Wie es in den Wald hineinruft…

Anschreiben eins an die Mitgliederverwaltung des kleinen Sportvereins (mich), sechs Wochen nach der Abbuchung des Jahresbeitrags (60,-) :

…da ich schon länger nicht mehr in der Region wohne und ich total vergessen habe meine Mitgliedschaft zu kündigen, mach ich das hiermit (…) Wäre es möglich aus Kulanz den letzten Jahresbeitrag zurück zu überweisen? (…) Bitte um Nachsicht, dass ich diesem Vorgang schon ein paar Jährchen nicht nachgekommen bin…

Anschreiben zwei an die Mitgliederverwaltung des kleinen Sportvereins (mich), sechs Wochen nach der Abbuchung des Jahresbeitrags (60,-) :

Hallo,
mir ist aufgefallen, dass am (…) ein Jahresbeitrag für (…) von meinem Konto eingezogen wurde.
Die letzte Mitgliedschaft eines Familienmitglieds wurde allerdings bereits vor langem gekündigt (wenn ich mich recht erinnere schon vor 2-3 Jahren).
Bitte prüfen Sie die Abbuchung und erstatten Sie kurzfristig den abgebuchten Betrag.
Ich vermute, das auch im letzten Jahr der Beitrag ohne entsprechende Grundlage abgebucht wurde.
Bitte um kurzfristige Rückmeldung!

Ratet, wer seinen Mitgliedsbeitrag problemlos zurückbekommt. ?

Anmerkung: In beiden Fällen ist der kleine Sportverein nachweisbar „im Recht“.
(Und natürlich wird Anschreiben zwei im Rahmen der SEPA-Möglichkeiten ohne weiteren Kommentar die Abbuchung platzen lassen, (kostet den kleinen Sportverein dann 5,58 Rückbelastungsgebühren) insofern kann man fast froh sein, dass ja überhaupt vorher noch eine Kommunikation stattfand, denn der sonst übliche Weg ist: Was? Abbuchung?? Ach, Scheiße, vergessen zu kündigen. Egal, lass ich platzen.
Ich weiß nicht wie oft diese Form der „bequemen Kündigung“ pro Jahr stattfindet, jedes einzelne Mal ist eins zuviel, weil es Geld kostet und Arbeit macht, weil es widerlich rücksichtslos ist und weil es sich verdammtnochmal einfach nicht gehört.)

Da wird sich allenthalben über „die Flüchtlinge“ als Sozialschmarotzer aufgeregt, aber die echten Sozialschmarotzer sitzen ganz woanders.

Ein Gedanke zu „Wie es in den Wald hineinruft…

  1. Kommt mir als ehemaliger Kassenvorstand des Fördervereins der Grundschule sehr bekannt vor. Ganz oben in der Beliebtheitsskala der Kündigungen:
    1) Mein Kind hat dem Klassenlehrer doch Bescheid gesagt!
    2) Bei den ständigen Vorstandswechseln weiss ich gar nicht mehr, bei wem ich gekündigt habe.
    3) Mein Kind ist doch schon lange nicht mehr an der Schule – wissen sie das denn gar nicht? Gerne noch mit einem „da sollte die Kommunikation mit der Schulleitung mal überprüft werden“ hinter.

    Tja, schade dass mein Amt nicht mit dem Schulwechsel auch automatisch beendet wurde. Ich musste lange nach einem freiwilligen Nachfolger suchen…
    Also – meine Unterschrift unter deinem Post hast du sicher.
    LG von Tanja

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