Ei verbibbsch…

… hatt ich doch glatt noch was vergessen.

22. Ich näh auch ganz gern. Ist noch keinem aufgefallen, woll?
Hier ist mal ein Teaser, hab ich diese Woche endlich nähen können für jemanden. *freu*

Und für den Geburtstag des Vaters der Freundin des Sohnes und des heiligen Geistes,…quatsch! einer Freundin habe ich das hier auf eine gekaufte Fleecejacke aufgestickt:

In echt sieht man den Farbunterschied zwischen Filz und Fleece natürlich nicht so deutlich. So genau guckt nur die Kamera *hmpf*. Ich hätte das ja auch direkt auf die Jacke sticken können, aber ich traue der Maschine nicht und wollte die Jacke nicht kaputtmachen.
Apropos trauen:
23. „Trau nie etwas, das selbst denken kann, wenn du nicht sehen kannst, wo es sein Hirn hat.“ Arthur Weasley zu Ginny in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“
Ja, Liebling, ich weiß. Computer können nicht denken, die können nur 1 und 0.
Ich finds aber schon merkwürdig, dass manche Fehler immer nur bei mir passieren und verschwinden, sobald sich der hauseigene Systemadministrant dem Laptop nähert. Oder warum die Nähmaschine zielsicher dann anfängt, den Stoff zu fressen, wenn man kein einziges Stück Ersatz hat.
Sicher ist sicher, also sticke ich lieber nicht auf teuren Endprodukten. Ich viel schlau.

Gestern kam Männe heim mit einem Fresskörbchen, voll mit gutn Sochn aus der ehmolschn Täterä.
Yummi. Bautznör Senf, Nüdossi, Filinchen, Rötkäppchen, Zötti Knüsperflöcken, Zitrö Zitrönenbönböns ünsoweiderünsofort. *hustSchuldschung*
Jemand hier, der uns in einer wichtigen Frage weiterhelfen kann?
Heißen diese megaleckeren Halloren-Kugeln jetzt Halloreen oder Hallooren??? Also, liegt die Betonung auf dem o oder auf dem e?
Bevor wir uns diese Dinger genüßlich reinpfeifen, wollen wir doch wissen, wie sie korrekt angesprochen werden.

Ich kann nicht mehr denken.

Geschweige denn, rechnen.
Nach zwei Tagen in einem sensationellen Schloßambiente mit Besucherzahlen, die dem Vorbereitungs-, Herstellungs-, und Deko-Aufwand diametral entgegengesetzt stehen, können die Hirnzellen vor lauter Langeweile glatt mal das Aufwachen vergessen. *gääääähn*

Kaum jemand war da, und die die da waren, wollten nix kaufen. Kein Wunder, bei dem Wetter.
Da kann man als bekennender Arithmasteniker schonmal 4 x 9 = 36 rechnen.
Aber schlimm, schlimm, wenn es dem eigens dafür angestellten Nachrechner nicht mal auffällt.
Wenn das nicht besser wird, geb ich ihn ins Heim.

Ich habe heute Blumen verschickt.

Per Mail.

An die nette Dame bei Singapore Airlines, die uns heute mitteilte, dass wir an unserem Wunschtermin zu dritt nach Singapur fliegen können. *hysterischkicher*
Yippiayayeyyyyy!!!

