Wochenende in Bildern

Wie jedes Jahr- die Offenen Gärten im Weiltal, beginnend im Schloß Neuweilnau.

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Im Gewölbekeller ein Wort-Gewand. Wortreich in der Stille des Kellers in Szene gesetzt.
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Das Märchen von der Unke aus den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm.
Genau hinschauen lohnt sich:
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Das ganze Märchen ist auf alte Leinentücher handgestickt. Handgestickt! Das war so liebevoll gestaltet, genau wie die anderen gestickten Werke dieser Dame, ich hätte sie noch stundenlang anschauen (und vor allem: eins mit heim nehmen) mögen.
Draußen gab es noch mehr von ihr: Diverse Sinnsprüche, kleinere Skizzen, Wimpelketten mit schönen Wörtern, alles auf alte Leintücher, Tisch- und Bettwäsche gestickt und an Wäscheleinen quer durch den Schloßgarten gehängt- ich war derart fasziniert, dass ich vergessen habe, die Kunstwerke zu fotografieren, ich Esel! (Und das will was heißen. Normalerweise bin ich eher der Typ „Hä?WoishierKunst?*stapftmittendurch*“ )
Mein nächstes Projekt ist schon mal klar: ich möchte sticken lernen und brauche jetzt dringend ein altes abgegriffenes Stück Leinen. Nur ein einziges Wort möchte ich schaffen (und in meiner Küche aufhängen).
Der Rest des Tages bestand aus den Gärten fremder, kreativer und unglaublich grosszügiger Menschen. Die einen boten Kaffee und Kuchen, beim nächsten gab es Popcorn und ein kniffliges, fantasievolles Filmrätsel zum um die Ecke denken, wieder andere zeigten stolz ihren perfekt gestutzten, unkrautfreien Rasen, umgeben von einem bunten Meer aus Rosen und anderen Blumen. In einem Garten gab es musikalische Dekoration in Form von irischen Volksweisen und im anderen einen literarischen Vortrag, Rosé und Flammkuchen. Die Gartenvielfalt reichte von „Ach, lass wachsen“ bis zur akribischen Bewuchs-Planung, vom Neubau mit angelegtem Grundstück bis zum Fachwerkhaus mit verwinkeltem Gärtchen und überall spürte man die Freude, die Menschen an schönen Dingen haben können, sei es Flora oder Fauna, Kunst oder Musik. Und was für ein Detailreichtum überall! Hach, ich werde ganz poetisch.
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Mit nach Hause reisen durften diese beiden Ameisen, die sich auf unserem Balkon schon sichtlich wohlfühlen:
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Gefertigt von einer Töpfer-Künstlerin aus dem Nachbarort, die ursprünglich 600 Stück davon für eine Ausstellung angefertigt hatte. Da ist keine ist wie die andere…
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Und endlich kann ich auch sowas ähnliches wie Makroaufnahmen machen! Mit dem Gimmick aus dem letzten Yps-Heft den sauteuren edlen Aufsatzlinsen fürs Smartphone geknipst, sehen die Ameisenbeinchen doch aus wie Godzillas bäumeknickende Pranken, oder?

