Aus gegebenem Anlass.

Die Vögel von Playmobil haben doch eine Vollmeise.
Die wechseln ihr Sortiment schneller als andere Leute ihre Unterhosen- was für einen verdammten Sinn soll das haben?
Haben die schon mal was von Geburtstags-Wunschzetteln gehört? Haben die schon mal Kinder gesehen, die mit hochroten Ohren gedankenversunken den Playmobilkatalog auseinandernehmen um dann ihren Wunschzettel für den Geburtstag zusammenzukleben? (Und das drei Monate VOR dem Geburtstag)

Haben die eine Idee davon wie ich erklären soll, dass die Hälfte von dem Zeug nicht mehr zu haben ist?
Die gehen mir sowas von auf die Nerven, gehen die mir.
Da vertrösten wir den Kerl, sagen ihm, er soll seine größeren Wünsche auf den Geburtstagswunschzettel schreiben, weil er NATÜRLICH nicht mitten zwischen Weihnachten und Geburtstag einfach mal so ein Playmobilteil für 30 Euro kriegt, ich meine: Hallo? und dann bekommt der Gute für seine Geduld (ha: wartet sonst noch jemand drei Monate, wenn er jetzt! sofort! mit diesem Boot! spielen will? Ich kenne andere Kids Kaliber, die schmeissen sich auf den Boden und vollführen Kreischorgien wenn sie nicht SOFORT kriegen, was sie wollen, aber pronto!), wo war ich?
Ach ja: als Belohnung für seine Geduld kriegt der kleine Kerl dann also mal feucht in die Hand gepupst, denn: „Leider führen wir diesen Artikel nicht mehr“. *indieTischkantebeiß*
Diese Vollpfosten! Ist doch wahr, da soll ich mich nicht aufregen? Und wie ich mich aufreg!
Wenn ICH der Kleine wäre, würde ich mich bei meinem nächsten größeren Wunsch aber sowas von auf den Boden schmeissen und Kreischorgien abhalten, bis ichs gekriegt habe. Sicher ist sicher.
Kann keiner mehr aus dem Sortiment nehmen.

Die „Anke vs. Attila“ Battle

Ein angenehmer Nebeneffekt des Urlaubs ist ja das Lesen.
Wo ich früher dreimal pro Woche in der Bücherei war um schubkarrenweise Romane auszutauschen, bin ich ja heute froh, wenn ich so zwei Bücher schaffe. Pro Jahr. Sachbücher und Fachliteratur eingeschlossen.
Ganz selten interessiert mich mal ein Buch so, dass ich es mir stante pede kaufen muss.
So geschehen mit „Nudeldicke Deern. Free your mind and your fat ass will follow“ von Anke Gröner.
Das Vorwort hat den Kauf-mich-Reiz ausgelöst:

Dieses Buch ist kein Diätbuch. Ganz im Gegenteil. Dieses Buch sagt dir: Schmeiß bitte alle Diätbücher weg, die du hast. (Ich weiß, dass du welche hast.) Vergiss das Kalorienzählen, das schlechte Gewissen, den Kampf, „die letzten drei Kilo“ noch wegzukriegen, vergiss es, lass es und fang wieder an, einfach zu essen. Wobei ich ganz genau weiß, dass dieses „einfach essen“ unglaublich schwierig ist.
(Vorwort aus: „Nudeldicke Deern“ von Anke Gröner)

Und ich hab mich nicht geärgert. Im Gegenteil. Ich habe das Buch gelesen, hatte anschliessend Nackenschmerzen wegen dauerndem Nickens während des Lesens und habe im Urlaub zwei Kilo zugenommen. *Waaahhhhh*
Nee, nix „waaaah.“ Die zwei Kilo hätte ich so oder so zugenommen, die nehme ich bei JH-Verpflegung ohne 0,3% Milch, 0,1% Joghurt, fettarm zubereitete Mahlzeiten aus 80% Gemüse, und dem ganzen anderen Bohei den ich sonst ums Essen (oder Nicht-Essen) mache, IMMER zu im Urlaub.
Der Unterschied ist: Ich hatte eine schöne Woche, ohne ständig genau bedenken zu müssen, wo ich wann in der Nähe von gefährlichem (oder ungefährlichem) Essen bin, und was ich jeweils immer an Obst bei mir haben muss, um BLOSS keinen Heisshunger auf gefährliche Kalorien zu kriegen.
Mit anderen Worten: ein entspannter Urlaub mit dem Fokus auf der Familie, schönen Ausflügen und ab und zu einem Eis. Mjam. No Stress. Ganz ohne schlechtes Gewissen. Danke, Anke!

