Upgrade

In mein nächstes Lebensjahr wollte ich dann (nach einem dezenten Holzhammerhinweis meiner Hautärztin) doch nicht gehen, ohne mir mal ein anständiges Upgrade machen zu lassen.
Also wanderte wandelte ich heute in die heiligen, mit dezenter Fahrstuhlmusik sanft beschallten Hallen der medizinischen Kosmetik im Vordertaunus, um mir mal ein anständiges Facelift verpassen zu lassen mich einer „medizinisch-kosmetischen Spezialbehandlung der an Akne und Rosacea erkrankten Haut“ hinzugeben.
(By the way: Die werben mit dem Spruch „Ich will mich wohlfühlen. In meiner Haut.“
Ja, gottverdammt, in welcher Haut denn sonst???)
Wo war ich? Ach ja, Fahrstuhlmusik.
Eingedenk dieses wichtigen Termins zog ich also heute morgen vor der Arbeit aus meinem Kleiderschrank ein paar Klamotten, in denen ich mich üblicherweise ganz wohl fühle- sah auch janz jut aus im Spiegel. Schliesslich will man sich ja nicht so ganz sofort als Hinterwäldlerin outen, wenn man sich schon mal in die Bling-Bling-Zone traut. Ich meine, die LuiWittong-Gutschi-Prata-Dichte ist im Vordertaunus EXTREM erhöht gegen unsere nahezu Schicksenfreie Zone (wer will schon im Kaff wohnen? Doch niemand von Belang!!) und die Wahrscheinlichkeit, auf perfekt gestylte Size-Zero-Damen in den RICHTIGEN Klamotten zu treffen wenn man gerade zielsicher die falsche Größe UND die falschen Klamotten anhat, ist, ich nenns mal: ziemlich hoch.
Mein Selbstvertrauen und ich spazierten auch tatsächlich unbehelligt von Bad Vibrations in Form von C-Promi-Klonen in den Wellness-Tempel und wurden äußerst freundlich und fröhlich empfangen. (Die Fröhlichkeit könnte auch damit zusammenhängen, dass ich pünktlich zum verabredeten Termin anrief, um die Damen in Kenntnis zu setzen, dass ich mich leider nicht in der Lage sähe, ihren Prachtbau zu finden, obwohl ich im Prinzip direkt davor stand. Hmpf.)
Trotz der freundlichen Begrüßung konnte mein Selbstvertrauen nicht umhin, sich sofort wieder in den Fatsuit zu schmeissen und das Spiegelbild wütend anzuzischen (wie läufst du denn wieder rum? Müssen es denn unbedingt die ältesten Klamotten sein?? Wann warst du das letzte Mal beim Friseur, du siehst aus wie ein Hippie!). Wenn man sich schon auf sonst nix verlassen kann: die Komplexe funktionieren tadellos.
Ich kann mir nicht helfen, aber in einer beige-weiß durchgestylten Wellnessumgebung aus weißem Leder und Chrom, in der die lächelnden Damen in ihren adrett-weißen Kittelchen lautlos umherschweben, fühle ich mich wie, ähm- wie drück ichs am besten aus.. wie ein verdammter BAUER!! (Hat einer den genialen Kalauer entdeckt? ..ausdrücken.. muuuhahahaha!!)
Gut, ich hab natürlich trotzdem nach Kräften versucht, lächelnderweise soviel Wellness wie möglich für mich rauszuziehen was nicht soooo schwer war, denn die mit (beigem!) Kuschelfrottee bezogene Liege war sehr bequem und die junge Dame wirklich sehr freundlich und professionell (und einen neuen Termin in acht Wochen habe ich auch schon ausgemacht) aber trotzdem hatte ich nach meiner Rückkehr aus dieser weichgespülten, lavendelduftenden, schallgedämpften, beigen Welt den unbändigen Impuls, mitten im Tempel mal ganz laut und vulgär „Scheiße, ist das geil!!“ zu schreien.

