Lazy rainy Sunday…

Endlich mal wieder Dauerregen. Dadurch fiel das Schulevent „Drachensteigen“ heute mittag zum Glück aus (Zum Glück deshalb, weil hier grad ein Termin den nächsten jagt- Freitag Schlachtessen (die semi-vegetarische Variante für mich: Kartoffeln, Sauerkraut, Wirsing, Rote Bete und eine Winzigkeit mageres Kassler. Der Rest vom Schlachtessen geht nicht an mich *blärch*), Samstag Kuchen backen, vier Stunden Kassendienst beim Kinderkleiderbasar (Zahlen, Zahlen, Zahlen- bin ich eigentlich bekloppt?), anschliessend Martinsumzug und Sonntag dann auch noch Drachensteigenlassen? Ey, nee, ich hab genug, ich brauch auch mal Pause!) Gut, das die Wolken mein Gejammer erhört haben.
Zur Belohnung haben wir den Tag schon mal gleich mit einer absoluten Ausnahme begonnen und uns zum Frühstück durch einen Berg „Fluffy Buttermilk Pancakes“ gefuttert *bauchreib*
Die mache ich allerhöchstens einmal im Jahr und dann spule ich immer die gleiche Kassette ab „Wie ich einmal ganz alleine in USA unterwegs war und dort in einem Hotel auf dem Weg zu den Niagara-Fällen zum Frühstück einen Berg Pancakes mit Himbeersirup in mich reinschob, hach, waren das Zeiten usw blabla“. Das Kind hat sechs Pancakes geschafft, mein Mann acht und ich sieben, macht nach Adam Riese *grübel* ähm, zusammen 21 Pancakes, die man aus diesem Rezept kriegt (ich hab übrigens keine Ahnung wo ich es herhabe, aber es ist eindeutig nicht auf meinem Mist gewachsen):
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Die Buttermilch habe ich einfach mit Joghurt und Milch ersetzt- klappt genauso gut. Wer mag, darf das Sudoku natürlich gerne lösen. Wie man an den unbekritzelten Kästchen sieht, bin ich zu dämlich dazu.
Wenn man sich genug Mühe gibt, sehn die dann so aus:
Pancakes 1 Fotor
Pancakes 2 Fotor
Pancakes 3 Fotor
Pancakes 4 Fotor
In Ermangelung von Himbeersirup habe ich einfach unsere Standard-Himbeermarmelade genommen, schmeckt auch leeeecker. Oder Honig oder Ahornsirup oder Schokocreme…
Erdnußbutter habe ich mich nicht getraut, ich befürchtete dann schlagartig eine Kleidergröße zuzulegen *platz*.
Mit diesen perfekt arrangierten Fotos ist das doch ganz klar ein Fall für Kerstins Sweat Treat Sunday oder nicht? (Ich stelle hier so lange schlechte Bilder ein, bis irgendeiner es nicht mehr erträgt und mir einen Fotokurs schenkt. Istn Trick. Ich kann warten…*harharhar*)
Aber das war ja nicht alles an diesem tollen verregneten Tag, haha!
Für den Weihnachtsmarkt sind noch vier Pixibuchhüllen, drei Windeltaschen, zwei Tatütas, zwei Nadelkissen und zwei Happy Clouds fertig geworden. (Zugeschnitten sind die schon länger. Soooo schnell bin ich nun auch nicht!)

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Was wollte ich noch? Ach ja.
„Wie das Kind einmal nur ganz knapp einer Adoption entging“
Vor ca sechs Wochen in irgendeinem Klamottenladen: Mamaaaa, kauf mir den Kapuzenpulli, der ist so toll, den möcht ich haben, Mama, Mamaaa, Mamaaaaaa, kaufst du mir bitte den Kapuzenpulli, jajaja? *hüpf* Hö? Ich denke, du magst keine Kapuzenpullis? Neiiin, Mama, den hier mag ich der ist sooo toll, den will ich unbedingt haben, bittebittebitte uswusf.
In den Wochen danach brach hier der Sommer ja noch mal aus, also blieb das gute Stück im Schrank bis es letzte Woche endlich kälter wurde, und eines schönen Schulmorgens hiess es: Heute zieh ich den tollen Pulli an. Gesagt, getan.
Örks.
Dramatische Pause.
Gebrüll.
Mamaa Mamaaa den kann ich nicht anziehen den will ich nicht der kratzt am Hals die Kapuze mag ich nicht ich zieh den sofort wieder aus ich mochte noch nie Kapuzen wieso hast du den doofen Pulli überhaupt gekauft wieso guckst du so komisch warum wirst du so rot Mama Mamaa lass meinen Hals los *röchel*
*Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm*
Ehrlich *orrr* Manchmal verstehe ich Leute, die angesichts solcher Dramen kinderlos bleiben wollen. Ganz ehrlich.
Zum Glück habe ich die Nähmaschine, sonst wären wir jetzt auch kinderlos.
Kapuzenpulli Collage
(Sieht einfacher aus als es war. Das erste Bündchen hatte ich viel zu fest angenäht, das zweite links fest und rechts schlapp und erst das dritte war dann gut. Wie in alten Zeiten *grrr*)
Jetzt zieht er den Pullover wieder gerne an, uff.
Allerdings kann das mit der Adoption doch noch was werden. Seit Wochen (seit den Sommerferien!) nämlich schläft dieses Kind abends erst NACH uns ein (also so um halb elf) nur um sich dann morgens zu beschweren, dass er für die Schule geweckt wird. *Grrmbl*
Und nein, ins Bett geht er immer um halb neun, daran liegts nicht. Ich könnte irre werden, alle naselang ertönt „Mamaa, ich hab Durst, ich brauch eine neue CD, ich hab an was Böses gedacht, mir fehlt sonst irgendein Scheißndreckchen und Hundsbümbesjen“
Waaaaahhhhh!!!
Da hilft nur:
Ein Glühwein.
Swei Glühweih.
Rei Lühwei.
Hie Hühei.
Flünei.
Snlwln.

