Uff.

Geburtstagsdahlien
Genau wie Dave Grohl, Marietta Slomka, Cate Blanchett, Tanja Kinkel und Hagen Rether bin ich jetzt 45. Allesamt geniale Künstler, Hut ab. (Kann ja so schlecht nicht sein, der Jahrgang *höhö* ich schmuggel mich mal dazwischen)
Aber ich wette, die hatten zu ihrem Geburtstag nicht so tolle Geschenke, nämlich eine Kiste knackiges Gemüse aus dem Paradiesgarten, eine Farbexplosion in Form eines Riesen-Dahlienstrausses, eine selbstgenähte und aufwendig verzierte Mini-Clutch, gefüllt mit Bändern, Knöpfen und Verschlüssen, aus dem Bloggerland liebe Karten und einen schicken Aufnäher (Danke, liebe Paula und Danke, liebe Sabine. Ich hab mich sehr sehr gefreut über die Post!! Und sie kam sogar pünktlich *hust* Komisch, meine Karten liefern die von der Post immer zu spät aus…) und eine Steinlaus: Geschenke
Oh, Verzeihung, natürlich keine Steinlaus. Das ist natürlich eine Garnele, die hat Söhnchen mir für mein Aquarium gemalt, süß und total gut getroffen, find ich. Außerdem gab es noch eine Menge weiterer Blumen, Karten, Pralinen und eine schöne Feier mit tollen Gästen. Ich glaub ich bin um zwei ins Bett *umfall*.
Zum Kaffeetrinken hatte ich ja wie bereits angekündigt, den Lemon Drizzle Cake aus Andreas sensationellem Backbuch gebacken und ich muss sagen: Verdammt, war der saulecker!!
Geburtstagssuß
Ich war ein bißchen skeptisch wegen der Unmengen an Zitronensaft, die da rein und draufkommen, aber Andrea hat vollkommen recht: Das muss so. Und erst diese leckere Kruste obendrauf, ich hätt mich dick und rund futtern können daran. Äh, bin ich ja schon. Egal: Das ist absolut mein neues Lieblingszitronenkuchenrezept! (Und wie die Kruste draufkommt, erfahrt ihr wenn ihr 14,95 für das Buch ausgebt *harhar*)
Allerdings muss ich noch einen bösen Kommentar zu den rotblauen, sauteuren Papp-Muffinförmchen (die ich irgendwo im Urlaub gekauft hatte) loswerden: wie bitte soll man denn den Muffin da raus bekommen? Ist ja schön dass die Teile so stabil sind, aber müssen sie SO stabil sein, dass einem beim Aufreißen der Muffin um die Ohren fliegt? (Das kommt davon, wenn man nur designt, aber nix aus seinem eigenen designten isst.) Egal.
Hach.
Das war also ein sehrsehr schönes Wochenende bis zu dem Zeitpunkt, an dem meine Nähmaschine streikte. Heute morgen habe ich sie zur Reparatur in Kur gebracht (nach Aschaffenburg, das ist am Arsch der Welt sehr weit weg) und ich hoffe sehr, es ist ein Garantiefall, sonst muss ich mal kräftig gegen die Wand treten. Einfach so.
Hmpf.

