Doro Wot

Doro wat?
Jahaa, hier ist ja nicht nur Spässle angesagt, hier soll man ja auch was lernen, also Öhrchen gespitzt und hergehört, heute gibt es eine neue Folge von „Wieso klappt das mit der verdammten Kocherei daheim nie so wie man will“ „Kulinarisch um die Welt mit dem Eichhörnchen“.
Heute: Äthiopische Küche. Bääm!
Zuerst ein kurzer Schwank aus meinem Leben: Ich wunderte mich immer, warum die äthiopischen Jugendlichen der Wohngruppe es stets vermieden, mich mit Namen anzusprechen und immer so fein lächelten, wenn andere mich riefen. Bis sie einmal das äthiopische Nationalgericht „Doro Wot“ für uns alle kochten, da mussten sie ja raus mit der Sprache wieso das so heisst wie ich. Doro heisst nämlich Huhn in Äthiopien und sie waren zu gut erzogen um mich Huhn zu nennen. Ist das nicht nett? *muuharharhar* Also hiess ich die ersten paar Jahre „Hallo“, bis sie sich dran gewöhnt hatten. Ist ja auch ein netter Name. Hallo.
Wo war ich?
Ach ja. Doro Wot ist sehr lecker und höllisch scharf (für scheue Pfarrerstöchter wie mich), aber den wichtigsten Bestandteil, nämlich die Gewürzmischung Berbere, kriegt man hier so gut wie gar nicht, es sei denn man besitzt einen Afroshop in Frankfurt (ich nicht) oder kennt nette Menschen, die einem das direkt aus Äthiopien mitbringen. Tadaa! So kam ich also unlängst (gestern mittag) in den Besitz einer nicht unerheblichen Menge Berbere und diesen Umstand wollte ich gleich nutzen.
Blöderweise gehört zu einem richtigen äthiopischen Essen auch Injera und ich hatte mir natürlich in den Kopf gesetzt, welche zu machen. Nun gut. Der Versuch an sich ist ja schon mal löblich, aber leider völlig danebengegangen.
Ich erspare euch und mir die Beschreibung der Herstellung, aber es war aufwendig, langwierig und fürn Arsch. Gut, man könnte meinen eierpfannkuchenähnlichen Fladen eine entfernte Ähnlichkeit mit Injera attestieren, aber wirklich nur sehr entfernt. Egal, ich zeig sie trotzdem, wenn auch nur als abschreckendes Beispiel. Alle die wissen wie richtige Injera aussehen gucken jetzt gefälligst wo anders hin, für die anderen gilt: SO sollen sie nicht aussehen:
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Geschmacklich sind sie auch irgendwie anders. Wie Pfannkuchen mit Hefe halt. Egal, wir können auch Reis dazu essen.
Dafür hab ich ein echt schönes Zutatenbild hingekriegt:
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Es gibt natürlich kein Original Doro Wot Rezept, meins habe ich aus verschiedenen Rezepten (und dem was ich da hatte) zusammengestellt, und zwar aus Hühnchen (mit Zitronensaft mariniert), Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Möhre, gehackten Tomaten (dass ich noch frische Tomaten da hatte, hab ich erst nach dem Foto entdeckt und sie dann halt noch hinterhergeworfen. In den Topf, meine ich) und natürlich Berbere. Das attraktiv aufgeschichtete Häuflein Berbere habe ich todesmutig komplett eingerührt, bis jetzt überlebt und nochmal so viel hinterhergekippt. Sind vielleicht so zehn Gramm insgesamt gewesen.
Nach dem Anbraten und stundenlangen Köcheln sah das ganze dann so aus:
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bzw so:
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Sehr lecker, wird auf jeden Fall wieder gekocht. Ohne Injera, lieber gleich mit Reis. Oder Kartoffeln. Was weiß ich. Aber jedenfalls nochmal mit genau der gleichen Schärfe. Mjam.

Muss eigentlich ausser mir noch jemand an dieses schreckliche Lied aus den 80ern denken „She said Captain, i said Wot, she said Captain, i said wot“?
Oh, Mist, Ohrwurm.
Zu spät.
Captaiiiiin…. wot.
*umkipp*

Saulecker.