(Vorgeschichte: Vor drei Jahren schrumpfte ich mich relativ problemlos mit einer Ernährungsumstellung (Diäääähääät!!!) nach den amerikanischen Gewichtsbeobachtern von 95,8 (pfuibäääh!) auf 82 Kilo (naja.) Da geht doch noch mehr, woll? Nee, geht eben nicht!
Mit viel Mühen habe ich nochmal ein, zwei Kilo geschafft, aber dafür JAHRE gebraucht, bis ich im letzten Dezember die Reißleine zog und mir selbst in aller Deutlichkeit sagte:
Am Arsch die Waldfee, jetzt reichts!
Schlupp!- war ich wieder auf 82 und da dümpelte ich seitdem so vor mich hin. Das scheint mein Normalgewicht zu sein und damit fühle ich mich auch wohl. Trotzdem hatte ich immer den leisen Zweifel im Kopf: Müßte ich nicht noch etwas abnehmen? *murmel*)
Wo war ich eigentlich? Ach ja, die Battle.
Ich fühlte mich also eigentlich ganz wohl.
Nun wurde mir in verschiedenen Blogs, anderen Medien (Talkshowting-a-ling) und dann auch noch im Urlaub der junge, gut aussehende, vor Elan sprühende Attila Hildmann und seine Vegan for Fun Challenge unter die Nase gerieben.
Da ich ja sowieso immer auf der Suche bin nach Lebensmitteln, die schmecken UND mein ökologisches Gewissen beruhigen, dachte ich mir, das zu lesen kann ja kein Fehler sein. Ich will ja nicht gleich zum Veganer (keine Milch? keine Eier? öhhhmmm…) werden, aber vielleicht gibts ja wirklich ein paar gute Ideen, was man sonst noch so essen kann? Einfache Gerichte, leckere Alternativen zu Fleisch, Milch und Eiern?
Nun ja. Die Rezepte klangen teilweise auch ganz interessant, aber mal ehrlich: Hat schon je jemand mit meinen Begabungen versucht aus Zucchini Spagetti zu schnitzen? Oder Cannelloni aus Zucchini zu rollen?
Rezepte, die einen Satz wie: „es ist ein bißchen schwierig, die Dinger in eine Form zu bringen, aber nach drei bis vier Versuchen sollte es dir gelingen“ enthalten: Sorry- das wird nix. Das beinhaltet ganz klar und deutlich die Ansage: Wenn du es nach vier Versuchen nicht schaffst, bist du einer von den grenzdebilen Vollpfosten, die gerne Geld für mein Buch ausgeben dürfen, aber mir sonst nicht auf den Sack gehen sollen, weil sie zu verdammt dämlich sind und nicht in meine Challenge passen.
Attila, du alter Hungerhaken: das Buch überzeugt mich nicht.
Abgesehen davon, dass die Rezepte für meine Begriffe nichts mit dem Speiseplan MEINER Mittelschicht zu tun haben (ich bin sicher, auf dem Prenzlauer Berg oder in Königstein hast du genügend Jünger, die mangels notwendiger Erwerbstätigkeit genügend Zeit haben, die Rezepte auszuprobieren, aber ich hab anderes zu tun als drei Stunden lang zu versuchen, gerade Zucchinistreifen in eine runde Form zu bringen.), du versuchst mehrfach, irgendwelches Zeugs als Ersatz für tierische Lebensmittel anzupreisen und das kommt mir so lau vor. Ich brauch keinen Ersatz für Hackfleisch, der „fast genau“ wie das Original schmeckt. Entweder ess ich Hackfleisch oder ich lass es bleiben. Grünkern-Bolognese ist eine tolle Sache, aber nicht weil sie so gut nach Hackfleisch schmeckt. Sondern nach Grünkern! Verstehste?
Und komplizierte „überbackener-Käse-Ersatz“- Rezepte (ich muss zugeben, dass ich die Inhaltsstoffe und die Zubereitung vergessen habe, denn jetzt bin ich wieder daheim und das Buch hab ich vor mehreren Tagen gelesen, aber ich bin sicher, du weißt, was ich meine, ich kann mich nur noch an meine Gefühle erinnern beim Lesen des Rezepts ;-)) die dem „Original in nichts nachstehen“- ich weiß nicht. Muß das so? Willst du Käse oder nicht?
Bist du jetzt Veganer und scheisst auf Schnitzel, Hackfleisch, Gouda und Co., oder suchst du nur nach Alternativen und träumst in Wirklichkeit jede Nacht von einem fetten, großen Steak?
Also, falls ja- dann kann ich dir nur empfehlen: Lies das Buch von Anke. Das macht echt Spaß und es rückt die Perspektive mal wieder ein bißchen gerade. Nicht alle müssen so aussehen wie Barbie und Ken. Du kommst ja Ken ohnehin schon recht nahe. 😉
Es gibt so verdammt viele von uns und sie sehen alle anders aus. Zum Glück.