Ich befürchte, die Damen wären auf der Stelle in Ohnmacht gesunken.

Dann könnten sie sicher so ein weiches Schultütenkissen mit selbstgenähter Schultütenkissenfüllung gebrauchen, das nun in Juniors Bett schläft.
Blöderweise schläft in Juniors Bett NUR das Schultütenkissen, vielleicht auch noch das ein oder andere Kuscheltier, nur nicht Junior, zumindest nicht zu Zeiten, zu denen er schlafen sollte.
Neuerdings (genauer gesagt, seit Schulantritt!) braucht der Herr nämlich nicht mehr so viel Schlaf. Es genügt ihm völlig, wenn er zwischen zehn und halb elf einschläft und trotz einiger Anlasserschwierigkeiten morgens um halb sieben ist er wieder wach.
Es ist nicht zu fassen, aber schlagartig scheint das kleine Murmeltier tatsächlich nur noch acht Stunden Schlaf zu brauchen. Mit SIEBEN! Hallo? Das macht mich WAHNSINNIG! Das ist doch wohl nicht normal, dass die Eltern VOR dem Kind einschlafen.
Und wehe es kommt mir jetzt einer mit „Das gibt sich“.
Da muß ich wohl öfter mal auf der Kuschelfrotteeliege Schlaf nachholen gehen.

Nix zum tun hier.

Also, zumindest keinen Urlaubs-, Feiern- und Einschulungsstress mehr. Wenn man mal von dem Stress absieht, am Ende der Woche die Vermißtenliste wieder zu verkleinern.
Donnerstag: Jacke in der Schule vergessen.
Freitag: Jacke von Donnerstag freudestrahlend wieder mitgebracht, dafür aber die Jacke von Freitag an der Garderobe hängen lassen.
Trinkflasche, die zum Spülen mit nach Hause sollte: auch in der Schule gelassen.
Dafür seit Mittwoch das Lesebuch im Schulranzen, das eigentlich in die Schule gehört.
Aber: die Sammelmappe ist aufgetaucht und hoffentlich jetzt unauslöschlich als „meins“ deklariert. Nur die Turnhose ist nach wie vor unauffindbar, ich möchte wissen, welcher Seifensieder die eingesackt hat. Sackzement.
Dafür hat der kleine Gnom äußersten Spaß in der Schule, geht IMMER NOCH (nach eineinhalb Wochen!) gerne hin und macht die Hausaufgaben sehr sorgfältig und ohne Motzen. Hach.
 
Angesichts des Wetterberichts und beim Blick auf den Kalender kanns nicht schaden, langärmlige Shirts zu nähen, dachte ich mir.

Das ergibt jetzt aus , äähm, *zähl*grübel*einshinvierimSinn*, also aus 50 cm blauen Haien, 60 cm lila Haien, 60 cm lila Unijersey und einem Rest Streifenjersey zwei Langarm- und ein Kurzarmshirt (jeweils in 134 ohne Nahtzugabe). Es war zwar ein elendes Gestückel, aber ich bin ja glatt mal zufrieden. Yep.

Und jetzt schaun wir mal ins iTunes-Festival rein. Lady Gaga ist ja nicht direkt meine Kragenweite, aber für lau kann man ja mal schauen wie sie sich so macht.