Bald erleben wir also unser erstes Abenteuer zu dritt. 🙂
Also, wenn man mal Schwangerschaft, die ersten drei Monate, die zweiten drei Monate, die dritten drei Monate und den ganzen Rest bis jetzt, abzieht.
Bevor hier einer lästert: Nein, wir gehören nicht zu den rumvagabundierenden Urlaubshippies, die ab drei Tagen frei nix besseres zu tun haben, als sich in den nächstbesten Flieger in Richtung irgendeiner absonderlichen Urlaubsgegend zu schmeissen, um dann tage- und wochenlang in Gesellschaft von ortsansässigem mehrfüßigem Krabbelgetier unter freiem Himmel am Lagerfeuer aus getrockneter Kamelscheiße zu nächtigen und vergorene Ziegenmilch zu trinken. *blärch*
Wir leben lieber in diesem winzigen Kaff, in dem wir im Prinzip jeden Mülleimer mit Namen kennen und jeder unser dessisch versteht, ohne dass wir Hände und Füße zur Hilfe nehmen müssen.
Wo FREMDE sofort als solche erkannt werden. Nicht unbedingt jedes Mal augenblicklich erschossen, aber immerhin erkannt. Zieh, Fremder! Diese Stadt ist zu klein für uns beide.
Wo war ich?
Ach ja. Also, für uns entspricht die große, saubere Stadt Singapur dem großen Abenteuer. Immerhin darf man nicht mal in Ruhe ein Kaugummi auf den Boden spucken, dafür gibt es fünfzig Stockhiebe. Oder waren es 100 Sing-Dollar Strafe? Whatever- Zucht und Ordnung, alles klar geregelt, feine Sache das. Da weisse Bescheid.
Asien light für uns. Frühstück kontinental, Mittagessen nepalesisch und Dinner chinesisch. (Damit ihr gleich Bescheid wißt: Das heißt Dinner, nicht Abendessen.) Aber immer alles schön sauber und ordentlich und schon gar keine Kakerlaken- die werden mit Stockhieben beschäftigt.
Öhh- ob es im Hawker auch Salamibrot mit Gouda gibt? Ich fürchte, das Kind nimmt ab im Urlaub. Oder lernt Essen. *harhar*

Hach. Chinatown. Orchard Road. Riverside. Sentosa. Und GANZ wichtig: Roti Prata im Singapore Zoo. Yummi.

Zur Feier des Tages zeigt Frau Hörnchen sich mal *wink*, zusammen mit dem gut gelaunten, hyperaktiven Glücksboten von HR3. Das er vor mir kniet ist lediglich der Dachschrägenhöhe geschuldet und ich versuche NICHT ihm das Gigaticket zu entreißen, ich halte es nur fest.

Leider können wir mit meiner Freundin nicht in Singapur auf den sagenhaften Gewinn anstoßen.
Das hätte locker den Gegenwert von drei Wochen Urlaub auf Malle. Oder so.
Ehrlich wahr.
Das allerteuerste in Singapur ist Alkohol.
Das zweitteuerste sind Autos.
Die sollten mal dringend ihre Prioritäten überprüfen.

Das Flugticket für Sohnemann kostet übrigens 836,- Euro. Das sind ja nur 1,8 Reparaturen an den vierrädrigen Terrorkisten- na, das sollte doch zu machen sein. Hmpf.

Das ist ja mal ein schöner Cliffhanger

Und wie es weitergeht bei „Up and away“ sehen sie dann irgendwann. Montag vielleicht.
*indietischkantebeiß*

Ommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm.

Also- völlig untypisch für ein Faultier wie mich, heisst es: beschäftigen und ablenken.
Was bei dem traumhaften Spätsommerfrühherbsttag nun auch nicht wirklich das Problem war. Die halbvertrocknete Sommerausstattung rund ums Haus und auf dem Balkon musste weichen und einer herbstlicheren Dekoration Platz machen.
Die Hagebutten reiben sich immer noch verwundert die Augen, weil sie sich eben noch mit ihren Kumpels an der Straße langweilten und plötzlich wo ganz anders(ter *gacker*) zur Geltung kommen.

Der Herbst kann kommen! (JA, ich weiß. Er ist schon da. Aber das hört sich nicht so einladend an.)

Ich hatte ja noch ein paar Einsichten zum Elternabend versprochen.
Wäre tatsächlich ziemlich langweilig gewesen, wenn nicht nach drei Minuten der erste Vater die Lehrerin, die sich gerade in Positur geschmissen hatte, um den Ablauf des Elternabends kurz vorzustellen, gefragt hätte, ob wir uns nicht eigentlich alle duzen wollen, und sie damit komplett aus dem Konzept brachte. Aber so richtig.

facepalm-picard
Facepalm

Keine vier Minuten danach, als der Elternabend eben wieder so richtig in Fluß kommen wollte und keiner mehr kicherte (und auch ich endlich meine Fassung wiedergefunden hatte) unterbrach der zweite Vater die andere Lehrerin, die eben über die Lernmethode in Deutsch berichten wollte, mit: Ich hätte da mal eine Frage. Ups, dachte ich. Jetzt schießt der erste gegen diese neumodischen Lernmethoden von wegen Schreiben durch Lesen, oder wie das heißt. Schaunmermal. Aber nix da.
„Ich wollt nur mal wisse, wieso die Kinner heutzutachs in der Schul kei Schönschrift mer lerne. Die mache ja nur noch so Druckbuchstaawe un die Schrift is unner aller Sau. Ich kann die net lese.“
Dafuq? Nach FÜNF Wochen Schule Schönschrift???