Der goldene Windbeutel

wird jedes Jahr von Foodwatch verliehen für das Produkt mit der dreistesten (leider noch vom Gesetz abgedeckten) Werbelüge.
Da mache ich schon seit ein paar Jahren mit, aber ich finde: Das tun viel zu wenige Menschen.
Ich meine, hallo? Wir wollen doch alle nicht von Lebensmittelfirmen verarscht werden und wenn irgendwo „gesund“ draufsteht, dann sollte doch auch „gesund“ drinsein, oder?
Mein Lieblingshaßbeispiel ist der vielzitierte Instant-Fencheltee von Hipp für Babys ab dem wasweißichwievielsten Monat. Achter oder so. (Inzwischen hat sich Hipp von dem 98%-Zucker-gebräu distanziert und es aus dem Hipp-Programm genommen, verkauft es aber munter weiter unter der eigenen Billigmarke namens Babyvita. Danke, Onkel Claus, du Vollpfosten!)
Ich kann die Mütter nicht zählen, die mir in meiner Laufbahn begegnet sind mit der festen Überzeugung dass dieses Getränk sehr gesund für ihr Kind ist und vor allem bei Bauchweh ja sicher gut hilft. Aber komisch, der Kleine will garnichts anderes mehr trinken, hm. Die meisten fallen schier vom Glauben ab, wenn ich ihnen die Inhaltsstoffdeklaration übersetze.
Und ja, da sind viele aus sogenannten „bildungsfernen“ Haushalten dabei oder solche mit Migrationshintergrund, die es schlicht nicht übersetzen können. Die wollen für ihre Kinder auch nur das Beste und verlassen sich darauf, dass „gesund“ nur auf Sachen steht, die auch wirklich gesund sind. Und da ist die Nahrungsmittelindustrie gefälligst in der Verantwortung, nicht irgendwelchen Mist draufzuschreiben. (Ich bin jetzt auch nicht grad ganz doof, aber manchmal muss ich die Inhaltsangaben auch länger studieren, bis ich weiß was ich wissen will. Und nie die Lupe beim Einkaufen vergessen, hmpf.)
Milchschnitte. Monte-Kinderdrink. Actimel. Frühstückscerealien. Aaaaaaahhhrgggl, ich krieg schon wieder die dunkelrote Haßmütze auf, grrr.
Was wollte ich, ach ja.
Also bitte, Leute: Da rechts in dem Kasten, da könnt ihr direkt euern Lieblings-Windbeutel anwählen und quasi also direkt von MEINER Seite aus abstimmen- ich bin also temporär mal ein Teil von Foodwatch, ich Chef, haha. (Durch den Umzug von Blogger nach WP habe ich das mit dem Kasten nicht mehr so gescheit hingekriegt, er ist zu schmal, aber ich bin sicher: ihr schafft das.)
Ihr könnt aber gerne auch direkt auf die Seite von Foodwatch gehen und euch dort noch genauere Informationen über die Vorauswahl an Windbeuteln holen.
Je mehr mitmachen, desto besser!

Nicht zu fassen.

Heute im Einkaufszentrum, im Gameshop.
Eine Frau und ein etwa neun oder zehn Jahre alter Junge kommen an die Theke, offensichtlich Mutter und Sohn. Der Junge legt dem Verkäufer ein Computerspiel zum Bezahlen hin.
Der Verkäufer sagt (laut): Zu diesem Spiel muss ich ihnen mitteilen, dass es erst ab 18 Jahren freigegeben und nicht für Minderjährige geeignet ist.
Die Mutter, leicht verunsichert: Äh?
Der Verkäufer (immer noch laut): Nunja, und es ist auch wirklich ein heftiges Spiel und mit gutem Grund erst ab 18 freigegeben. In dem Spiel (für Kriegspielspieler Insider: das aktuelle Grand Theft Auto!) geht es um Drogenhandel, Prostitution, Banküberfälle, das ganze Programm eben und ziemlich heftig. Ausserdem muss ich sie darauf aufmerksam machen, das sie, falls sie die Erziehungsberechtigte sind, blabla, Aufsichtspflicht, blablablubb. Wollen Sie das Spiel trotzdem kaufen?
Kurzer Blickwechsel zwischen Mutter und Sohn, dabei wird klar, WER hier bestimmt was gekauft wird.
Die Mutter nickt, bezahlt und die beiden zwitschern ab.

Ich konnte es nicht glauben. Ich hatte mehrfach den Mund offen um die Dame zu fragen, ob sie weiss was sie da tut, aber meine gute Erziehung (pruuusthahaha) hinderte mich daran. Ausserdem dachte ich immer, na, aber JETZT sagt sie doch gleich, dass sie ihm das nicht kaufen wird. Aber jetzt doch.
Und ich frage mich immer, wie die Kinder an den ganzen Mist kommen.
Un.fucking.fassbar. Tschulligung. Aber ist doch wahr!!

Falls jemand wissen will was wir im Gameshop machten: Nix. Wir waren nur bummeln und das lag da so einfach im Weg, das Geschäft. Echt jetzt.

Es lebt.