Übrigens hab ich jetzt auch ein Fahrrad gekriegt. Gebraucht, aber gut in Schuß. Jetzt muss ich erstmal lernen, wie man das Ding schaltet. Ohne Scheiß- mein letztes Fahrrad hab ich zur KOMMUNION gekriegt und das letzte Mal mit vierzehn gefahren. Vor DREISSIG Jahren! Das hatte natürlich gar keine Gänge, damals war man ja schon froh wenn man ein Auto mit Schaltung hatte…
Meinen ersten Ausflug habe ich auch schon hinter mir, zwei Kilometer durchs Ort. *freu*
Ich sollte doch nochmal über diese E-Bikes nachdenken…
Aaaaaahhh, bin ich alt!
Lady Gaga ist scheinbar noch mit Umziehen beschäftigt, oder sie hat ihre Uhr vergessen, jedenfalls läßt sie alle warten. Und mich. Das finde ich ziemlich unverschämt. Wo die mich doch eigentlich garnicht interessiert.
Schnepfe, mach hin! „This performance will begin shortly“ steht da auf dem Bildschirm. Na, danke.
Ich geh ins Bett. Soll das Suppenhuhn doch ohne mich auftreten.
Vorher stell ich das hier noch bei Made4Boys ein. (Oder auch nicht. Bei Sabine ist noch nicht September, muss ich mich ein bißchen gedulden. Sie ist offensichtlich noch im wohlverdienten Urlaubsmodus 🙂 Verlinkung wird nachgeholt.) Verlinkung ist nachgeholt!

Na gut. Mit einer halben Stunde Verspätung hat sie angefangen, das hat sich bisher noch keiner beim iTunes Festival geleistet. Und nach dem ersten Song frage ich mich: Ist das jetzt große Kunst, oder hat die einfach nur ganz gepflegt einen an der Erbse?

Nachtrag nach einer dreiviertel Stunde Lady Gaga: Ich glaube, beides.

Da sind sie:

Die ersten Hausaufgaben!! *kreisch*

Nach dem dritten Tag Schule war es bereits nötig, eine Vermißtenliste anzulegen.
Erstes Opfer: die Sporthose. Ein sofortiger Anruf in der Schule bleibt ergebnislos, weil: geht keiner ran.
Heute dann der folgende Dialog:
Kind: Mama, und heute haben wir Sachen in so ein Tagebuch geklebt *stutzt* UND (in vorwurfsvoll-empörtem Tonfall) DUU hattest mir gar keinen KLE-BE-STIFT mitgegeben, ich war der einzige mit ohne Kleber!!! (Funkelt Mutter vorwurfsvoll an)
Mama: Äh- wie? Am Mittwoch hast du doch deine Kunstsachen mit in die Schule genommen, und in dem kleinen Mäppchen waren Pinsel, Schere UND Kleber drin.
Kind (glasig guckend): Was für ein Mäppchen?
Mama (ganz langsam und semigeduldig): Schatz, am Mittwochmorgen hast du deine Sammelmappe unterm Arm mitgenommen und das Mäppchen mit den restlichen Sachen hatten wir in den Schulranzen geräumt. Beide Sachen hast du mittags nicht mehr dabeigehabt, also sind sie wohl in der Schule. Wo hast du sie denn hingelegt?
Kind (glasig guckend): Was ist eine Sammelmappe?

Mama: (wird bei dem Gedanken an vier weitere Jahre Grundschule seeeeehr müde und sucht nach der Vermißtenliste)…
Anruf in der Grundschule bleibt ergebnislos, weil: geht keiner ran.
Oh, Herr, schenk mir einen Elternabend, aber flott.

Feriennachlese 1

Bei den Temperaturen war es eine ziemlich gute Idee, mal unter der Erde zu verschwinden. (Allerdings war es wirklich ein seltsames Gefühl, bei 33 Grad mit der Fleecejacke überm Arm durch die Wiesen bis zur Höhle zu spazieren.)

Da ich mich ja in der Schule zu blöd angestellt habe, hat es nicht für ein Geologiestudium gereicht, infolgedessen sind mir die Abfolgen der verschiedenen Erdzeitalter und ihre Auswirkungen auf die erdaltertümlichen Berge und Meere unserer Heimat nicht so ad hoc vollkommen präsent (kam Trias vor Perm und ist Kambrium eine Käsesorte?), aber, hey, was solls?
Wenn ich so was wissen will, kauf ich mir für 9 Euro einen freundlichen und kompetenten Höhlenführer, steige mit ihm hinab ins Herbstlabyrinth  und laß mir das ganze Zeugs fröhlich und gut gelaunt erklären.
Na gut, die Familie nehme ich auch noch mit und mache einen Samstagsausflug draus. Der Kartenerwerb gestaltete sich zwar etwas umständlich und mußte frühzeitig geplant werden, aber das hat sich wirklich gelohnt.