Unser Urlaub bei Gliederfüßers daheim

So, die Wäsche ist gewaschen, alles wieder an Ort und Stelle (ausser der Bügelwäsche natürlich- Freiwillige vor!), die Temperaturen befinden sich in einem angenehmen mittleren zweistelligen Bereich, so dass man beim Schreiben keine Schweißspur über den Laptop zieht, also: Zeit für eine kleine Urlaubsnachlese abseits des Gelästers über Mitbewohner der Jugendherberge (obwohl, da waren noch so ein paar… *kicher*)
Ich ziehe tief den Hut vor allen Seeuferbewohnern. Ich nehme ja mal an, dass es im Endergebnis wurscht ist ob man am Lago di Garda, dem Plöner See oder dem Titicaca wohnt. Mein Problem wird wohl überall dasselbe sein.
Wir wohnen hier schön im Mittelgebirge, muss ich dazu erklärend vorausschicken. Da verirrt sich ab und an mal eine Fliege hin oder auch zwei. Seltener schaut mal ein Stechmuckerling nach, was es so Interessantes bei uns gibt, bevor ihn der große Schlag trifft und er sich unvermittelt im Chor des großen Manitu wiederfindet. Aber im Großen und Ganzen sind Krabbelviecher hier (im Verhältnis zu anderen Gegenden, wie ich gelernt habe) so selten, dass ich die wenigen, die im Lauf eines Sommers auf Besuch kommen, ganz tiefenentspannt erschlage und dann weiterlese. Oder so.
Die achtbeinigen Kollegen lassen mich schon deutlich unentspannter zurück, (auf mein leicht paranoides Verhältnis zu ihnen hatte ich hier schon mal hingewiesen) allerdings besitzen sie die Freundlichkeit, (ist wahrscheinlich purer Selbstschutz und die Viecher sind schlauer als wir denken *grusel*) mich nur recht selten zu behelligen. Im Normalfall genügt dann ein halberstickter Schrei, mein Held in Jogginghosen eilt herbei, um mich von der Bestie zu befreien und ich kann vom Stühlchen runtersteigen.
Ich fragte mich allerdings manchmal, WIESO wir hier so wenig Krabbelzeugs haben.
Ich weiß jetzt, warum.
Ich weiß wo sie wohnen.
Ich war im Urlaub dort.
*brrrrrrrr*
Ich saß genau EINMAL auf dem wunderbaren Balkon mit Seeblick, nachdem ich den Stuhl samt Lehne und Sitzfläche argwöhnisch beäugte auf der Suche nach Gliederfüßern und sehr genau aufpasste, wohin ich meine Füße stellte. Fündig wurde ich beim Blick auf die Fenster, das Geländer und sämtliche andere Flächen, an denen Hunderte von Spinnen ihre Netze spannten.
Irgendwie schmeckt Eis nicht mehr ganz so gut, wenn man ständig rundum äugen muss, ob sich irgendwo eine Thekla nähert. Man kann auch den Gesprächen nicht mehr so aufmerksam folgen. Man folgt ja schliesslich aufmerksam den Wegen des Viechzeugs.
Zum Grillen gesellen sich ausser den melodisch zirpenden Grillen auch noch Millionen Zuckmücken, die ihren an überhöhten Drogenkonsum erinnernden Tanz (Yeah, rock me, Baby!) zur allgemeinen Freude etwa einen Meter über dem gedeckten Tisch ausüben. Mahlzeit.
Man erkennt übrigens besonders beim Grillen deutlich den Unterschied zwischen Urlauber und Ureinwohner. Die Urlauberin erscheint mit langer Hose, langärmliger Jacke, einer Familienpackung Autan und einer Zeitung bewaffnet und nutzt jedes auch noch so halblaute Aufbruchssignal zur sofortigen Flucht (schöner Abend, nich? – Oh, ja, Abend, ach is das schon soo spät, Gute Nacht zusammen! *renn*), während die Ureinwohner in kurzen Klamotten bis tief in die Nacht noch zusammensitzen könnten und gar nicht WAHRNÄHMEN dass sie gerade vorne von einer Armada Stechmücken aufgefressen und hintenrum von einer Kohorte Achtbeiner eingewoben werden.
OK. Ich übertreibe.
Ich hatte nur eine normale Flasche Autan.
Glücklicherweise hatten ALLE zu öffnenden Fenster der Jugendherberge Fliegengitter davor.  Aus zoologischer Sicht ließ sich das daher drin richtig gut aushalten. Bei dreissig Grad. *umfall*
Trotzdem war der Urlaub toll. Nee, ehrlich.
Besonders stolz war ich auf Sohnemann, der sich ja bekanntlicherweise immer etwas länger Zeit läßt mit dem Kennenlernen neuer Aggregatzustände. In diesem Jahr hat er sich endlich mal in den See getraut. Alleine. Muttern saß am Ufer und las. DAS ist Urlaub, nech?

