Nerv des Monats November

Das ist jetzt wahrscheinlich nicht ganz so arg schwer, den Nerv des Monats zu erraten, wobei ich eher befürchte, dass sich der über diesen und die nächsten (mindestens) drei November hinaus noch zu einem Nerv der nächsten Jahre entwickeln wird. Ähnlich ätzend wie starke Zahnschmerzen, aber sehr viel gefährlicher.
(Folgender Absatz dient natürlich zuvörderst meiner eigenen Selbstbeweihräucherung, da das aber hier mein Blog-Wohnzimmer ist, darf ich ja netterweise beweihräuchern, wen ich will, also:)
Ich habs ja gesagt. Seit Wochen sage ich „Achtung. Die wählen den!“ Sorry, isso. Kann mein Mann bestätigen. Der hat mich ausgelacht. Ha. Ich hatte schon lange nicht mehr so ungern recht. (Beweihräucherung Ende.)
Dieser amerikanische President-elect hat mir schon lange eine Heidenangst eingejagt und tut es noch. Ich finde nicht, dass man ihm weiter trauen darf, als man ihn werfen könnte (und scheinbar tun das auch nicht viele andere Leute, selbst die, die ihn wählten, nicht. Ich kenne eine Amerikanerin, die ihn tatsächlich gewählt hat und jetzt darauf setzt, dass er Hillary Clinton in den Knast bringt, wieso auch immer, aber über ihn selbst sagte sie: „He is an fucking idiot!“ Wtf? Ich musste mich daraufhin mit ihr betrinken, verständlich, oder?) und ich gratuliere mir wieder mal zu meiner Weitsicht, dass ich nicht Bundeskanzlerin geworden bin, denn dann müsste ich jetzt irgendwie mit ihm umgehen. Glück gehabt.

Der Nerv des Monats ist aber ein anderer, wenngleich er auch mit der Wahl der Amerikaner und natürlich der bevorstehenden Bundestagswahl zusammenhängt.
Im Moment nervt mich daran nichts so sehr wie das Wörtchen „wir“. Unter Schnappatmung gestreut von Politikern, Journalisten und wer sonst noch was zu sagen hat im Versuch, das Wahlergebnis, das „wir“ in dieser Ausprägung ja nicht haben kommen sehen können, zu erklären oder darauf hinzuweisen, was „wir“ alles zu verändern haben, damit das ja nicht bei uns passiert. „Wir“ müssen jetzt füreinander einstehen, „wir“ müssen gemeinsame Lösungen finden, „wir“ müssen die armen Menschen, die sich abgehängt fühlen, jetzt wieder vom Guten im Menschen überzeugen, „wir“, „wir“, ich hör immer nur „wir“.
Dafuq? ICH? Einen Scheiß muss ich! ICH hab das nicht versaubeutelt, ihr Helden in dunklen Anzügen der letzten vierzig Jahre!
ICH hab nicht dafür gesorgt, dass die Bildungs- und Sozialausgaben zu niedrig sind und wesentlich zu oft in den falschen Kanälen landen. (Und bevor mir einer dumm kommt: ja, ich weiß, dass wir sehr hohe Bildungs- und Sozialausgaben im Bundes- und den Länderhaushalten haben. Aber behauptet einer allen Ernstes, da steckte sowas wie ein Konzept dahinter? Gott bewahre! Konzept würde ja planvolles Vorgehen unabhängig von politischem Kalkül oder finanziellen Interessen bedeuten. Ha! Da kann ich ja nur lachen.) ICH wollte keinen unterirdischen Bahnhof, keinen genauso unterirdischen Flughafen oder eine überirdisch glitzernde Konzerthalle für Milliarden von Euro. Ich will auch nicht, dass die Autobahnen privatisiert werden. (Ich seh schon die Schlagzeilen: Autobahnen zu teuer für Deutsche! Nur noch reiche Ausländer auf Deutschlands Straßen! Merkel muss weg!11!!)

ICH bin auch nicht verantwortlich für die Millionen Nichtwähler, oder auch Falschwähler, auf die wir uns im September 17 freuen können. (Nur fürs Protokoll, damit ich nachher sagen kann, ich hätte es schon vorhergesagt: 25+).
Ich bin zu jeder (!) verdammten Wahl getappt, obwohl es mir wahrlich in den letzten Jahren immer schwerer gefallen ist, eine gute Wahl zu treffen.
Und immer öfter wurden Wahlversprechen mehr oder weniger offen gebrochen. Selbst für einen Hauptschüler wie mich (ich darf nicht mehr Dummenschule sagen, meine Tante- ihr wißt…) war es irgendwann klar: es ist ein Jahr vor der Wahl, aha, es gibt wieder mehr Rente, Arbeit, BaföG, tralala, alles super. Und nach der Wahl… Man kann schon seit vielen Jahren an den politischen Nachrichten ablesen, wann ungefähr wieder Wahl sein muss. (Und jaaaahaaa. Ich weiß, dass man das auch differenzierter ausdrücken kann, aber dann wird das hier echt lang.)
So einen Blödsinn wie Nichtwählen oder Wahlzettel ungültig machen, hab ich nie gemacht- ich bin immer noch der Meinung dass es tatsächlich zu unserer Pflicht gehört, wählen zu gehen. Das ist unser Beitrag zu einem funktionierenden Staat. Aber dann erwarte ich verdammtnochmal, dass die Politker ihrem Wählerauftrag auch gerecht werden. Ach, nee, eigentlich erwarte ich was anderes. Ich erwarte, dass nicht so ein hanebüchener Unsinn vor den Wahlen erzählt wird, sondern dass gerade Politiker einfach mal ehrlich und bei ihren Möglichkeiten (und den Möglichkeiten des Grundgesetzes, by the way, Herr Seehofer)  bleiben. „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ (1. Johannes, 2,1-6) (Nur mal so als Anregung für die mit dem großen C im Namen. Da war von populistischem Geschwafel keine Rede.)  Das funktioniert aber leider meistens nur noch auf der Kommunalebene, zumindest bei uns ziemlich gut.
Zurück zur höheren Ebene: Blöderweise gibt es für meine Begriffe eine Korrelation zwischen den zur Normalität gewordenen politischen Wahlversprechern, der Wahlmüdigkeit der Bürger (achwas- da wär jetzt keiner drauf gekommen, aber wartet, ich hab noch einen:) UND der Zunahme der Dämlichkeit des Wahlvolks. Und die Dämlichkeit des Wahlvolks hat signifikant zu tun mit was? Nämlich mit der Zunahme des Konsums von „Unterschichtenfernsehen“ (heutzutage auch gerne in Form von ungefiltertem Social Media Konsum) bei gleichzeitiger Abwesenheit gescheiter Bildung. Dabei kommt heraus: der Bürger, der nicht wählen geht, weil man „denen da oben“ sowieso überhaupt nichts glauben kann und der aber vollkommen unkritisch sämtliche Fakemeldungen (z.B. „Salafisten-CDs im Briefkasten die beim Auspacken eine geheimnisvolle gefährliche Substanz ausmüffeln“- meine Güte, ich bin fassungslos darüber, wie oft ich solchen Mist sehen muss) auf Facebook und Whats App teilt. Hallo? Wofür, zum Teufel, haben wir euch in die Schule geschickt?
Aber bitte, nach 32 Jahren RTL und 64 Jahren Bild- Zeitung sollte mich das eigentlich nicht mehr wundern. (Schlimm ist allerdings, dass heutzutage Bild und RTL ja fast noch als Sprachrohre der gemäßigten Mitte gelten sollten, wenn man sich nur einen winzigen Ausschnitt dessen antut was der Kopp-Verlag und ähnliche Aluhutvereine so präsentieren. Nein, bitte, schaut nicht nach, ich bin nur per Zufall drüber gestolpert und fummle grad schon mit einer Hand in der Küchenschublade auf der Suche nach der Alufolie… Boah, das gibt Gehirnkrebs in 0,3 Sekunden. Entsetzlich.)