Danach haben wir das schönste Kinderklo Hessens besichtigt:

Zu putzig!!!
Essen konnte man dort auch noch sehr lecker, natürlich nicht auf dem Klo, sondern im Restaurant „Fuchskaute“ auf der Fuchskaute, dem höchsten Berg des Westerwald, das zu dem lustigen kleinen Klo gehört. (Die Klos für die Erwachsenen sind übrigens auch sehr individuell gestaltet, man muss sich nicht auf das kleine Klo quetschen und den armen Kleinen den Platz wegnehmen.)
Und nicht das hier mal keiner denkt, ich würde nie nichts werkeln. So ein bißchen Stau hat ja immer auch seine Vorteile, kann man prima im Auto häkeln.

(Ich fand das übrigens ganz okay so mit dem Wetter. Aber irgendein Spielverderber hat wohl genügend gemeckert und jetzt zeigt der Wetterfrosch wieder zwanzig Grad weniger an, verflucht.
Lange Ärmel und Jacke, und dabei ist immer noch August, menno!!!!)

Mr Fuchs, der Erstklässler

tummelte sich natürlich nicht nur auf der Schultüte, sondern auch auf dem Einschulungsshirt- hatte ich schon erwähnt, dass ich die Stickdatei von Bianca Farbenfroh wirklich sehr gelungen fand?

Na gut, vorm Anziehen hab ichs noch gebügelt. In echt.
Zum Geburtstag gabs noch das Hai-Shirt aus dem wunderschönen Catch a wave-Stoff von Susanne. Das hätte mich mal wieder fast den letzten Nerv (und die Nähmaschine das Leben) gekostet. Das kommt davon, wenn man meint, man könnte was. Dann pass ich nicht mehr richtig auf und zack- ist der Nahttrenner mal wieder der wichtigste Mann im Haus. Und nachdem ich alles HOCH-KON-ZEN-TRIERT auf die Reihe gekriegt hatte, nähe ich in meiner Erleichterung die Ärmel mit links nach außen an. Das war der Punkt, an dem ich.. ihr wißt schon. Gut, dass es in unserem pazifistischen Haushalt keine Waffen gibt. Ich schwöre, Chuck Norris wäre ein Scheißdreck dagegen gewesen.

Die ganze Schulanfangsdeko die ich mir so gedacht hatte, war leider entweder megahäßlich oder gar nicht vorhanden. Aus purer Faulheit hatte ich mir fertige Schultütchen bestellt, menno, waren die mickrig (aber mit Goldrand!). Egal, Sohn hat sie für gut befunden, also kamen sie auch auf den Tisch. Um mich mal reinzufühlen, was der Nachwuchs demnächst durchmachen muss, habe ich ein paar Schreibübungen gemacht. Ist garnicht so einfach. Ich denke, der Muskelkater in den Fingern wird spätestens übermorgen weg sein *hmpf*. 

 So sah das dann zusammen aus:

Ich habe ernsthaft überlegt, ob ich bei Krima&Isa mal nachfrage ob der Schreibfehler auf den Servietten ein Witz sein soll. Ich meine, Großschreibung nach einem Trennstrich- das MUSS doch jemandem auffallen?
Stellt euch meine Patentante vor- die ist ungefähr 40 Jahre lang Grundschullehrerin gewesen. Jedesmal beim Blick auf den Tisch hat sie schmerzerfüllt das Gesicht verzogen. Ich bin echt froh, dass sie nicht jede Serviette mit Rotstift korrigiert hat….
(Wieso hab ich eigentlich bei Krima&Isa nicht diese tollen Mini-Schultütchen als Deko gekauft, ich Kamel? Ach so, jetzt fällts mir wieder ein *HandvordieStirnklatsch*: weil ich nicht wegen der Einschulung in den Schuldenturm wandern wollte.)
Bei MEINER Einschulung hat sich keiner Gedanken über die Tischdeko gemacht *hahaha*
Ich bin ja froh, dass ich wenigstens eine Schultüte hatte (und ein schickes Kleidchen- von irgendjemandem selbstgenäht, vermute ich.) Ja, DAMALS. Da hatten wir ja so gut wie nix. 🙂