Blöd nur, dass der unerträgliche Juckreiz schon nach einer Stunde einsetzte, ich dann in die Notapotheke fahren musste, um das Kind mit Cetirizin zu versorgen und ihm die Beine ausserdem noch mit Fenistil und einer Hydrocortsionsalbe eincremen musste, damit er es wenigstens einigermaßen aushielt.
Und wer war schuld? Krabbelzeugs natürlich, diesmal in Ermangelung von Beinchen die schwimmende Wurm-Variante. Die Mistviecher halten sich bevorzugt in warmem Flachwasser auf und knabbern versehentlich menschliche Beine an um ihre EIER abzulegen *kreisch*. (Den Irrtum bezahlen sie allerdings zeitnah mit dem Leben *harrharr*).
In demselben Wasser, in dem auch der Nachwuchs voller Begeisterung auf Fisch- Muschel- und Steinesuche war. Das ist voll unfair! Ratet, wer NIE MEHR WIEDER! in den See geht.

Nicht das einer denkt, das sähe immer noch so harmlos aus. Inzwischen sind die einzelnen roten Pünktchen über Riesenpustelngröße zu dunkelroten Flecken mutiert. Er sieht aus, als hätte er Flecktyphus. Aber wenigstens juckt es nicht mehr.
Och joh, sagt der Ureinwohner. Bei dieser Hitze vermehren sich die Biester ganz schön. Und springt in den See.
Also, ehrlich mal jetzt: wie KANN man es ein Leben lang aushalten mit derartig viel fliegendem, schwimmendem, krabbelndem und stechendem Viechzeugs um einen rum?
Ich würde komplett durchdrehen.