Das wird ja ein günstiges Vergnügen.
Wenn ich das richtig sehe, hat das Aquarium nach unserer Rückkehr aus dem Urlaub schon genug Bewohner, da brauchts keine Fische mehr…

Zusammen mit den Pflanzen, die wir ins Becken gesetzt haben, kamen auch kleine Schnecken. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier…. Ich bin gespannt wie das nächste Woche aussieht. Wie brät man die Dinger noch gleich? *fürcht*

War das eigentlich allgemein bekannt, das Spiegel-Online vom Postillon übernommen wurde? *interessiertguck* Ich meine, ich bin ja immer so ein bisschen lahm und kriege nur die Hälfte mit,  und was im Spiegel steht, sollte man ja auch nicht immer ungeprüft glauben, aber diese Meldung: Ecclestone: Formel-1 Chef soll 100 Millionen Dollar in Bestechungsverfahren bieten kann doch nur  Satire sein, oder? Er bietet 100 Millionen Dollar, damit ein Bestechungsverfahren fallengelassen wird?? Das kann sich doch nicht mal der schrägste Kabarettist ausdenken.

10 Cent in die Fluchkasse

gibts ab heute hier. Ich weiß ja nicht woher der Kleine das hat, aber ständig flucht er mit dem bösen Sch… Wort. Von mir hat er das jedenfalls nicht. *pfeif*
Hat vielleicht mit der WM zu tun. Wenn ich meinen Mann jedenfalls so höre, dann gehen wir am Ende der WM vermutlich ziemlich gut essen aus der Fluchkasse…. Aber ich gebs zu, das Spiel gegen Ghana hat meine Ausdrucksweise auch nicht viel weiter nach vorne gebracht. Noch so ein Spiel und ich geh in Rente.
Was wollte ich eigentlich?
Ach ja:
Falls irgendjemand Ambitionen hat, unliebsamen Mitmenschen das Leben etwas schwerer oder ganz und gar unmöglich zu machen: „Ich weiß, wo mans kriegen kann“ *chrchrchr(asthmatischbedrohlichesHusten)*:

Wer mir sagen kann, welches Filmzitat das ist, für den klau ich höchstpersönlich ein paar Setzlinge aus dem Hexengarten. Okay, vielleicht auch nur ein paar Schiefertafeln zum Draufrummalen. Ich will ja nicht schuld sein am Frühableben diverser Mitmenschen, obwohls vielleicht sozialverträglich wäre.

Mit dem Plotter komm ich gut klar, jaja.
Am Arsch, die Waldfee!!!!
Scusi.
Also: da passieren echt lustige Sachen bei nachzeichnen und so, aber so richtig kapiere ichs noch nicht.
Natürlich besitze ich die neueste Silhouette Studio Software 3. Immer am Puls der Zeit, klar, ne. Blöderweise ist das deutsche Handbuch für die vorherige Version und in der Zwischenzeit haben sich die Programmdesigner lustige neue Namen erdacht für die verschiedenen Knöpfe, die man so drücken kann….. Ich verschone euch mit Details….

Das Starter-Set ist immer noch nicht da. Ist wohl auch kein Wunder- kein Onlineshop kann es zur Zeit liefern, überall heisst es: „zur Zeit nicht lieferbar“. Scheinbar gibt es globale Lieferprobleme.
Das weiß ich aber nicht von dem Shop, der meine 39,50 dafür schon hat. Der rührt sich nicht, nach wie vor. *seufz*
So eine Scheiße… ups! 10 Cent in die Fluchkasse…

Die bittere Wahrheit

Und wie bitter.

Frau Hörnchen versucht die (deutsche!) Bedienungsanleitung ihres neuen Plotters zu verstehen:

Hä?

Frau Hörnchen versucht die kryptischen Tipps und Tricks in der Facebook-Gruppe ihres neuen Plotters zu verstehen:

Hä?

Frau Hörnchen versucht erstmal Facebook zu verstehen:

Hä?

Frau Hörnchen sucht gleich den Retourenschein für das Mistding raus und meldet sich an der Schule für praktisch Bildbare an. Hmpf.