Und was jetzt? Was sollen „wir“ denn jetzt machen? Werbekampagnen für mehr Weltoffenheit und Toleranz? Free Hugs? Plakate kleben? Was für eine gequirlte Scheiße, ehrlich. Natüüüürlich, wenn so ein Pegidist, der seit Monaten und Jahren jeden Montag sein „Lügenpresse!“ Plakat spazieren trägt, nur endlich mal gut genug von uns fortschrittlichen Gutmenschen umarmt und aufgeklärt wird, dann wird er seinen Irrtum schon einsehen- dass ich nicht lache.
Mit jeder Diskussion die (interessanterweise meistens unter Gleichgesinnten) geführt wird, mit jedem Stück Überzeugungsarbeit das zu leisten geglaubt wird, wird deutlicher: WIR sind im Besitz der einzigen Wahrheit. „Überzeugungsarbeit“ sagt doch schon alles. Wer Überzeugungsarbeit leisten muss, der muss einem offensichtlich sehr dummen Menschen mit der absolut falschen Einstellung beibringen, dass es nur eine wahre Meinung geben kann.
Merkt man doch irgendwie schon, dass sich das vielleicht ein bißchen nach- wie soll ichs sagen… nach vollkommenem Mist anhört, oder? Wer will denn so behandelt werden?

Für meine Begriffe haben wir es mit zwei gefährlichen Gruppen von Wahlberechtigten zu tun, nicht nur mit einer.
Zum einen die Leute, über die jetzt grad alle mit einer Mischung aus Staunen und Entsetzen reden, die „Abgehängten“, „Bildungsfernen“, die „Rückwärtsgewandten“. Die haben vielleicht gar keine Angst, abgehängt zu werden. Oder „rückwärtsgewandt“ zu heißen. Die haben sich schon selbst abgehängt und die wollen vielleicht leben wie in anderen Zeiten? Die interessiert unser toller toleranter und weltoffener Lifestyle nicht mehr. Die haben ihre eigenen Ideen, wie ein Staat funktionieren sollte und die kümmern sich nicht um unsere Realitäten, die haben ihre eigene Realität.
Und sie merken grad, was sie bewirken können, wenn sie wählen gehen.
Die wirkliche Gefahr liegt woanders. Im Ernst: Reichsbürger, Pegidisten und AfD zusammen wären vermutlich nicht mehr als ein (zugegebenermaßen sehr großer) Stachel im Fleisch der Demokratie.
Aber die größte Unterstützung bekommen sie von denjenigen, die überhaupt nicht wählen gehen. Vielleicht läuft grad ein schöner Rosamunde-Pilcher-Film, oder man muss eben noch den neuesten Kalenderspruch auf Facebook teilen, oder man hat sich gar nicht das Datum der Wahl gemerkt *ups*, oder man tut ja schon genug Gutes für die Welt, weil man die Seite für rumänische Strassenhunde liked, und mein Gott! Da ist diese Story von dem Moslem, der in Deutschland mit fünf Frauen und 27 Kindern lebt und für ALLE deutsche Sozialhilfe bezieht!!1ELF!! und jetzt müssen noch Freunde und Verwandte gewarnt werden vor dem Whats App Kontakt, der beim Öffnen ALLE gespeicherten Kontakte mit der Maul- und Klauenseuche infiziert!
Oder… es interessiert sie einfach nicht.

„Die Vernunft ist längst pennen gegangen, einen langen tiefen Schlaf, aus dem sie nur die Bildung wieder wecken kann.
Die Bildung ist aber leider mehrfach verhindert.“
(Das Eichhörnchen, 2016)

Ich weiß nicht, wie es euch geht und was „wir“ zu dem allem sagen sollen, aber eins ist klar: MIR geht der Arsch schon mal gewaltig auf Grundeis bei der Vorstellung, wie das nach den nächsten Wahlen hier weitergeht.

Nerv des Monats Juni

Nein, nicht das Wetter. Auch nicht die EM. (Da kann ich wenigstens immer gut bei zuschneiden und nähen.)
Nein, es sind die jährlich (wenn man Glück hat. Manche (Also wir. Hmpf.) haben Pech, da gibts das halbjährlich) wiederkehrenden Schulveranstaltungen namens „Klassenfest“.
Wer noch kein Kind in Kindergarten oder Grundschule hat, bekommts kurz erklärt, alle anderen verdrehen jetzt ohnehin schon die Augen und wissen GENAU was ich meine.
Klassenfest ist die Veranstaltung, die rührige Elternbeiratsmitglieder jährlich (oder halbjährlich) für die Kinder UND ELTERN der Klasse auf die Beine stellen, damit man (bitte jeweils den passenden Text einsetzen:) sich mal kennenlernt/mal wiedersieht/mal was schööönes zusammen macht, jeweils begleitet von einem motivierenden breiten Strahlen über alle vier Backen. Vier, weils ja meistens zwei sind. Zwei Elternbeirätinnen, meine ich. Moahhh- ich krieg Puls wenn ich nur dran denke.
Wo war ich? Ach ja.
Bei uns werden meist Outdoor-Aktivitäten ausgesucht (Drachensteigen. Geocaching. Wandern. Picknick. Vater-Kind-Zelten.) die allen gaaanz viel Spaß machen, weil es doch so schön ist, zusammen zu sein und etwas Lustiges/lehrreiches/spannendes zu erleben, vielleicht noch ein Lied gemeinsam zu singen und *indieHändchenklatsch* ach, ist das nicht toll, so gemeinsam?

