Geburtstagsrums

Einen Großteil meines geschonken gekrochenen Geburtstagsgeldes habe ich natürlich im Nähhimmel umgesetzt (in der Statistik, wer in den letzten Monaten wieviel Geld von uns bekommen hat, ist der Nähhimmel auf Platz 2. Hinter Rewe. Das spricht Bände, finde ich. Aber bitte, kein Gemecker- schliesslich finden sich kaum noch Buchungen unter „H&M“ „kleine Butike im Nachbarkaff“ oder sonstigen Klamottenläden. Übrigens ist das kein Aufzeichnungsfehler, nein- die Kosten für Autoreparaturen sind seit dem Umstieg von Ford auf Opel und Skoda enorm gesunken. ENORM, möchte ich betonen. Sozusagen aus den Top Ten verschwunden! Aber das nur am Rande.)
Wo war ich? Ach ja, der Rums läuft quasi also noch unter Geburtstagsrums:
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Eine Mamacita in 46 (seitlich etwas *hüstel* mehr) aus Janeas World Paisley und schwarzem Unijersey.
Cardigan Collage
Und die Premiere: tadaa! Endlich habe ich mich mal an Strickstoff gewagt und mir einen Ebby-Cardigan geschneidert. Ohne Knöpfe oder so und gesäumt habe ich auch nix- ha, ich bin doch nicht verrückt! Einmal rundrum mit der Overlock und schon passt das.
Dabei habe ich festgestellt, das mit der Fadenspannung ist auch nur so ein Märchen, das man uns erzählt um uns von den hochkomplizierten Maschinen fern zu halten.
Für diese drei Teile (Untendrunter eine Kanga aus Janeas Paisley, aber nicht so recht gelungen, möchte noch mal überdacht werden) musste ich bei der Overlock natürlich die weißen Konen gegen schwarze Garnkonen austauschen- beim Austauschen Fadenspannung immer auf null, nech.
Dabei hab ich vergessen, die Fadenspannung wieder hochzusetzen und aufgefallen ist es mir erst vorhin, als ich noch kurz was nähen wollte. Drei Oberteile mit Fadenspannung null genäht- das ist meine W6. Ha! Du sagst ihr: Näh! Und sie näht. Egal wie, der kleine Traktor.
Die andere Diva dagegen…. Möchte jemand eine Brother Innovis Stick-Nähmaschine haben? Für schweineviel Geld natürlich damit ich mir was besseres kaufen kann? Das Ding treibt mich zum Wahnsinn. Es ist völlig wurscht wie oft ich sie saubermache, neu einfädele, Nadeln austausche, Voodoogesänge anstimme- sie zickt. Den Dreifachgeradstich nähe ich nur noch mit eingezogenem Kopf und enorm langsam, weil sie mittendrin die Arbeit einstellt mit einem Krach der sich anhört als würden sämtliche Metallteile brechen. Beim Zickzackstich läßt sie zuverlässig jeden dritten bis siebten Stich aus und von den anderen Stichen wollen gar nicht erst reden. Lediglich der Geradstich funktioniert fast immer, wenigstens etwas. Aber bitte- eine Maschine, die Geradstich näht für 1000 Euro? Das ist doch ein Witz.
Ja, sie war schon zur Wartung. Nein, war alles in Ordnung. Ja, ich tausche ständig die Nadeln aus (ich habe einen Nadelverbrauch wie eine komplette Textilfabrik). Nein, es ist kein Staub in der Maschine. Ja, das sticken kriegt sie ganz ohne Gezicke hin. Scheinbar möchte Madame lieber eine reine Stickmaschine sein. Hmpf.
Wo war ich? Der Strickstoff. Das ist so ein hauchzartes Stöffchen, eigentlich viel zu zart für mich Grobmotoriker, ich bin ja froh dass ich ihn beim Nähen nur einmal eingerissen habe. Man kann zur Not sogar Glotze durch gucken. Wenn das Programm mal schlecht ist. Oder so.

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Ja, aber doch nicht so schnell, verdammich!

Ich meinte: „Der Herbst kann jetzt langsam anfangen zu überlegen ob er vielleicht mal einen Fuß vor die Tür setzt um nachzusehen ob der Sommer vielleicht möglicherweise demnächst abreisen möchte“
nicht: „Sommer raus hier, jetzt bin ich dran, mfG: Herbst.“ Und zack! Regenschmuddelgraukaltbäh.
SO war das nicht gemeint! Kaum sagt man mal was im Scherz…
Das bringt mich glatt in Zugzwang, denn ich fürchte heute ist der letzte Rums in dem man ernsthaft noch im sommerlichen Kurzarmshirt auftauchen kann. Hmpf.
Es wird also jeder einsehen dass ich nun unter keinen Umständen mehr mit semiprofessionellen Klamottenfotos aufwarten kann, muss ja schnell gehen, ich muss gleich weg (das erste Treffen der Kinderfaschingsgruppe. Ahhhhrrghh! Da beschwer sich noch einer über Lebkuchen Ende August…) und möchte doch um keinen Preis den letzten Sommerrums verpassen…
Wenigstens passte das Wetter zum Shirt. ?
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Man beachte das Hopfenkaltgetränk in der rechten Hand. Nein, es war nicht alkoholfrei. Ja, es war noch vor ein Uhr mittags. Deutlich davor. ?
Das Schnittmuster ist wieder Ebby von Schnittgeflüster (in 46 mit deutlich reduzierter seitlicher Weite), der Stoff ist „Maribell“ von Lila Lotta, natürlich wieder bezogen über meinen wunderbaren Waschsalon Nähhimmel.
Jetzt aber hopp, die Planung für den Kinderfasching ruft. Was fängt man mit 15 Kindern zwischen fünf und zwölf an, die an Fasching alle auf der winzigen Bühne brillieren wollen??? *heul*

