B wie Bereuen

Ach Gottchen, denke ich manchmal. Was hätten wir für eine Kohle zum Verblasen, wenn das Kind nicht wäre. Die Wohnung wäre locker bezahlt und zwei etwas bessere Autos täten vor der Haustür schönstehn. Aber nee, wir wollten ja ein Kind.

Wenn mich heute jemand fragt warum eigentlich, dann könnte ich diese Frage überhaupt nicht beantworten. Wie, warum? Einfach so, weil sich die Idee, ein gemeinsames Kind zu haben, eine Familie zu sein, einfach gut angefühlt hat.
Also haben wir uns ohne größere Vorbereitung in das Abenteuer gestürzt.
Und ich muss sagen, das hat bisher alles ziemlich gut geklappt mit dem Nachwuchs, dem Leben und dem ganzen Drumherum.
Ich bin völlig naiv überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass jemand die Mutterschaft bereuen könnte. Also von den gut gesettelten Müttern jetzt, die ihre Kinder lieben und Blogs lesen und Latte Macchiato trinken und Glaubulis und all das.
Für die Uneingeweihten: Da wurde letzte Woche diese Studie aus Israel durch die Medien gereicht, die von Müttern berichtet, die, ich sags mal mit meinen Worten, die Schnauze voll haben von diesem Mutterding und deshalb ehrlich und frei weg sagen: Das würde ich zurückdrehen, wenn ichs nur könnte. Ich liebe meine Kinder, aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich gegen sie entscheiden.
Gut, dachte ich mir bei dem ersten Bericht. Die hats halt blöd erwischt. Wer weiß, aus welchen Gründen diese Frauen ihre Mutterschaft bereuen. Vielleicht werden sie verkloppt vom Vater der Kinder, vielleicht würden sie lieber Karriere machen, vielleicht das ganze Geld anderweitig verprassen, vielleicht hatten sie selber eine beschissene Kindheit, was weiß ich. Tausend Gründe möglich. Außerdem sind in der Studie lediglich 23 Frauen erwähnt, das ist ja wohl das Gegenteil einer repräsentativen Studie und obwohl natürlich Einzelschicksale durchaus bewegend sind, so hatte ich jetzt doch nicht das Gefühl, die Menschheit könnte bedroht sein, also habe ich das Ding flott wieder vergessen.

In meiner Timeline tauchten aber ständig Artikel zu dem Thema auf und immer mehr und es wurden immer mehr Mütter, die über das Ach! und Weh! der Mutterschaft berichteten und so richtig aus dem Kopf gekriegt habe ich es sowieso nicht, also muss ich jetzt natürlich meinen Senf dazu geben. Und der kommt heute aus der Tube „WTF?“

Was zum Teufel ist hier eigentlich los?
Da haben ein paar wenige Mütter aus einem weit entfernten Land ein ernstzunehmendes psychisches Problem mit ihrer Mutterrolle und in den Medien und Blogs wird das zu einem gesamtgesellschaftlichen Phänomen hochdramatisiert, geht’s noch?

Es ist ja nun nicht so, als sei das eine gefährliche gesellschaftliche Strömung in die Richtung, das plötzlich die Hälfte aller Mütter sagt, achje, weisste. Das Kind ist so ne häßliche Kackbratze, und ADHS hats auch noch, lass ma zurückgeben, konnt ich eh nie leiden. Ja, gut lieben tu ichs natürlich trotzdem, is klar.

