Bei einem Glas Sekt auf dem Sofa (hm. Sekt spielt hier scheinbar öfter mal eine Rolle. Denkt euch nix dabei, das ist nur weil der Schampus so verflixt teuer ist) klinke ich mich mal wieder bei Fr. Brüllens „Was machst du eigentlich den ganzen Tag“ ein und versuche mal den Freitag zusammenzukriegen.
Nach dem unter Normaler Montag beschriebenen alltäglichen Morgenritual um
8:00 Uhr: Festgestellt, dass der Tag möglicherweise etwas kurz für die ganzen Projekte ist. Kaffee nachgefüllt und kurz mit dem besten aller Ehemänner und Finanzminister abgeklärt, ob es wirklich okay ist den Herrn Sohn bei einem Schwimmkurs für unfassbare 156,- Euro anzumelden. Nachdem ich von ebendiesem (Finanzminister, nicht Schwimmkurs) sanft darauf hingewiesen wurde, dass die Alternative sei, selber jede Woche einmal mit dem Kind ins Schwimmbad zu dackeln um ihm Schwimmen beizubringen, was a) finanziell in derselben Liga spielt und b) ehrlicherweise das ist worauf ich erst Lust habe, wenn die Hölle zugefroren ist (ich hasse Schwimmbäder!), jeglichen Widerstand aufgegeben und zuerst mit den Omas die Betreuungsveränderung abgeklärt um dann anschliessend per Internet die Anmeldung abzugeben, was meinen Sohn heute mittag zu dem erstaunten Ausruf veranlasste: „Was? Die Schwimmschule ist im Computer???“. (Wer war das eigentlich mit den Bandwurmsätzen? I like!)
9:00 Uhr: Mehr Kaffee nachgefüllt und angefangen, die Klamotten für den Basar zu bügeln und zu etikettieren. Der Basar ist *hüstel* morgen und heute abend müssen die Klamotten zusammen mit mir zum Aufbau dort sein. Normale Freitagmorgentätigkeiten an dieser Stelle: gemütlich Wohnung saugen, staubfeudeln, Wäschewaschen und son Kram. Aber heute: HardcoreBügeling und Etikettenschreibing.
Zwischendurch: Zum völlig unnötigen Einkaufen gefahren. Mit etwas besserer Planung wären die Hälfte der Einkaufsfahrten vermeidbar (mindestens!), aber nun gut. Ich bin ja auch schon älter. Brot, Briefmarken, Obst, Sixpack und Sixpack gekauft und daheim festgestellt dass ich die Kiwis vergessen habe. *Könk*
Basarzeug der Schwägerin eingesammelt, alles im Flur drapiert, eigene Kiste fertiggemacht und dazugestellt. Mittagessen: geblatene Nudeln (mieser Witz. Alt, aber bezahlt *kicher* Hatte ich schon mal erwähnt dass ich mich über totalen Blödsinn kaputtlachen kann? In einem Blog habe ich gestern gelesen: Ösenlösung, da lach ich seitdem andauernd drüber. Das hört sich so lustig an. Fast so gut wie mein Sohn, der vor Lachen vom Klo fällt, weil ich seine Patentante als Tatenpante bezeichne. Ja, ich weiss, total kindisch.)
Wo war ich? Um
14:00 Uhr: Mit dem besten aller Göttergatten abgeklatscht. Er räumt schon mal alle Basarsachen in sein Auto, während ich mit meinem Auto zur Arbeit fahre. Ein Kindergeburtstag. In echt jetzt. Manche Blagen können einem schon Angst machen, aber gemeinsam kriegen wir auch das hin. Meine Lieblingsrolle als Schatten 🙂 Die Mutter schmeisst den Geburtstag, aber ich strukturiere ihn mit ihr durch und helfe ihr weiter wenn es hakt. Klappt alles prima und um
17:00 Uhr kann ich sie ihrem weiteren Schicksal (sieben Kinder mit Pommes und Chicken McNuggets abfüttern) überlassen und sause Richtung Heimat, zwei Brote futtern, Auto tauschen und mit dem vollbeladenen Männe-Auto um
18:00 Richtung Basar abdüsen. Zusammen mit etlichen Anderen Kisten ausladen und dann in die krankheitsbedingt arg reduzierte Helferreihe einsortieren: es gilt die Kisten auszuräumen und den Inhalt an Ort und Stelle zu bringen. Ich sage es aus vollem Herzen: ein sortierter Basar ist ein organisatorischer Alptraum. Leider bringt er mehr als ein normaler, also beißen wir zum Wohle von Kindergarten und Grundschule in den saueren Apfel und sind fleissig.