Nein. Ist es nicht. Im Gegenteil, es nervt absolut!
Erst die wochenlange Terminsucherei, jeden dritten Tag eine Mail vom Elternbeirat mit der flötengleich vorgetragenen Bitte um Eintrag in die Doodle-Liste *die Eltern von Lea-Sophie, Justyn und Franz möchten sich bitte noch eintragen, damit wir die Terminfindung abschliessen können, wir freuen uns schon ganz arg auf unser Klassenfest tiriliii*, dann die Auswahl, was wir wohl alle gemeinsam unternehmen möchten (Garnix *grummel*), entweder einen Nachmittag auf den Bauernhof, oder eine Wanderung mit Picknick oder oder oder siehe oben.
Am Tag des Ausflugs dann diverse WhatsApp von den Helden die zu feige sind, vorher abzusagen *sorryyyy, wir sind soooo traurig, aber leider hat Ramona-Teresa akuten Brechdurchfall bekommen und wir hängen auch schon über der Schüssel, wir können  leider nicht kommen, so schaaaade!* und schlußendlich wandert ein Grüppchen von höchstens halber Klassenstärke tapfer durch den strömenden Regen, sich gegenseitig versichernd dass es doch nix schöneres gibt, als ein Klassenfest, wenn alle so zusammen sind, sooo schön.
Oh Mann. Also, mal ganz abgesehen davon, dass die Kinder aus Juniors Klasse verstreut aus glaube ich sechs oder acht Käffern kommen, von denen ich vier vermutlich noch nie betreten habe, weil sie einfach am Arsch der Welt in der völlig anderen Richtung liegen, ist es nun mal ehrlicherweise auch so, dass mich achtzig Prozent der Eltern aus der Klasse nicht so ganz arg interessieren. Klingt hart, ist aber so. Es gibt einige Eltern, mit denen hat man öfter zu tun, mit manchen ist man befreundet, aber den großen Teil der Eltern wird man nach der Grundschulzeit vermutlich nie wiedersehen.
Wieso, zum Teufel, soll ich mit denen ständig Ausflüge machen? Ich will keinen Ausflug machen mit dem dummschwätzenden breitbeinig eierkraulenden Sportwagenbesitzer, nicht mit der ganzheitlich interessierten Friseurin (Homöopathie für Haar und Hund) und auch nicht mit der exaltierten Pamela-Anderson-Lookalike-Gewinnerin die mir dringend ihre Nageldesignerin empfehlen will.
Danke, es reicht mir völlig wenn ich die ganzen Vögel und ihre blöden Fragen am Elternabend ertragen muss, da muss ich doch mit denen nicht noch gitarrespielend ums Lagerfeuer tanzen, oder was?
Und mal ehrlich- die wollen auch alle nicht wirklich mit dieser dicken feldwebeligen Erzieherin ihre Freizeit verbringen, also mit mir. Die tun nur alle so nett, genauso wie ich so nett tue und ich HASSE solche Veranstaltungen.
Wenn ich also einen Wunsch ans Universum freihätte (wie mir die esoterisch veranlagte, leicht verhärmt wirkende Mutter von drei Kanaillen versichert *aber nur, wenn grad kein Chemtrail-Day ist, sonst kommen die Wünsche nicht durch, weißt du?*) dann würde ich mir für alle Elternbeiräte dieser (meiner) Welt eine Teilamnesie wünschen, was gemeinsame Ausflüge betrifft.
Elternabende: Ja.
Klassenkasse einsammeln: Na gut.
Gesamtschulveranstaltungen: nur wenn es hundertjährige Jubiläen zu feiern gilt.
Klassenveranstaltungen plus Eltern: was ist das?

Ich hatte übrigens leider, leider Nähkurs am Klassenfest und konnte dann nicht teilnehmen. Sorry. Aber manchmal muss man echt ein Arsch sein. Junior war mit Freunden mit. (Zumindest bis es nicht aufhörte zu schütten, da war es vorbei mit dem Wandertag.) Fürs erste sind wir durch. Nur noch ein Schuljahr!

Ach du Scheiße, mir wird grad klar, dass da ja schon wieder bald die Weihnachtsfeier auf der Matte steht. Wollen wir gemeinsam Schlittenfahren oder eine Winterwanderung oder gemeinsam Plätzchenbacken? Neiiiiiin! *wimmer*

(„Vater-Kind-Zelten“ ist übrigens bei uns eine besonders perverse Form von „Klassen“fest. Mein armer Mann musste in den vier (!) Kindergartenjahren viermal mit Junior und allen anderen Kindern und Vätern auf einem Sportplatz mitten in der Pampa campen. Von nachmittags bis zum nächsten Morgen und das war natürlich alles eine hochpädagogische Veranstaltung. Wir stärken die Vater-Kind-Beziehung durch verschiedene Kleinkind-affine Partyspiele (im brandneuen Jack-Wolfskin-Outdoor-Outfit mit brennenden Zweigen wild ums Lagerfeuer rasende Kinder vor der Kollision bewahren, den Nachwuchs vom Verzehr giftiger Blätter abhalten und so ähnlich). Sämtliche anwesenden Väter brachten dieses Abenteuer nur unter Zuhilfenahme größerer Mengen alkoholhaltiger Getränke zum Ende (ich hörte, es seien mehr Bierkästen als Kinder anwesend gewesen…) und „nach dem Ausschlafen und gemütlichen gemeinsamen Frühstück“ standen Mann und Kind spätestens um 7:00 wieder auf der Matte. Jo.
Puh.

Man flüsterte mir kürzlich, in der weiterführenen Schule seien solche Zwangsaktivitäten nicht mehr üblich. Seitdem denke ich darüber nach, ob ein Kind mit gutem Notendurchschnitt wohl gleich von der dritten in die fünfte Klasse wechseln kann…

(Natürlich sind alle hier beschriebenen Charaktere frei erfunden und alle Eltern aus Juniors Klasse sind total nette, intelligente und liebe Leute, mit denen ich am liebsten allesamt in einer RiesenWG wohnen möchte. Hust.)