Einigkeit und Recht und Freiheit…

War zwar nicht so eine pompöse und durchchoreographierte Party wie in Berlin, aber auch hier sind einige Ballons für die Freiheit geflogen, versehen mit guten Wünschen.
Ballon Collage
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Eine schöne Idee.
Heute fangen ja viele Gespräche mit „Ich kann mich noch erinnern wo ich war, als…“ an und natürlich weiß ich das auch noch genau. Gänsehaut und Tränen vor dem Fernseher beim Anblick der Menschenmassen die über die Grenze strömten. Aber um ehrlich zu sein, war mir damals, mit zwanzig, die ganze Dimension des Mauerfalls überhaupt nicht klar. Kunststück, ich war ja eine behütet aufgewachsene Wessi, ich mußte niemals Angst haben, für eine unbedachte Äußerung ins Gefängnis zu kommen (das wär bei meinem Schandmaul auch ganz schnell gegangen). Der äußerste Grusel war 1988 ein Wochenendtrip nach Berlin, begleitet von eindringlichen Warnungen, bloß auf der Transitstrecke nicht stehen zu bleiben und am besten mit niemandem zu sprechen. Der unfreundliche Grenzer, der uns die Pässe abnahm, das Warten darauf ob wir sie wieder bekämen, die Erleichterung als wir im Westteil Berlins und später wieder gut zuhause ankamen- puhhhh, spooky.  Mit 18 war das ein richtiges Abenteuer- ich als naives Landei kam mir seeehr erwachsen vor, aber in Wirklichkeit hatte ich die Hosen voll. Und dann nicht mal zwei Jahre später die Grenzöffnung. Wow. Aber fühlbar verändert hat der 9. November in meinem Leben: nichts. (Gut, man sah immer öfter mal einen „Ossi- das unbekannte Wesen“. Man erkannte sie gleich, mit den seltsamen Frisuren und Jeansklamotten in vollkommen uncoolen Waschungen und vor allem: den lustigen Akzenten *muuhaaa*.  Heute stelle ich beim Anschauen der Bilder von damals fest: wir Wessis sahen genauso scheiße aus. Die Frisuren! Die Klamotten!! Die Schuhe!!! Ich könnte heute keinen Unterschied mehr zwischen den verschiedenen Jeanswaschungen feststellen, sah alles albern aus. Achtziger eben. *örks*) Wo war ich?
Das eigene Leben ging vor, Ausbildung beenden, Arbeitsplatzsuche, neuer Wohnort usw.
Wir haben versucht unserem Sohn zu erklären, was heute anders wäre wenn die Mauer nicht gefallen wäre und fanden es am einfachsten, das an Personen fest zu machen, die wir dann nicht kennen würden. Seine beste Freundin, deren Eltern aus Sachsen und Thüringen stammen. Sein Freund, dessen Mutter auch aus Sachsen stammt. Unsere diesjährige Faschingskönigin. Die Nachbarn drei Häuser weiter. Freunde. Bekannte.
Dabei ist mir noch einmal klar geworden: Was für ein wahnsinniges Glück das ist. Dafür kann man wahrlich ein paar Ballons steigen lassen.

Und hier sind Leute, die Interessanteres zu dem Thema zu erzählen haben:
Die Frische Brise hat hier das Tagebuch ihres 12-jährigen Ichs veröffentlicht.
Und die finnische Mäusedoktorin schrieb auf, wie sie die Ereignisse mit 13 erlebte.