„Heute bleibt die Küche kalt, bleib mir fort mit Wienerwald“ oder wie hiess der Slogan aus den Achtzigern? Boah, mir wird nur beim Gedanken an die gequälten Hühnchen aus dem Massenbetrieb schlecht.
Aber egal ob Hühnchen, Schwein oder Rind- eigentlich will ich garnix essen was so leben musste und anschliessend so lieblos und in Massenabfertigung verarbeitet wird, daher habe ich meinen Fleischkonsum (und daher zwangsweise auch den meines Mannes *höhö*) ziemlich reduziert in den letzten Jahren. Ich bin quasi schon halb Vegetarier.
Fleisch und Wurst kaufe ich relativ selten, und dann zu 99% nur noch beim Metzger, aber selbst beim Dorfmetzger musst du inzwischen sehr genau und bei allem nachfragen ob das „Hausmacher“, also vom Metzger selbst hergestellt ist, oder zugekauft. Ich meine, hallo? Zugekauft?? Wie, der Dorfmetzger kauft fertige Wurst und Fleisch von einem Großhändler? Schande!! (Vom persönlich bekannten und selbst geschlachteten Schwein mal ganz zu schweigen. Das da die Schweinehälften von sonstwoher geliefert werden, war mir ja schon klar.)
Man muss dazu wissen: ich komm vom Dorf. Also so richtig vom Dorf. Mit Bauernhöfen, Bäckerei und Metzgerei, barfuß übern Misthaufen laufen, Pferdekutschen und so. (Ok, das mit den Pferdekutschen ist gelogen.) Der Bäcker und der Metzger, das waren noch so ganz eigene Läden, ohne Filialen, mit nem Bäcker, der nachts um drei die ersten Brote in den Ofen schiebt (von denen du um zwölf keins mehr kriegst) oder einem Metzger, der in der blutigen Schürze mit dem Bolzenschußgerät zu uns (genauer: zu unseren Schweinen. Oder mal ner Kuh. Rind. Wasweißich) auf den Hof gestapft kam, wo dann anschliessend die Omma mit dem Holzlöffel das Blut…. uahh, lassen wir das, mir wird schlecht. Wo war ich?
Ach ja. Ich bin in dieser Hinsicht also noch ganz auf das Landleben der Siebziger konditioniert, man verzeihe mir also die Naivität. Das ist vielleicht der Grund dafür dasss ich Schwierigkeiten habe mit Formhinterschinken, viereckig gepressten Hackfleischpaketen im Plastikpariser, Schnitzel für den Toaster oder den „Nur! Heute! Drei! Kilo! Gulasch! Für! Drei! Euro“-Angeboten der Discounter. Sicher bringt mich das nicht auf der Stelle um, aber ehrlich: Ich find das Zeug eklig.
Und ich mag das nicht essen. Mein Mann ist da nicht ganz so pingelig, aber auch er hat lieber gute Qualität auf dem Teller. Wir sind zwar in der wirklich komfortablen Situation, drei Metzger in erreichbarer Nähe zu haben, aber wie gesagt: das Zukaufproblem. Und natürlich der Geschmack. Beim einen Metzger schmeckt nur Hausmacher Salami, Fleischwurst und Fleischsalat, der andere kann bessere Pfefferbeisser und anderes geräuchertes Zeugs machen und der dritte ist eigentlich Privatmann und macht das auf der Basis von: wir kaufen gemeinsam mit mehreren Leuten ein ganzes Rind und teilen uns das dann. (In unserem Kühlschrank lagert gerade Gulasch und Co von einem mir fast persönlich bekannten Rindviech, also ich kenne zumindest den Hof auf dem es lebte, das ist doch fast wieder wie in den Siebzigern *hurra*) Das kommt aber natürlich recht selten vor, ist ja schliesslich viel Arbeit und so weiter.
Als dann Sarah, die nähende Fleischermeisterin, letzte Woche um die Ecke bog mit ihrer neuen Firma „Kalieber„, dachte ich mir, gut, ich werde es meinem Mann heute abend mal zeigen und dann können wir ja mal im Shop stöbern. Aber ungefähr drei Sekunden, nachdem ich Kalieber auf Facebook geliked hatte, schickte mein Mann mir schon eine Bestellbestätigung mit einem breiten Grinsesmiley weiter. Soviel zum Thema „Pawlow“.
Was erzähl ich lang, das Paket kam heute und bis auf die Grillwürste ist schon alles angeknabbert:
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Die Sachen (wir hatten Bierknacker, Pfefferbeisser, Grillwürstchen und Kräuterbutter und eine Schinkenwurst war auch noch ins Paket gehüpft) waren total lecker und ganz eindeutig, ich sags nicht gerne, von besserer Qualität als das was ich sonst hier so kriege.
Preislich sind die Produkte echt ok, natürlich kann man das nicht mit Discounterware vergleichen, aber wer das versucht, kriegt soweiso eins mit der Schippe über. Hat nix kapiert und muss wieder zurück auf Anfang.
Das Porto ist für den Verpackungsaufwand auch völlig in Ordnung. Wollte ich vergleichbare Sachen, müßte ich von uns aus vermutlich in die Kleinmarkthalle fahren, das kostet vom Spritpreis her locker mehr.
Einzig die Umverpackung ist ein kleines Aua, aber für meine Begriffe schon sehr nachhaltig gestaltet. Bevor das Beamen nicht erfunden ist, geht Kühltransport halt noch nicht ohne Styroporbox, da muss man dann durch. Ich bin zu faul, jetzt die CO2 Bilanz zu checken- womit bist du die größere Umweltwutz? Wenn du massig Massenware beim Discounter kaufst oder lieber weniger, dafür gute Qualität und halt in der Styroporbox geliefert? Oder jede Woche mehrere Kilometer mit dem Auto zum Metzger fährst? Man könnte natürlich auch ne größere Bestellung aufgeben und dann einfrieren oder teilen mit jemandem oder so.
Fazit: Da wir ja hier regional verhältnismäßig gut aufgestellt sind (man möchte fast sagen: leider), werden wir das Angebot von Kalieber sicher nicht jede Woche nutzen. Aber nutzen werden wir es ganz sicher. Alleine für die Pfefferbeisser. Bierknacker. Und die Kräuterbutter. Und die Schinkenwurst. Die Grillsaison hat ja noch nicht richtig angefangen, da müssen wir uns noch durch einen Berg verschiedener Grillwürste, Spare ribs und was weiß ich knabbern, aber ich bin sicher: Die sind auch klasse….*schmatz*
Also: ganz klarer Shoppingtip!
(Und nein, das ist keine Werbung, das ist ein ganz und gar freiwilliger und unabhängiger Produkttest. Das ganze Zeug haben wir wie jeder andere auch bezahlt.)
Lassts euch schmecken.

