Geneigte Leser ahnen es bereits: mit der Technik hats das Eichhörnchen nicht so. Im Gegenteil.
Und der ganz besondere Busenfreund, sozusagen zum „zum Fressen liebhaben“ sind Programmierer. Ganz an der obersten Spitze der Nahrungskette Freundeliste stehen die Programmierer von Fotobearbeitungssoftware „für Anfänger“, aber das ist eine andere Geschichte und will hier nicht (schon wieder) erzählt werden.
Direkt darunter kommen aber schon die Programmierer von allerlei nützlichen Apps. Kalender zum Beispiel. Also solche Apps, auf die man angewiesen ist, wenn man keinen normalen Büro-Nine-to-five-Job hat und die Hirnkapazitäten nicht mehr ausreichen um sich die täglich wechselnden Termine zu unterschiedlichen Uhrzeiten, an unterschiedlichen Orten und jeweiligen Notizen dazu (Term ausm f Abschlußgespr! Vordr HA, Anl Ki! Bastelmat! Babynahrung! Abh KH! Termin Kiä!) zu merken. (Komisch, alle Termine mache ich mit Ausrufezeichen, merk ich grad. Alles Priorität hoch also, höhö)
Kurz: Entweder Smartphone oder kündigen oder Filofax.
Ich schwörs, ich bin so kurz davor, wieder einen halben Zentner Papier in Kalenderform durch die Gegend zu schleppen und zum Telefonieren dann halt wieder die Trommel.
Und das kommt so:
Ich brauche eigentlich nur einen ganz einfachen Kalender. Echt jetzt. Der muss eine einigermaßen überschaubare Wochenübersicht haben, eine Monatsansicht zum schnellen Hin-und Herhüpfen und eine klar strukturierte Tagesansicht. Und das Eintragen von Terminen sollte fix gehen. Mehr eigentlich nicht. Ich meine, er muss mir kein Brot backen, ich brauch kein Horoskop, buntes Blingbling macht nur Augenkrebs und wie das Wetter ist, seh ich wenn ich rausgucke. Nur ein Kalender.
Einen solchen App-Kalender hatte ich. Fast. Wenn er nur nicht darauf bestanden hätte, sämtliche Geburtstage doppelt anzuzeigen. Immer. Egal, in welcher Ansicht: doppelt. Ungefähr so:
Geburtstag Erika Musterfrau.
Erika Musterfraus Geburtstag.
Man kann sich vorstellen, wieviel Platz noch über war, wenn ein Tag mit drei Geburtstagen auftauchte.
Noch seltsamer war, dass er irgendwo aus dem Nirvana uralte Geburtstags-Eintragungen herzauberte von Menschen, mit denen ich schon seit Jahren nichts mehr zu tun hatte und deren Geburtstage ich demzufolge aus Gründen der Psychohygiene (ich liebe dieses Wort. Hört sich an, als wär man studiert *verzücktguck*) schon vor genausoviel Jahren wieder gelöscht hatte. Geburtstagseintragungen übrigens, die dieser Kalender nie gesehen hatte, die hatte ich schon vor ihm wieder gelöscht. In diesem Kalender tauchten sie wieder auf. Diesmal nicht doppelt, immerhin. Irgendwo in den Untiefen seines Gedächtnisses hatte er diese Daten gespeichert und weigerte sich, sie wieder zu löschen. Hallo? Ich meine, man WEISS doch, was passiert, wenn Maschinen anfangen, selber zu denken. Hasta la vista, Baby.
Im übrigen war das moralisch ein recht bedenklicher Kalender. Personen, die über 85 Jahre alt waren, hat er geburtstagsmäßig nicht mehr angezeigt. Nada. (Was, du bist schon über 85? Stirb, du Hund!) Gut, unsere Omen kannten den Kalender zum Glück nicht und haben sich demzufolge auch nicht um den geplanten Ablebezeitpunkt geschert, sondern sich selbst einen, bzw noch keinen gesucht, aber eben. War doch ein komisches Gefühl. (Apropos Euthanasie: Wie hiess noch gleich der Film, bei dem die Menschen nicht älter als 30 werden durften und dann in irgendsoeinem Lichtstrudel verschwindibussi…? Ich schweife ab, sorry.)
Also, weg damit, nachdem das xte Update keine Veränderung brachte.
Danach hatte ich noch einen Kalender, aber warum der jetzt nicht taugte, hab ich vergessen. Ich kann mir ja, wie gesagt, nicht alles merken.
Nun habe ich also einen neuen Kalender. Eigentlich ganz brauchbar, hat auch Geld gekostet, ist ja immer ein Zeichen für Qualität. Nich son umsonstenen Mist.
Ich kann inzwischen auch ganz gut die Termine eintragen und finde sie wieder. Hurra! Soweit so gut.
Hatte ich erwähnt, dass ich meinem Männe zum Geburtstag Karten für die heute show geschenkt hatte? Tja, da muss man zwei bis vier Tage vorher bestätigen dass man kommt, sonst werden die Karten neu vergeben. Dafür ist ein Kalendereintrag ja ganz nützlich, nech. Vergißt mans nicht.
Das habe ich eben versucht. Einen Kalendereintrag namens: „Teilnahme Heute-Show bestätigen“ an einem Tag im März, sagen wir, am 26.
Jahaaa, aber so einfach geht das nun mal nicht! Da kann ja jeder kommen. Hier kommt endlich ins Spiel was sich der gewitzte Programmierer für den dümmst anzunehmenden User, also mich, ausgedacht hat: Intelligente Worterkennung.