Und weil ich das ganze für den „Boy“ im Haus gemacht habe, wandert es rüber zu Made4Boys.

Offizielles Clownschuleneinschulungsfoto.

Nicht, dass auch nur ein EINZIGES Bild von der Einschulung ein ordentlich spießiges rahmentaugliches Ommakommodenkompatibles Exemplar ergeben hätte, neinneinnein.
Aber das sind wir ja gewohnt. Von uns gibt es ja noch nicht mal ein gescheites Hochzeitsfoto. Egal ob zwei oder 32 Personen dieser Familie auf dem Bild sind; es gucken definitiv IMMER alle in verschiedene Richtungen. Fröhlich, ja. Freundlich, auch. Nur NIE in dieselbe Kamera.
Ich schätze, ich werde mir eins hiervon ins Wohnzimmer hängen:

Oder das:

Nü, wurscht.
Das Kind ist heute morgen mit seinem Cousin fröhlich zum Bus losgelaufen und hat mich auf halbem Weg zur Bushaltestelle SEHR energisch in die andere Richtung geschubst nach Hause geschickt. Ich war die einzige Erstklässler-Mutter, die NICHT am Bus stand! (Wahrscheinlich denken jetzt alle andern, die Rabenmutter liegt noch in der Kiste und schickt das arme Kind allein zum Bus. Faules Aas!)
Entsprechend dankbar war ich dafür, dass ich ihn dann wenigstens mittags von der Bushaltestelle abholen durfte. Allerdings kamen mir die blauen Kulleraugen dann heute abend SEHR nahe, als er mir einschärfte, ihn das nächste Mal auf GAR KEINEN FALL noch mal vom Bus abzuholen.
(Immer wenn er mir etwas sehr nachdrücklich mitteilen will, kommt er mit seinen Augen auf ungefähr fünf Zentimeter an meine heran. Ich bin dann so damit beschäftigt, nicht zu schielen, dass ich meistens sofort in alles einwillige. Das scheint mir eine raffinierte Verhörmethode zu sein. Wahrscheinlich war er in einem früheren Leben beim Geheimdienst.)
Nicht mehr abholen also. *schnief*
Da können wir ja dankbar sein, das wir gestern mit zur Einschulungsfeier durften.

Blubb. Blubb.

 Wie ich einmal den Unterwassergeburtstag mit elf, nein, zehn, nein, acht Kindern überlebte.

Trick Nr 1: Kindergeburtstag UNBEDINGT in der Ferienzeit feiern. So minimiert sich die Anzahl der eingeladenen Kinder, die auch tatsächlich kommen können, ruckzuck und man kann ganz generös alle gewünschten Gäste einladen lassen, weil: kommt eh nur die Hälfte, sind schon genug! *Hähä*

Trick Nr 2: Immer schön locker bleiben. Denken, man hat genug Spiele vorbereitet, feststellen, Pustekuchen, des langt nie und immer, egal, die Kids spielen, erstmal ein Gläsken Sekt trinken. Schliesslich muss man sich auch ein bißchen selbst feiern, das man den Kaiserschnitt damals überhaupt überstanden hat und die sieben Jahre dazwischen und so. Eben!