Nein, es handelt sich um wenige Mütter, die aus vollkommen unklaren Motiven und mit völlig unklarer Anamnese diese Interviews gegeben haben, und ja, die haben ein Problem. Aus meiner Sicht ein sehr ernstes, denn ich halte es nicht für „normal“, sondern eher für pathologisch, wenn Mütter so über ihre Mutterschaft urteilen obwohl sie behaupten, ihr Kind zu lieben. Wenn meine Mutter heute allen Ernstes sagen würde sie würde mich ungeschehen machen, wenn sie das könnte, obwohl sie mich sehr liebt, dann würde ich sie erschießen. Auf der Stelle! Obwohl ich sie sehr liebe. Weisse Bescheid.
Da halte ich es eher mit Paula, die in ihrem Artikel sehr schön formuliert, dass es Dinge gibt, die sind eben so wie sie sind und dann macht man halt das Beste draus, fertig. Was nützt denn all das Gejammere über die anstrengende Mutterschaft?
NATÜRLICH ist alles anders wenn man Kinder hat. Anstrengend und anders.
Aber ganz ehrlich: Wer mit Kindern noch glaubt, dass das Leben komplett ohne jede Veränderung so weitergeht, mit Kino, Disco, Reisen, Geld und Karriere, der hat das Konzept von Familie nicht verstanden.
Zum Konzept von Familie gehört die tief verankerte Erkenntnis (und das Akzeptieren derselben!): Ich bin nicht mehr allein. Nie wieder. Es geht nicht mehr nur um meine eigene Selbstverwirklichung. Da ist ein/sind mehrere andere Menschlein von mir abhängig.
Im Idealfall hat man einen Partner (so wie ich) der sich gleichermaßen kümmert und verantwortlich für das komplette Konzept „Familie“ fühlt und in einer idealen Welt schaffen es alle Familienmitglieder, ihre Bedürfnisse zur rechten Zeit und in der richtigen Intensität zu formulieren, jeweils dem Alter angemessen natürlich. (Ein achtjähriger darf durchaus noch der Meinung sein, dass sein heiß ersehnter Playmo-Polizeiwagen SOFORT hergeschafft werden muss, ein sechsundvierzigjähriger muss auf den Lamborghini leider noch etwas warten *hust*)
Alles in allem gibt man NATÜRLICH das „Ich“ ab und tauscht es mit dem „Wir“.
Ja und???
Es ist doch verdammtnochmal überall so!

Paula sagt:
Wenn ich angestellt arbeite, bin ich in der Regel sehr unfrei in meiner Zeitgestaltung, zB. Wenn ich nicht auf einem Grundstück ohne unmittelbare Nachbarschaft lebe, bin ich nur bis dahin frei, wo die Freiheit meiner Nachbarn anfängt. Wenn ich mich in der Gesellschaft bewege, bin ich gebunden an Werte, Regeln, Normen, Gesetze. Fremdbestimmung aller Orten.

Eben. Der Chef darf uns fremdbestimmen, die Nachbarn und die Straßenverkehrsordnung auch. Aber bei Kindern geht dann das große Lamento los.
Das finde ich ganz schön unfair und egoistisch. Und ganz ehrlich: wenn ich es „wegen der Kinder“ nicht schaffe, mal in Ruhe einen Kaffee zu trinken, dann liegt das eben nicht an den Kindern. Solche Mütter schaffen das mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit (und nach meiner bescheidenen Erfahrung) auch ohne Kinder nicht, aus tausend Gründen. Weil sie nicht in der Lage sind, ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, weil sie nicht Nein sagen können, weil, weil, weil, was weiß ich. Aber sicher nicht weil irgendwo zementiert ist dass man für die Kinder 24/7 bei Fuss stehen und sein eigenes Leben komplett aufgeben muss.

Amen. Ich geh jetztn Kaffee trinken.

Frühling. Und alle bekloppt.