Nerv des Monats April, äh-

Mai, es ist ja schon fast Mai vorbei, ups. Das ging aber schnell *staun*.
Also, der Nerv des Monats Mai ist folgendermaßen: nix.
Ich tu mir ja fast schon selbst leid, aber ich hatte schon länger nix mehr zum richtig aufregen, fluchen und aus der Haut fahren. So ein Scheiß.
Na gut, also, da ist dieser miese fiese Fersensporn der mich schon seit Ende letzten Jahres am aufrechten und schnellen Gang hindert und die Liste der am häufigsten täglich eingenommenen Nahrungsmittel um 2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure erweitert hat, aber wenn ich den Tagesablauf in Richtung „möglichst wenig bewegen“ austariere, tut es fast gar nicht sehr weh. Das kommt meiner angeborenen Sportunlust sehr entgegen (und an der Nähmaschine sitzen ist ja eins meiner liebsten Hobbys), allerdings brauche ich mich bald nicht mehr fragen, wie man sich wohl als weiblicher „Jabba, the Hutt“ fühlt- ich probiere es einfach aus.
(Hmpf. Erfinder dieser Welt: tut euch zusammen und erfindet endlich den virtuellen Sport! Wer sich das Training nur intensiv genug vorstellt baut Fett ab, Muskeln auf und gewinnt Ausdauer und Kraft, hurra!)
Ja, ist ja gut. Wenns nicht mehr wehtut, geh ich wieder in den Wald, ich versprechs. (Ich verspreche, ich werde versuchen, es zu können. Hat ein großer Philosoph hier im Haus mal gesagt.) Allerdings kann ich auch guten Gewissens behaupten, dass ich ohnehin im Moment für Sport keine Zeit habe. Sehr spontan (und nur für die letzten zwei Wochen) bin ich mal auf Fulltimejob umgeschwenkt, das gibt ein völlig neues Aha-Erlebnis: wann, zum Teufel, kaufen eigentlich Leute ein die so einen nine-to-five-Job haben? Wann putzen sie die Wohnung, wann das Klo, wann färben sie sich die Haare und wann gehen sie ihren Hobbys nach? (Wie kann zum Beispiel jemand jede Woche was für sich nähen, der voll arbeitet, eine Firma und drei Kinder hat, Sarah? Du musst irgendwo einen Zeitumkehrer haben…)
Neben meinem normalen 15-Stunden-die-Woche-Pädagogik-Job mache ich mein Hobby sozusagen zum Beruf, und packe für den Onlineshop des Nähhimmels Päckchen mit Stoff, Webbändern und allem Zubehör was man so zum Nähen brauchen kann. Das macht Spaß (ich lerne alle Stoffe mit Vornamen kennen! Am liebsten sind mir die Stoffnamenerfinder von Swafing. Sweat, Sommersweat und passendes Bündchen namens Maike, Eike und Heike.? Ich will sofort wissen, was für ein Zeug die rauchen…) Und erst die tollen Webbänder. Die Vliese. Die Gurtbänder, Zackenlitzen, Paspeln, Nähgarne, SnapPaps, Spitzen und und und… waaaahhhh! Ich liebe das Zeug und entdecke ständig neue tolle Sachen!?) und ist neben der normalen Arbeit gut zu handeln. Normal nur zweimal die Woche, aber blöderweise war da diese Rabattaktion und die viermillionen Bestellungen und nun, ich hätte die letzten beiden Wochen dort übernachten können und packen, packen, packen, packen, packen,….
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(und das ist nur ein winziger Bruchteil…)
Letzte Nacht habe ich von lila Kunstleder, schwarzem Fleece und buntem Jersey geträumt und immer wenn ich was abgeschnitten hatte ist es geschrumpft und war zu klein und ach, Scheiße, nochmal abschneiden und nochmal…. So kann man seine grauen Zellen nachts auch beschäftigen, puh.
Trotzdem alles nix für den Nerv des Monats. Auch der motorisierte Halbaffe Motorradfahrer nicht, der uns heute auf dem Zebrastreifen fast umgefahren hätte. Da kann man ja schon mal die Nerven verlieren, wenn so ein blöder Bus mitten in der Landschaft einfach anhält und den halt mit Vollgas überholen. Kann ja keiner wissen, das da irgend so ein Depp einen Zebrastreifen auf die Gass gepinselt hat UND sich da auch noch Fußgänger tummeln. Ts.
Namaste ?, mein eiliger Freund, überfahr mich ruhig. Im nächsten Leben werde ich der Nagel sein, der deinen durchdrehenden Reifen bei Höchstgeschwindigkeit zum Platzen bringt, und dann sehen wir uns wieder, du Arsch!! Ommmmmm..

Nerv des Monats März und Dankeschön

Also eigentlich nervt mich das ja schon seit Februar. Und Januar auch. Dezember!

Aber erst ein Dankeschön und ein Glückwunsch an den Herrn Kochlehrer, den ich anläßlich des 200.000sten Seitenaufrufs seines Blogs interviewen durfte *hachwarichaufgeregt*.
Gestern nun drehte sich der Zähler bei Wesfood auf die magische Zahl und das Interview nicht nur von (mit?) mir, sondern auch von (mit?) einem anonymen kochsüchtigen Ehepaar (ja schämt sich der Westerhausen denn garnicht?) UND vom (mit?) Bachelor 2017 (wußte ich noch garnicht *höhö*) vulgo: Glatzkoch ist freigeschaltet und HIER nachzulesen. Interessante Abgründe tun sich da auf (Spoilerwarnung: er kann sich nicht entscheiden, ob er Flip, der Grashüpfer, Gandalf oder ein chinesisches Küchenbeil sein möchte *gulp*) und manche Antworten musste ich nachschlagen (jambisches Pentameter? WTF? Ich war halt nur auf der D*…Darfichnichtmehrsagen*…schule, da wurde uns so ein interlektuelles Zeug nicht zugemutet. Shäiksbär kenn ich nur aus dem Kino…) Wo war ich?
Ach ja: der Herr Kochlehrer lobt mich darin über die Maßen (direkt unter meinem Blogbild, isch hab immer noch Herzkloppe, so hab isch misch gefreut!). So sind sie halt die Lehrer: fordern und fördern, motivieren und Leistung herauskitzeln, feine Sache das, vielen Dank für das Lob!
Aber ob der Erwähnung des „Nerv des Monats“ fiel mir ein: zu lange keinen mehr geschrieben, dabei hätte ich da ja noch… Also gut:

Hat irgendjemand bemerkt dass grad Wahlkrampf ist? Also gefühlt nicht „grad“, sondern seit fünf Monaten, in Wirklichkeit aber erst seit Weihnachten. Oder Fasching? Zu lange jedenfalls.
Da ich ja arbeitsmäßig durch den ganzen Kreis tingele um meine Familien heimzusuchen komme ich auch sehr intensiv in den Genuß der saisonalen Straßenverschandelung, auch bekannt als Wahlplakatierung.
Meine Fresse, da sind ein paar Knaller dabei, da kriegst du die Tür nicht zu (oder fällst vor Lachen aus dem Auto, je nachdem.) Ich meine, wer zum Teufel denkt sich diese Plakate aus??
Diese gruseligen FDP Plakate mit den Geistermenschen drauf- da kriegt man ja Alpträume!
Bei einem solchen hier dachte ich, das ist eine Werbung für eine Lesung von Richard David Precht „Wer bin ich und wenn ja, wieviele?“
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Überhaupt merke ich, ich werde alt. Oder die Parteien wissen nicht mehr wer sie sein wollen. FDP und SPD kann man, alleine von dem einen Blick aufs Wahlplakat im Vorbeifahren, ja schon überhaupt nicht mehr unterscheiden. Ich erhasche einen Blick aufs Plakat- das Wahrnehmen der Farben muss genügen, denn Lesen ist ja nicht möglich bei den Romanen auf dem Plakat- und schon geht das Grübeln los… wer war denn das jetzt wieder mit dem pinklilagelbroten Plakat?
http://assets01.hessenspd.net/docs/doc_64438_2016112155546.jpg
Aber ich grübel nicht allzulange, denn eigentlich ists mir ja wurscht. Nur mal interessehalber- wo sind die roten Wahlplakate der SPD, warum ist die CDU nicht mehr schwarz sondern orange und wieso gibts in der FDP eigentlich keine gelben Pullunder mehr? (*blärch*) Man kann den Grünen ja wirklich aus tiefstem Herzen dankbar sein, das wenigstens sie uns nicht mit neuen Farbkonzepten behelligen sondern so bleiben, wie sie schon immer sind:

Grün. Auch wenn die Sonnenblume fehlt…
Stellvertretend für die anderen Parteien mit ihrem mehrheitlich nationalistisch-populistischen Gefasel möchte ich hier nur ein besonders gelungenes Plakat erwähnen über dessen Anblick ich mich immer sehr freue, denn die Vorstellung ist doch einfach zu schön:
"Unser Volk zuerst": NPD-Plakat wird zum Lacher im Internet. Wer soll denn nun abgeschoben werden? Ein NPD-Plakat sorgt für Unklarheit. (Quelle: Facebook)
Was für eine gute Idee! In Syrien ist zum Beispiel grad viel Platz für die ganzen Hohlroller. Abenteuer inklusive.