File:Facepalm picard riker.jpg
Twin-Facepalm

Der Rest war dann sehr unspektakulär. Und nein, wir sind nicht Papst Elternbeirat.

Ich find die Art, wie die Kleinen schreiben, und dadurch lesen, lernen übrigens ziemlich gut.
Die Lehrerin hat es so gut erklärt, dass es mir sehr eingängig erschien, allerdings verfügt mein Hirn über zuviel träge Masse, so daß ich leider die Vorteile nicht wiedergeben kann.
Ich sehe nur, daß mein Sohn eine Menge Spaß in der Schule und an den Hausaufgaben hat und neugierig und voll motiviert an alles herangeht. Und ich liebe es.
Die ersten frei geschriebenen Sätze sind doch schon viel versprechend.

Ich. Fress. Ihn. Auf.
Und das Schreibheft gleich mit.

Da, siehste guck. Und schon wieder zwei Stunden nicht darüber nachgedacht, ob die Nasen von der Fluggesellschaft uns nun in den Ferien fliegen lassen oder nicht. Toll.

Und übrigens: Sollte irgendjemand Anstoß nehmen an den zahlreich vorhandenen „ss“ und Kommafehlern- des ghört so. Das ist künstlerische Freiheit und natürlich völlige Absicht.
Außerdem wiederhole ich gerade erst die erste Klasse. Das mit der Interpunktion kommt erst später.
Pfffffrzzzzzz.

Was macht man nicht alles

um die Nervosität zu überlisten.

Die Dame von Singapore Airlines heute morgen war sehr freundlich: „Ich werde sehen was ich für sie tun kann, ich melde mich dann“.
Wir möchten unseren unglaublichen Preis so gerne mit unserem kleinen Mann einlösen und als Familie in den letzten beiden Weihnachtsferienwochen nach Singapur fliegen. Das heisst, ein Ticket dazukaufen- kein Problem. Gibts halt nur selbstgenähte Weihnachtsgeschenke *höhö*.
Aber: die Freitickets gelten nicht in der Hochsaison und in den Ferienzeiten. *kreisch*
Und ausserhalb der Schulferien fahren- das war einmal. Und zwei Wochen ohne ihn? Das schafft er vielleicht, aber wir auf gar keinen Fall!
Also sämtliche Telefone und das Mailprogramm auf ständigem Empfang, aber nix.
Und damit beim Warten auf die Rückmeldung der Airline meine Fingernägel nicht komplett durchgenagt sind, mußte ich eben nähen.
Zum Beispiel 15 Schlüsselanhänger:

Oder neue Shirts für den Nachwuchs. Man erinnert sich, ich wollte eigentlich Stoff für MICH kaufen, hrmpf. (Das obere Shirt war aber vor ein paar Tagen schon fertig, mehr als eins schaff ich nicht an einem Tag)

Es ist erstaunlicherweise übrigens immer noch so, dass sich trotz häufigen Nähens keine Routine einstellt. Man sagt ja, mit genug Übung klappt das immer besser, aber dieser Prozeß schreitet bei mir nur sehr langsam voran. Na gut, das Halsbündchen muß ich inzwischen meistens nur noch einmal abtrennen, aber der Rest… Ich kann so ordentlich ausschneiden wie ich will, wenn ich die Ärmel an die Schulterpartie ansetze, ist der Ärmelteil IMMER zu groß. Immer. Und anschliessend liegen Vorder- und Rückenteil NIE gerade aufeinander, sondern immer um mindestens zwei Zentimeter gegeneinander verschoben.
Frei nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht, ratsche ich dann halt einmal mit dem Rollschneider drüber aber, menno: was für eine elende Fummelei. Es hat sich als ratsam erwiesen, eine Nummer zu groß zuzuschneiden, weil ich immer soviel noch hier und da abschnippeln muss, dass sich das mit der Nummer größer dann rasch erledigt.
Das sieht beim Nähen übrigens so aus in meinem Wohn Nähzimmer:

Morgen mittag ruf ich an und frag nach.
*Fingernägelknabber*

Ei, verflixt. Das hätte ich jetzt fast vergessen. Dabei fand ich das so nett von dem Jungchen aus dem Beschwerde,- äh, Kundenmanagement. Mit persönlicher Karte dazu. Ich sollte mich öfter beschweren 🙂

Was ist das denn jetzt???

Irgendjemand hat meinen persönlichen Karma-Generator komplett durcheinandergebracht.
Normalerweise gehöre ich ja nicht so zu den spektakulären Glückskindern, ich bin ja eher auf das stille, tägliche, kleine Glück abonniert und natürlich bin ich auch sehr dankbar, dass zum Beispiel unsere Autos sehr selten GANZ kaputt gehen, sondern eher nur so halb. Kostet Geld und wirft den Haushaltsplan jeweils um ein paar Monate zurück, aber eben nur. Ist ja auch eine Form von Glück.

Wie gesagt, irgendjemand hat da an ein paar Schrauben gedreht.
Weil, es ist nämlich so:
ICH HABE GEWONNEN.
Jetzt freu ich mich ja schon wirklich sehr, wenn ich in einer kleinen Blogverlosung wunderbare Stoffe, Häkelblümchen, Bänder und ähnliche unglaublich tolle Sachen gewinne- alleine das ist schon echt ein Grund für tagelanges Grinsen.
Ich weiß überhaupt nicht, was ich jetzt machen soll. Mit tut schon der Kopf weh vor lauter Grinsen und Freuen.
Erinnert sich jemand noch an das Bild hier?

Das hatte mir meine Freundin aus Singapur an Ostern geschickt, da war bei uns eine verflixte Eiseskälte.

Naja, und da haben die nun im Radio bei HR3 gesagt, man soll sich bewerben und erzählen, warum man zwei Flugtickets zum Traumziel braucht- ich schwöre, ich mach sonst NIE mit bei so einem Kram. Wenn man Glück hat und im Radio erwähnt wird, hat man 10 Minuten Zeit, um sich zu melden, und dann hat man zwei Tickets in der Tasche. Wie gesagt: ich gewinn ja eh nix. Ich habs trotzdem mal gemacht.
Und heute morgen war ich grad im Bad, und in dem Moment, als das Handy schon anfängt zu bimmeln, sickert gleichzeitig in mein Hirn die Erkenntnis: Die haben da eben im Radio deinen Namen gesagt. Also Zahnbürste ausgespuckt, ins Handy gebrüllt „Jaja, ich habs gehört, ich ruf an“ und erstmal. Tief. Durchgeatmet. Und dann im HR angerufen.
YIPPIEYAHYEEEEY!!!!
Zwei Tickets nach Singapur und zurück!!!!
Und nein, es muss sich keiner mehr bewerben- ich nehm euch natürlich ALLE mit wenn ihr das Ticket selber bezahlt, aber umsonst kommt natürlich mein Mann mit!!! Ich knutsch dich und freu mich wie verrückt!!!

Vielen Dank an HR3 und an Singapore Airlines!!! You made my day month year!!!

(Und danke an den Unbekannten, der meinen Karma-Generator wieder in Ordnung gebracht hat.)

Edit: Und dann auch noch im A380- ist das zu fassen?
Und NEIN, wir lassen den Kleinen nicht zuhause- den nehmen wir natürlich auch mit!! Sentosa Island, Pool, Zoological Garden, Pool, Spielzeugläden, Pool, Hafenrundfahrt, Pool. Die Hafenrundfahrt bitte auf einem Kreuzfahrtschiff mit Pool. Soweit sein Plan. *Kicher*

Ich wars nicht.