Endlich hat das blaue Band es auch bis zu uns geschafft.
Zwar ist es inzwischen wieder ziemlich kalt, aber alle anderen Indizien deuten darauf hin: jetzt ist wirklich endlich Frühling.
Was für Indizien? Ei, es drehen alle durch.
Als Allererstes kriegen die Zweiräder den Frühlingswahnsinn, hier insbesondere die Gattungen Kawondazukibröömbröömbrööm und TourdeTaunus-Show. Die einen übermotorisiert und in raumanzugsähnliche Ganzkörperverpackungen gepresst und die anderen das genaue Gegenteil: Motor lediglich in den Beinen, zwischen Haut und Asphalt nur eine dünne Schicht schnelltrocknender Polyester und auf dem Kopp ein albernes Gitterdeckelchen statt ordentlichem Helm.
Wir mussten am Sonntag aus Gründen über den Taunuskamm fahren. Obwohl man als Taunusbewohner weiß: Sandplacken plus Wochenende plus Sonnenschein gleich blanker Selbstmord. Wir sind auch ehrlich nicht ständig hin und her über den Berg gefahren wie die andern Bekloppten, neinnein, nur so von a nach b, nachhause eben. (Was findet man auch am einfach so rumfahren toll? Es ist mir ein Rätsel. Obwohl mein Mann jetzt wie aus der Pistole geschossen sagen würde: mit dem richtigen Auto unterm Hintern kann Rumfahren seeeehr schön sein. Ja, Lieber, allerdings trennen uns von dem Auto ca 390.000 Euro. DAMIT fahre ich dann aber auch mit dir in der Gegend rum, den ganzen Tag! *verliebtguck*).
Wo war ich? Ach ja:
Man muss das erlebt haben. Da fahren auf einer normalen Serpentinenstraße (in jede Richtung nur eine Spur, keine Autobahn!) mehrere Autos hintereinander berghoch (mit ca 60-80 km/h) während bergrunter genau so viele Autos wie an der Schnur aufgefädelt entgegenkommen. Serpentinen, ja? Deshalb so langsam. Achtzig ist schon gewagt bei den Kurven (und natürlich nicht erlaubt *hust*) Alle zehn Meter ist ein verkannter TourdeFranceSieger am Rand unterwegs (berghoch pendeln sie etwas, aber bergrunter halten sie besser die Spur, das ist total wichtig zu wissen beim Überholen *hoppala*, aber ich frag mich immer, was für einen Nervenkitzel brauchen die denn, dass die sich in so einem Verkehr auch noch dazwischenmogeln müssen? Spaß machen kann das doch keinen.) und bei alle dem Rumgedrängel kommen auch noch ein paar Wichtigtuer auf getunten Motorrädern und eröffnen mal eben eine dritte Spur, das ist die in der Mitte, der weiße Streifen. Da kann man total gut noch zwischen zwei Verkehrsströmen durchpassen. Darf halt keiner von unten kommen, der dieselbe beschissene Idee hat *schepper*.
Das Überholen von Fahrrädern (Verzeihung, die heissen ja jetzt alle Biker), also das Überholen von Bikern ist allerdings auch ohne die Hirnis von der dritten Spur hier nahezu unmöglich, das sieht dann so aus:

Überholvorgang vorbereiten: von vorne kommt nix, Rückspiegelcheck: alles meilenweit frei, also Blinkerlinkssetzen, Blick nach links: keiner da, erneuter Rückspiegelcheck kurz vorm Rausziehen: Dröhnendes Motorrad DIREKT am Kofferraumdeckel *KREISCHdödöngdödöngdödöng*

Boah, Mann. Mal ganz abgesehen davon, dass die mit ihren Anzügen und Helmen aussehen wie Aliens auf Vernichtungsfeldzug, krieg ich einen gottverdammten Herzinfarkt weil die plötzlich aus dem absoluten Nichts auftauchen!
Seit neuestem am besten noch alle ausgestattet mit Helmkamera- ja, gehts noch, was wollen die denn filmen bei der Geschwindigkeit? Vorbeizischende Baumschatten oder was? Meine vor Schreck abstehenden Haare? Was denken die eigentlich wer sie sind? Der gottverdammte James Bond oder was? In solchen Situationen durchzuckt mich ganz kurz der Impuls:
Alle miteinander anhalten, vom Moped schmeissen (und die Lebensmüden vom Fahrrad gleich mit), Helm ab und links und rechts eins auf die Fresse. Danach können sie von mir aus wieder gegeneinander antreten. Aber auf dem Nürburgring. Dem Highway to Hell. Oder sonstwo. Aber nicht auf MEINER Straße. Uff. Das musste mal raus.
Meine Harmoniesucht Feigheit altruistische Grundhaltung behält aber natürlich wie immer die Oberhand, schliesslich haben wir uns alle lieb, oder sollten es zumindest. Ich streue gedanklich etwas Glitzer über die Vollspacken und lehne mich entspannt zurück, allerdings erst, wenn ich mein Zuhause erreicht habe und die gesamte Familie die Höllenfahrt überlebt hat.