Basaraufbaufazit 1: Es ist nicht zu fassen, welche Unmengen an Klamotten, Spielzeug, Schuhen und Drumherum so zusammenkommen.
Basaraufbaufazit 2: Es ist nicht zu fassen, was für einen Schrott manche Leute tatsächlich noch für Geld anbieten.
Abgesehen von völlig verflecktem Zeug finde ich ja immer wieder am besten das Zeug von Aldi, Lidl & Co. Eine Hose für 3,99 gekauft, monatelang abgetragen, zerrissen, verfleckt, und dann für 1,50 anbieten. Nee, das geht garnicht, Leute, ich bitte euch! Aber der KNALLER war das Hemd, das ich beim letzten Basar für 1,50 verkauft habe. (Hatte knapp 10 Euro bei Hasi & Mausi gekostet). Ziehe ich eben aus einer Kiste, Preisschild mit 2,50 drauf! *Umfall* (War eindeutig meins, das „M“ im Schild war noch erkennbar. Ich habs mir verkniffen, in der Liste nachzuschauen, wer die Übeltäterin war. *Gacker*)
Bis neun Uhr Klamotten, Spielzeug und Schuhe sortiert, seitdem:
ExtremeCouching, Tagebuchblogging und Musikhöring:
Die neue David Bowie, Cro, Tocotronic, Alt J, Thom Yorke, Mari Boine, Ludwig Hirsch.
Ausserdem: Herr Reimer von Philip Poisel.
Mit den Moorsoldaten von Hannes Wader geht unsere heutige Musiksendung zu Ende. Damit wir aber nicht so schnell aus der Depri-Melancholie-Wohlfühl-Ecke rauskommen spielt mein Mann mir noch den Jupp. NEIN, das ist keine obszöne Sex-Stellung, sondern ein Lied von Bap!!
Und Ladysmith Black Mambazo. DAS ist mal ein cooler Abschluß!
Gute Nacht. Ich guck jetzt mal, ob ich den Boden der Sektflasche noch entdecke.
Dummbrot-Kasse habe ich ja noch nie gehört!! *schrei mich weg*
Also ich würde mein Kind auch eher zum Schwimmkurs geben. Babyschwimmen habe ich noch mit ihm gemacht, aber da ich ja nu weiß worauf man achten muss, bzw wie man sich mit einem Baby im Wasser verhält, spar ich mir den Kurs jetzt mit der Tochter…da geh ich lieber mit zum Turnen 🙂
liebe Grüße
Caro
hihihi
da ich erst letztes Wochenende die Basarroutine durchlaufen habe kann ich dir lebhaft nachfühlen. Ich helfe ja immer beim Ettiketten nach Nummern sortieren und abrechnen der Listen – da entkommt man zumindest dem Gedränge das einem Konzerteinlass gleicht manchmal…
Ach ja, ich hätte es allerdings dieses Mal nicht geschafft an einem Vormittag zu ettikettieren (hut ab!) denn ich hatte 9 Kisten Zeugs!
Aber hat sich dann auch immerhin rentiert…
Und ich habe mir schon vor zwei Jahren fest vorgenommen keine Sachen mehr zu verkaufen für die ich mehr Zeit aufwenden muss um sie zu sichten, anzumakerln (also mit Makerl zu versehen wie wir hier schön bayrisch sagen würden) als ich dann hinterher rauskriege, denn alles was keine Marke kann man ja oft eh grad noch für nen Euro verkaufen. Da schenk ichs lieber her und schone meine Nerven…
Ähm, wolltest du das jetzt alles hören?
kicher
GLG Anna
Hi Doro! Ich lach mich schlapp, denn ich bin auch so ein „Wortspieler“ und „Kentucky schreit f…“-Buchstabenverdreher! Kleiner Tipp am Rande zum Thema schwimmen: http://www.wellenpiraten.de (das müsste doch in deiner Nähe sein, oder?). Mit 50 Euro für 10x 60 Minuten unschlagbar und absolut empfehlenswert.
Nun denn, ich wünsche dir einen schönen Tag und sage schanke dön für die Erheiterung am Morgen 🙂
LG Tanja