Es ist ja immer wieder erstaunlich

wie aus so ein paar Stoffetzen mit ein paar Nähten auf einmal total schöne Pullis werden. So spruch heute mein Mann, das Goldstück.
Manchmal irritiert mich das zugegebenermassen auch sehr. Im Großen und Ganzen bin ich es ja eher gewohnt, dass meine Vorhaben immer nur so ungefähr in die vielleicht richtige Richtung gut gehen. Was Handarbeit betrifft (okay: was alles betrifft…) bin ich praktizierender Low-Performer. Darum mache ich mir auch niemals einen genauen Plan, was am Ende rauskommen soll, sondern denke mir nur so die ungefähre Idee. Falls ich dran denke, mache ich mir dazu dann eine Notiz auf irgendeinem Zettel, (in diesem Fall auf meinen Ratenotizen, wer wohl welche Tasche bei Contadinas Blind Sew Along genäht hatte. Blind stimmt, auf jeden Fall für mich, denn ich hatte nur eine Tasche richtig geraten *hmpf*)
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Aus der Notiz auf dem Zettel wird dann, wenns gut läuft, (und falls ich die Notiz wiederfinde…) ein Pulli. In diesem Fall:
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Wie der letztendlich aussieht, ergibt sich erst beim Nähen, und das ist leider schon oft genug schiefgegangen. Diesmal bin ich aber sehr zufrieden. Sogar das Halsbündchen sitzt perfekt. Den Pandabärensweat musste ich ja auf besonderen Wunsch eines einzelnen Herrn kaufen, passte auch gut in den Plan, denn den blauen Sweat hatte ich noch über. Blöderweise habe ich jetzt wieder was von dem Pandasweat über… *aaaarrgggll* es hört nie auf!!
Und endlich konnte ich auch mal den Plotter-Pandabär von enemenemeins verwenden. Liebe Pamela, herzlichen Dank für das tolle Freebie! Junior freut sich und sehnt kälteres Wetter herbei, damit er endlich den tollen Panda ausführen kann. Du siehst- der Panda geht durchaus auch noch für ältere (achtjährige) Jungs.

Um den Stoffresteberg noch weiter zu lichten, hatte ich ihn einer strengen und genauen Prüfung unterzogen und dabei sind doch glatt noch zwei Restejerseyshirts rausgekommen:
ResteshirtsCollage
(Allerdings fürchte ich, das war es dann. Weitere Shirts müsste ich aus ziemlich kleinen Jerseyresten zusammensetzen und das ist dann doch zu aufwendig für einen Low-Performer…)
Das war dann das komplette Tagwerk heute (und vorgestern und vorvorgestern- eins nachm annern, wie die Klöß gesse wern.):
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Jetzt kann die Schule beginnen- die Ferien sind vorbei und die Herbstgarderobe ist fast komplett. (Nur noch 2 bis 3 unifarbene Langarmshirts, damit Junior die kurzen Shirts auch bei kälterem Wetter anziehen kann. Die näh ich aber nicht selber, pfff.)

Freutag deluxe

hatten wir heute alle zusammen.
Erst kam mit der Post ein Überraschungspäckchen von der liebsten Paula und drin war diese tolle Mütze aus dem Stoff, den er doch soooo gerne haben wollte und von seiner garrrrstigen Mutter nicht gekauft bekam:
Spooky Nosh
Hier nochmal größer:
Spooky Beanie Fotor
Super, Paula, die Überraschung ist dir echt gelungen, vielen vielen Dank! Zu schade dass es heute hier gefühlte zwanzig Grad (am ersten November!) hatte, da konnte die Mütze nicht sooo lange aufbleiben, aber in der Mützenschublade liegt sie jetzt ganz oben und wartet auf ihren Einsatz. Das Kind ist glücklich!
Und ich auch, denn die Karte, die dabei lag, war der Knaller. Endlich sagt mal jemand wies ist! Die häng ich mir auf und immer wenn mein Mann (Monsterus Pedanteritus) mit mir mault, weil ich mal wieder was in meinem hochkomplexen Ordnungssystem abgelegt habe wo ER es nicht findet, halte ich sie ihm unter die Nase. (Falls ich sie dann finde *hust*.) Ha!!
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Allerdings sehe ich dann doch wesentlich besser aus als das Monster auf dem Bild. Zumindest NACH der Morgentoilette….*muuuuharharhar*
Deluxe war der Tag ja schonmal durch das fantastische Wetter, allerdings war das nur hier so, ein paar Kilometer weiter mussten wir uns mit Licht an durch dicksten Nebel vorantasten bis zum Aquaristikladen. Gestatten, der einmalige Blick auf das Schloß Braunfels:
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Doof, das.
Die Aussichten in dem Aquaristikladen waren sehr viel erfreulicher als das Wetter draussen, nämlich die Aussicht ins Garnelenbecken. Fünf kleine Garnelen (Drei Crystal Red und zwei Red Wine Bee) durften mit uns nachhause, weil ich meinen Steinlausgutschein
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vom Geburtstag endlich einlösen konnte!
Leider finden sie es in unserem Aquarium mit der dichten Bepflanzung so toll, dass sie sich erstmal alle verstecken und alle Ecken untersuchen. Es ist fast als hätten wir keine…
aber nur fast:
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Putzig, die kleinen Gesellen. Im wahrsten Sinne des Wortes: wenn man welche sieht, dann sind sie eifrig Algen am abraspeln und in den Mund schaufeln.
Kann man so was eigentlich auch züchten für zuhause? Fensterputzen, Staubwischen, Kloputzen, wow wow wow, da fallen mir doch gleich mehrere Einsatzgebiete ein…