Piep

Piep, ich bin noch da. Wir sind noch da, also fast alle, die hier sein sollen, sind auch noch da.
Eine hat den miesen Herbst eröffnet, indem sie einfach tot umgefallen ist, bumm. Die Mutter meiner Freundin, hey- das geht doch nicht! Es können doch nicht MÜTTER einfach so sterben, wo kommen wir denn da hin? Das bringt ja alles durcheinander.
Und vor allem geht das verdammt nah. Das ist doch noch viel zu früh!
Dann kriegen zwei junge Väter aus dem Freundeskreis eine völlig abgefahrene Krankheit bzw einen Herzinfarkt und liegen auf Leben oder Tod, man kommt aus dem Trösten und Aufbauen und Zittern gar nicht mehr heraus und fragt sich ständig: Dafuq? Zu weiteren Fragen kommt man gar nicht, weil sich die Neuigkeiten ständig gegenseitig überholen.
Zum Glück sind beide jetzt zumindest übern Berg (wenn auch noch lange nicht wieder fit) so dass auch wir als nicht unmittelbar Betroffene mal aufhören können mit dem Luftanhalten und einfach weiteratmen.
Im Licht solcher Ereignisse stelle ich fest, ich fokussiere mich zunehmend auf die eigene kleine Familie. Sind alle sicher und umsorgt? Was sind die wirklich wichtigen Dinge und wo verplempern wir nur unsere Energie und unsere wertvolle Lebenszeit? Muss man das verdammte Einmaleins wirklich auswendig lernen oder soll man lieber eine Laterne basteln?
Ich würde mich ja gerne mal wieder um den Blog und die Weltgeschichte kümmern, aber da fehlt mir grad so ein bisschen die Kapazität zu. Bis die wieder aufgeladen ist, müßt ihr mit einem klugen Spruch auskommen.
Ich bin ja nicht so der SchöneKalenderSprüchetyp, sondern eher für die sachorientierte Variante, also:
Liebe Familie

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4 Gedanken zu „Piep

  1. Hallo Doro,
    ja, manchmal kommts Dicke.
    In den letzten Jahren sind so viele junge Leute aus unserem Bekanntenkreis gestorben, dass ich mir auch von niemandem sagen lasse, wie ich mein Leben zu leben habe. Ich lasse mich nicht vom Schulstress der anderen Mütter anstecken
    und schon gar nicht von denen belabern, die meinen, es täte mir gut, arbeiten zu gehen. Hallo?! Nein, da putz ich lieber selber, verzichte gern auf etwas und lebe dafür meinen Traum – Familie, Zu Hause sein, Da sein.
    Zu oft gesehen, dass Familienleben bzw. Leben überhaupt unverhofft endet.
    Viel Spaß beim basteln, das kleine Einmaleins wird’s schon irgendwann ins Köpfchen schaffen! Trotz allem viel schöne Zeiten wünscht Dir Petra

  2. Doro das ist ein Rat, den ich befolgen werde. Es ist auch einfacher nichts zu machen als aktiv zu werden;) Ich finde es wirklich eine Leistung solche Schicksalsschläge so zu verpacken… und Recht hast du das Leben ist zu schön, zu kurz, zu wundervoll um es mit unwichtigen Dingen zu verplempern!
    Viele liebe Grüße Julia
    P.S. Die Mathelehrerin, die ich ja auch bin macht den Vorschlag einfach beim Laternebasteln ein bisschen zu rechnen 😉

  3. Liebe Doro,
    da hast du völlig Recht, soooo geht das nicht,
    oder sollte es nicht gehen,
    bei uns ist das ähnlich,
    da fährt der Chef meiner Tochter zum Urlaub nach Südtirol
    und fällt einfach so tot um,
    2 Wochen vorher gerade mal 47 geworden
    und wie die bayrischen Freunde sagen pumperlgsund.
    Ist doch auch unfassbar, ich kann dich da verstehen.
    Ich wünsch dir, dass deine Batterien bald wieder voll sind
    und wir wieder von dir hören (lesen).
    Liebe Grüße
    Nähoma

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