Sonntäglicher Süßkram

Um mich bei Kerstins sonntäglicher Süßkramversammlung mal wieder unter die großen Leut zu schmuggeln, habe ich letzten Sonntag extra unser neuestes Lieblingsessen gemacht.
(Originalton Junior: Papa, guck mal, jetzt knipst die schon wieder ihr Essen! Hmpf.)
Selbstgemachte Schupfnudeln in Zimt und Zucker geschwenkt nach einem Rezept von Wesfood:
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Nein, wir haben keine schwarzen Teller. Das ist die Pfanne. Erstmal auf dem Teller sind die so schnell weg, die kann man nicht mehr knipsen.
Kleiner Einblick in den Produktionsprozess:
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Rechts Kartoffelteig (gekochte Kartoffeln, zerstampft und mit Kartoffelmehl, Eiern, Salz und Muskatnuss vermischt), links geformte Schupfnudeln, hinten Fertige nach kurzem Bad im kochenden Wasser.
Anschliessend in einer Pfanne mit ordentlich Butter anbraten, mit Zucker und Zimt bestreuen und schwenken, bis die Schupfnudeln herrlich kross und lecker süß überzogen sind. Am leckersten direkt aus der Pfanne, wenn da nur nicht die restlichen Familienmitglieder wären, die auch noch was wollen. Also gut, dann halt auf den Tisch damit. Dazu gibts am besten eingemachtes Obst. Oder Apfelkompott. Oder nix. Lecker.
Ich hatte das doppelte Rezept gemacht, ich Fuchs, damit ich am nächsten Tag noch was über hatte zum Mittagessen. Haha. Denkste, Puppe, die Platte war geputzt.

Gestern abend gabs übrigens auch ein Gericht aus dem Hause Wesfood, nämlich Hamburger mit selbstgebackenen Hamburgerbrötchen. Unfassbar. Total einfaches Rezept und die Brötchen werden perfekt: aussen knusprig und innen fluffig. Genial für Hamburger:
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Das Rezept für die Hamburger Buns findet man hier. Dazu gibts bei uns ebenfalls nix. Also keine Pommes oder Potato Wedges oder etwa Salat oder sowas. Jeder zwei von den Burgern und wir liegen genudelt in der Ecke. Man soll sich immer aufs Wesentliche konzentrieren…
Am nächsten Tag sind die etwas weicher und schmecken dann aufgebacken ein bißchen wie frische Rosinenbrötchen. Nur besser. Weil ohne Rosinen. Perfekt zum Frühstück. *reinsetz*

*böörps* tschulligung. Lecker!

Vor lauter Beppo und Näherei hatte ich völlig vergessen, dass ich eigentlich schon auf dem Weg zum Foodblog war. Schande aber auch. Gut, nicht das jetzt einer denkt, ich könnte mein Essen endlich ordentlich knipsen, denkste Puppe. Ich muss mir ja schliesslich treu bleiben.
An Kochbüchern kann ich hier nicht viel aufbieten außer den Thermomixkochbüchern (die man by the way in mancherlei Hinsicht in die Tonne treten kann, denn die Vorwerk-Gurus behaupten allen Ernstes man könnte in dem Ding so gut wie ALLES machen. Nein. Kann man nicht. Mal ganz ernst: Ich mag das Teil. Es ist die beste Küchenmaschine die ich je hatte und ich benutze sie recht häufig. Aber. Man kann nicht alles drin kochen und man kann nix anbraten. Wo Röstaromen gefragt sind versagt das Teil nachvollziehbar völlig.) Wo war ich?
Ach ja. Also ich habe nur die Thermomixkochbücher und natürlich meine alten Schulkochbücher. Historienschinken sozusagen, ehrlich wahr. „Koche und lebe gesund“ von 1974. Dagegen ist Dr. Oetkers Schulkochbuch in der Ausgabe von 1987 schon fast modern zu nenne. Ein eigenes Kapitel für Mikrowellengerichte! Donnerknispel.
Kochen gelernt (sofern man in meinem Fall von gelernt reden kann *hust*) habe ich allerdings mit dem Kochbuch meiner Oma: „Gute Kost“ von irgendwelchen Franziskanerinnen aus den frühen Sechzigern. Wie man an dem Link sehen kann, ist das Buch leider nicht mehr käuflich zu erwerben, sonst hätte ich es längst. Da ich es also nicht habe, bringt es mich auch nicht entscheidend weiter und ich muss mich nach anderen Quellen umsehen. Weil, eigentlich kann ich ja im Prinzip kochen, mir fehlen nur immer die Ideen. Dafür muss man dann mal bei den Blogkollegen schnuppern gehen, zum Beispiel beim Glatzkoch (ein Maul wie ein Schlachtschwert, aber sehr witzig beschriebene leckere und bodenständige Rezepte) oder bei WesFood, auch ein echter Foodblog, mit guten Bildern, aber nicht so übertrieben gestylt. Bei beiden merkt man, dass da wirkliche Menschen kochen und essen (und sabbeln), nicht irgendwelche Fooddekorierer und Fertigzeug kann man bei beiden suchen (und wirds nicht finden).
Das Rezept für Chicken Tikka Masala stammt von Wesfood, einen Vorgeschmack kann ich ja schon mal liefern:
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Hühnchen, mariniert in Joghurt-Knoblauch-Marinade mit Garam Masala, angebraten mit Lauch. Den habe ich dazugeworfen statt Ingwer (hatte ich schon mal erwähnt, dass Ingwer das am meisten überschätzte Unkraut der Welt ist? Pfui Teufel.)
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Die dazugehörige Tomaten-Joghurt-Soße.
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Und das fertige Gericht. Mjam, lecker. Um dem Ganzen noch eine leicht anarchische Note zu geben (und damit das Zeug nicht verdirbt) gab es dazu einen Rest leckere Rote Bete. Ja, aus dem Glas!
Alles und jedes will ich nicht immer selbst machen wie die beiden, so manche gekauften Sachen sind doch ganz praktisch. Sauerkraut zum Beispiel. Und Strudelteig. In dem hatte ich letzte Woche den Krautstrudel. Ähm- gut, die Füllung war etwas abgewandelt. Wenn mein Mann schon Kraut essen muss (kommt auf seiner Pfui-Skala gleich nach Zucchini), dann soll wenigstens Fleisch dabei sein, als Trost sozusagen, also war Hackfleisch in der Füllung. Und als nächstes mache ich die Hamburger. Mit selbstgemachten Hamburgerbrötchen aber diesmal. Und dann steht auf meiner Liste noch die Rosenkohlpfanne mit Hackbällen und die gefüllten Champignons. Aber keine Angst. Voraussichtlich werde ich niemanden mit Beiträgen dazu quälen. Üblicherweise vergesse ich beim Kochen nämlich das Knipsen. Deshalb wird das auch so schwierig mit dem Foodblog. Scheiße das.