Die einfachen blauen hier mag ich übrigens wirklich gerne. Kein pompöser Firlefanz, keine Kandidaten mit pseudo-besorgtem oder auch anbiederndem Blick und keine teuren Kampagnen. Leider nur sehr lokal begrenzt zu sehen…

FWG - Plakate 2016

Vom unglaublichsten „Dafuq?“-plakat hab ich allerdings leider kein Foto. Da muss ich von der Erinnerung zehren… Ich war so perplex, das ich kurzfristig nicht ganz auf Zack war und das Knipsen vergaß und leider ist die CDU (und fast keine andere Partei!) immer noch nicht so gut im Internet zuhause, dass man die Plakatmotive auch online nachschauen könnte.
Also: Die CDU Kronberg (by the way: Kronberg ist eines der teuersten Pflaster Hessens, wenn nicht sogar der Republik) hat eine „In guten Händen“- Kampagne entwerfen lassen, offensichtlich von jemandem, der zu Zeiten Helmut Kohls noch in die Windeln geschissen hat, denn auf einem der Plakate sieht man unter der Überschrift „Ihr Geld in guten Händen“ ein Händepaar, das mehrere (!) gerollte Geldbündel aus größeren (!) Scheinen in die Kamera hält. Wtf?
Bin ich da die einzige, die an die Parteispendenaffäre denkt? Muuuharharhar, also sowas wie Vertrauen in die Partei kommt da bei mir nicht auf- eher der Impuls, meine ganze Kohle von der Bank zu holen und unter meiner Matratze zu verscharren- zusammen mit einer Doppelläufigen, versteht sich.
(Moment mal- welche Kohle eigentlich?? Ach, Scheiße mal wieder. *puwääh*)

Zusammengefasst: Ich freue mich wirklich sehr darüber, dass morgen schon die Kommunalwahl ist und hoffentlich in den Tagen Wochen Monaten *seufz* danach dann auch wieder alle Plakate abgebaut werden und mich nicht mehr belästigen.
Vor allen Dingen, weil ich dann einen ganz besonderen Menschen nicht mehr so oft nur in der Wahlkampfbroschüre und in Sachen Wahlkampf unterwegsRolf Graefe und Peter Michel - mit Spaß dabei
sondern wieder öfter zuhause sehe. ❤️
Aber das muss halt so, wenn man nicht einfach nur daheim sitzen und rummeckern, sondern politisch auch mitgestalten und sich beteiligen möchte. Kommunalpolitik at its best.

Vor 70 Jahren war das Wählen übrigens noch um einiges komplizierter:
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Da haben wir es doch einfacher. Personalausweis reicht.

Rappelt euch auf! Geht wählen!

Aber nicht vergessen, das Interview zu lesen.

Nerv des Monats November

Seit JAHREN das gleiche miese Spiel. Überall bekommt man ganz „zauberhafte“ Adventskalenderbastelideen um die Ohren gehauen. Adventskalender für das Teeniemädchen, die Herzensfreundin, den Goldmann, das Prinzensöhnchen, für Trallalla, HinzundKunz und Scheißndreckchen, soo süß und soo einfach gebastelt und soooo stylish, bunt, schwarzweiß, wasweißich, aaaahhh!!

Dabei ist es doch so: Jeder, äh, sorry: Jede, die schon mal einen Adventskalender gebastelt hat für den, die, das Liebste auf der Welt stellt fest: Das ist eine solche Schweinearbeit, (und zudem sieht es IMMER nur halb so gut aus wie in der Anleitung) das macht man nur einmal im Leben. Erstens weil man (also ich) gar keine Lust hat, den Kram jedes Jahr wieder neu zu basteln, geschweige denn Zeit (Zeit? Was ist das??) dazu übrig hat. Und zweitens, weil dieses Monster namens „Tradition“ einem spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem das Kind sich das erste Mal an den Adventskalender richtig erinnern kann, kalt lächelnd ein Bein stellt.
Mamaa. Was guckst du da im Internet?
Ooch, ich guck nur so nach Adventskalenderideen, mein Schatz.
Adventskalenderideen? Wieso? *umwölkteStirn* wir haben doch Einen…(ich kürze ab)… NEIEN, ich WILL keinen neuen blöden Adventskalender, ich will den Säckchenkalender den du selber genäht hast und den du schon IHIMMER aufhängst mit der Lichterkette und dem Glöckchen am vierundzwanzigsten und den Überraschungen für Papa und mich drin und überhaupt du bist blöd und immer willst du neue Sachen und ich will den Alteeeeen Adventskalendäääär!

*verschüchtertdasPinterestboardinsNirvanakick* Ist ja gut, mein Schatz, du kriegst deinen alten Säckchenkalender *hmpfgrrmbll*
(Nicht, das einer denkt, das Kind wäre ausschliesslich der Tradition verpflichtet, soweit gehts dann doch nicht: der neue Star Wars Adventskalender muss natürlich auch her (vermutlich am 6.12. wieder Darth Vader im Nikolauskostüm, puwääh).)
Aber was das Kind nicht weiß: Ich guck natürlich NICHT nach einer neuen Bastelidee für den Adventskalender (bin ja nicht verrückt). Ich suche vielmehr nach guten Ideen was zum Teufel man IN den verdammten Kalender reinstopfen könnte! DAS ist nämlich das wirkliche Problem.
Wieso werde ich nicht zugeballert mit tollen Ideen für Adventskalenderfüllungen? Ich meine RICHTIGE Ideen, die einem das Selberdenken abnehmen, da hab ich nämlich nicht immer Zeit zu! Und Tips wie : „stecken sie in jeden Umschlag ein liebevoll ausgesuchtes Gedicht“ oder „…eine zauberhafte Idee für eine Familienunternehmung“ (Ja, DANKE, Vollpfosten, solche Tips kann ich mir selber geben!) machen wir meinen Kalender auch nicht voll.
DAS ist ein Problem, oder? Weltenrettung, pfff. Das kommt später.
Gut, also so ein paar Sachen hab ich ja schon. Für Sohnemann hab ich in Lübeck dies und das gefunden. Im gleichen Laden gab es auch drei Sachen, die für uns alle ganz witzig sein können und direkt nebenan noch eine Kleinigkeit für den Chef, also mich. *höhö* Ein paar *mööp* waren auch dabei und *piieep* werde ich auch noch besorgen. Der liebste aller Ehemänner hat auch dreifünf schöne Sachen zu erwarten, aber kann ich die hier verraten? Nee, natürlich nicht!
Trotz allem fehlen mir noch so zehn bis drölf Sachen. KLEINIGKEITEN. Hat jemand ne Idee?
(Zum Glück musste ich nicht so viel für mich da rein stopfen. Ich krieg ja den Mega!Adventskalender von AllesfürSelbermacher. *hüpf*freu*)
Der morgendliche Ablauf ab dem 1.12. ist übrigens immer gleich:
Kind hüpft strahlend aus dem Bett (üblicherweise mindestens 15 Minuten vor dem Wecker) und rüttelt Mutter wach, die den langen Weg bis zu den Kalendern gehen muss, damit Kind nicht auf diesem Weg von eventuell noch vorhanden Schlafmonstern abgegriffen wird. Mutter schneidet nach mehrmaligem „WelchenTag haben wir heute“-Check gähnend die passenden Säckchen ab, klemmt den Star Wars Kalender unter den Arm, schaut kurz sehnsüchtig Richtung leere Kaffeekanne und wankt zurück ins Bett, wo Kind schon ungeduldig rufend wartet. Kind zwingt Mutter, erst den mütterlichen Adventskalender zu öffnen und gebührend zu befreuen, danach öffnet Kind den Familienkalender, wirft die Schokokügelchen (Lindt!) achtlos zur Seite, von wo sie sich in einem unbemerkten Moment in Richtung warme Bettkuhle aufmachen (selbstverständlich MEINE Bettkuhle) und zwischen Bettlaken und Nachthemd ein Eigenleben entfalten (Immerhin Lindt!) *grrr*. Der sorgsam ausformulierte Adventsspruch/dasWinterrätsel/der Gutschein bleiben unbeachtet. Dann klappt Kind den Star Wars Kalender zu seiner vollen Größe von einem halben Quadratmeter (davon die Hälfte in Mamas Gesicht.. *leiseschnarch*) auseinander, pult das Türchen auf und beginnt (unter fachmännischen Kommentaren „Boahh- so ähnlich war der im letzten Kalender auch schon, Mama. Mama? Mamaa! *schnarch* ) im Bett, aus 17 mikroskopisch kleinen Einzelteilen ein Raumschiff/Droiden/Sturmtruppendings zusamenzubauen, während das Muttertier verzweifelt versucht, noch ein bißchen SCHLAF aus irgendeinem dieser verdammten Kalender rauszupressen.
Wieso gibt es die nicht mit Schlaf gefüllt?
Und wieso ist mein Bett im Advent immer voll mit Legoteilen?
Adventskalender