Urlaubsschnippel

Man kann planen wie man will, im Koffer ist doch immer das Falsche drin. Es fehlten ungefähr drei Röcke und mehrere TShirts für die Wetterlage. Nicht gerechnet hatte ich ausserdem damit, dass das Zimmer in der Jugendherberge sich brav an die Außentemperatur anpasste. Also an die Außentemperatur von tagsüber. *örks* Note to myself: Nächstes Mal tragbares Klimagerät einpacken.
Jetzt bin ich urlaubsreif. Die zehn Tage waren pickepackevoll mit verschiedenen lustigen Aktivitäten. Hat Spaß gemacht, war aber anstrengend. Also zumindest für den Ü7-Teil der Familie. Der U7-Teil hätte abends immer noch ein, zwei Stündchen weitermachen können, schwächelte aber enorm beim morgendlichen Weckappell. Tja, Jugendherberge: Aufstehen oder du nix Frühstück.
Apropos Frühstück: Nächstes Mal nicht mehr Vollpension. Vollkommener Wahnsinn, das. Man erinnert ja noch sehr gut das typische Jugendherbergsessen von den Klassenfahrten in den Achtzigern. Entweder waren meine Geschmacksnerven damals pubertätsbedingt völlig hinüber oder das Essen hat sich seitdem enorm gewandelt. (Wahrscheinlich beides). Heutzutage langt meine Willenskraft auf keinen Fall dazu, nach dem warmen Mittagessen abends auf Brot und Käse *pfubährch* zurückzugreifen, wenn wegen der Halbpensionisten ein weiteres warmes Essen zur Auswahl bereit steht. Wer nimmt schon Wurst und Schwarzbrot, wenn er Spagetti mit Grünkern-Bolognese haben kann (obwohl sie mittags schon Pizza hatte *schäm*) Eben. Ich war noch nicht auf der Waage und wenn ich auf Anke Gröner höre, geh ich besser auch nicht drauf.
Zehn Tage Jugendherberge sind schön, aber dann ist auch gut. Es gibt ja doch noch genügend rücksichtslose Leute, denen das Schlafbedürfnis anderer Menschen völlig wurscht ist.
Möglicherweise bin ich zu zickig, aber um halb eins noch einer Damenfussballmannschaft beim Saufen direkt unter unserem Fenster zuhören zu müssen, geht schon arg an meine Toleranzgrenze. Äh, nein, ich korrigiere mich: es ist ziemlich weit ÜBER meiner Toleranzgrenze. Blöde Kühe, hmpf.
Fast so nervig war die Gruppe Praktikanten des russischen Bauernverbandes, die ähnlich lange den lauen Abend genossen (Na sdarowje! Dawai, dawai!!). Netterweise aber ein paar Meter weiter weg, da wars sogar zu ertragen.
Apropos Russen (Political Correctness-Alarm ignorieren bitte): Das Klischee lebt. Man stelle sich den Klischee-Russen/die Klischee-Russin aus der türkischen Ferienanlage vor, multipliziere diese mit jeweils 14 und man hat: eine Gruppe Praktikanten des russischen  Bauernverbandes *kicher*. (Nebenbei bemerkt: Ich war noch nie in einer türkischen Ferienanlage und werde da auch garantiert NIE hinfahren.)
Die verhaltenspsychologische Feldstudie unter dem Titel „Bobachtung von menschlichem Verhalten in willkürlich zusammengestellten Gruppen unter besonderer Berücksichtigung der Essenssituation“ ergab einige interessante Ergebnisse.
Ergebnis eins: Wir sind alle Brian.
Ergebnis zwei: Manche Menschen sind mehr Brian als andere.
Mein persönlicher Favorit war die dreiköpfige Familie am Nebentisch, die sich zu ihrem Lunchpaket vom Obstbuffet großzügig mit acht Nektarinen und dreizehn Aprikosen versorgte. Zusätzlich zu den zwei Brötchen und Broten pro Person. Ich hätte um ein Haar gefragt, ob ich ihnen einen Karren bringen soll, aber eine große Plastiktüte reichte dann doch. Kicher.

Ein persönliches Highlight des Urlaubs war der Besuch bei der Glücksmarie in Hamburg.
Wer wie ich ein mittelprächtig sortiertes Stofflädchen gewöhnt ist, war von der Stoffauswahl und Farbenpracht schier überfordert *umfall*
Warum, zum Teufel, ist das Beamen noch nicht erfunden?
Ich hatte schwerste Mühen, Stoffe auszusuchen, bin aber schliesslich nach superfreundlicher und kompetenter Beratung fündig geworden und ja: das meiste mal wieder für den Nachwuchs.

Für mich was auszusuchen war viel schwerer. Aus den blau-limefarbenen Streifen und einem uniblauen Jersey (der noch auf der Leine hängt) nähe ich mir ein Kanga-Shirt und Sohnemann hat sich für sein Klein-Föhr „Catch a wave“ und einen Unijersey in lila ausgesucht. Den Rest „Catch a wave“ in blau habe ich auch mitgenommen, da wird halt was gestückelt.
Leider war die Auswahl dort so groß, dass ich mich nicht für Stoffe für meine Collegetasche entscheiden konnte *grrrr*
Aber da ist eh keine Zeit für, jetzt steht ja erstmal der Meeresgeburtstag an:

Noch ein bißchen was zu tun!

