie, die Dinger hätte ich gestern einweichen müssen? Gut, gibt Tiefkühlpizza.) gab es halt nur die Alternative „Linsen und Suppengrün“ aus der Dose. Ist immerhin keine Fertigsuppe, auch wenn ich förmlich spüren kann wie der Glatzkoch sich zu einer Schimpfkanonade über Schimpansenküche aus Dosen aufbläht, ich zieh vorsichtshalber schon mal den Kopf ein…
Nun also.
Da kam mir das Rezept für Linsensuppe vom verehrten Kochlehrer (den ich vor kurzem anlässlich seines 200.000sten Zugriffs interviewen durfte, hat hoffentlich jeder gelesen?) gerade recht, der sich über die unausgesprochene Anweisung „Linsen einweichen!“ einfach so hinwegsetzte. Donnerschlag.
Aber, Freunde, es ist wirklich so: irgendwann in den letzten dreissig zwanzig zehn Jahren seit der letzten Linsensuppe von Oma hat jemand Linsen OHNE EINWEICHEN erfunden.
Einfach 45 min kochen und fertig ist das. Steht sogar auf der Packung.
Wenn man also nach dem Rezept von Wesfood eine Linsensuppe zubereitet und richtige Speck-und Schinkenwürfelchen (vom Metzger umme Ecke zum Beispiel) zum Anbraten verwendet UND die Suppe mit echter selbstgemachter Brühe (oder dem Kraftsaft aus dem letzten Kalieberpaket, ein geiles Zeug für alle die zu faul zum Selberkochen sind) auffüllt UND dann noch anständige Mettwürstchen von einem Metzger, nicht aus dem Supermarkt (in diesem Fall die genialleckeren Mettenden ebenfalls aus der Kalieberlieferung) reinschmeisst, dann, und NUR dann! Kriegt man eine so unfassbar leckere Linsensuppe die leider immer noch häßlich ist, aber einfach saugut schmeckt.
Linsensuppe Collage

Übrigens befand sich in dem Kalieberpaket auch der neueste heiße Scheiß. Also ehrlich, ich bin ja für klare Kategorien: Marmelade ist süß. Alles was nicht süß ist, darf sich nicht Marmelade nennen, das bringt mich durcheinander. Aber die halten sich ja an nix und verkaufen seit neuestem nun auch noch Marmelade. Speckmarmelade.
Ich hätte das ja nicht gekauft bei meiner Phobie vor allem was neu und anders ist. Aber mein Mann rastet bei sowas ja sofort ein, vor allem wenn „Speck“ draufsteht und schwupp, lag so ein Glas im Warenkorb.
Speckmarmelade Collage
Puh, also, was soll ich sagen… Die Meinungen sind geteilt. Mich kannst du jagen mit dem Zeug, was meinen Mann sehr fröhlich stimmt- so hat er das ganze Glas für sich alleine und muss niemandem was abgeben. Er findet die Zutaten (Schweinebauch, Zwiebeln, Knoblauch, Ahornsirup, Whisky, Muscodingsbumszucker und wasweißichnochalles) allesamt sehr fein aufeinander abgestimmt, keiner drängelt sich in den Vordergrund und zusammen ergibt das Ganze eine Geschmacksexplosion im Mund.
Für alle Speck, Bacon und BBQ-Liebhaber also eine unbedingte Empfehlung!
Ich täte es ja nochmal versuchen, wenn kein Speck mehr drin wäre…. bis dahin bleibe ich bei meiner Schinkenwurst, die ist auch für Kinder empfohlen, da sieht man mal wieder was ich für ne Sissi bin. Seufz.

Is ja Magic

Sagte Junior als ich ihm stolz mein neuestes Spielzeug vorstellte. Aber dazu später mehr.