Lazy rainy Sunday…

Endlich mal wieder Dauerregen. Dadurch fiel das Schulevent „Drachensteigen“ heute mittag zum Glück aus (Zum Glück deshalb, weil hier grad ein Termin den nächsten jagt- Freitag Schlachtessen (die semi-vegetarische Variante für mich: Kartoffeln, Sauerkraut, Wirsing, Rote Bete und eine Winzigkeit mageres Kassler. Der Rest vom Schlachtessen geht nicht an mich *blärch*), Samstag Kuchen backen, vier Stunden Kassendienst beim Kinderkleiderbasar (Zahlen, Zahlen, Zahlen- bin ich eigentlich bekloppt?), anschliessend Martinsumzug und Sonntag dann auch noch Drachensteigenlassen? Ey, nee, ich hab genug, ich brauch auch mal Pause!) Gut, das die Wolken mein Gejammer erhört haben.
Zur Belohnung haben wir den Tag schon mal gleich mit einer absoluten Ausnahme begonnen und uns zum Frühstück durch einen Berg „Fluffy Buttermilk Pancakes“ gefuttert *bauchreib*
Die mache ich allerhöchstens einmal im Jahr und dann spule ich immer die gleiche Kassette ab „Wie ich einmal ganz alleine in USA unterwegs war und dort in einem Hotel auf dem Weg zu den Niagara-Fällen zum Frühstück einen Berg Pancakes mit Himbeersirup in mich reinschob, hach, waren das Zeiten usw blabla“. Das Kind hat sechs Pancakes geschafft, mein Mann acht und ich sieben, macht nach Adam Riese *grübel* ähm, zusammen 21 Pancakes, die man aus diesem Rezept kriegt (ich hab übrigens keine Ahnung wo ich es herhabe, aber es ist eindeutig nicht auf meinem Mist gewachsen):
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Die Buttermilch habe ich einfach mit Joghurt und Milch ersetzt- klappt genauso gut. Wer mag, darf das Sudoku natürlich gerne lösen. Wie man an den unbekritzelten Kästchen sieht, bin ich zu dämlich dazu.
Wenn man sich genug Mühe gibt, sehn die dann so aus:
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In Ermangelung von Himbeersirup habe ich einfach unsere Standard-Himbeermarmelade genommen, schmeckt auch leeeecker. Oder Honig oder Ahornsirup oder Schokocreme…
Erdnußbutter habe ich mich nicht getraut, ich befürchtete dann schlagartig eine Kleidergröße zuzulegen *platz*.
Mit diesen perfekt arrangierten Fotos ist das doch ganz klar ein Fall für Kerstins Sweat Treat Sunday oder nicht? (Ich stelle hier so lange schlechte Bilder ein, bis irgendeiner es nicht mehr erträgt und mir einen Fotokurs schenkt. Istn Trick. Ich kann warten…*harharhar*)
Aber das war ja nicht alles an diesem tollen verregneten Tag, haha!
Für den Weihnachtsmarkt sind noch vier Pixibuchhüllen, drei Windeltaschen, zwei Tatütas, zwei Nadelkissen und zwei Happy Clouds fertig geworden. (Zugeschnitten sind die schon länger. Soooo schnell bin ich nun auch nicht!)

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Was wollte ich noch? Ach ja.
„Wie das Kind einmal nur ganz knapp einer Adoption entging“
Vor ca sechs Wochen in irgendeinem Klamottenladen: Mamaaaa, kauf mir den Kapuzenpulli, der ist so toll, den möcht ich haben, Mama, Mamaaa, Mamaaaaaa, kaufst du mir bitte den Kapuzenpulli, jajaja? *hüpf* Hö? Ich denke, du magst keine Kapuzenpullis? Neiiin, Mama, den hier mag ich der ist sooo toll, den will ich unbedingt haben, bittebittebitte uswusf.
In den Wochen danach brach hier der Sommer ja noch mal aus, also blieb das gute Stück im Schrank bis es letzte Woche endlich kälter wurde, und eines schönen Schulmorgens hiess es: Heute zieh ich den tollen Pulli an. Gesagt, getan.
Örks.
Dramatische Pause.
Gebrüll.
Mamaa Mamaaa den kann ich nicht anziehen den will ich nicht der kratzt am Hals die Kapuze mag ich nicht ich zieh den sofort wieder aus ich mochte noch nie Kapuzen wieso hast du den doofen Pulli überhaupt gekauft wieso guckst du so komisch warum wirst du so rot Mama Mamaa lass meinen Hals los *röchel*
*Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm*
Ehrlich *orrr* Manchmal verstehe ich Leute, die angesichts solcher Dramen kinderlos bleiben wollen. Ganz ehrlich.
Zum Glück habe ich die Nähmaschine, sonst wären wir jetzt auch kinderlos.
Kapuzenpulli Collage
(Sieht einfacher aus als es war. Das erste Bündchen hatte ich viel zu fest angenäht, das zweite links fest und rechts schlapp und erst das dritte war dann gut. Wie in alten Zeiten *grrr*)
Jetzt zieht er den Pullover wieder gerne an, uff.
Allerdings kann das mit der Adoption doch noch was werden. Seit Wochen (seit den Sommerferien!) nämlich schläft dieses Kind abends erst NACH uns ein (also so um halb elf) nur um sich dann morgens zu beschweren, dass er für die Schule geweckt wird. *Grrmbl*
Und nein, ins Bett geht er immer um halb neun, daran liegts nicht. Ich könnte irre werden, alle naselang ertönt „Mamaa, ich hab Durst, ich brauch eine neue CD, ich hab an was Böses gedacht, mir fehlt sonst irgendein Scheißndreckchen und Hundsbümbesjen“
Waaaaahhhhh!!!
Da hilft nur:
Ein Glühwein.
Swei Glühweih.
Rei Lühwei.
Hie Hühei.
Flünei.
Snlwln.