Trick Nr 3: Auf die Fantasie der Kinder setzen (dabei bitte immer aufpassen, dass die extrem altklugen Gören auch wirklich mit ihren Eltern in Urlaub gefahren sind!), dann wird aus dem angrenzenden Wald ruckzuck ein Unterwasserkorallendschungel (die „dasisaberkeinUnterwasserdschungeldasisblöderWald!“-Schlauköpfe sind ja nicht dabei *händereib*).

Nach der Raubtierfütterung mit Brownies, Fischlis, Windbeutelchen, Melone, Trauben und, öhm, M&Ms dann auf zur Volksbelustigung: Einen Wasserbehälter (Eimer, Planschbecken, Swimmingpool- ich habe mich für die Variante „Eimer“ entschieden, damit das Spiel vor dem nächsten Sonnenaufgang fertig war) im Schneckentempo leerschöpfen lassen (ein Pappbecherchen füllen, ums Trampolin rum, über die Rutsche und dann Blumen giessen) und auf dem Boden den ersten Hinweis verstecken:

Alles aus dem Weg räumen, wenn die Horde das Suchen anfängt:

Die gefundenen Rätsel aus der Unterwasserwelt (jetzt wissen alle, dass Seepferdchen Hippocampusse heissen und Fische Schuppen für ihre Fahrräder brauchen *muhahaha!*) ergeben den mysteriösen Lösungssatz: FOLGT DEN FISCHEN

in den tiefen Korallenwald, wo die bösen Haie das Riff bedrohen! Die Haie müssen vertrieben werden, aber Achtung! Nicht anfassen, sonst fehlt ein Finger. Wozu doch so ein verlängerter Arm aus dem Santätshaus alles gut sein kann. Klippklapp.

Die Beute aus dem Riff gefischt und verteilt und ab zum Basteln, Malen oder Spielen.

Oder faul um den Stockbrotgrill rumsitzen:

Wie schön entspannt doch so ein Kindergeburtstag sein kann.
Mal sehen, ob die Einschulung auch so locker wird. Danach bin ich urlaubsreif.
Burnout wegen zu vieler Feiern. Auweia- das glaubt einem kein Mensch.

Was übrigblieb.

Ein Jahr später.

