Na gut, um ehrlich zu sein: wir waren nie weg.
Die letzten drei Wochen hatten wir es ganz nach dem Motto:
„Summertime- and the living ist easy“
Kein lästiges Koffer ein- und wieder auspacken, jeden Morgen grad so im schlunzigen Nachtgewand den ersten Kaffee unter der Nase rein (ich hasse es, wenn ich mich in Hotels oder Jugendherbergen ERST fertigmachen muss, bevor ich den ersten Kaffee kriege. Das ist die verkehrte Reihenfolge!!), abends nach einem erlebnisreichen Tag auf der eigenen Couch/dem sommerlich warmen Balkon ausspannen, drei zwei ein Weizenbier trinken- herrlich! Das Kind im eigenen Bett, mit dem eigenen Spielzeug, Büchern, CDs, whatever versorgt, kein Gemecker- ein Traum.
Als bekennender Heimscheißer mit einer ähnlich tickenden Familie gesegnet, haben wir es dieses Jahr einfach mal durchgezogen: wir sind die ganzen drei Wochen Sommerurlaub daheimgeblieben! Nein, kein Malle, keine griechische Insel, kein Wanderurlaub in Südfrankreich, kein All-inclusive in der Türkei, kein Almenhopping in Tirol und auch keine Malediven, nix, nada, niente: wir waren daheim.
Ok, ich lüge: wir haben eine Nacht in einer Jugendherberge am Edersee verbracht, weil wir die Wasserspiele am Herkules in Kassel
und den Besuch des halbleer gelaufenen Edersees
nicht an einem Tag schaffen wollten.
Das waren einfach zwei Ziele die ein bisschen Zeit verdient hatten.
Alle anderen Ausflüge konnten wir jeweils an einem Tag machen. (Gut, es waren Abenteuer dabei, die hätten für drei Tage gereicht, besonders der Muskelkater: Paddeln auf der Lahn als Survivaltraining für blutige Anfänger, Gruselstufe ganzweitoben. NIE wieder setze ich mich in ein Boot, wenn nicht mindestens ein erfahrener Paddler dabei ist. Und mit erfahren meine ich: ERFAHREN. Wer zum Teufel kommt auf die Idee, mich als Steuerfrau nach hinten zu setzen? Katastrophe! Ehrlich, NIE mehr! *immernochgrummelt*)
Ein bißchen Planung gehört dazu
und erstaunlicherweise hat das sehr gut geklappt. Ich habe kaum was genäht in den drei Wochen: die Familie war wichtiger. Der Haushalt hat zwar immer mal mit den Fingern geschnipst: Hallo! Hier in der Ecke, da sind so Wollmäuse! Und da drüben, da ist überall Strassendreck verteilt, igitt!! Die Fensterscheiben sind dreckig!! Was ist das für ein grauer Belag auf BüchernAnlageDekozeugsFernseher?? Der Kühlschrank ist leer! Hallo? Hier muss mal einer aufräumen! Haaallooo? Hört mich denn keiner?? *heul*
Nö. Ich hör nix. Meine Männer hörten auch nix, dementsprechend sah es hier am Wochenende aus wie die Sau. Egal.
Wir hatten einen abwechslungsreichen, fröhlichen, spannenden (und langen. Noch nie kam mir mein Urlaub so LANG vor!) Urlaub in einem unfassbar warmen heißen Sommer, ich kann es eigentlich gar nicht glauben.
All die 1000 Places to see before you die die wir versäumt haben, weil wir hier in Hessen unterwegs waren, schauen wir uns dann im Winter im Fernsehen an. Da fährt ja immer irgendeiner mit einer Kamera hin.
Morgen beginnt die Arbeit wieder. Ach, wenn ich mirs recht überlege: ich könnte ein paar freie Tage gebrauchen…
… aber im Oktober kommt ihr in die große Stadt, oder?
Schön, dass ihr es so schön hattet. Ich hoffe, du hast den Start in den Alltag gut gewuppt.
Ich mag im Urlaub auch gern mal zuhause sein, und diesen Sommer war es eh nirgends heißer als hier (*ächz*), und fahren konnte ich mit der Plauze auch nicht mehr.
Hab es fein
Alles Liebe,
Paula