Nerv des Monats

Herzlichen Dank für die Diskussionsbeiträge zu den Bundesjugendspielen. Ich sollte mich öfter mal an kontroverse Themen rantrauen, dann kommt hier endlich mal Schwung in die Bude und die Zahl der Kommentare geht steil nach oben… Wie wäre es beim nächsten Mal mit Homöopathie? Ach, nee, hatten wir ja schon. Impfen? Jaja, schon gut, ich lass es, ich will ja weiterleben.
Nein, im Ernst: Ich finds wirklich schön das mal so was wie eine Diskussion in Gang kommt und auch mal gegensätzliche Meinungen gepostet werden. Die Diskussion um die Bundesjugendspiele und die Beschäftigung mit den Gegenpositionen hat mir denn auch zumindest zwei Erkenntnisse gebracht:
Erstens: Es ist nicht mehr alles so schlimm wie früher, kleine Dorothee, du musst nicht mehr weinen. Die Kinder heute dürfen viel mehr Spaß haben beim Sport! (Danköö! *schluchz*)
Zweitens: Ich wäre heute eine noch viel größere Flasche als damals und bin zu verdammt fett unbeweglich und muss mehr für meine Gesundheit tun!
Gesagt, getan. Eine Frau, ein Wort- am Montag war ich im Wald.
Gut, bevor es an die sportliche Aktivität geht, müssen natürlich erstmal die technical Devices stimmen, man kann ja schliesslich nicht so auf gut Glück im Wald rumstolpern ohne Sinn und Verstand, aber zum Glück kam meine neue Smartwatch trotz Poststreik rechtzeitig an. Man will ja schliesslich wissen, wieviel Schritte und Kilometer man so pro Tag in der Gegend rumtapst und- was das allerbeste ist: Man wird zu jeder Zeit per vibrierender Armbanduhr sofort über den Eingang neuer Emails, WhatsApps und sonstigem Kommunikationszeug unterrichtet. So immens wichtiges Zeug wie den freundlichen Hinweis auf den xten Supersale im Hause Kaufmichblöd oder der siebenundzwanzigsten Geburtstagsgratulation in der Familienwhatsappgruppe. Und wenn das angepeilte Tagesschrittziel erreicht ist, (in meinem Fall 5000 *hust*) kriegt man sogar gratuliert. Von seiner Armbanduhr!! Mir bleibt die Spucke weg vor solcher Raffinesse!!!
Wo war ich? Ach ja. Also auf in den Wald.
Das sensationöse Schrittzählerdingens umgeschnallt (wie übrigens den ganzen Tag, es soll schliesslich ALLE Schritte zählen, ich will mich ja gut fühlen.) und ab in den Wald.
Puh.
Ganz schön anstrengend, wenn man ein paar Jahre Monate Wochen nichts gemacht hat.
Und man dann noch GESEHEN wird:
„Ei, Maddsche, was gehst dann du mit zwei von dene Stöck in de Wald? Brauchst du die aach für des neumodische Zeuchs, des Noddiwokki odder wie des heest?“
Hmpf.
„Nee, ich geh nur spaziern. Die Stöck brauch ich nur, damit ich net umfall.“
Was klingt wie ein Witz, ist in Wahrheit bittere Wahrheit.
Ich FALLE um, wenn ich die Stöcke nicht habe. Mit ihnen klammere ich mich quasi an den aufrechten Gang. Das kommt dabei raus, wenn man Kinder mies behandelt. Bei den Bundesjugendhrrrmpfgrrmbl*
Dieser erste Tag meiner neuerwachten sportlichen Karriere war jedenfalls schon mal vielversprechend. Die fast fünf Kilometer Gehen im Wald unter einer Stunde zwanzig geschafft, der Schrittzähler kriegt sich vor lauter Applaus für 9865 gelaufene Schritte nicht mehr ein und der Muskelkater in den Füßen (genau in dem Knick zwischen Fuß und Bein, wie heisst das? Gelenk??) ist auch schon nach drei Tagen weg. Perfekt.
Blöd nur, dass es jetzt so heiß ist.
Da kann ich unmöglich nochmal Sport machen, das leuchtet ja jedem ein, der nicht völlig mit dem Bunsenbrenner gefönt wurde. Entweder ist es dunkel und erträglich oder hell und unerträglich. (Und komm mir keiner mit frühmorgens, da schlaf ich erstens noch und zweitens hängen da immer quer über den Waldweg noch sämtliche Spinnfäden von der Nacht *waahhh* wie ekelhaft!)
Aber das Schlimmste ist: Ich habe keine Smartwatch mehr. Niemand zählt mehr meine Schritte. Okay, das liegt daran, dass das dumme Ding sich dauernd verzählt hat.
Stolz war ich ja schon auf meine immense Tagesleistung, aber so einen leichten Zweifel hatte ich wohl doch ob der großen Wegstrecken, die ich zurückgelegt haben soll.
Nunja.
Beim Fönen bescheinigte mir die Uhr heute morgen 67 gelaufene Schritte. Und nachdem ich in der Küche das Frühstückstablett bestückt hatte, weitere 400 Schritte. Nein, leider sind meine Haare nicht so lang ist unsere Wohnung nicht SO groß. (Zum Glück.) Vor der ersten Kanne Kaffee KANN ich gar nicht mehr als zehn Schritte machen. Oder so.
Ich habe die Fehlerquote hochgerechnet auf die fast 10.000 Schritte die ich gestern angeblich gemacht habe und mir dann den Retourenzettel für die Uhr ausdrucken lassen.
Bitte erinnere mich jemand an meine sportliche Karriere, sobald die Hitzewelle nachgelassen hat. Ich geh dann auch ohne technical Device.
Einfach so mit den Stöcken in geduckter Haltung an Nachbars Garten vorbei.