Nerv des Monats April, äh-

Mai, es ist ja schon fast Mai vorbei, ups. Das ging aber schnell *staun*.
Also, der Nerv des Monats Mai ist folgendermaßen: nix.
Ich tu mir ja fast schon selbst leid, aber ich hatte schon länger nix mehr zum richtig aufregen, fluchen und aus der Haut fahren. So ein Scheiß.
Na gut, also, da ist dieser miese fiese Fersensporn der mich schon seit Ende letzten Jahres am aufrechten und schnellen Gang hindert und die Liste der am häufigsten täglich eingenommenen Nahrungsmittel um 2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure erweitert hat, aber wenn ich den Tagesablauf in Richtung „möglichst wenig bewegen“ austariere, tut es fast gar nicht sehr weh. Das kommt meiner angeborenen Sportunlust sehr entgegen (und an der Nähmaschine sitzen ist ja eins meiner liebsten Hobbys), allerdings brauche ich mich bald nicht mehr fragen, wie man sich wohl als weiblicher „Jabba, the Hutt“ fühlt- ich probiere es einfach aus.
(Hmpf. Erfinder dieser Welt: tut euch zusammen und erfindet endlich den virtuellen Sport! Wer sich das Training nur intensiv genug vorstellt baut Fett ab, Muskeln auf und gewinnt Ausdauer und Kraft, hurra!)
Ja, ist ja gut. Wenns nicht mehr wehtut, geh ich wieder in den Wald, ich versprechs. (Ich verspreche, ich werde versuchen, es zu können. Hat ein großer Philosoph hier im Haus mal gesagt.) Allerdings kann ich auch guten Gewissens behaupten, dass ich ohnehin im Moment für Sport keine Zeit habe. Sehr spontan (und nur für die letzten zwei Wochen) bin ich mal auf Fulltimejob umgeschwenkt, das gibt ein völlig neues Aha-Erlebnis: wann, zum Teufel, kaufen eigentlich Leute ein die so einen nine-to-five-Job haben? Wann putzen sie die Wohnung, wann das Klo, wann färben sie sich die Haare und wann gehen sie ihren Hobbys nach? (Wie kann zum Beispiel jemand jede Woche was für sich nähen, der voll arbeitet, eine Firma und drei Kinder hat, Sarah? Du musst irgendwo einen Zeitumkehrer haben…)
Neben meinem normalen 15-Stunden-die-Woche-Pädagogik-Job mache ich mein Hobby sozusagen zum Beruf, und packe für den Onlineshop des Nähhimmels Päckchen mit Stoff, Webbändern und allem Zubehör was man so zum Nähen brauchen kann. Das macht Spaß (ich lerne alle Stoffe mit Vornamen kennen! Am liebsten sind mir die Stoffnamenerfinder von Swafing. Sweat, Sommersweat und passendes Bündchen namens Maike, Eike und Heike.? Ich will sofort wissen, was für ein Zeug die rauchen…) Und erst die tollen Webbänder. Die Vliese. Die Gurtbänder, Zackenlitzen, Paspeln, Nähgarne, SnapPaps, Spitzen und und und… waaaahhhh! Ich liebe das Zeug und entdecke ständig neue tolle Sachen!?) und ist neben der normalen Arbeit gut zu handeln. Normal nur zweimal die Woche, aber blöderweise war da diese Rabattaktion und die viermillionen Bestellungen und nun, ich hätte die letzten beiden Wochen dort übernachten können und packen, packen, packen, packen, packen,….
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(und das ist nur ein winziger Bruchteil…)
Letzte Nacht habe ich von lila Kunstleder, schwarzem Fleece und buntem Jersey geträumt und immer wenn ich was abgeschnitten hatte ist es geschrumpft und war zu klein und ach, Scheiße, nochmal abschneiden und nochmal…. So kann man seine grauen Zellen nachts auch beschäftigen, puh.
Trotzdem alles nix für den Nerv des Monats. Auch der motorisierte Halbaffe Motorradfahrer nicht, der uns heute auf dem Zebrastreifen fast umgefahren hätte. Da kann man ja schon mal die Nerven verlieren, wenn so ein blöder Bus mitten in der Landschaft einfach anhält und den halt mit Vollgas überholen. Kann ja keiner wissen, das da irgend so ein Depp einen Zebrastreifen auf die Gass gepinselt hat UND sich da auch noch Fußgänger tummeln. Ts.
Namaste ?, mein eiliger Freund, überfahr mich ruhig. Im nächsten Leben werde ich der Nagel sein, der deinen durchdrehenden Reifen bei Höchstgeschwindigkeit zum Platzen bringt, und dann sehen wir uns wieder, du Arsch!! Ommmmmm..

Garten Eden

Passend zu Christi Himmelfahrt rumst es heute mal ganz paradiesisch bei mir.
Als die fleissige Susanne von Hamburger Liebe vor einiger Zeit ihre neue Kollektion „Eden“ vorstellte, war endlich mal wieder ein passendes Design für mich dabei, juhu! (Ich mag die meisten Designs ja total gerne, besonders die Jungsdesigns hängen fast alle in Juniors Schrank, auch wenn ich mich manchmal frage, welches Waschmittel zum Teufel die Stoffe brauchen, vielleicht gemahlenes Einhorn-Horn mit etwas Feenstaub? Besonders die Jerseys waren ratzfatz verwaschen und nein, ich nehme nie Weichspüler, ja ich nehme immer Colorwaschmittel und nein, die genähten Klamotten landen nie im Trockner. Trotzdem verwaschen. Hmpf.)
Nunja. Nach der „Happy“ Kollektion, Elephant Love und einigen Designs aus der Kamehameha Serie gibt es mit Eden also wieder eine Serie mit Stoffen, die mir auf Anhieb soo gut gefallen, also glühte in den letzten zwei Wochen die Nähmaschine…:
Eves Apple braun Collage
Eves Apple Popeline, Schnittmuster Blusenshirt von Lillesol & Pelle in harrchhtnvirrrzsch *hust*
Eves Apple tuerkis Collage
Eves Apple Jersey türkis, Schnittmuster Frau Edda von Hedi näht
Show up Collage
und nochmal ein Blusenshirt nach L & P, diesmal in „Show up“ Popeline taupe.
Und alle drei zusammen:
Eden Collage
Das ist doch mal einen Rums wert, oder?
So, Schluß jetzt, die Flasche Sekt wartet und ich stoße mit dem besten aller Ehemänner auf die letzten elf Jahre an. Erstaunlich, dass er es so gut mit mir aushält…❤️
Prost!