Das war doch schon mal ein guter Anfang

Im Dschungel auf der Jagd

 nach dem Riesenkaninchen Flusskrebs.

Da die dusslige Mutter mal wieder nicht sieht, was sie sehen soll (Mamaaaaaa! Dahaa! Genau vor deiner Nase!! Da ist doch einer!!!!) hilft Sohnemann schnell nach und tunkt Muttern mal eben fast mit selbiger in die Bach. (Ja, DIE Bach. Des ghört so!)

Gut, dass Flusskrebse ein Indikator sind für die hohe Gewässerqualität- da hätts mich ja dann auch nicht vergiftet. *blärch*

Übrigens haben wir tatsächlich einen erwischt. Ihm fehlten ein Bein, eine Schere und ein Frontfühler. War durch seine Körperbehinderung wohl zu langsam *harrharr*. Was impliziert, dass die anderen zu schnell für mich waren *Mist*.
Aber na gut. So ein einzelner Flusskrebs macht ja keinen satt, da haben wir ihn wieder freigelassen statt ihn auf den Spiess zu stecken und lieber Würstchen gegrillt. *bauchreib*

Ich wollts nur noch mal betont haben.

Urlaub.

Jahaaaaa!
Nur noch ein TShirt zusammen- (Größe 128, versteht sich), einen Bundabschluß an der Christiane um-, ein Schwimmabzeichen „Robbe“ auf eine Badehose an-, eine beim Spielen aufgegangene Naht am Kostüm zusammen- und einen Malkittel fertignähen. Dann hat auch die Nähmaschine Urlaub.
Und die Wettervorhersage…. Ich liebe euch alle.

Wer ganz genau hinguckt

der sieht sie kommen, die (schulferienbedingt schon etwas dezimierte) Kinderschar.
Das letzte Mal den Weg vom Wald zurück zum Kindergarten angetreten, am Bauernhof mit dem verrückten jungen Hund entlang.

Im Wald zurückgelassen:
Vier spannende Jahre voller Abenteuer.
Die Schafherde mit der Eseldame die im letzten Jahr nochmal Nachwuchs gekriegt hat und seitdem nicht mehr mit auf der Weide war.

Hunderte von Frühstückskreisen. In der Box immer: Brot mit Gouda oder Salami, Käsestreifen oder Salamistange, mal ein Cracker oder ein paar Salzstangen. Obst ungern. Apfel ohne Schale. Manchmal Kiwi. Zwei- oder dreimal Kirschen. Am liebsten aber ohne lästiges Obst.
(Übrigens: der rechte ist doch eigentlich noch viel zu klein für den Kindergarten. Die Fremdbetreuung. Oder? Im Nachhinein frage ich mich WIE KONNTE ICH NUR? Der war doch noch SO klein!
Damals dachte ich WOW, ist der schon groß!)

Nach dem Frühstück ausströmen in den Wald. Die Felsenburg bearbeiten, auf Bäume klettern. Abgestorbene Holzstämme aushöhlen. Geschichten lauschen von Friedchen Fliege und ihren Freunden. Geschichten erfinden von Rittern und Feen, sprechenden Tieren und fliegenden Robotern.

Mit Naturmaterialien basteln (und dabei zum Beispiel wunderbare Weihnachtsgeschenke für Mama und Papa erschaffen).

Unzählige Male mit dreckigen Klamotten, durchnässtem Rucksack und Schuhen voller Blätter und Sand heimkehren. (Braucht jemand eine Waldrucksackempfehlung? Der Waldfuchs von deuter hat uns treu und brav vier Jahre lang begleitet und nicht enttäuscht. Jetzt darf er in den wohlverdienten Ruhestand gehen:-))

Die Vorfreude auf den Kindergarten am ersten Schnuppertag vor ziemlich genau vier Jahren

wurde nie enttäuscht. Im Gegenteil.
Der Abschied heute brachte einige Tränen. Bei den Erzieherinnen. Bei mir. Nicht beim Nachwuchs. Er freut sich an der Gegenwart, so wie es sein soll.

Alles Gute, mein unglaublich großes Kind.