(Und nicht das einer denkt, ich hätte den Plotter bei Amazon bestellt. Neeneenee! War ein kleiner, hipper, relativ bekannter Onlineshop. Dreieinhalb Wochen bis der Plotter da war. Kommunikation gleich null. Das mitbestellte Starter-Set für 39,50 ist kommentarlos immer noch nicht da. Leider auch keine Antwort auf meine vorsichtige Frage, wann ich denn damit rechnen dürfte. Tja. Bezahlt hatte ich alles sofort.
Ich meine, okay- wenn ich nicht bei Amazon bestelle, dann erwarte ich selbstverständlich auch nicht diese abartigen Lieferzeiten und Preise, die immer auf Kosten von irgendjemand gehen. Das ist der Grund, warum ich in kleineren Shops bestelle. Dann warte ich halt, was solls. Und wir sind alle nur Menschen, da geht schon auch mal was schief, geschenkt. Aber ich werde nicht gerne ignoriert. Und ignoriert fühle ich mich ziemlich, wenn ich keine Antwort auf meine Mails kriege mit der Erklärung, man habe im Freundeskreis einen tragischen Fall, obwohl der Shop gleichzeitig auf Facebook munter mit begeisterten Kunden kommuniziert und ein Gewinnspiel veranstaltet.
Nee, ignoriert ist nicht der richtige Ausdruck. Ich fühl mich verarscht und habe gleichzeitig das völlig bekloppte Gefühl, ICH hätte was falsch gemacht und das ärgert mich ziemlich. Erwarte ich zuviel???)

Spargel mag ich

richtig gerne. Schmeckt lecker und ist gesund, weiß ja jeder, geschenkt.
Aber ich mag auch den anderen Spargel, die hohen Säulen mit den mächtigen Rotorblättern. Kann man zwar nicht essen, liefern aber Strom ohne strahlende, lebensgefährliche Abfallprodukte.
Und ganz ehrlich (und aus aktuellem Anlaß): Es ist mir wirklich und wahrhaftig ein absolutes Rätsel, wie man seine Energie in Bürgerinitiativen gegen Windräder stecken kann.
Mein für mich überzeugendstes Argument für Windkraft ist, wie überall auch, der Faktor Mensch. Wenn beim Bau oder bei der Wartung eines Windrades ein Mensch pennt oder eine Firma aus Kostengründen die Arbeitsbelastung so erhöht, dass der Mensch seine Arbeit nicht mehr ordentlich erledigen kann (ich weiß, das kommt hierzulande ja nie vor, aber könnte ja sein, nech?) dann stürzt im Extremfall ein Windrad um. Rotorbruch, was weiß ich. Dabei könnte es Familie Reh oder Eichhorn erwischen und möglicherweise auch mich, weil ich grad unter dem Windrad spazieren gehe. Shit happens.
Aber wenn im Atomkraftwerk der Faktor Mensch versagt, weil einer pennt oder weil die Firma aus Kostengründen die Arbeitsbelastung so erhöht, dass der Mensch seine Arbeit nicht mehr ordentlich erledigen kann (ich weiß, das kommt hierzulande ja nie vor, aber könnte ja sein, nech?) dann verseucht (und letzten Endes tötet) ein einziges Atomkraftwerk werweißwieviele Menschen. Shit happens?
Jaja, ich weiß, sehr plakativ, meine Rede. Zudem ist mir die Unterschlagung der anderen Energiegewinnungsarten durchaus bewusst, aber mit meinem recht einfach gestrickten Hirn bin ich nicht in der Lage, einen ganzen Artikel mit den Fürs und Widers der einzelnen Thesen zu füllen, und diese auch noch durchzudeklinieren. Bin ja kein Ingenieur, nur Anwohner.
Das ist übrigens der aktuelle Anlaß: Gestern nacht wurde das erste riesige Bauteil für den benachbarten Windpark aus sieben Windrädern geliefert. Mist, das hätte ich mir gerne angeschaut, wie der riesige Truck durchs kurvige Weiltal zirkelt. An einer Fußgängerbrücke gehts um Zentimeter! Ich schweife ab.
Unterwegs hatte sich dekorativ auch die örtliche Bürgerinitiative aufgestellt um mit den Plakaten zu winken und den Truck kurz (allerdings nur fürs Fotoshooting) aufzuhalten. In Ordnung, sollen sie machen. Geschenkt.
Allerdings hat mir ein Zitat dann doch kurz den Atem verschlagen:
„Wir haben gar nichts gegen Windkraft. Aber nicht im Wald, nicht im Naturpark Taunus!“
Ach, SO ist das.
Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an.
Die machens sich ja einfach.