Nerv des Monats

Über den Frühling freuen wir uns ja schon ein paar Tage. Es wird früher hell und später dunkel, die Blumen blühen, die Bäume auch *hatschi* und endlich kann man mal wieder ohne Jacke mit dünner Jacke Fleeceweste Tuch Schal Kurzarmshirt Pullover…verdammt, kann das mal fünf Minuten stabil bleiben? Kennt jeder, oder?
Keine andere verdammte Jahreszeit zickt derart mit den Temperaturen rum wie der Frühling. Morgens drei Grad, zwei Stunden später 16, allerdings nicht im 12 Kilometer entfernten Arbeitsort- der Weg von Wohnung zum Kinderspielplatz liegt komplett im sechs Grad kalten Schatten, die verdammte Jacke habe ich natürlich im sonnendurchfluteten Büro (21 Grad) gelassen und das in einen Schneeanzug gepackte Kind fragt erstaunt warum meine Zähne so klappern. Auf dem Spielplatz kämpft sich die Sonne schlußendlich doch noch durch und während ich das krebsrote und schwitzende Kind aus der Fleecehülle pelle, frage ich mich warum zum Teufel ich eigentlich ein verdammtes Unterhemd anhabe?
Ich! Hasse! Es!
Gut, mein Mann behauptet steif und fest, ich hätte in dieser Hinsicht ohnehin ein leicht überempfindliches Temperatursystem. Schatz, es ist ein dreiviertel Grad kälter als vorhin, möchtest du nicht zuhause deine Winterjacke holen? Haha.
Früher (also: Damals, als er mich noch nicht kannte und alles noch schwarzweiß und so), da besaß er wahrscheinlich nur zwei Jacken. Eine Winterjacke und keine Frühlingsjacke. Im Sommer eh keine, und im Herbst geht auch die Winterjacke. Unmöglich! Da musste erst ich kommen, um ihm nahezubringen, dass man auf jeden Fall alleine im Frühling für verschiedene Temperaturen verschiedene Jacken braucht. Ein dicker kuscheliger Wintermantel für die wirklich kalten Eisheiligen, eine normale Winterjacke für morgens, eine dicke Fleecejacke für alle Fälle, eine etwas dünnere für laue Frühlingsabende, eine Jeansjacke für die sonnigen warmen Tage, eine leichte Regenjacke für warme Regentage (mein Alptraum: Regen bei zwanzig Grad mit zu dicker Regenjacke. Nass von beiden Seiten *waaah*), eine gefütterte für kühlere Regentage und natürlich noch die wasserabweisende Leichtjacke (der letzte Schrei, aber über 14 Grad schon wieder zu warm.) Für trockenes, leicht kühles Wetter eine Softshelljacke, gerne auch noch bei leichtem Sprühregen, bei stärkerem Regen auf jeden Fall zu kombinieren mit der dünnen Regenjacke und bei kälterem Wetter mit der dünnen Fleecejacke für untendrunter. Wenn man dann auch noch die verschiedenen Jacken für festliche Anlässe (bei verschiedenen Wetterbedingungen! Eine Einladung zu einer Hochzeit im Mai erfordert im Prinzip ja aus den bekannten Gründen schon mal festliche Jacken in mindestens drei verschiedenen Wärmegraden und Wassersäulen.) dazuzählt, sollte man leicht auf zweiundzwanzig Jacken kommen. Grundausstattung!
Ich besitze aber nur drei. Oder acht. Irgendsowas. Und das zieht eben nach sich, das der Auswahlprozeß manchmal etwas, sagen wir- schwierig ist und ein Fünkchen Geduld von seiten der restlichen Familienmitglieder erfordert. Ein Sonntagsspaziergang im Mai ist da unter Umständen schonmal mit einer genaueren Planung als eine alpine Hochgebirgswanderung verbunden, ehrlich.
Heute: 16 Grad, leicht bedeckt, ein Viertel des Himmels sieht, hm, vielleicht nach Regen aus, da nehme ich zum Kurzarmshirt lieber mal die schwarze Softshell und ein etwas voluminöseres Tuch. Kann losgehen, Schätze! Nach drei Schritten taucht die Sonne auf und läßt ihre Muskeln spielen, puh, ist das warm. Sorry, Jungs, ich muss nochmal kurz rein. Softshell aus, Jeansjacke an, dickes gegen dünnes Halstuch getauscht und raus an die frische Luft wo in diesem Moment ein feiner Sprühregen beginnt, der deutlich kühlere Temperaturen verspricht, also schnell wieder die Jeansjacke gegen die dünne Fleecejacke plus Regenjacke getauscht um dann während des Spaziergangs sämtliche Jacken unterm Arm rumzuschleppen. *umfall*
Wieso erzähl ich das eigentlich? Ach so, die Wanderung auf dem Traumpfad „Hatzenporter Laystieg“ (nein, ich hab nicht geniest, das heißt wirklich so) hätte mich ums Haar ins Grab gebracht, weil ich nur EINE Jacke und KEIN Tuch dabeihatte. Schlimm.
Hatzenport Collage
Wnn man nicht unentwegt mit Jacke aus, Jacke an beschäftigt war, konnte man auch echte Fossilien finden. (Wenn zufällig jemand nochmal da lang geht und den Stein wiedererkennt: bitte bei uns vorbeibringen. Mein Mann hat ihn gefunden und liegengelassen, der Deibel!)
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Bei drei zwei einem leckeren Riesling im Winzerhof Gietzen war mir dann nachher auch fast gar nicht mehr kalt warm wasweißich.
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Fast wie Urlaub, das.