Urlaubsreif

Nur noch eineinhalb Arbeitstage und dann haben wir endlich Urlaub- drei ganze Wochen lang, juhu!
Leider verdichtet sich vor dem Urlaub immer ein bißchen die Arbeit, das bin ich eigentlich gewöhnt, denn den Kronprinzen-Geburtstag feiern wir ja immer quasi kurz nach dem Urlaub und daher muss der ja schon immer frühzeitig ordentlich vorbereitet sein.
Diesmal kommt aber noch die Einschulung dazu, (demzufolge auch der Kindergartenabschied) und die Nähmaschine hat auch schon einen Urlaubsantrag eingereicht. Vorher hat sie aber noch das Geburtstagsshirt für meinen Neffen gemacht (deshalb schmuggele ich mich nochmal zu Made4boys):

 eine Alles Shopper als Schwimmbadtasche für meine Mutter:

(das schwarze ist kein Fleck auf der Linse, das sind meine Crocs in Größe 40, damit man mal sieht, wie RIESIG die Tasche ist!)

und zwei Namenskissen:

Niemals vorher nicht hab ich Namenskissen gemacht. Wie geht dem??? Ich hatte keine Ahnung wo ich die Innenkissen herkriegen sollte, aber ich habe mit der Schneiderei Kistler eine sehr gute Adresse gefunden. Günstige Preise, schnelle Lieferung. Fand ich jedenfalls, dafür, dass ich ja nicht in die Großproduktion einsteige. Und auch noch made in Germany.
Eigentlich war damit meine ganze Zeit schon aufgebraucht, aber dann war da der Liese & Lotte Markt, und AnneSvea hatte an ihrem Stand SO ein schönes Stöffchen…., also eigentlich mehrere, aber ich habe es geschafft, nur eins zu kaufen (jubel! dafür aber zwanzig Meter Webband *hust*) und schnippschnapp, hatte ich mir verhältnismäßig flott (2,5 bis 3 Stunden) eine neue Christiane (ich WEISS, dass das Schnittmuster nicht Christiane heisst, aber ich nenne es so. Basta.) genäht:

Das wars dann endgültig vor dem Urlaub mit Stoffkaufen und Nähen, dacht ich. Dann musste ich in den Stoffladen, weil für das Geburtstagsshirt für den Kronprinzen noch Vliesofix gefehlt hat und dann war da diese böse Frau, pfui Teufel, und die hat den magischen Satz gesagt:
Ich hab da ein Schnäppchen für Sie.
Aaaaaaargggglllllll!!!!!! Hilfe, Polizei! Her damit.
Öhhhhmmm. Also musste Christiane nochmal ran:

Feiner Zwirn für 13 Euro statt sechsundzwanzichfuffzich. Ist doch was, woll?
Übrigens habe ich bei der Christiane den vorderen Wickelheimer etwas mehr nach unten gezogen, der sitzt normal drei Zentimeter höher. Klar, was ich meine, oder? Und ab damit zu Rums!
So, was war noch?
*Grübel* Ach ja, zuviele Pläne, zuwenig Zeit. Meine Juniz- Tasche von Frau Liebstes werde ich erst nach dem Urlaub (WEIT nach dem Urlaub!) in Angriff nehmen können. Das Schnittmuster liegt schon ewig hier rum, aber ich weiß noch nicht mal, welche Stoffe ich nehmen soll. Hmpf.
Für den Geburtstag fehlen noch die Einladungen, das Geburtstagsshirt, das Programm und die Essensliste.
Für die Einschulung fehlen noch die restlichen Schulsachen, neue Turnschuhe und so was und der Malkittel ist noch nicht fertig, ich wollte noch was hintendrauf applizieren.
Ein Häkelkissen ist noch beauftragt, das nehme ich mit in den Urlaub und häkele es da fertig. Am Meer *gnihihi*.
Zu guter Letzt das neue Murmelhaus:

Mit Aufzug. Aus einer Klorolle. *Könk* Man kommt nicht mehr an den Spieleschrank. Macht nix. Gekauftes Zeug ist eh langweilig.
Um das Murmelhaus herum ist nicht etwas sowas wie Unordnung, neinneinnein. Jedes einzelne Ding muss genau da liegen wo es liegt.
Wir müssen dringend anbauen. Hat jemand eine halbe Million über für uns? Ein Viertel würd auch reichen. Dann hätten wir endlich soviel Platz wie wir brauchten, um den kreativen Output unseres Sohnes angemessen auszustellen.
Ich.fress.ihn.auf.

Sensationell.

