Vor lauter Beppo und Näherei hatte ich völlig vergessen, dass ich eigentlich schon auf dem Weg zum Foodblog war. Schande aber auch. Gut, nicht das jetzt einer denkt, ich könnte mein Essen endlich ordentlich knipsen, denkste Puppe. Ich muss mir ja schliesslich treu bleiben.
An Kochbüchern kann ich hier nicht viel aufbieten außer den Thermomixkochbüchern (die man by the way in mancherlei Hinsicht in die Tonne treten kann, denn die Vorwerk-Gurus behaupten allen Ernstes man könnte in dem Ding so gut wie ALLES machen. Nein. Kann man nicht. Mal ganz ernst: Ich mag das Teil. Es ist die beste Küchenmaschine die ich je hatte und ich benutze sie recht häufig. Aber. Man kann nicht alles drin kochen und man kann nix anbraten. Wo Röstaromen gefragt sind versagt das Teil nachvollziehbar völlig.) Wo war ich?
Ach ja. Also ich habe nur die Thermomixkochbücher und natürlich meine alten Schulkochbücher. Historienschinken sozusagen, ehrlich wahr. „Koche und lebe gesund“ von 1974. Dagegen ist Dr. Oetkers Schulkochbuch in der Ausgabe von 1987 schon fast modern zu nenne. Ein eigenes Kapitel für Mikrowellengerichte! Donnerknispel.
Kochen gelernt (sofern man in meinem Fall von gelernt reden kann *hust*) habe ich allerdings mit dem Kochbuch meiner Oma: „Gute Kost“ von irgendwelchen Franziskanerinnen aus den frühen Sechzigern. Wie man an dem Link sehen kann, ist das Buch leider nicht mehr käuflich zu erwerben, sonst hätte ich es längst. Da ich es also nicht habe, bringt es mich auch nicht entscheidend weiter und ich muss mich nach anderen Quellen umsehen. Weil, eigentlich kann ich ja im Prinzip kochen, mir fehlen nur immer die Ideen. Dafür muss man dann mal bei den Blogkollegen schnuppern gehen, zum Beispiel beim Glatzkoch (ein Maul wie ein Schlachtschwert, aber sehr witzig beschriebene leckere und bodenständige Rezepte) oder bei WesFood, auch ein echter Foodblog, mit guten Bildern, aber nicht so übertrieben gestylt. Bei beiden merkt man, dass da wirkliche Menschen kochen und essen (und sabbeln), nicht irgendwelche Fooddekorierer und Fertigzeug kann man bei beiden suchen (und wirds nicht finden).
Das Rezept für Chicken Tikka Masala stammt von Wesfood, einen Vorgeschmack kann ich ja schon mal liefern:
Hühnchen, mariniert in Joghurt-Knoblauch-Marinade mit Garam Masala, angebraten mit Lauch. Den habe ich dazugeworfen statt Ingwer (hatte ich schon mal erwähnt, dass Ingwer das am meisten überschätzte Unkraut der Welt ist? Pfui Teufel.)
Die dazugehörige Tomaten-Joghurt-Soße.
Und das fertige Gericht. Mjam, lecker. Um dem Ganzen noch eine leicht anarchische Note zu geben (und damit das Zeug nicht verdirbt) gab es dazu einen Rest leckere Rote Bete. Ja, aus dem Glas!
Alles und jedes will ich nicht immer selbst machen wie die beiden, so manche gekauften Sachen sind doch ganz praktisch. Sauerkraut zum Beispiel. Und Strudelteig. In dem hatte ich letzte Woche den Krautstrudel. Ähm- gut, die Füllung war etwas abgewandelt. Wenn mein Mann schon Kraut essen muss (kommt auf seiner Pfui-Skala gleich nach Zucchini), dann soll wenigstens Fleisch dabei sein, als Trost sozusagen, also war Hackfleisch in der Füllung. Und als nächstes mache ich die Hamburger. Mit selbstgemachten Hamburgerbrötchen aber diesmal. Und dann steht auf meiner Liste noch die Rosenkohlpfanne mit Hackbällen und die gefüllten Champignons. Aber keine Angst. Voraussichtlich werde ich niemanden mit Beiträgen dazu quälen. Üblicherweise vergesse ich beim Kochen nämlich das Knipsen. Deshalb wird das auch so schwierig mit dem Foodblog. Scheiße das.
Danke für das Lob. Ich bin da übrigens mit Freund Glatzkoch auf einer Welle. Motto: „Es wird nichts fertig gekauft, was man nicht auch selbst besser machen kann.“ Fertigkram gibt es bei mir auch nicht.
Hackfleisch im Krautsstrudel finde ich eine sinnvolle Ergänzung.Mache ich das nächste Mal auch. Wenn es Rosenkohl sein soll, empfehle ich auch einmal hier zu schauen: http://wesfood.blogspot.de/2014/04/rosenkohlauflauf.html. Da würden auch Hackbällchen hineinpassen.
PS: Das (der?) Eicherdhörnchenmännchenblog gefällt mir.