Motorradfahrer grüßen ja einander, wenn sie sich während der Fahrt begegnen, und an der Art der Begrüßung kann man als Eingeweihter den Grad der Coolness ablesen.
Die richtig arschcoolen Säue auf ihren Reiskochern namens Hayabusa, Ninja, Blackbird oder sonstwie grüßen natürlich niemanden. Dazu haben die gar keine Gelegenheit, denn bei diesen Geschwindigkeiten (siehe oben *grrrmpf*) kann schon das Abheben des Zeigefingers vom Griff tödliche Folgen haben. Man stelle sich vor: XY verlor sein Leben, weil er einen Bekannten grüßte *Tödliche Höflichkeit* uaaahhh.
Die normalen Moppedfahrer (jahaa, ich weiß, die gibts auch. Die fahren nur am Wochenende nicht raus wegen der andern Bekloppten) grüßen mit einem oder zwei Fingern und so weiter. Je mehr Körperteile mit Winken beschäftigt sind, desto uncooler ist der Besitzer. Vor uns fuhr eine Zeitlang einer, der winkte jedem Mopped mit dem ganzen Arm. Dem GANZEN Arm. Das war garantiert Patient Zero, von dem aus die ganze Coolness-Skala eingemessen wurde. Uncooler gehts nicht. Auf keinen Fall.
Man sollte an die Moppeds doch einfach eine Winkekatze montieren, die könnte das Winken dann übernehmen, meinte mein Mann. Geniale Idee!
Maneki Neko Winkekatze
Gibt es eigentlich Winkekatzenhalter für Motorräder? Müßten wir glatt mal erfinden.

Flottilotty

Bei so viel Sonne kommt man ja gar nicht mehr zum Nähen. Was auch der einzige Grund ist, weshalb ich für Pattilillys Flottilotty (das ist ein Zungenbrecher- nach drei Weinschorle kommt da nur noch „Pallilillif..ffflotterotto“ raus.) sooo lange gebraucht habe. Geschlagene vier Tage habe ich gebraucht vom Schnittmuster ausdrucken, Stoff aussuchen, schneiden und den ganzen Rest. Gut, Stoff aussuchen nahm wie immer fünfzig Prozent der Zeit in Anspruch. Bei schlechtem Wetter hätte ich das Mäppchen aber in einem Nachmittag locker fertig gehabt (geübte Näherinnen in einer Stunde…).
Ursprünglich wollte ich mir das Schnittmuster ja sofort kaufen als ich mitbekam, dass Patti es endlich mal geschafft hat, ein Ebook hinzulegen ohne dieses verd… Schrägband!
Ihr erstes Ebook, der DinA4-Organizer, bestand praktisch NUR aus Schrägband mit ein bissi Stoff dazwischen. Hmpf. Trotzdem hatte ich es geschafft (einigermaßen) und die beiden entstandenen Organizer tun immer noch ihren Job, trotz falsch herum angebrachter Verschlüsse *kreisch*.
Wo war ich? Achja. Ebook kaufen. Weil, die Patti kann ich nämlich echt gut leiden (und ihre Ebooks sind allesamt toll. Nur halt, öhm- mit Schrägband. Eben.) und weil ich meine Geldbeutel ja jetzt immer selber nähe und deshalb nicht mehr bei ihr kaufen kann, wollte ich wenigstens das Ebook kaufen.
Ich kam aber nicht dazu, denn bevor ich Freitagmorgen in den Dawandashop kam, war schon ihre Mail bei mir, im Anhang: das Ebook. Dankeschööööön, du verrücktes Huhn!
Gut also, wenn ich schon so was geschonken gekrochen habe, gebe ich mir ja die größte Mühe, trotz schönem Wetter was angemessenes hinzukriegen:
Flottilotty Collage
So sind auch die letzten Fitzelreste von LIeblingsstöffchen noch gut untergebracht.
Genauer:
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Gut, hinten war mir das Schnittmuster ein kleines bißchen zu langweilig, da hab ich einfach eine Falte ins Kunstleder eingearbeitet. *hust* Nee, ehrlich, ich hätte nicht so pompös gleich mit Kunstleder loslegen sollen, da komm ich noch nicht so gut klar mit und wenn man sich dann noch nicht genauestens an die Nahtzugaben hält…. dummdidumm.
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Jedenfalls ist Pattis neues Ebook „Flottilotty“ wieder supergut durchdacht, prima erklärt und passend bebildert. (Vor allem durchgehend an EINEM Projekt fotografiert. Es gibt nix Verwirrenderes als Ebooks, wo plötzlich mitten in einem Nähschritt ein Bild von einer anderen Tasche oder wasauchimmer auftaucht. Wtf? Die Tasche war doch eben noch rotweiß und jetzt plötzlich ist sie gelbgeblümt? Dann verliere ich immer völlig die Orientierung und näh am Ende den Reißverschluß verkehrt ein. Oder so. Also bitte, alle Ebookerstellerinnen: Bilder in Ebooks immer nur anhand eines einzigen Projektes knipsen. Das schont die Nerven der Leserinnen. Meine Nerven.)
Das Täschchen ist recht easy zu nähen, (wenn man nicht gerade mit Kunstleder auf dem Kriegsfuß und so…) und erfordert vor allem tatsächlich nicht einen einzigen Zentimeter Schrägband. Hurra!
Weiter so, liebe Patti, das nächste Ebook auch ohne Schrägband und ich bin dein erster Käufer. Wenn du mich läßt. Vielen Dank nochmal für das Ebook, von dem jetzt auch der letzte Idiot begriffen haben sollte, dass ich es geschenkt bekommen habe und dieser Beitrag hier daher durchaus als Werbung einzuordnen sein könnte. Obwohl ich zu Diskussionen über den Begriff „Werbung“ und seine derzeitig tsunamiartige Ausbreitung in der Bloggerwelt durchaus bereit wäre. Hat wieder irgendein Abmahnanwalt mit den Säbeln gerasselt?