Erstmal Konfetti aus den letzten Wochen:
Das angesagte heftige Unwetter vom Rosenmontag erhob hier nur mal für dreissig Sekunden drohend die Faust, das sah dann so aus:
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Glück gehabt…
Unsere Faschingsaktivitäten hätte das Unwetter aber ohnehin nicht eingeschränkt, da hier seit Wochen die Erkältungswelle rotiert. Langsam nervts und der Lust-auf-Fasching-Pegel sank von sowiesoschon Naja auf Lasst mir die Ruh:
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Heute ist ja zum Glück Aschermittwoch, also haben wir das Gedöns schon wieder hinter uns, puh. Zum Fasching-in-der-Schule-Dienstag musste aber ein Beitrag fürs Büffet geliefert werden und da konnte ich mich ja ein bißchen karnevalistisch austoben:
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Ein äusserst leckeres Walnuss-Brownie-Rezept mit einem Guß aus Zartbitter-Ganache; sooo guut! Allerdings langt das Rezept für ein ganzes Blech und die Dinger sind wirklich sehr mächtig. Mehr als zwei kleine Stücke kann man nicht futtern. Ok, drei, dann ist aber gut. Und obwohl zwanzig Stück mit in die Schule wanderten, waren hier nochmal mindestens genauso viele übrig. Muss ich noch was zum Thema Fastenzeit sagen? *börps*
Ach, ich glaube ich verzichte die nächsten sieben Wochen mal auf Zigaretten.
(Und Junior möchte auf Gemüse und Salat verzichten.)
Wird ne harte Zeit. *muuuharharhar*

Ok, zu den magischen Seiten des Lebens:
Ich hab mir so was total fantastisch tolles gekauft, ich könnte das Teil immerzu verliebt angrinsen, so schön ist das. Tadaaa:
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Für alle Blitzmerker: Die Lightbox rechts. Kann man auch Lampe nennen, egal. Hauptsache leuchtet und man kann selber allerlei lustige Botschaften draufstecken, ich krieg mich nicht mehr ein so *kreisch* find ich das!
Ich hatte erst total einfallslos „We are Family“ draufstehen, aber Juniors Spruch ist natürlich cooler. Hach.
Entdeckt habe ich das Teil in Andreas Cute Cottage Overload, aber bestellt nicht bei Little Lovely Company in Holland, sondern bei Heldenkind. Und schwupps, nachdem ich bestellt hatte, wars ausverkauft…*schweißabwisch*
Es gibt noch verschiedene Buchstaben- und Symbolsets (wie man bei Andreas knallbunter Variante sieht), da stehen auch schon ein paar auf meinem Wunschzettel, aber ich fürchte ich muss in den nächsten sieben Wochen mal shoppen fasten, von daher…. *schluchz*