Das Nerv des Monats

Heute mit Lidl, Edeka und einem kleinen Scheißerchen.
Eigentlich dachte ich ja, Edeka hätte das Nerv des Monats sicher, da kommt kurz vor meiner persönlichen Verleihung noch Lidl daher und semmelt mir eine Werbekampagne um die Augen und Ohren, dass mir kurzfristig die Worte fehlten. Sehr kurzfristig.
Ganz ehrlich, ich hätts ums Haar überhaupt nicht mitgekriegt (und mir wäre das Nerv des Monats entgangen- furchtbar!), was einzig und allein daran liegt, dass wir hier kaum Glotze schauen (und wenn, dann nur Tom&Jerry und Paulchen Panther über Amazon Prime (nicht meine Idee!) und da ist keine Werbung mit bei) und beim Radiohören drehe ich die Werbung automatisch immer leise oder klappe die Öhrchen zu. Von der Werbung blieb also nicht mehr als ein leiser Widerhall von schwülstigem Gebrabbel in meinem Ohr, bzw dem Teil zwischen meinen Ohren.
Bis ich diese Bewerbung um einen Arbeitsplatz als mobiler Tiefkühlteigling bei Lidl (oder so ähnlich) bei Facebook zugeworfen bekam, da hab ich mir das dann doch mal angeschaut auf Lidls Homepage.
„Woran erkennt man eigentlich gutes Fleisch/Schokolade/Kaffee/Obst und Gemüse/Brot/Wein?“, sind die rhetorischen, visuell ansprechend aufbereiteten Fragen, die mitgelieferten Antworten jeweils versehen mit Schlagworten wie Sorgfalt! Auswahl! hochwertigste Zutaten! Herkunft! Geschmack! Qualität! und natürlich Preis! Preis! Preis! untendrunter noch einige Informationen über das jeweilige Produkt, die wirken, als hätte da jemand eine Menge Spaß mit seinem Grafik- und Statistikprogramm gehabt (und die zum Beispiel bei Brot seeehr spärlich werden- wie, gar kein Salbadere von besten regionalen Zutaten? Ach so, die Teiglinge kommen aus China? Kommt schon, das ist doch eine Region- schliesslich derselbe Planet!)
Gegenfrage: Woran erkennt man eigentlich eine gute Werbeagentur? Daran, dass sie es schafft aus Scheiße Gold zu machen.
Meine Fresse, da muss man sich doch glatt verbeugen vor den Leuten, die es geschafft haben, Lidl so ein tolles neues Gesicht zu geben. So bemüht um unser Wohlbefinden. Qualitätsprodukte mit ausgesuchter Herkunft. Perfekt aufeinander abgestimmte, hochwertigste Zutaten. Umfassende Qualitätsprüfungen. Gewissenhafte Produktion. Hübsche Bilder. Säuselnde Stimmen. Und alles so edel und alles so landhausmäßig durchgestylt, so rotbackige Äpfel, so knuspriges Brot und soooo leckere Schokolade.
Und dann gehst du in den Laden rein. Und dann….
*muuuuharharharhar* rollst du dich auf dem Boden vor Lachen, weil: das ist immer noch die alte häßliche Tante Lidl, Discounter durch und durch. An jeder Ecke schreit es BILLIG, BILLIG, hier is alles BILLIG, die Preise, die Waren, die Qualität, die Regale, alles BILLIG. Die Mitarbeiteruniformen, die Werbeschilder, alles ist billig, die Waren lieblos in die Metallkörbe geschmissen und das soll meine neue Offenbarung sein?
Nö.
Isses nicht.
Ihr könnt also mit der bekloppten Werbung aufhören, danke.

Und damit hätten die um ein Haar Edeka vom Thron verdrängt, auf die hab ich auch grad einen dicken Hals, stellvertretend für Junior diesesmal.
Wollen die doch glatt für eine einzige Shaun-das-Schaf Sammelfigur vierzig Euro haben. VIERZIG! Schon klar, nicht kaufen, aber einkaufen muss man für vierzig Euro („ohn Alko´ol, Sigarette und Seitschriefte“, wie mir die Dame mit dem fransösische Akso an der Kasse versicherte, damit man vier blöde Sammelpunkte kriegt um diese dann gegen NATÜRLICH die einzige Sammelfigur eintauschen zu dürfen, die man schon hat, weil die saublöden Dinger auch noch blickdicht verpackt sind. Ja, gehts noch? Wenn ich schon so ein horrendes Geld ausgeben muss um so eine dusselige Figur zu bekommen, dann will ich mir die auch aussuchen dürfen! Das ist genauso ein pseudo-elitäres Getue wie bei Lidl. Nein, kein Mensch wird glauben, dass die Shaun-Figuren etwas ganz besonderes sind, nur weil sie so teuer sind. Es sind nur blöde kleine Plastikdinger! Stellt euch nicht so an und lasst die endlich rüberwachsen. Ich Mein Sohn will Bitzer, Shirley, den Bauern und Timmy und all die andern haben! Grrrrr.
(Falls also jemand bei Edeka einkauft und diese Punkte überhat. Schickt sie mir, ich flehe euch an!) *hust* Wo war ich?
Ach ja.

Das kleine Scheißerchen. DAS übertrifft im Nervfaktor alles und hat allerbeste Aussichten, das Nerv des Jahres zu werden. Für das letzte Jahr zumindest.
Hatte ich schon mal angemerkt, dass ich es hasse, wenn irgendwelche Geräte meinen, mir ungefragt was abnehmen zu müssen?
Das kleine Scheißerchen ist nämlich der Regensensor beim Scheibenwischer meines Autos. Was für ein kapitaler Schwachsinn. Er hat einen ersten großen Fehler: Er läßt sich nicht umgehen. Es gibt drei Stufen: Regensensor, Prasselnder Dauerregen oder BleibambestenstehenundwartebisderScheissOrkanvorbeiist.
Der zweite große Fehler: Er hält sich für schlau. In der nassen Jahreszeit (die hier im Taunus bekanntlich von April bis März geht) benetzt häufiger mal ein feiner Sprühregen, gerne auch von der Fahrbahn hochgewirbelter Ex-Regen, die Frontscheibe. ICH würde eine Einstellung von, sagen wir: alle paar Sekunden einmal wischen, wählen. Wenn ich dürfte. Der Regensensor sagt: ACHDUSCHEISSE, WASSERALARM! ALLE MOTOREN VOLLE KRAFT VORAUS! wischwischwischwischunterbrichmichnichtichhabzutunwischwischwischusw.
Oh. Mann. Ich bins so leid. Ich spare mir weitere Beschreibungen, aber es ist so: Bei fast allen 231 verschiedenen Regentypen (vielleicht mit Ausnahme von Nr 87 und 88) muss ich die Wischer manuell per kurz antippen bedienen, weil der Regensensor jeden einzelnen Regentropfen als seinen persönlichen Feind ansieht und loswischt wie bekloppt. Muss jetzt nicht extra erwähnen, dass er sich von heftigem Regen wiederum schnell einschüchtern lässt und dann nur noch ab und zu über die Scheibe zuckt? Ach, was weiß ich, vielleicht hat auch der Geist von Rob McKenna Besitz von ihm ergriffen.
Aber es kostet Nerven. Und Wischerblätter.

Rob McKenna hatte zweihunderteinunddreißig verschiedene Regentypen in sein kleines Buch eingetragen, und keine mochte er. Er schaltete noch einen Gang runter, und der LKW brauste auf. Er brummte behaglich über all die dänischen Heizungsthermostate, die er geladen hatte. Seit er tags zuvor am Nachmittag in Dänemark losgefahren war, war er den Typen 33 (leichter, prickelnder Nieselregen, der die Straßen glitschig macht), 39 (heftig tröpfelnd), 47 bis 51 (senkrechter leichter Sprühregen bis hin zu sehr schräggeneigtem leichtem bis mäßig auffrischendem Nieselregen), 87 und 88 (zwei sich leicht unterscheidende Varianten von senkrechtem wolkenbruchartigem Platzregen), 100 (Regenbö nach Platzregen, kalt), allen Seesturmtypen zwischen 192 und 213 auf einmal, 123,124,126,127 (sanfte und mittelstarke kalte Regenbö, regelmäßiges und synkopisches Kabinen-Trommeln), 11 (lebhaftes Tröpfeln) und nun dem Typ begegnet, den er am wenigsten von allen mochte, 17. Regen Type 17 war ein gemeines Klatschen, das so heftig gegen die Windschutzscheibe schlug, dass es ziemlich egal war, ob man seine Scheibenwischer angeschaltet oder abgeschaltet hatte.
Douglas Adams („Macht’s gut, und danke für den Fisch“, 3. Kapitel)