Sonntagssüße Donauwelle

Auf meinem Weg zum Mega-Foodblogger muss das ja mal voran gehen, also gibt das heute mal Kuchen hier, gebacken fürs alloktöberliche Sippentreffen und verlinkt auf Kerstins „SweetTreatSunday„.
Tataa: Vorhang auf für die fabulöse „Omas Dauer Donauwelle“:
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Wer das Rezept lesen kann ist schon mal der Held, aber es gibt ja noch ne Bild für Bild-Anleitung:
250 g weiche Butter und 250 g Zucker schaumig rühren. Nach und nach 6 Eier unterrühren. 250- 400 g Mehl (muuuhahahaha, ich LIEBE deine präzisen Angaben, Oma!- also ich hab fast 400 g genommen- wer nicht weiß wie Rührteig aussehen soll, muss halt nochmal einen Kochkurs belegen, für Grundkenntnisse bin ich nicht zuständig. Wo war ich?) mit einem Päckchen Backpulver vermischen und unterrühren. Die Hälfte dieses Teiges auf dem Backblech verteilen, die andere Hälfte mit zwei (oder so) Esslöffeln Kakao färben und über dem hellen Teig verteilen. Das sollte dann so aussehen:
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Die abgetropften Sauerkirschen (ich nehme zwei Gläser, das ist ein halbes Glas zuviel, aber dafür findet man schon Verwendung *mampf*) auf dem Teig verteilen und mit Liebe etwas eindrücken. Mit Liebe!!
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Und schon kann das Blech bei
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für
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Minuten in den Ofen. Danach sieht das dann so ungefähr aus:
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Während der Kuchen abkühlt, die Buttercreme anrühren. Dazu 250 ml Milch, 250 g Zucker und 50 g Butter verrühren. Zwei Eier gut verquirlen und dazugeben, alles zusammen kurz aufkochen:
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Vom Herd ziehen und kühl stellen. Wenn die Masse anfängt einzudicken, auf dem Kuchen verteilen:
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Und nein- das soll nicht so. Der Teig sollte eigentlich gleichmäßig dick sein und nicht in der Mitte so einen Berg bilden. Er hielt sich aber nicht an meine Anweisungen. Jetzt müssen die Kuchenstücke in der Mitte mit sehr sehr wenig Buttercreme auskommen. Das könnte man als Lightversion verkaufen, was weiß ich.
Am besten den Kuchen dann in den Kühlschrank packen, dann hat man das Elend nicht andauernd vor Augen. Muss eh ein paar Stunden kühlen zum festwerden.
Dann die beiden Tafeln Schoki (ich nehme Zartbitter) und eineinhalb (statt zwei wie im Rezept) Würfel Palmin im Wasserbad schmelzen und über der Buttercreme verteilen.
Ich habe vorher einen Backrahmen um den Kuchen gestellt, damit nicht alles sonstwohin läuft. (Hm, wenn man vielleicht gleich in dem Backrahmen bäckt, damit der Teig sich nciht so unkooperativ verhält? Probier ich beim nächsten Mal.)
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Über Nacht im Kühlschrank, Keller oder an einem ähnlich kühlen Ort (Balkon, wenn ich mir die Wettervorhersage so ansehe, hmpf) fest werden lassen.
Und dann: viel zu viel essen und Bauchhalten.
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Puh- grad noch so geschafft ein Bild von der Lightversion zu machen. Also wer genau hinguckt sieht die winzige Schicht Buttercreme…)
(Meine Oma hat den früher oft gemacht- war mein Lieblingskuchen. Da es bei uns notorisch IMMER viel zu viel Kuchen gab (und gibt *hust*) wurde der Kuchen nach der Feier bis zum nächsten Tag in der Speisekammer zwischengelagert, gerne auch mal gestapelt. Dann habe ich mich reingeschlichen, die oberen Stücke abgehoben und die Schokolade von den unteren abgefuttert, oh Mann, war das lecker *bauchreib*.)
Und nicht, das einer denkt, den könnte man in IRGENDEINEN Diätplan einbauen. Abhaken. Zwei winzige Stücke von dem Kuchen sprengen vermutlich den Tagesbedarf. Von drei Tagen. Ist mir aber egal.

Die lange Nacht des Selbermachens

hieß eigentlich ja die „DaWanda Lange Nacht des Selbermachens„.
In meiner zweiten Heimat, dem Nähhimmel *hust* fand die besagte Nacht statt. DaWanda-Shop-BesitzerInnen konnten sich als Ausrichter anmelden und ein Selbermach-Projekt zum Selbstkostenpreis anbieten und im Nähhimmel konnte man an dem Abend eben ein Bodenkissen nach Pattydoo nähen. Von DaWanda hat man zwar nicht sooo viel gemerkt, aber dazu später mehr.