Mich interessiert wirklich sehr, wo die Herrschaften ihren Strom beziehen.
Unsrer ist grün. Also jedenfalls grün angemalt. Derselbe wie überall in den Steckdosen, aber wenigstens bezahlen wir mehr, damit wir ihn grün nennen dürfen.
Ich überlege, so ein kleines Windrad aufs Dach… So wie das hier immer weht, könnte sich das doch rechnen?

Wieso ich Windräder mag? Na, weil ich total gerne im Norden Urlaub mache, wo die Windräder völlig normal sind. Krank, aber: Wenn ich Windräder sehe, kriege ich Urlaubsgefühle. Ich sehe eine goldene Zukunft- Urlaub jeden Tag!
Der Kleine konnte noch nicht richtig sprechen, aber „Dug, mama, Jindjädchen! Jindjädchen, da!! konnte er schon mit zwei rufen.
Noch zwei Monate bis zum Urlaub, gnagnagna.

 

Sind sie endlich weg? *vorsichtigumguck*

Oder fliegen hier etwa immer noch welche rum? *Sonnenbrillewiederüberstülp*
Menschmenno, der Frühling entwickelt sich gerade auf meiner Jahreszeitenbestenliste rasant in Richtung letzter Platz. Was natürlich an den Millionen kleiner Pollen liegt, die uns zwicken und zwacken, den einen mehr, den andern weniger, aber in diesem Jahr liegt der Schwerpunkt scheinbar überall auf „mehr“. Hmpf.
Der Umsatz von Taschentüchern, Kontaktlinsenlösung, Antihistamintabletten, Nasensprays und Augentropfen jedenfalls ist deutlich erhöht in den letzten beiden Wochen.
Damits hier aber nicht ganz so ruhig ist, reiche ich mal das letzte Kuscheltuch nach für das Kind ohne Namen:

Noch mit krumm und schief gesticktem Text. Inzwischen hat mir aber eine liebe Bloggerkollegin die Sternlein digitalisiert und ordentlich gesetzt geschickt, ein herzliches Danke nochmal dafür, liebe Tanja! Eine Lösung im Sinne von Selbermachen für mein Problem habe ich noch nicht wirklich gefunden, es wird wohl auf ein Bleibenlassen oder Embrilliance für 150 Euro (und in Englisch!) kaufen herauslaufen. Ich tendiere zu Bleibenlassen. Soooooviele Sprüche, Texte oder Liedchen hab ich ja nun nicht zu sticken und für den Fall der Fälle gab es verschiedene Angebote, mit denen ich erstmal über die Runden komme, Danke dafür!!
(Aber ehrlich, das sowas einfaches nicht mit der Stickmaschine geht. Ich erwarte mal wieder zuviel, glaube ich.)
Wo war ich? Ach ja, bei den kleinen Pollenviechern.
Ich verschwinde dann mal wieder in der Versenkung. Linsen und Nase putzen. Und da habe ich Idiot doch tatsächlich die Petition wegen des Bienensterbens unterzeichnet. Das wäre die Gelegenheit gewesen!
Keine Bienen, keine Bestäubung, keine Pollen *harhar*
Äh. Keine Äpfel, keinen Honig, kein… *zusammenbrech*
Was man macht, macht man verkehrt…

Immer dieses schlechte Gewissen

bei diesem elend schöne Wetter. Da will man mal gemütlich daheim bleiben und was passiert?
Richtig, die man muss alle nerven. Nee, Schätze, schaut mal raus, bei dem Wetter bleiben wir natürlich nicht hier drin, nein, kein iPad, kein Lego, kein Computer, kommt wir fahren mal raus ins Grüne (haha, dabei WOHNEN wir mitten im Grünen, ist doch langweilig!).
Oooch, na gut, wenns saiiiin mussssss.
Wie laaaangweilig:

Die Klippen, ein Kletterparadies ganz hier in der Nähe. Naja, also, ein Paradies für Leute, die Lust haben, zu klettern und das sind in unserer Familie drei.., zwei.., eins.., keins. Ich finde ja, wir Erwachsenen sind entschuldigt. Das geht doch sonst aus wie der jährliche Skiurlaub: Das ganze Jahr nur halbherzig gesportelt, wenn überhaupt, und im Urlaub dann einen auf dicke Hose machen. Irgendwer fällt doch immer aufs Maul, bricht sich was und liegt der Krankenkasse dann monatelang auf der Tasche. Da halten wir uns lieber vornehm zurück und überlassen die Klinikbetten anderen. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie das knackt, wenn so ein Knöchel zwischen mein Kampfgewicht und den Berg gerät *autsch*. Immerhin war ich in diesem Frühjahr schon viermal im Wald und ein Fahrrad steht auch schon bereit.
Wo war ich? Ach ja. Dass das Kind sich allerdings ähnlich verhält, war gänzlich ungeplant und auch ungewollt. Was hier nach einsamer, aber dennoch mutiger Bergbesteigung aussieht, endete nach drei weiteren Metern (geradeaus, nicht höher!) in einem Klettererpulk, was den Sohn dazu veranlasste, die Klippen fluchtartig zu verlassen, um nicht noch Gefahr zu laufen von irgendjemandem zum Mitmachen aufgefordert zu werden. Waaahhh, andere Menschen, Hilfe!
Ich lese immerzu von Leuten, die ihre Kinder davon abhalten müssen, sich irgendwo zu Tode zu stürzen. Gääähn. Ich würde mich freuen, wenn mein Sohn endlich mal einfach mal so, aus sich raus was machen würde, was ihn ein winziges bißchen fordert. Fahrradfahren zum Beispiel *grrrrr*. Aber nein, er will nicht. (Er hätte ein 400 Euro teures Cube-Bike von den Großeltern bekommen können, aber nein, er WILL nicht! *gnagnagnaindenTischbeiß*) Na gut, dann bleiben wir eben beim Turnen und bei der Jugendfeuerwehr. Beides auch nicht besonders motiviert, aber immerhin.
Dafür hat er ein gesteigertes Interesse an der Nähmaschine entwickelt (Mist. Hat auch nix mit Sport und draußen zu tun.) und als wir dann am Sonntag endlich wieder nach der laaangen Wanderung (30 Minuten rund um die Klippen) am sehr frühen Nachmittag zu Hause waren, zerrte er als erstes die Stoffkiste hervor.
Diesmal hat er wirklich alles selbst genäht und die Bauchtasche auch noch mit Zierstichen verschönert:

Ich bin echt schwer beeindruckt! Nur das Gesicht musste ich noch sticken und beim Ausschneiden helfen, weil er mit der schweren Stoffschere nicht klarkommt. Genäht und gebügelt, alles alleine!!
Das nächste Mal stelle ich die Nähmaschine auf den Balkon, damit wir nur ja auch einen Sonnenstrahl abkriegen, so.

Heute morgen habe ich bei Paula einen Post gelesen, der mich sehr beschäftigt hat. Ich war erst ziemlich verblüfft (auf was für Ideen kommen manche Menschen??) und nachdem ich mich durch die angesprochene Seite und ein paar andere geklickt hatte, musste dann von meiner Seite auch was dazu raus.
S wie Selbstgeboren
Ach so! *HandvordieStirnklatsch* Vielleicht liegt das mit dem Fahrradfahren ja an dem Kaiserschnitt?? Ich Rabenmutter.