Es hat sich nicht viel verändert im letzten Jahr- deine Kleider sind ausgeräumt, aber dein Schlafzimmer sieht eigentlich aus wie immer- als kämst du gleich um die Eck.
Jeder konnte sich irgendetwas als Erinnerung an dich aussuchen. Bei der Suche nach einem Gegenstand, der dir so viel wie mir bedeutet haben könnte, ist mir klar geworden, dass du nie wirklich Wert auf Gegenstände gelegt hast. Deshalb hat sich auch so viel angesammelt- Mitbringsel von Reisen, Geschenke, Gebasteltes, Bücher. Kisten und Kartons mit Glückwunschkarten, Traueranzeigen, Bildern von längst vergessenen Personen. Du hast nie was weggeworfen, was dir geschenkt wurde. Alles angesammelt in einem Raum, der für dich eigentlich nur das Bügelzimmer war. Zusammen mit all den alten Akten, Büchern und Papieren vom Bappe. Zwei ganze Leben verstecken sich in diesem einem Raum, aber ob man sie je ganz entdecken wird?
Im Flur offensichtlich die wichtigeren Dinge: Bilder von der Familie und verstorbenen Angehörigen, Bilder vom alten Haus. Die Reisetagebücher, die du bei jeder deiner Reisen geführt hast, neben den Kisten mit Bildern aus allen Phasen deines Lebens. Gesangbücher.
Und ganz nah bei dir, in der Küche, wo du dich die meiste Zeit aufgehalten hast: Straßenatlas, Landkarten, Globus. Alles was nötig ist, um die Lebens- und Urlaubswege auch der entferntesten Verwandten oder Bekannten mit dem Finger auf der Landkarte verfolgen zu können.
Du hast immer jede Reise von der du hörtest, interessiert verfolgt, und selber oft genug erlebnisreiche Reisen unternommen. Und du wußtest immer, wo der Cousin der Schulfreundin hin verheiratet war. Oder der Sohn der Bäckerin die Lehre machte. Oder die Eltern der Schulfreundin der Enkelin hin verzogen waren. Oder welchen Lebensweg die Kinder der Gastgeber aus der Dorfpartnerschaft nahmen.
Der Familiengag: Wenn irgendwo zwei Baste aufeinandertreffen, liegt IMMER auch eine Karte auf dem Tisch. Das haben wir natürlich von dir.
Wer weiß, wenn du nicht so neugierig auf die Welt und interessiert an deinen Mitmenschen gewesen wärst, hätten wir dich vielleicht schon früher verloren.
Kend, komm, wann fohre mir dann nochemol en de Norde? Sagtest du nach der Rückkehr aus dem Norden. Zum Schluß wirktest du fast ruhelos.
Jetzt bist du am Ziel deiner Reisen angekommen- wo immer das sein mag.
Ein großes Ziel hast du schon zu Lebzeiten erreicht: die große Familie, die immer wieder zusammenkommt und Kontakt hält. Dein neuntes Urenkelchen hat dich nicht mehr kennenlernen dürfen, aber ich bin sicher, der kleine Tom wird viel Gutes von dir erfahren.
Wir treffen uns nicht an deinem Todestag. Jeder ist da, wo er gerade lebt, denkt an dich und ehrt dich auf seine Weise.
In einer Woche feiern wir schon wieder gemeinsam einen runden Geburtstag und es wird sein, als wärst du dabei. 
Und du wirst uns fehlen.
(Ach ja- ein einohriger Blauzeugkrug aus deiner Sammlung beherbergt jetzt meine Kochlöffel. Und deine alte Pfaff-Nähmaschine wird hier einziehen. Ich habe früher oft unter ihr gesessen und den Antrieb wie wild getreten, das die Nadel nur so sauste, bis du mit mir geschannt hos.)
Schloof, Mamme, ruh in Frieden. Alles ess gut, alle Orwet ess gedohn.

Rums 32

Sach ma- kann das sein, dass es schon einunddreissig mal gerumst hat? *Unbelievable*
Und ich war gar nicht oft mit dabei- aber heute dafür wieder!
Im Urlaub hatte ich mir bei der Glücksmarie ja diesen wunderbaren Streifenstoff gekauft- böse Zungen würden möglicherweise behaupten, dass das gelbe Neonstreifen sind, aber da ich ja niemals nicht irgendwelchen Moden hinterherlaufen würde (hahaaa- ICH doch nicht!), kann ich im Vertrauen weitergeben, dass es sich hierbei lediglich um ein sehr leuchtendes Gelb handelt.
Mein Mann fragte im Ernst, warum ich in die Shirts Taschen einnähe.
Hallo?
Ja, wie zum Teufel, sollen denn sonst die ganzen Taschentücherfussel in die Waschmaschine kommen??? *kopfschüttel*

Heute werd ich hoffentlich wohl mal wieder Zeit haben, nachzugucken was die anderen Mädels so rumsen.

Dumdideldum

Didei.
Yep, ich habe Grund zum Flöten, denn ich bin gut dabei mit den Geburtstagsvorbereitungen.
Den kompletten Sonntag habe ich mit Basteln verbracht (mit und ohne tatkräftige Unterstützung der Hauptperson) um am Kindergeburtstag für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.
Die Mitgebseltüten für den Meeresgeburtstag vorbereitet d.h. meine Allzweckwaffe: braune Packpapiertüten aus dem Tierfutterhandel jeweils mit einem auf blauem Papier ausgedruckten Fisch/Wal/Hai/whatever beklebt.
Ööh- hier sollte das Bild sein, macht nix, denkt ihr euch, habt ihr auch was zu tun. 🙂
Zum Trinken gibts kleine Apfelschorle- und Wasserflaschen. Damit sie die Flaschen auch wiederfinden, lauter Banderolen ausgeschnitten (DIN A4 Papier quer viermal durchgeschnitten- Hauptsache einfach!) auf die Streifen auch jeweils einen Fisch/Hai usw. geklebt. 
Auf jede Banderole wird der Name geschrieben und fertig. Hat letztes Jahr prima geklappt.