Wenn das Progrämmelchen nämlich irgendwo das Wort „heute“ liest, geht es flugs davon aus, der Termin IST heute und trägt ihn genau dann ein. Trotz mehrerer Versuche und Schreibweisen beharrt diese verdammte Kalender-App darauf, dass die Teilnahme an der heute-Show gefälligst heute zu bestätigen sei und nicht am 26. März, wie irrtümlicherweise von mir angenommen.
Es ist mir in keiner Sprache, auch unflätig, möglich, dem Kalender mitzuteilen, er möge seine dämlichen Schlußfolgerungen gefälligst für sich behalten und das eintragen was ich ihm sage, nein. Er. macht. es. nicht.
Abgesehen davon, dass das offene Befehlsverweigerung ist und in Kriegszeiten mit sofortiger Eliminierung geahndet würde, habe ich nun auch noch das Problem, dass ich mir merken muss, was der schnöde Eintrag „Teilnahme“ bedeutet. Das war nämlich der Grund, warum ich den Eintrag heute (oh nein! Schon wieder dieses Wort!) in einen ordnungsgemäß ausformulierten Befehl umformulieren wollte.
Ich habe allerdings noch die Möglichkeit, das Wort „heute“ in Anführungszeichen zu setzen. Dann kapiert ers. Aber bitte- wer bestimmt hier, wie ich schreibe? Ich oder so eine blöde App? Ich will das nicht in Anführungszeichen setzen. ich will schREibeN wiE ich will, ich bIn hier scHließlich niCh in der plöten Schule!
Da gehts mir ums Prinzip, da werde ich zickig. So richtig mit Wut, Zorn und Geifer. ICH LASSE MICH NICHT BEVORMUNDEN! *brüll*
Beim Papierkalender haut mir der Kuli ja schliesslich auch nicht eine rein oder killert alles weg, wenn ihm ein Wort nicht gefällt.
Papier ist geduldig. Die App ist ein unerträglicher Besserwisser.
Wieso ein Yogakurs? Ja, lernt man da nicht Geduld und sowas?
Oder kapier ichs wieder nur nicht und das ist sowieso alles von der NverdammtenSA gesteuert??
Ich brech zusammen. Ganz ehrlich. Ich.brech.ab. Frau Hörnchen, sie schulden mir eine Tastatur. Meine fiel dem soeben erfolgten Prustanfall beim Lesen deines Posts und gleichzeitigem Versuch, Tee zu trinken, zum Opfer.
Dass es bei Paula KEIN Smartphone, dafür aber einen Papierkalender gibt, ist klar, oder ;o)
Ich wär ein Fall für die Nervenheilanstalt mit solchen Apps.
Sei herzlich gegrüßt und hab einen hübschen Wochenstart
Paula
Wahnsinn. Keine Bilder, keine Fotos, langer Text und einfach nur klasse geschrieben. Du solltest Bcuautorin werden. ICH kauf deine Werke sofort!
Schreib es am besten sofort in deine App. 😉
Ich gehöre übrigens auch zu der Kategorie „Sieb im Hirn“. Allerdings bin ich altmodisch und habe meinen Papier-Kalender. 6 Spalten. Für alle 5 Monster jeweils eine und eine zusätzliche für Geburtstage.
Dazu eine schöne Hülle drum herum, in der alle möglichen To-Do-Zettelchen und wichtigen Briefe noch Platz finden. 😉
Liebe Grüße
Madita
Danke schön *verneigs*
Jaja, die guten alten Papierkalenderzeiten. Das war, bevor hier der IT-Experte einzog. Was tut man nicht alles für die Liebe *seufz*…
GENAU!!! Ich bin auch immer noch in Papier unterwegs und liebe es zu beobachten, wie dieser Papierkalender (ich stehe da total auf Moleskine – jaja, ich weiß, dekadent) im Laufe des Jahres immer dicker wird, weil ich muss ja da auch immer noch so Zettelchen reinpacken, die ich von irgendwo bekomme. Ich könnte das natürlich einfach übertragen, aber das wär ja langweilig.
Wie heißt denn der Film, von dem Du geschrieben hast. Seit Jahren frag ich mich das immer mal wieder und dann vergesse ich es, dass ich mich das gefragt habe. Dunkel kann ich mich daran erinnern, dass es da auch Armbänder (?) gab, die mit dem Verfallsdatum die Farbe änderten, oder??
LG
Sabrina
Herzallerliebste Doro!
Das ist ein klarer Fall für Gernot Hassknecht! Beim Lesen kam ich nicht umhin, mir mehrmals vorzustellen, wie er das Problem in Grund und Boden schreien würde 🙂
Was trägst Du also den „heute“-Termin überhaupt ein? Die App ist vielleicht schon einen Schritt weiter und erinnert Dich auf latente Weise an die wirklich wichtigen Termine im Leben…
Lieben Gruß
Tanja
Ich lese so gerne bei Dir, Du schreibst so schön! Und ich hab auch nen Papier-Kalender….
Liebe Grüße
Anke
Ach Doro, ich mag sie gar nicht die KalenderApps. Papier ist da das einzig Wahre! VLG julia
Ach Wuthörnchen, ich schwöre seit Jahren auf den ANALOGEN Kalender von quiero. Auch bei manchmal unübersichtlich vielen Familienmitgliedern bewahrt er mich vor Chaos. Er hat alles, was du verlangst bzw. brauchst. UND versorgt dich nebenbei auch mit mancherlei nützlichem Wissen, diese Woche ist es eine Anleitung für fruchtiges Gesichtswasser. Ja, ich seh schon, wie du lächelst, du willst ihn also auch haben 🙂
Liebe Grüße,
Kathrin
Nahaaain, ich lächele nicht bei dem Gedanken an den Kalender, sondern an die drei neuen Kleider von qiero, die seit vorgestern im Kleiderschrank hängen *kihi*. Runtergesetzt, portofrei, das Leben kann so schön sein…:-))