Ich. Leser. Konsument.

NATÜRLICH bin ich Leserin und konsumiere Informationen (und gerne viel davon- die meisten davon vergesse ich leider auf der Stelle wieder *scusi*) und in einer Situation wie dieser möchte natürlich auch ich wissen: Warum stürzte das Flugzeug ab? War das wirklich der Co-Pilot? Wenn ja, warum hat der das getan?
Natürlich nehme ich teil am Leid der Hinterbliebenen (wie unfassbar furchtbar muss das sein? Ich würde gern jeden einzelnen in den Arm nehmen und trösten!) und SELBSTVERSTÄNDLICH geht mir das näher als ein Flugzugabsturz in Bangladesch oder die Kriegstoten in Syrien, das ist vollkommen normales menschliches selektives Verhalten. Wenn mich alles derart schockieren und mitnehmen würde, könnte ich nicht mehr arbeiten gehen. (Und all ihr pseudocoolen Dummschwätzer mit dem Argument „sterben doch jeden Tag auf der Welt Leute“: wenn euch der Flugzeugabsturz tatsächlich genauso am Arsch vorbeigeht wie die Toten in den Textilfabriken, die eure Jeans nähen, dann bitte einfach mal die Backen dicht halten.
Unglaublich, *schnaub* was manche Leute so von sich geben!)
Nein, was mich im Moment noch mehr aufregt, sind die Medien, die allen Ernstes versuchen, ihr mieses Verhalten damit zu erklären, dass ICH als Leserin das ja alles in Auftrag gegeben habe. What the Fuck??
Nur mal, um jegliche Mißverständnisse auszuräumen, falls es einer noch nicht mitgekriegt hat:
AM ARSCH DIE WALDFEE!
Ich WILL keine Bilder von trauernden Hinterbliebenen sehen!
Ich WILL keine weinenden Schüler mit brennenden Kerzen sehen!
Ich WILL nicht das Elternhaus des Co-Piloten sehen!
Ich WILL nicht bei jeder Nachrichtensendung (der öffentlich-rechtlichen Sender- den anderen Mist guck ich eh NIE) den Kopp einziehen und den Finger auf der Fernbedienung haben müssen, damit ich die Scheisse rechtzeitig wegklicken kann!
Nur mal als Beispiel den Artikel von der Süddeutsche Zeitung
„Wer die Wucht mancher Medien nun am eigenen Ort erleben darf, hat sich womöglich wenig dabei gedacht, als er einst nicht genug aus Winnenden (Amoklauf) oder Eschede (ICE-Katastrophe) bekommen konnte.“
Und meine Antwort:
Nein. Am Arsch die Waldfee!
Nochmal nein. Am ARSCH! Was soll das für eine widerliche Unterstellung sein??
WIR haben schon damals nicht verstanden, warum man trauernden Angehörigen ohne jegliche Skrupel auf den Pelz rücken muss. Warum man völlig unbeteiligte Personen/Orte/sonsteinenScheiss zeigen muss, nur um irgendeinen Mist von sich geben zu können. ICH habe nicht gegiert nach Informationen, Schlagzeilen, Neuigkeiten. Auch damals nicht und erst recht nicht heute. Im Gegensatz zu den allermeisten Medienvertretern weiß ich noch, was Begriffe wie Anstand, Moral, Würde usw bedeuten.