Sodom und Camorra

Was für eine Familie Flodder. Das arme Kind muss seinen Adventskalender heute morgen in so einem Umfeld öffnen- geht ja gaaaarnicht!
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War ne schöne Party, aber das Aufräumen morgens ist ein Alptraum.
Hier zur allgemeinen Freude der Link zum Rezept für die Allgäuer Bergkäsesuppe, die sehr gut ankam und bis auf einen kleinen Rest weggeschlurpst wurde. (Und ich hatte das Rezept mal sechs gemacht. 1,2 Kilo Bergkäse- möchte sich jemand vorstellen wie das in meiner Küche GESTUNKEN hat? *schüttel*)
Tipp: Nicht als Partysuppe verwenden. Bei dieser Riesenmenge an Suppe kann der Arm schon mal lahm werden weil man beim langsamen Erwärmen der Suppe wirklich OHNE Unterlaß rühren muss. Rühren und rühren und rühren und rühren…. Eine offene Küchen-Wohnzimmerkombination ist da von Vorteil, weil man wenigstens was von den Gästen mitkriegt, wenn man eine Stunde rührend in der Küche steht. Und rührt und rührt und rührt….
Was wollte ich noch?
Achja: die Fortschritte des Adventskalenders: Man weiß jetzt warum das Rentier so hoch oben in der Luft ist:
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Es kann auf den Wolken umherhüpfen.
Ich bin gespannt, wie und ob auf dem Bild der Nikolaus auftauchen wird. Er scheint dieses Jahr eine Menge Stress zu haben, denn er hat mich zwar nicht vergessen (juhu!!) aber einen etwas ungewöhnlichen Weg gewählt um mir mein Nikolausgeschenk zu bringen, nämlich per Postbotin. (Oder ist die Postbotin in Wirklichkeit der Nikolaus?)
Wie auch immer- gestern kam per Post ein Umschlag, am 6. zu öffnen, an und ich weiß von nix. Ich hab nix bestellt und bin aufgeregt wie sonstwas! Zum Glück waren gestern ab nachmittags eine Menge Geburtstagsgäste für meinen Mann da, sonst hätte ich mir solange eingeredet, dass schon der 6. ist- dann wärs passiert.
Um mich am vorzeitigen Aufreißen zu hindern, hab ich den Umschlag mal gesichert:
Nikolaus Collage(Ich hoffe es war nix zerbrechliches drin…?)
Boah, bin ich gespannt, was das ist!! Unter Umständen könnten die Selbermacher was damit zu haben…
Der Vollständigkeit halber (und zum Wasser-im-Mund-zusammenlaufen-lassen *hähä*) hier noch das obligatorische Schwiegermutter-hat-ein-paar-Plätzchen-gebacken-und-sie-waren-in-drei-Sekunden-aufgefressen-Bild:
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Nö, vergesst es. Abhaken. Ich verrat niemandem, wo sie wohnt. Bei diesen Plätzchen hört die Freundschaft auf. Alles meins. Mein Schatzzzzzzz……

Monatsschnippel

Man kommt ja zu nix. Außer manchmal zum Nähen.
Tatsächlich bekam Junior endlich den gewünschten Kapuzenpulli:
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Den Waschbären-Stoff hatte er sich bei „Alles für Selbermacher“ ausgesucht, meine Wahl wäre es ja nicht gewesen, da der Sweat sich innendrin schon sehr nach Polyester anfühlt *brrr*, aber bitte. Das Schnittmuster ist „Louis“ von Kibadoo in 146- cool genug auch für die Herren Neffen, die also dieses Jahr zu Weihnachten einen Kapuzenpullover bekommen. (Ich hoffe, der bestellte Stoff kommt bald…)
Wettermäßig schlug das hier ja schöne Kapriolen. Quasi letzte Woche noch so:
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Und vorgestern abend konnten wir dann Schnee schippen:
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Inzwischen ist der Schnee schon fast wieder weg, ach, nee, Moment, ich guck mal aus dem Fenster….. ist wieder da. Hmpf. Kann das nicht einmal richtig schneien und dann liegenbleiben und fertig? Immer dieses Hin und Her.
Vor lauter Panik musste ich gestern tatsächlich schon Plätzchen backen- Weihnachten könnte ja schliesslich genauso unerwartet wie der Winter um die Ecke biegen und dann hab ich keine Plätzchen, Grande Katastrophé!
Nun gut, der guten alten Tante Wahrheit zuliebe geb ichs zu: der Teig war übrig vom Plätzchenbacken mit der Dorfbrut und bevor er eigenhändig durch den Kühlschrank wandert…
Man sieht: auch ein Konditor (oder wie heissen die Plätzchenmanufakteure?) ist an mir nicht verlorengegangen, noch nicht mal in die Nähe gekommen. Die dafür notwendige Feinmotorik ist bei mir nicht genügend ausgebildet (vorsichtig ausgedrückt), vermutlich, weil man mich in frühester Kindheit (die Zeitfenster!!) nie zu Pekip/Ergo/Schamanentanzgruppe verbrachte (in späterer Kindheit übrigens auch nicht. Verdammt schludrige Familie. Das hab ich nun davon.).
Wie auch immer. So hatte ich jedenfalls Gelegenheit, vollkommen befreit von jeglichem Können oder gar Ehrgeiz ein paar hübsch-häßliche Pippieske Kekse zu fabrizieren, voilá (diesmal war das Akzentdings richtig, oder?) an was erinnert uns das:
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Richtig!
Wildschweinspuren im Schnee.
Kann ich mir dekoriert mit einem Kilo Puderzucker sehr gut vorstellen.
Braucht man vermutlich auch, die Dinger schmecken nämlich leider auch so wie sie aussehen- nach eingeschlafenen Füßen.