Also, die dabei waren, wissen ja Bescheid. (Und denen, die nicht dabei warn, sollte man eigentlich garnichts erzählen, sonst kommen die am End nächstes Mal auch noch alle dahin und dann tritt man sich ja vollends nur noch auffe Füße.
Ach was solls, ich will mal nicht so eklig sein.)
Der Liese & Lotte Markt am Wochenende in Bad Nauheim war …. einfach super. (Mir fehlen jetzt mal wieder die ausdrucksstarken, blumigen Worte, die das beschreiben).
Ich drücks mal basisnah aus: Affengeil. Um nicht zu sagen Ober.
Eine unglaubliche Fülle an Anbietern, zauberhaft dekorierten Ständen mit Seifen, Stempeln, Papierwaren, Schmuck, Perlen, Porzellan, gedruckten, gehäkelten, genähten, geplotteten, gedingswasweissichten Schätzen war zu sehen, es war einfach umwerfend.
Das Beste war die gute Laune, die einen über den ganzen Markt begleitet hat. Ich habe mein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht gekriegt und so ging es offensichtlich allen, Anbietern wie Besuchern, alle hatten beste Laune wo man auch hinschaute. (Oder hatte ich einen Fleck im Gesicht und die haben mich nur AUSgelacht? Öööhm *grübel*)
Vor lauter Vorfreude auf den Markt bin ich garnicht auf die Idee gekommen, die Kamera mitzunehmen, aber ich hätte auch keine Zeit gehabt, zu knipsen- soooviel gab es zu schauen!
Zum Glück hat Ina mit ihrem Blog „Made by INArtwork“  soviele Bilder geknipst und damit die wunderbare Atmosphäre des Marktes eingefangen- dem ist eh nichts mehr hinzuzufügen!

Diesmal aber echt Freutag :-)

denn die Schultüte ist endlich fertig!
Noch ein bißchen hier und da gezuppelt, enger genäht, anderes Webband, doch noch einen anderen Stoff für die Spitze undsoweiterundsofort- man kennt das ja. Dauert eben seine Zeit, so ein Projekt.
Aber müssen die als Klassentier ausgerechnet ein Känguruh haben? Fuchs wäre doch der Knaller gewesen. Grummel.
Na, egal, die Schultüte gefällt mir jedenfalls ganz gut. Ja, okay, ich gebs ja zu, ich bin zufrieden. ZUFRIEDEN! So richtig jetzt.

Das Ebook Schultüte ist von hier, der grüne Tüpfelstoff von der lokalen Stoffdealerin und der sorgsam gehütete „Supahero“ natürlich von der sensationellen Susanne via Michas Stoffecke.
Es war mir jetzt mal wurscht ob der Fuchs thematisch zum Supahero passt, von den Farben her fand ich das gut. Superhelden brauchen eben auch ein Kuscheltier und das ist dann halt der Fuchs. So.

Für alle kleinen Schulanfänger aus einem Kindergarten, die zusammen in einer Klasse landen, habe ich diese Anhänger gemacht. Ich hoffe, sie kommen gut an, es war nämlich eine ziemliche Arbeit mit dem ständigen Garnrollenwechsel, das Ganze dann auch noch Topfgeheim und acht Mal! Ich dachte ja erst, was gehen mich die Kinders aus den anderen Gruppen an- ich mach die Dinger nur für die kleinen Nasen die aus der Waldgruppe zusammen in eine Klasse gehen, aber wat soll ich sagen? Es geht nur noch EIN EINZIGES anderes Kind aus dem Kiga in dieselbe Klasse, nee, oder? Also noch schnell eins zurechtgestickt, das geht ja nun nicht.

Die Jungen-Schultüte wandert natürlich rüber zu „Made4Boys„, und weil ich mal so richtig zufrieden bin mit einem Projekt, und weil der Kleine mal wieder zum Zeitstillstehenlassenwollen lieb und knuffig und witzig und süß ist, und weil ich mit einem Glas Rotwein auf dem Balkon sitze, und weil ich morgen zum Liese&Lotte Markt nach Bad Nauheim fahre, und weil es warm ist, und weil es nicht regnet, und weil wir nur noch eine Woche arbeiten müssen bis zum Urlaub und weil unser Leben einfach schön ist *Lufthol* ist das auch ein Post für den Freutag.