Der wässrige Kumpel da oben rechts ist Bruce. Der und seine Freunde sind das Bastelhighlight (hoffentlich) des Nachmittags:

Die Idee mit den Holzklammernpüppchen und ihren Reittieren habe ich von Mr Printables– geniale Idee! Mit den lustigen Holzklammern wollte ich schon immer mal was machen, jetzt müssen halt die Kids dran glauben.
Der Walreiter kam mir sehr nahe:

Sämtliche Klammern sind auf eine handliche Länge gekürzt  (in mühevoller Handsägearbeit vom Vater meines Kindes- fiese Arbeit, danke schööööön *knutsch*) und warten darauf, von den Kids bemalt zu werden, und alle Reittiere sind in mehrfacher Ausführung aufgemalt und grob vorgeschnitten, so dass die Kids sie nur noch ausschneiden und anmalen müssen.
Das Anmalen der Püppis hatte ich mir schwierig vorgestellt- ich schwankte noch so zwischen Acrylfarbe oder Filzstiften oder vielleicht doch besser wasserfeste Marker (hab ich überhaupt noch genug Farben, *grübel*, was nehm ich denn am besten?), da klaubt das Geburtstagskind in spe einfach mal den Müll vom Absägen aus der Tonne und präsentiert kurz danach, als ich ihn gerade pädagogisch wertvoll einbeziehen will in die Entscheidungsfindung „Sag mal, was meinst du denn, womit wir die Holzpüppis am besten anmalen sollten? Filzer hält ja sicher nicht so gut.“, das hier:

„Wieso? *fragendguck* Ich hab meinen fliegenden Fischen Gesichter damit gemalt und das hält gut.“
*umfall* Die ganze schöne Pädagogik dahin.
Ich hätte jetzt alle Farben getestet und ZUM SCHLUSS wäre ich vollkommen genervt darauf gekommen, doch mal die Filzer auszuprobieren. Ist der mir jetzt über oder bin ich nur zu umständlich? (Nein, keine Antworten bitte, danke, dissen kann ich mich selber.)

Die weitere Dekoration kommt zum Teil vom Fliessband- Teller und Servietten mit Meeresmotiv undsoweiter, aaaber war eigentlich in letzter Zeit mal jemand bei Ikea? Dann nix wie hin!
Ich weiß ja nicht ob es das jetzt nur in der Sommerzeit gibt, (oh, Mist! Ich brauche dringend einen Grund nochmal dahin zu fahren!) oder ob es die Papeterie dann auch im neuen Katalog geben wird (WO bleibt der eigentlich? *maul*), aber die haben da jetzt Wabenbälle (!) in verschiedenen Größen und Formen, Unmengen an Aufklebern, Seidenpapier, Blöcken, Büchlein, Geschenktüten, Geschenkpapier, Washi Tape (!!) und alles in drei Farblinien (rosa, weiß, grün und blau- äh, vier) aaaaaaahhhhh!!!!! Tolle Sachen eben. *Kreischmodusausschalt*
Ich brauche dringend mehr Platz.
Und die Geschenke sind auch schon eingepackt.
(Zum Essen gibts übrigens total ungesunde Sachen. TIEFKÜHL!- Windbeutelchen. Brownies von Dr.Oetker. Abends kleine Nürnberger Würstchen, die NICHT vom Metzger sind.
Mein Sohn kann sein Glück kaum fassen!
Nur Ankerkekse habe ich schon gebacken. Wenigstens etwas selbergemachtes, ich alte Rabenmutter.)

Dumdideldumdidei. Sag ich doch.