Endlich

Endlich hat mal jemand mein Potential als Namensgeberin für leckeres Essen erkannt und gehandelt.
Nach Birne Helene, Chateaubriand, Pavlova, Caesar Salad, Boeuf Stroganoff und Bismarckhering *blärch* kommt jetzt endlich die mir schon länger zustehende Ehrung durch eine eigens für mich erfundene Pizza Margherita gialla per Doro.
(Wer schreibt mir einen Wikipedia-Eintrag *liebguck*?)

Na, also, geht doch! Wofür futter ich mich denn die ganze Zeit dick und rund?
(Ach so, unter anderem auch für den hier: Mama, du bist sooo herrlich weich und fluffig, ich würde dich am liebsten den ganzen Tag umarmen und kuscheln!
Ha! Nehmt dies, ihr dürren Hungerhaken!)
Tschüss, ich muss einkaufen, hoffentlich finde ich irgendwo gelbe Tomaten.

Verkostung

Es war an der Zeit, endlich mal das Ragú alla Bolognese (ist der Strich jetzt richtigrum?) von Herrn Westerhausen zu verkosten, welches mir wundersamerweise vor wenigen Wochen zuflog, bzw von der freundlichen Postbotin zugeflogen wurde.
Ich könnte jetzt behaupten, dass mein Herd kaputtging, ich mir beide Hände brach beim Ausbauen und dann auch noch das Haus in die Luft flog beim Versuch das Ragù (oder eher so, der Strich??) nach Anweisung (mit einem Schuß Milch) auf einem alten Gaskocher zu erwärmen, aber nein.
Ich hatte schlicht keine Zeit zum posten. Urlaub, Geburtstag, alles mögliche, Urlaub, Geburtstag, tja, hartes Leben eben.
(Ich weiß nicht, wie das Leute machen, die Familie haben, Vollzeit arbeiten UND jeden Tag irgendwas posten, aber gut. Mein Zeitmanagement scheint ausbaufähig und im Moment leidet eben der Blog darunter. Das Blog. Egal.)
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Ragu alla Bolognese also (oder doch ganz ohne Strich?).
Hat mit meinem „Bolognese“-Rezept (Rinderhack, Möhre, Zwiebeln, Knoblauch, frische oder frisch eingedoste Tomaten und an Feiertagen ein Schuß Rotwein) ungefähr soviel zu tun wie *mirfälltgradnichteinwas* mit *fälltmirauchnichtein*. Also sehr wenig.
Außer vielleicht die zufällige leichte Namensähnlichkeit…
Selbstverständlich hatte ich als Nouvelle-Cuisine-Ignorantin keine Bandnudeln zuhause, schon gar keine grünen, so musste ich auf Spaghetti zurückgreifen und die noch nicht mal selbstgemacht, oh heiliger Küchenchef, es wird sehr böse enden mit mir, aber egal.
Was zählt, ist doch:
Es war saulecker.
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(Ich sehe grad, es waren Linguine- das entlastet mich, oder?)
Das Raguu (zwei u könnten doch den Strich auch ersetzen, oder?) war etwas komplett anderes als meine Tomaten-Hackfleischsoße und wirklich gut- (obwohl ich persönlich mit Speck im Essen nicht soviel anfangen kann) was meinen Mann zu der resignierten Aussage brachte: Schmeckt sehr gut. Ist Speck drin. Ich kann wohl nicht hoffen dass ich das hier nochmal geboten kriege.
Äh, nein, Liebling. Das ist ja nicht von mir, sondern vom Kochlehrer Herrn Westerhausen. Ich kann das garnicht.
Außerdem guckt mein Metzger mich argwöhnisch an, wenn ich ihn um „150 g Pancetta dolce“ bitte und bellt „Hä??“.
Da könnte ich ihn vermutlich auch nach einem Kilo Schafsklöten fragen. Selbe Reaktion.