Ich bin ein bißchen.. überrascht.
Jooooo, das wir die Mutti nicht ganz loswerden, das war ja klar- nicht bei der Vorstellung, die die anderen Gurkentruppen gegeben haben.
Aber ums mü auch noch die absolute Mehrheit einkassiert (ich kämpfe immer noch mit dem Schweißausbruch bei dem Gedanken)- das hat mich dann doch ein bißchen… überrascht.
Ich staune wirklich sehr darüber, dass die Mehrheit der Deutschen offensichtlich sehr gut mit der Herdprämie (mithin der „Familien“politik), dem katastrophalen Bildungssystem, der Totalüberwachung durch ausländische (und nicht zu vergessen, unsere eigenen *huhu!*) Geheimdienste, der absolut undurchschaubaren Euro- und Europapolitik, dem falsch verstandenen Verbraucherschutz (nein, nicht die Konzerne müssen vor nervigen Verbrauchern geschützt werden. Es ist umgekehrt!) und der, allgemein gesprochen, „sozialen Ungerechtigkeit“ (irgendwann schreib ich einen Roman über „die“ soziale Realität und ich schwöre, er wird sehr traurig sein) in diesem Land leben kann.
Nja. Überrascht steht in diesem Fall für fassungslos.
Also: falls einer fragt:
Ich wars nicht.

Was mer net im Kopp hat…

aber gut.
Meine Multitaskingfähigkeiten lassen eh zu wünschen übrig. Ich fange ständig neues an, nur um es dann halbfertig irgendwo liegen zu lassen und Stunden später versehentlich drüberzustolpern.
Ein typischer Montagmorgen nach dem Einkauf: Die Einkäufe sind auszuräumen und die Salami möchte in Tupper gepackt werden (ordentlicher Haushalt, das!), blöd, dass die dazugehörige Tupperdose noch in der Spülmaschine ist. Wenn man schon mal dabei ist, kann man ja gleich alles ausräumen und dann auch die Teller im Sideboard verstauen. Dabei wirft sich einem der Laptop in den Weg- kann man ja mal einen kurzen Blick auf die Mails werfen, oh- eine Einladung gefangen! Der Termin muß gleich mal fernmündlich mit dem holden Angetrauten abgeklärt werden. Beim Telefonieren Wäsche aus dem Bad in den Wäschekorb gebracht, die zugeschnittenen Stoffe entdeckt, aus denen noch Windeltaschen für den Basar werden sollten und kurzentschlossen genäht. Beim Wegräumen der Nähmaschine im Augenwinkel wahrgenommen, dass im Kinderzimmer noch alles wie Kraut und Rüben durcheinanderfliegt und seufzend den Trinkbecher von der Nacht in die Küche gebracht, wo die Salami sich seit Stunden an die Zimmertemperatur anpasst und vor sich hin gammelt.
*KopfaufdieTischplatteschlag*