Kurz und gut schon mal vorneweg: Der Abend war klasse und hat wirklich Spaß gemacht! Angereist bin ich mit meiner Nähmaschine und etwas zu Essen fürs Fingerfood-Buffet:
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Nach der Begrüßung und der Projekterklärung (ein Ansichtsexemplar und die Schnittmuster in verschiedenen Größe waren schon perfekt vorbereitet) konnten wir das machen, wovon zumindest ich schon immer geträumt hatte… Im ganzen Laden rumschnüffeln, Stoffe rauskramen, wieder wegräumen, doch wieder hervorholen, passt dies zu jenem, wie wärs mit dem hier, nein, ja, doch nicht, hach und wieder von vorn. Und dann durften wir uns von allem nehmen, was wir brauchten und einfach die Stoffe SELBER abschneiden. *kreisch*
Überall standen Zuschneidetische, Bügeleisen waren aufgebaut, am Nähtisch hatte man genug Platz- ein Traum. Wenn man sonst auf engstem Raum am Wohnzimmertisch näht, jede Maschine extra hervorholen und direkt wieder wegräumen muss, und es dann noch Familienmitglieder gibt, die tatsächlich auch etwas PLATZ am Tisch einfordern (Hallo?) ist das echter, wahrer Luxus.
Das war das erste Mal, dass ich in einem größeren Kreis als „Me, Myself and I“ genäht habe- Klasse, weil man bei jeder noch so blöden Frage einen Ansprechpartner hat. Ich zum Beispiel kann jetzt endlich Paspeln einnähen, ich Held.
Ich komme sehr sehr gerne wieder, wenn ich darf! 🙂
Nahnacht Collage
Die Beteiligung von DaWanda an diesem Abend war aber leider, vorsichtig ausgedrückt, im Nanobereich zu suchen. Es gab für jeden Teilnehmer einen Flyer auf dem nochmal draufstand worum es ging (DIY, verschiedene Projekte in ganz Deutschland, alle starten um 18:00 Uhr und alle finden DaWanda ganz, GANZ toll. Jubel!) und dann noch ein Kärtchen mit vorgedrucktem Anhänger zum Ausschnibbeln auf dem ein Lückentext vorgedruckt war. Ich …….. habe das Projekt ……… in der langen Nacht des Selbermachens bei …… selbern hergestellt (und ich finde DaWanda ganz GANZ toll. Jubel!) zum Dranhängen an das fertige Kissen, damit auch jeder Depp weiß, dass ohne DaWanda dieses Projekt natürlich NIEMALS entstanden wäre.
Meine Güte, seh ich aus wie ein Kindergartenkind? Ernsthaft ein Kärtchen mit Lückentext zu Ausfüllen? Ich hatte leider meine Mami nicht dabei, deshalb konnte ich das Kärtchen auch nicht ausfüllen lassen. *heul*
Ach, ich vergaß: Zwei zerbröselte Burda-Lollis (BURDA- Lollis? Für Frauen?? Nein, ich war nicht versehentlich im Kinder-Nähkurs!) waren auch noch dabei. Zwei. Für acht Teilnehmerinnen. Wir müssen ja auf die schlanke Linie achten. Bevor wir Kinder uns aber in die Haare kriegen konnten, wer die Lollibrösel denn nun zuerst lutschen darf, hat die weise Chefin Michi die Dinger einfach in den Müll geschmissen. Ätsch.
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Mein Bodenkissen habe ich übrigens aus Merle, Nele und wie sie alle heissen von Swafing genäht. Die Unterseite ist aus Merle in beschichteter Baumwolle, damit ich auf meine alten Tage nicht wegen dem Bodenkissen hier noch das Saugen anfangen muss. *pöh*
Daheim wurde es von einem knurrigen Sohn per Sitzstreik in Beschlag genommen, der sich darüber empörte, dass ich das Kissen doch glatt für MICH genäht hatte.
Dabei hätte doch sicher in irgendeine Ecke seines Zimmers noch ein Kissen Pfefferminzblättchen gepasst. Ganz sicher.
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Sie könnens noch.