Murphys Gesetz

besagt ja bekanntlich „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Ok, meistenteils verstecke ich mich vor dem Vogel und seinem blöden Gesetz ja recht erfolgreich, (bekanntlicherweise hatte ich ja schon eine ganze Menge Glück) aber diesmal hat Murphys Law dann doch recht perfide zugeschlagen.
Oder um es mit Alanis Morrissette zu singen (die Älteren unter uns wissen, wen ich meine):

A traffic jam when you’re already late
A „No Smoking“ sign on your cigarette break
It’s like ten thousand spoons when all you need is a knife
It’s meeting the man of my dreams, and then meeting his beautiful wife
And isn’t it ironic, don’t you think?
It’s like rain on your wedding day
It’s a free ride when you’ve already paid
It’s the good advice that you just didn’t take

Oder, um es mal auf deutsch zu sagen:
Eine perfekte Soße Bolog… ups
DAS perfekte Ragú alla Bolognese in meinem Kühlschrank
und zu viele Einladungen um es zu essen.
And isn’t it ironic, don’t you think?

Ja, verflucht!

Ehrlich: ausgerechnet an diesem Wochenende mit Grilleinladung heute, Frühstücksbuffet
morgen, Geburtstagseinladung morgen Abend, Geburtstagskaffee- und abendeinladung übermorgen (der Lebensmitteleinkauf für dieses Wochenende passte dementsprechend in die hohle Hand) kommt ein Überraschungspäckchen (ich liebe Überraschungen! Dankedankedanke!!) mit einer vermutlich sensationell leckeren Soße Bolo (wie hiess das Dingens nochmal?) einem vermutlich äußerst delikaten Ragú alla Bolognese an und ich habe keine Zeit es zu probieren!! *gnagnagna*

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Ich hätte ja am liebsten mal das Deckelchen geöffnet und geschnuppert, aber NEIN! Verzicht und Selbstkasteiung ist angesagt, es wird gewartet bis Montagabend und aber dann!
Gibt es das auf jeden Fall als Vorspeise, aber vermutlich leider mit ein paar gekauften Spaghettini oder Linguine (ich hoffe, das darf, oder muss ich das Ragú wieder zurückschicken wenn ich die Nudeln nicht selber mache??)

Eins ist klar, verehrter Herr Westerhausen (hatte ich schon mal erwähnt, dass der echt lecker kocht?):
dein Ragú hätte den heutigen Abend Mittag nicht überstanden, der Haltbarkeitstest wird aber aus oben aufgeführten Gründen dann zumindest den Montag nicht überdauern. Doppelschwör.
Mein Lieblingsessen, ich bin gespannt.
Danke!