Wie komm ich eigentlich drauf? Ach so, ich weiß wieder. 
Die julibunte Julia hat vor einigen Tagen mein Blog getaggt, und dazu wollte ich ja noch was schreiben.
Aber: siehe oben. 🙂
Jetzt bin ich also sozusagen salamimäßig wieder dort angekommen, hurra.
Mir ist nicht so ganz klar geworden, welchem Zweck das Taggen denn nun genau dient, deshalb gebe ich das auch nicht weiter (es würde auch zu lange dauern bis ich das wieder auf die Reihe kriege…) aber ich will ja nicht unhöflich sein (reicht ja schon, wenn die Versandabteilungen diverser Firmen in mir eine Zicke sehen *harhar*) und wenigstens die Fragen ernsthaft *muhahahaha* beantworten.
Julia sieht es mir sicher nach, wenn ich mir keine neuen Frage ausdenke und weitergebe und hat mich trotzdem noch lieb *öh?*.
Ihre Fragen waren:
1. Wie bist du zum Nähen gekommen?
Das Grundprinzip des Verbindens zweier Stoffe durch eine Naht haben mir die Nonnen im Internat eingebläut. Da das aber so derbe langweilig war, habe ich beschlossen, mit der Näherei solange zu warten, bis es bunte Stoffe und Zubehör, Computermaschinchen und einfache Anleitungen gibt. Und voilá: eines Tages war es soweit und ich stieg wieder ein. 🙂
2. Wie sieht dein (Näh-)Maschinenpark aus?
Nach diversen Aldi- und Onlinekauf-Fehlschlägen und einer Brother- Billigmaschine (XL 5500) rattern hier nun eine Brother Innov-Is 955 Näh/Stickmaschine und eine W6 545D Overlock. Und mit beiden bin ich rundum glücklich. Valiept!
3. Welche Handarbeiten, außer Nähen, machst du noch mehr oder weniger regelmäßig?
Häkeln, am liebsten rund und bunt.
4.  Was wolltest du schon immer mal nähen?
Öhhh,…. nix.
Wenn mir vor drei Jahren einer gesagt hätte was ich heute alles nähe (von können will ich ja mal gar nicht reden) dann hätte ich ihn ausgelacht. Aber sowas von.
5. Wofür würdest du einen 100€ Gutschein im Stoffladen umsetzen?
Ich könnte ja jetzt schön erzählen, für meinen Sohn, aber pfffffrrrzzzzz. Nix da, endlich mal was schönes für mich. Und zwar dunkel. Gerne schön gemustert, allerdings in gedeckten Farben. Ich hatte da mal so ein tolles Shirt (S.Oliver oder Esprit- das war damals, als ich noch Geld für KLAMOTTEN hatte, jetzt haben wir ja nur noch Geld für die Autowerkstatt, grummel) in dickerer Jerseyqualität und da waren in Paisley oder so-ähnlich-Optik irgendwelche Muster draufgeflockt. Ich hab das Teil geliebt, aber irgendein Vollspacken hats enger genäht. Da ich noch in der Nähmaschinenlosen Phase war, hab ichs weggeschmissen. Ich Riesenrindvieh, da hätte ich mir jetzt wenigstens eine Unnerbüx von nähen können!
6. Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus?
Wie heute. Und gestern. Und vorgestern. Und letzte Woche. Und…

7. Hortest du Stoffe, oder kaufst du gezielt für ein Projekt ein?
Das liegt ganz im Auge des Betrachters.
Ich sage: Ich kaufe gezielt für Projekte ein.
Mein Mann sagt: Sie hortet! Unmengen!! Die Wohnung ist zu klein!!!

8. Wie viele angefangene Nähprojekte schlummern bei dir?
Muss erst mal zählen,… eins hin, zwei im Sinn, mal dreizehn, geteilt durch den Geburtstag des Sohnes, öhhhmm… genau eins.
Die zugeschnittenen Teile für den Markt zählen ja nicht wirklich als Ufo.
Mein einziges echtes UFO ist eine Collegetasche Juniz nach dem Ebook von Frau Liebstes. 
ICH FINDE KEINEN STOFF DAFÜR, WAHAAAAAAHHHH! *schluchz*
Soviel zum Thema Horten, hmpf.

9. Wann nähst du überhaupt?
Das frag ich mich auch manchmal…

10. Was würdest du dir wünschen, wenn du einen Wunsch frei hättest?
Du meinst, wenn das mit Weltfrieden, Gesundheit, Bildung und sauberem Wasser für alle erledigt ist?
Dann, ja DANN wünsche ich mir zwei unkaputtbare Autos für mich und meinen Spezl hier. 
Die elende Dreckskarre vom Gatterich (formerly known as „Meine elende Dreckskarre“) ist nämlich SCHON WIEDER in der Werkstatt und das läßt mich hier so etwas unentspannt zurück.
Nicht das ich so kurz davor war, mir doch noch einen richtigen Winterdaunenmantel zu kaufen. Oder im Frühjahr doch noch ein auf meinen Hintern abgestimmtes Fahrrad (OHNE Motor!). Dem Gatten blinken die Tränen in den Augen, wenn er beklagt, dass er wegen eines elenden, gerissenen Krümmers (gerissen im doppelten Wortsinn, das hinterhältige Ding!) dem treuen Eheweib nun doch kein neues iPhone kaufen kann (was das treue Eheweib einigermaßen gefasst zurückläßt, es wollte nämlich gar keins *pffrr*).
Wo war ich? Ach ja, Lamento, xtes Zwischenspiel. Egal.
Liebe Julia, vielen Dank, dass du an mich gedacht hast, ich hatte Spaß beim Antworten und du hoffentlich beim Lesen. 🙂
Bei Gelegenheit erzähle ich dann auch mal von dem ersten Elternabend, der sicher eine Stunde kürzer gewesen wäre, wenn nicht ständig irgendwelche Eltern dazwischengequasselt und FRAGEN gestellt hätten. (Blöde Fragen, sorry. Aber echt jetzt.)