Dazu später mehr.
Erstmal die Wochenschnipsel, man kommt ja zu nix mehr, da muss man ja alles zusammenfassen in einem. Hmpf.
Wir haben Nachwuchs bekommen. Oder hatten. Genau weiß man das nicht, denn das eine (!) kleine Platy-Baby ist entweder ein Versteck-Weltmeister oder Fischfutter.
Überhaupt, das Aquarium.
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Ich finde, die Collage verdeutlicht das Gewusel ganz schön. Und ich muss zugeben, dass das Teil ja doch ganz gut in die Wohnung passt:
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Fällt kaum auf. Wir mussten nur leider zwei Gäste für die Geburtstagsfeier ausladen, die passen nun nicht mehr rein. Pech.
Genäht habe ich natürlich auch was. Nur das für meinen Geburtstag hab ich nicht geschafft- dass das Betüddeln aber auch immer so lange dauern muss! Ich bin schon seit drei Tagen am Stoff aussuchen, schneiden, passende Bänder aussuchen, aufbügeln, Applis ausschneiden, aufbügeln, etc. Und ich habe noch nicht eine Naht genäht! Und nein, es ist nix zum Anziehen. Nur temporär. Hat was mit Temperatur und Frau Müller zu tun. *denk*
Aber das nächste Shirt für den Nachwuchs hab ich fertiggekriegt, Dinopunks und Sterne:
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Und? Und? Haha! Endlich mal wieder ein ordentlich sauberes Halsbündchen *stolzbin*! Blöderweise schon wieder vor lauter Konzentration die Naht nach vorne gesetzt, ich Rindvieh! *Grrrr* Irgendso ein Salbaderer hat aber mal gesagt: An Herausforderungen wächst man und schliesslich werde ich niemals nicht das tolle Bündchen auftrennen, also:
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Ferdisch. Problemlöser-Anleitung in drei Bildern.
Jetzt aber:
Was für ein Geburtstagsgeschenk. Da hätte ich ja nun nicht mit gerechnet, dass ich von Apple-Chef Tim Cook höchstpersönlich das neue U2-Abum zum Geburtstag geschenkt bekomme, aber mach was dran: So isses. Er. Mir. Toller Typ.
Ich bin ja trotzdem ein bißchen skeptisch ob ich mir von jemandem ein neues Telefon verkaufen lassen will (oder gar eine Uhr!), der es nochnichtmal auf die Reihe bringt eine Sendung ruckelfrei zu streamen. Aber mal ehrlich: die enthusiastische Chinesisch-Simultan-Übersetzung war doch der Knaller. Oder hatte die am Ende garnix mit Apple zu tun und hat nur den chinesischen Landwirtschaftstag moderiert und die Signale haben sich im All überkreuzt? Egal, warum, wir konnten jedenfalls am Apple-Produkt-Gottesdienst nicht gescheit teilnehmen, was spätestens dann schade war, als ich Bono und die andern alten Säcke nicht sehen konnte. Da hats mich dann doch ein ganz klein wenig geärgert. *brüll* Wozu haben wir das teure Zeugs hier rumstehen, wenns nicht funktioniert? Ich war der Meinung, da hätte schon mal jemand was erfunden, wie hiess das doch gleich…. (Achja: Fernsehen! Fernsehen wars! Die können doch auch den Musikantenstadl ohne Störungen senden (ausser der störenden Musik, aber das nur am Rande), wieso klappt das dann bei Apple nicht? Muss man denn alles selber machen?)
Jedenfalls musste ich auf den ersten Liveauftritt von U2 seit wasweissichwievielJahren verzichten, da finde ich ein geschenktes Album ja fast noch eine angemessene Entschädigung.
Im Gegensatz zu den Wichtigtuern und sorry, aber das muss mal gesagt werden: Dummschwätzern aka „Musikkritiker“ vom Musikexpress, Spiegel online und wasweißich kann ich nur eins sagen:
So ein geiles Album!
Ich höre es jetzt in Dauerschleife und kann mich immer noch nicht entscheiden , welcher Song mir am besten gefällt. DAS ist mal wieder ein richtiges U2-Album, nicht so ein halbgares Zeugs wie die letzten beiden Alben. Die waren zwar auch ganz okay, aber nja. Hörten sich eher nach reichen alten Männern an, die nebenher bißchen Musik machen. Das hier rockt wie die Sau. (Und die Fische kriegen mittels Lautsprecher ordentlich die Haare geföhnt. Sorry Jungs!)
Ich bin wieder fünfzehn und die einzig Coole (Deutschlands erster U2-Fan, als die andern das noch für ein Flugzeug gehalten haben.) unter den ganzen Tussis die nur Spandau Ballet, Duran Duran, Europe und den ganzen anderen Rotz hören. Yesss!
*hust*
Apropos fünfzehn. Das ist ja nu auch schon fünfundzwanzig dreissig Jahre her. Morgen gibts den Lemon Drizzle Cake aus Andreas Backbuch, ausserdem Möhren-Kokos-Suppe und das muss ja auch eine backen und kochen.
Tschüss.

Endlich ein Food-Blog

So, haha, alle die immer dachten, ich wäre kein Food-Blogger: ääätschbätsch! Ich bin doch einer, haha. Zumindest findet die liebe Kerstin von elf19 das scheinbar, denn sie hat mich per Kommentar zu ihrer „Sundaysweettreat-Linkparty“ eingeladen. (Ob sie wirklich weiß worauf sie sich einläßt?) Das finde ich ja nun sehr mutig von ihr, ich nehme die Einladung nämlich glatt an und mogele mich zu den Leuten, die ihr Essen nicht nur total lecker herrichten, sondern das dann auch noch hochprofessionell knipsen können.
Bei beidem hapert es bei mir ja noch ein klitzekleines bißchen, aber der Anfang ist ja gemacht mit den kleinen Nachtischen aus meinem letzten Post.