Nicht schön, aber lecker…

… und wieder ein Beitrag aus der losen Reihe „Ein Post aus meiner Küche- will keiner sehen, essen schon gar nicht“.
Nur Mut.
Seit die Klimaanlage eingebaut ist, kann man hier auch an heißen Tagen tatsächlich kochen, ohne die Innentemperatur auf über 40 Grad hochzujagen, feine Sache das.
Irgendwo in den großen Weiten des Internets bin ich auf den Blog „Knusperstübchen“ von Sarah aufmerksam geworden, mein lieber Schieber, mit Hunger sollte man sich dort nicht umschauen, sonst frißt man den Kühlschrank leer, bevor man „lecker“ sagen kann.
Nachdem ich ja schon sensationelle innerfamiliäre Erfolge mit den Schupfnudeln feiern konnte (teilweise. Leider bestanden sie nicht aus Salami und Gouda, daher „zero points“ von Junior.) wollte ich auch mal schauen, wie das so mit Gnocchis klappt. Und zwar nach dem Rezept von Sarah: Bärlauch Gnocchi mit Bärlauch-Kürbiskernpesto. (Der geneigte Leser merkt sofort: Bärlauch??? Im Hochsommer???? Nein, natürlich habe ich einfach Rucola statt Bärlauch genommen. Geht genauso gut.)
Vorneweg: Klappt prima. Das Rezept war einfach, die Gnocchi brauchen genauso lang wie die Schupfnudeln und alles schmeckt superlecker, aber. Aber!
Da waren sie wieder, meine drei Probleme: die linke Hand, die rechte Hand und das bißchen Hirn dazwischen.
Ich bin und bleibe scheinbar ein Grobmotoriker. Zum liebevollen Formen gleichmäßiger kleiner egalwasfürDinger bin ich ganz offensichtlich nicht in der Lage. Nicht EIN einziges dieser kleinen Scheißerchen sah wie ein Gnocchi aus. (Genauso geht es mir mit Muffins, Plätzchen, Pralinen oder sonstwas. Mach ich es selber, sieht es scheiße aus. Immer.)
Seht selbst:
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Demnächst lass ich die so. In dem Kissen-Stadium sahen die wenigstens noch gut aus.
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Mit der Gabel Muster reingedrückt. In JEDES ein anderes, das muss erstmal einer nachmachen!
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Öhm. Fertiggekocht. Ziehen lassen, meine ich natürlich. Nicht kochen!

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In der Pfanne, mit gerösteten Kürbiskernen bestreut. Gerettet, was zu retten ist.
Mit grünem Salat auf dem Teller angerichtet war das das reinste Suchbild- wo sind die Gnocchi? Das Bild erspar ich euch. Aber wurscht: es hat drei Vierteln der Familie (siehe oben) ausserordentlich gut geschmeckt (okay, die sind halt auch keine Gourmets *höhö*) und die Pfanne war nachher geputzt.
Fazit: Mit etwas Zeit kriegen auch solche Kochlegasniker wie ich selbstgemachte Gnocchi (und Schupfnudeln) hin. Für professionelle Foodfotografie eignen sie sich allerdings nur bedingt (als „So nicht!“-Bilder), aber sie schmecken sausaulecker, definitiv besser als gekauftes Zeug. Für das Rezept klickt ihr bitte hier und macht die nach. Lohnt sich. (Als nächstes mache ich das Zwiebel-Bacon-Pinwheel.)
Um in das Mantra des Chef-äh, Glatzkochs einzustimmen: Keine E-Nummern, keine chemischen Zusätze und Geschmacksverstärker drin, alles nur vom feinsten: besser gehts nicht.
Apropos Geschmacksverstärker: auf einen unlängst erteilten Rat meines geschätzten Englisch Physik Kochlehrers habe ich mir eine Packung getrockneter Steinpilze zur Herstellung seiner Geheimzutat zugelegt und diese weisungsgemäß atomisiert verarbeitet und in ein eigenes Tupper-Streudöschen verfrachtet. Nämlich: Steinpilze besitzen von Natur aus viel Glutamat (war mir neu), was ja bekanntlich seeehr gut schmeckt (war mir nicht neu) und mit etwas Steinpilzpulver im Essen kann man jede Fertig-Gemüsebrühe getrost vergessen.
So weit der Plan.
Leider habe ich bis jetzt bei jedem. Verdammten. Mal. Kochen. Vergessen. das Zeug mit reinzugeben. Hmpfggrrmbl.
Die Geheimzutat ist einfach noch nicht in meine Batchdatei integriert, würde mein Mann jetzt sagen.
Mistcomputer.