S wie Selbstgeboren

Gerade im Bereich der alternativen, „natürlichen“ Medizin und den damit oft einhergehenden alternativen Lebenskonzepten aus der ganzheitlichen Ecke gibt es viele Leute mit DER ultimativen und allein seligmachenden Wahrheit. Häufig sind es genau die mit dem größten Anspruch auf Sanftheit in der Medizin, Sanftheit im Umgang mit dem Körper, Sanftheit im Umgang mit Tieren usw., die am härtesten auf alle anderen einschlagen, die es nicht so machen. Da können aus arg lieben und sanften Personen sehr schnell äußerst unangenehme Gesprächspartner werden, schade. 
Wer eine Party richtig schön schmeissen will, der muss nur kurz hintereinander die Worte „Homöopathie“ und „Durchimpfungsrate“ in den Raum werfen und dann freundlich lächelnd beobachten, wie sich alle Anwesenden langsam aber sicher an die Gurgel gehen. (Personen aus meinem familiären Umfeld sind von dieser Polemik ausdrücklich ausgeschlossen. Die haben manchmal auch ganz lustige Ideen, sind aber im Grunde sehr verträglich *lob*). 
Manche Konzepte aus der, ich sags mal gaaaanz platt und global: alternativen Ecke, sind mir sehr nah, andere irritieren mich eher, einiges habe ich ausprobiert, manches will ich gar nicht ausprobieren, wenige Sachen lehne ich völlig ab und die allermeisten sind mir wie der Sack Reis in China. Allen ist gemeinsam: es gibt jemanden, der das für richtig hält und der sich damit wohl fühlt, fein. Und solange keine dritten drunter leiden müssen, soll von mir aus jeder machen wie er mag, wobei man das „dritte drunter leiden“ noch genauer definieren könnte.
Ich finde nur, man kann ja seine Sicht der Dinge darlegen und für seine Überzeugungen auch gerne eintreten, aber muss man gleich alles andere abwerten?
Wie komm ich drauf? Ach ja:
Ich sags mal wie ichs empfunden habe:
Jetzt kommt da doch eine daher, die meint, sie müsse mich ausgrenzen weil ich nicht in der Lage war, eine natürliche Geburt zu erleben. Sie meint, ich habe mein Kind nicht Selbstgeboren. Hä?
Nur um das mal klarzustellen: Ich hatte bisher nicht das Gefühl, ich hätte irgendwie versagt. Wieso auch? Der kleine Kerl saß gemütlichst mit dem Arsch nach unten fest (auf höflich heisst das wohl: Beckenendlage) und fraß sich zudem noch so dick und rund, dass auch das Team in der Uniklinik schliesslich fünf Tage nach dem errechneten Termin die Notbremse zog und die anvisierte Trotzdem-Spontan-Geburt verweigerte. Nix da spontan, Kaiserschnitt! Und zwar sofort! Ups.
Bisher war mir das so Aura-mäßig allerdings vollkommen knorke. Ich fühlte mich eigentlich ganz wohl.
Aber gut, das liegt möglicherweise daran, dass ich das Gemüt eines Baumstammes und die Sensibilität eines Walrosses besitze. (Man stelle sich vor, mir war gar nicht KLAR, dass ich das Gefühl hätte haben müssen, dass das mit dem Kaiserschnitt doch irgendwie pfui war. *kopfschüttel*). Ich war lediglich ein klitzekleines bißchen unentspannt, weil dieser verdammte Schnitt quer durch den Bauch ein bißchen weh (ich KANN nicht verstehen, wie sich das jemand freiwillig antun kann, aber nit zo fasse: solche Leute gibts auch, also bitte: nur die Harten kommen in Garten, aber ich bleib lieber draußen) tat und tatsächlich hatte ich ungefähr drei Stunden nach der Geburt eine Wehe (EINE!), die mir zusätzlich zu dem Bauchschnitt etwas Unwohlsein (*hust*) verursachte, weshalb ich die arme Schwesternschülerin anbrüllte, sie solle gefälligst! sofort!! diesen verdammten Wehentropf von mir abmachen, sonst risse ich ihn mir selber raus!!! (Ich schätze, das arme Ding hat anschliessend die Abteilung gewechselt und ist lieber auf die Psychiatrie gegangen als weiter von hysterischen Frischmüttern in hormonellen Ausnahmesituationen angebrüllt zu werden).