Der Herbst kann kommen

Also von mir aus. Ich wär soweit.
An diesem Wochenende den Sommer gebührend verabschiedet:
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Freitag Viehscheid in Schöllang, Samstag Shoppen und Wandern in und um Oberstdorf, abends ein leckeres Geburtstagsessen in der Alpe Dornach (die Allgäuer Bergkäsesuppe war der Hammer, ich suche noch nach dem Rezept) und heute morgen nach dem Frühstück wieder heim. Übernachtet in einer kleinen, feinen, sehr sauberen Pension in Hinang.
Ein wunderschönes, rundum gelungenes Geburtstagswochenende mit meiner ganzen Familie.
Jetzt habe ich wieder ein Jahr Zeit um auswendig zu lernen, dass ich jetzt 46 bin. Moment, muss erst nachrechnen… stimmt.

Verkostung

Es war an der Zeit, endlich mal das Ragú alla Bolognese (ist der Strich jetzt richtigrum?) von Herrn Westerhausen zu verkosten, welches mir wundersamerweise vor wenigen Wochen zuflog, bzw von der freundlichen Postbotin zugeflogen wurde.
Ich könnte jetzt behaupten, dass mein Herd kaputtging, ich mir beide Hände brach beim Ausbauen und dann auch noch das Haus in die Luft flog beim Versuch das Ragù (oder eher so, der Strich??) nach Anweisung (mit einem Schuß Milch) auf einem alten Gaskocher zu erwärmen, aber nein.
Ich hatte schlicht keine Zeit zum posten. Urlaub, Geburtstag, alles mögliche, Urlaub, Geburtstag, tja, hartes Leben eben.
(Ich weiß nicht, wie das Leute machen, die Familie haben, Vollzeit arbeiten UND jeden Tag irgendwas posten, aber gut. Mein Zeitmanagement scheint ausbaufähig und im Moment leidet eben der Blog darunter. Das Blog. Egal.)
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Ragu alla Bolognese also (oder doch ganz ohne Strich?).
Hat mit meinem „Bolognese“-Rezept (Rinderhack, Möhre, Zwiebeln, Knoblauch, frische oder frisch eingedoste Tomaten und an Feiertagen ein Schuß Rotwein) ungefähr soviel zu tun wie *mirfälltgradnichteinwas* mit *fälltmirauchnichtein*. Also sehr wenig.
Außer vielleicht die zufällige leichte Namensähnlichkeit…
Selbstverständlich hatte ich als Nouvelle-Cuisine-Ignorantin keine Bandnudeln zuhause, schon gar keine grünen, so musste ich auf Spaghetti zurückgreifen und die noch nicht mal selbstgemacht, oh heiliger Küchenchef, es wird sehr böse enden mit mir, aber egal.
Was zählt, ist doch:
Es war saulecker.
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(Ich sehe grad, es waren Linguine- das entlastet mich, oder?)
Das Raguu (zwei u könnten doch den Strich auch ersetzen, oder?) war etwas komplett anderes als meine Tomaten-Hackfleischsoße und wirklich gut- (obwohl ich persönlich mit Speck im Essen nicht soviel anfangen kann) was meinen Mann zu der resignierten Aussage brachte: Schmeckt sehr gut. Ist Speck drin. Ich kann wohl nicht hoffen dass ich das hier nochmal geboten kriege.
Äh, nein, Liebling. Das ist ja nicht von mir, sondern vom Kochlehrer Herrn Westerhausen. Ich kann das garnicht.
Außerdem guckt mein Metzger mich argwöhnisch an, wenn ich ihn um „150 g Pancetta dolce“ bitte und bellt „Hä??“.
Da könnte ich ihn vermutlich auch nach einem Kilo Schafsklöten fragen. Selbe Reaktion.

Urlaubsrums

Ist ja schon wieder rum, der Urlaub, aber immerhin hatte ich es anfangs geschafft, mir einen neuen Kittel ein neues Oberteil zu nähen, diesmal aus Webware:
Ebby Webware Collage
Bei der Hitze brauchte ich was leichteres, aber wie man an der langen Hose sieht, war an dem Tag das Wetter etwas, nunja. Sagen wir es schüttete wie aus Eimern bei 15 Grad den ganzen Tag, aber es war der einzige verregnete Tag des ganzen Urlaubs und DAS ist doch mal toll.
Das Schnittmuster ist Ebby, allerdings etwas modifiziert. Eigentlich hatte das Oberteil auch die rechts und links etwas zippeligen, weiten Seiten- nur sah das aus, als hätte ich mir einen Petticoat bis unter die Achseln hochgezogen. Nicht schön.
Also habe ich die Seiten zehnzentimeterweise enger genäht bis es einigermaßen passte. Was für eine Verschwendung von dem tollen Stoff. *heul*
(Ihr seht, ich kann zaubern. Aus einer Ebby hab ich im Scherenumdrehen eine Frau Frida gemacht. Dabei besitze ich die Frida garnicht. Ich Fuchs. ?)
Und Webware mag ich nicht wirklich so gerne zum Klamotten nähen, obwohl sich dieser Stoff hier gut nähen ließ (und toll anfühlt). Man muss einfach zu ordentlich nähen…:-)
(Ebby Kurzarm in 46, Stoff aus der Serie Kamehameha von Hamburger Liebe)
Und ab damit zu: Rums.