Übrigens konnte ich die Turnhose (mit Namen) von der Vermißtenliste runternehmen. Jubel!!
 

Kundenmanagement

Auszug aus der Antwort von ergobag:
Wenn Sie mir Ihre Anschrift zukommen lassen, schicke ich Ihnen gerne ein paar besondere Kletties zu, welche wir normalerweise ausschließlich für spezielle Werbezwecke verwenden *flööt*. Dies mache ich in der Hoffnung *tirilii* und auch Überzeugung, dass diese dann ein wenig über die Enttäuschung hinweg helfen sollten *säusel*. Dafür würde ich noch Ihre Anschrift benötigen. Ich werde Ihre Anregungen und Ihre Kritikpunkte gerne an die entsprechenden Stellen in unserem Hause weiterleiten. Dies sei Ihnen versichert *seufz*.
Ich freue mich auf Ihre Antwort und wünsche Ihnen einen schönen und sonnigen Nachmittag.

T… P…
Kundenmanagement
ergobag GmbH

 *die in Sternchen gesetzten Anmerkungen entsprechen den Gefühlen der Blogchefin beim Lesen der Mail*

Mit dem, in ähnlichem Ton gehaltenen, Rest der ausführlichen Mail will ich ja gar niemanden behelligen. (Natürlich sind sie von der Qualität ihrer Produkte, auch denen der Partnerfirmen überzeugt und SO geknickt dass mir das nicht gefällt usweiterblabla), aber ist der Schluß nicht schon genial?
Genau für solche Megazicken wie mich werden die im Kundenmanagement neuerdings geschult. Immer schön verständnisinnig nicken, freundlich lächeln, kleine Zuckerchen anbieten-Deeskalation nennt man das neudeutsch, mach ich jobmäßig ja auch ständig. (Ist manchmal schwer, wenn man vor so einem richtigen Arsch mit Ohren sitzt.) Und da will ICH mich endlich mal so richtig über so eine Firma AUFREGEN und RUMPÖBELN und am besten irgendeinem Klappspaten eine Kopfnuss verpassen und dann?
Dann kommt so ein freundliches, sonnig-gelauntes Bürschchen daher (nach dem Vornamen zu urteilen, ist er Jahrgang 1995!) und nimmt mir jeden Wind aus den Segeln. Ich HÖRE förmlich, wie er während des Schreibens der Mail fröhlich vor sich hin pfeift und muß grinsen. Ich WEISS, ich werde verarscht, aber es macht Spaß.

Wahrscheinlich musste er nach dem Schreiben der Mail erstmal in den Eskalationsraum, „Scheiße! Arsch! Sau!“- brüllend seine Aggressionen abbauen, die er in der Antwortmail an mich von Berufs wegen unterdrücken musste. *kicher*

Ups. Ich stelle gerade fest, das der Eskalationsraum eine gute Idee ist. Sollte ich mir patentieren lassen, so als Strategie zum Aggressionsabbau für alle die mit schwierigen Kunden, unwilligen Kindern, bockigen Ehepartnern zu tun haben zum Beispiel. Also für alle.
Vielleicht klappts ja doch noch mit dem Geldverdienen. Mit dem Eskalationsraum.
Und dann kauf ich die Klettiefirma und befördere das Jungchen zum Chef des Kundenmangement.
Yippieyayey!

Da fällt mir nix mehr ein.

Sohn: Mama, wenn ich wählen dürfte, dann würde ich die Frau Merkel wählen.
Eltern: WAS??? Wieso denn bloß?? (Was haben wir nur falsch gemacht?)
Sohn: Na, weil im Radio garnix lustiges von dem Herrn Steinbrück kommt, nur die „Supermerkel!“ (Imitiert gekonnt: Isss kooommee!)

Was für eine verdammt scharfsinnige Form von versteckter Wahlpropaganda.
Das hätt ich ihr garnicht zugetraut.