Meine damalige, äußerst naturverbundene, ganzheitlich-homöopathisch veranlagte Hebamme hat ja schon einiges dafür getan, dass ich mich eine Zeitlang scheiße fühlte, weil ich nach vier Wochen Stillen, einer Brustentzündung und diversen homöopathischen Mittelchen (die nix halfen) keine Lust mehr hatte, mir meine Brustwarzen auf sehr schmerzhafte Art abknabbern zu lassen und deshalb abstillte. 
Offensichtlich ist das Kind mit der Flaschenmilch auch ganz gut gewachsen und ich habe zudem nicht den Eindruck, dass ich damit die Bindung zwischen mir und meinem Kind in irgendeiner Weise gestört hätte, im Gegenteil. Selbst die Hebamme hat sich schliesslich damit abgefunden und mir kein schlechtes Gewissen mehr gemacht.  
Ich hatte schon fast das Gefühl, ich hätte das eigentlich alles ganz gut gewuppt.
Dank Frau Virnich weiß ich aber jetzt wenigstens, das ich mich ganz, ganz, ganz scheußlich und unvollständig fühlen sollte, weil ich die „Kraft, sich der Urgewalt des Gebärens hinzugeben“ offensichtlich nicht besitze, obwohl sie doch „Bestandteil jedes Frau-Seins ist.
Stattdessen habe ich unverantwortlicherweise „die Verantwortung für den eigenen Körper und den Lebensbeginn der eigenen Kinder“ aus der Hand gegeben und mein Kind einer „von außen manipulierten“ Geburt ausgesetzt.
Ach so.
Momentchen, ich geh noch mal in mich und hör nochmal genau nach, ob da in mir ein „Gefühl von Mangel oder „nicht dazu gehören dürfen“ aktiviert“ wurde.
*lausch*
Öhmm.
Nö.
Nix.
Ich merk nix.
Uff. Da bin ich aber erleichtert. Das bedeutet, es ist mir völlig wurscht, ob die Geburt meines Sohnes nun den perfekten Ansprüchen von irgendwem genügt oder nicht und es verhagelt mir nicht die Laune. Ich find den Kerl prima, ob er jetzt so oder so auf die Welt kam. Feine Sache, das.
(Und mal ganz ehrlich: ist das nicht ein kleines bißchen paranoid? Glaubt wirklich jemand, dass das Kind ein absolut unumkehrbares Trauma erhält, wenn es der Doc am Hintern rauszieht statt dem Gequetsche durch den Geburtskanal?? Jahaaa, ich weiß, dass die Art und Weise, wie wir unseren Nachwuchs kriegen, ziemlich schlau von Mutter Natur eingefädelt ist und eins sich zum andern fügt, ich hab aufgepasst in der ganzheitlichen Geburtsvorbereitung! Ich behaupte trotzdem, dass die Kinder mit dem Segen einer perfekten Geburt nach Frau Virnich nicht allesamt glücklichere, schlauere und tollere Menschen werden.)
Wahrscheinlich ist die Frau Virnich eine echt gute Hebamme. Zumindest unterstelle ich ihr das jetzt mal. Und der Kampf, den sie mit ihren Mitteln führt, hat ja auch ein wirklich wichtiges Ziel, (gibt es noch jemanden, der die Petition nicht unterschrieben hat?)
Aber es gibt genügend Leute, die mit ihren Geburtserlebnissen nicht glücklich sind, darunter leiden und die sich von der mehr als unglückseligen Formulierung „selbstgeboren“ ausgegrenzt fühlen, das sollte sie als Hebamme (und als Mensch!) wissen. Immer wenn ich irgendetwas als allein richtige Wahrheit hinstelle, grenze ich alle anderen aus, die das anders machen und ihre Gründe dafür haben. Oder auch keine Gründe haben. Meine Fresse, was soll dieses Hickhack denn? Die einen wollen dies, die anderen wollen das, ja und? 
Die Welt geht nicht unter, nur weil sie aus einer Vielfalt von Lebenskonzepten besteht. Im Gegenteil: Die Welt geht immer dann unter, wenn die Vielfalt der Lebenskonzepte eingeschränkt werden oder nach einer Skala von Top bis Flop bewertet werden soll! Also kann man in seinen Bewertungen und Äußerungen gefälligst ein bißchen aufpassen.
Ich erwarte ja gar nicht, dass sich diese Einstellung beim Stammtischpublikum durchsetzt. Aber von pädagogischen und Gesundheits-Berufen (und vor allem von denen, die immer die ganzheitlichen Töne spucken!) erwarte ich das sehr wohl. Und von Pfarrern. Von wem noch? Ach, verdammt, einfach von allen! Gebt euch mal ein bißchen mehr Mühe.
 
Ich geh dann mal nach den Resten meines Frau-Seins suchen. Vielleicht find ich ja noch was. *gacker*