Da hatte ich aber das Rezept nicht mit bei, das reiche ich hiermit nach:
Für den Beeren-Baiser-Nachtisch habe ich (für ca 30 kleine Portionen) verwendet: 1,2 Kilo Speisequark (ich hatte zwei große Becher 0,2% Cremequark und einen 200 gr Becher 20%, aber wenn man sich kalorienmäßig nicht so zickig anstellen will, nimmt man gleich 40%. Geht auch) und 1 Liter Sahne. Ich hatte auch noch einen Becher Schmand da, den ich zur Sicherheit noch dazugerührt hatte, es hätte ja sein können das es zu wenig ist. Mit vorher-berechnen-wieviel-ich-brauch habe ichs leider nicht so. Da kann man schon mal in Verlegenheit kommen. Aber hat ja gereicht.
Ach so, einen Beutel Tiefkühlgemischtewaldbeeren mit vermutlich 500 g drin hatte ich und eine Packung Tiefkühlhimbeeren (300g). Aus der Beerenmischung habe ich die riesigen Erdbeeren rausgefischt, die waren zu groß für meine Becher.
Und ganz wichtig: eine Packung Baiser. Meringen oder wie die Dinger sich nennen.
Zuerst kommen die Baiser in eine Tüte und werden ordentlich zerkloppt. Nicht atomisieren (es soll kein Puderzucker werden, dann wart ihr zu kräftig) aber schon in kleine Stücke zermalmen.
Dann den Liter Sahne mit der entsprechenden Menge Sahnesteif ordentlich fest schlagen, bitte kurz bevor Butterstückchen entstehen, aufhören, dann ist es richtig. Bevor! Den Quark und die Sahne miteinander verrühren und leicht zuckern, am besten mit Vanillezucker. Wirklich nur leicht zuckern, gerade so, dass sich beim Probieren nicht mehr die Backen zusammenziehen, denkt dran, die Packung Baiser kommt später auch noch dazu.
Jetzt in die Becher schichten. Da es eine Fingerfood-Party war, habe ich durchsichtige Plastikbecher (0,2 l) genommen. Erst eine Schicht Creme (am besten mit einer Spritztülle, mit dem Löffel gab das Wutzerei am Rand) einfüllen, darauf eine Schicht gefrorene Beeren, darauf eine Schicht Baiserkrümel und darauf wieder eine Schicht Creme. Verzieren zum Beispiel mit Zitronenmelisse, die kann man gut mitessen. Bis zum Startschuß am Nachtischbüffet kühl stellen, am besten in den Kühlschrank.
Anmerkung eins: Das Rezept ist natürlich nicht von mir, hier gibt es noch ganz viele verschiedene Variationen.
Anmerkung zwei: Die Beeren sollen noch leicht gefroren sein, der Baiser gerade noch so knackig und die Creme da wo sie die Beeren berührt, noch leicht gefroren. Dann ist das perfekt. Blöderweise bedeutet das bei der Bechervariante, dass die Becher höchstens eine, anderhalb Stunden im Kühlschrank stehen sollten, dann sind die Beeren aufgetaut. Meine Becher hatte ich um vier fertig, der Startschuß für den Nachtisch kam um neun. Hmpffgrrmbll. Noch Fragen?
Da wäre die Variante in der Schüssel deutlich besser gewesen, die muss man mehrere Stunden vor dem Essen machen (Vier bis sechs Stunden; die einen sagen so, die andern so.)

Von allem Nachtisch auf dem Buffet waren meine BeerenBaiserBecher am schnellsten weg (und aufgegessen *höhö*), aber ich habe auch den ein oder anderen wahrgenommen, der bei den Beeren das Gesicht verzogen hat (ups, da war wohl zu wenig Baiser dran…) Die gemischten Beeren sind halt häufig saurer als Himbeeren, wer also viele Zicken am Tisch hat, sollte einfach nur TK-Himbeeren nehmen.

Und jetzt verrat mir mal einer, wie man ein einfaches Rezept mit soviel Geschwafel so aufblähen kann. Als hätt ich nix anderes zu tun. Aber da das meine erste Food-Linkparty ist, wollte ichs halt besonders genau machen. Selber schuld.

White Party im Hinterland

Auf so eine Idee können echt nur Zugereiste kommen: eine White Party im Kaff zu veranstalten und die tumben Landeier aus der Nachbarschaft (also uns) einzuladen. *kopfschüttel* Aber gut. Das bringt mich zumindest weiter auf meinem Weg Richtung Food-Blog:

Beeren-Baiser-Creme-Nachtisch, was weiß ich wie er bei andern Leut daheim heisst, hier hat er eigentlich keinen Namen.
(Das ist übrigens wie im richtigen Leben: Wenn man etwas beim Namen nennt, dann hat man es sich vertraut gemacht und ist für den Rest des Lebens dafür verantwortlich (sehr frei nach de Saint-Exupery und nein, ich weiß NICHT wie ich diesen accentdedingsbums übers e kriege, ich war nur auf der Dummenschule!).
Und will ich ernsthaft den Rest meines Lebens für etwas verantwortlich sein, was derart viele Kalorien hat? Nö.)
Wo war ich?
Also, wenn man schon in der ganzen Familie KEINE EINZIGE WEISSE HOSE hat, und alle drei mit BlueJeans und weißem TShirt zur weißen Party aufkreuzen müssen, dann muss man es ja wenigstens mit dem Nachtisch rausreißen.
Ich denke, das ist mir gelungen.
Zurück kam nur noch das Tablett.
Da hat dann keiner mehr nach unsern Klamotten geguckt.
War übrigens ne nette Party. Also abgesehen davon, dass die Getränke nicht schnell genug am Tisch waren. Die arme Bardame war etwas arg beansprucht. Man musste deshalb immer umswitchen auf das was grad verfügbar war. Moment, ich rekapituliere mal: Prosecco mit Blue Curacao, Prosecco ohne, Caipirinha, Caipirinha, Weißwein, Weißwein, Weißwein, Whisky. Hööö, Moment mal- den Weißwein gabs in winzigen Gläsern, sozusagen Reagenzglasgröße, da zählen drei für eins.
Kein Wunder, dass ich keine Kopfschmerzen hab.
Zwei Stunden vor Start erfuhr ich zufällig, dass sowohl der Hausherr als auch die kleine Tochter an dem Tag Geburtstag hatten. Ich sags ja: Zugereiste.
Jetzt weiß ich, das ich wirklich sehr kurzfristig kleine Geschenke nähen kann:

(Ok, ich gebs zu: die Nähmaschine stand quasi parat und der Schnitt war jetzt nicht soooo anspruchsvoll. Hüstel. Und der Stoff ist aus Mutterns Stoffkiste- ich hab so Kinderstoffe ja irgendwie nicht.)
Mit der Tasche ist das stolze Geburtstagskind dann auch den Rest des Abends umhergelaufen. Höhö.
Und morgen zeig ich euch was ich für die Kleine genäht habe.

Nein. Warn Witz. Die Tasche war natürlich für die Kleine zum dritten Geburtstag. Der Hausherr hat nix gekriegt. Nur dreissig kleine Nachtischbecher. Ich dachte, er will vielleicht keine Schildi-Tasche.