Wie unverschämt ist DAS denn, die Sensationsgier der Medien zu begründen in der Neugier der Leser? Gehts noch, ihr Schmeissfliegen?
ICH will nicht wissen, wie der Typ mit vollem Namen hiess. Nicht bevor er zweifelsfrei als Täter festgestellt ist.
Ich will NICHT wissen, wo er gewohnt hat, oder wo seine Eltern gewohnt haben, oder wo seine Freunde oder sein Arzt oder sonstwer gewohnt haben.
Ich brauche keine Fotos von ihm und schon gar nicht will ich Fotos von Menschen sehen, die zufällig den gleichen Namen tragen und mal eben in den Medien als Massenmörder präsentiert werden. (Zu schade, dass der Co-Pilot nicht zufällig *Kai Diekmann* (hier jeden x-beliebigen Schmeissfliegennamen einsetzen) heisst. Das wäre mal ein Spaß. Aber ach. Würden wir ja dann vermutlich nicht mitkriegen. DA greift ja die Unschuldsvermutung.)
Achgott. Übrigens. Fällt mir ja grad ein. Möchte mich jemand interviewen? 75 Euro für einen Satz in die Kamera? Immerhin bin ich zehn Kilometer vom Heimatort des Co-Piloten groß geworden! Also, da haben wir echt oft eingekauft!! Vielleicht habe ich ihn ja mal in einem Cafe zufällig gestreift auf dem Weg zum Klo!!!
Ich könnte immerhin sagen: Mir ist gar nix ungewöhnliches an ihm aufgefallen.

Liebe ist

dem Mann das Schul Mittagsbrot für die Arbeit zu machen, weil er auf irgendeiner Sitzung rumdümpelt und grad keine Zeit dazu hat. (Hier bitte verträumte Violinenklänge vorstellen)
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Aber, Boah! (die Violine bricht ab und es hört sich an als käme sie unter einen Dreissigtonner) BLUTWURST aufs Brot zu machen (ohne das fiese Zeug ANZUFASSEN *blärch*) erfordert wirklich große, wahrhafte Liebe…
Wie kann man das Zeug nur essen? Wenn ich nur an die bloße Existenz von Blutwurst denke, sehe ich sofort die Omma wie sie in einem Eimer das sprudelnde Blut auffängt und dann so klepperklepperklepper im Eimer, ich glaub ich werd ohnmächtig….
Ich glaube, ich erwähnte es HIER schon einmal.
Was mich dazu bringt dass ich die Faktenliste nach dem Punkt 22 23 24 noch erweitern wollte. Aber mir wirft ja keiner ein Stöckchen zu.

Das Nerv des Monats

Heute mit Lidl, Edeka und einem kleinen Scheißerchen.
Eigentlich dachte ich ja, Edeka hätte das Nerv des Monats sicher, da kommt kurz vor meiner persönlichen Verleihung noch Lidl daher und semmelt mir eine Werbekampagne um die Augen und Ohren, dass mir kurzfristig die Worte fehlten. Sehr kurzfristig.
Ganz ehrlich, ich hätts ums Haar überhaupt nicht mitgekriegt (und mir wäre das Nerv des Monats entgangen- furchtbar!), was einzig und allein daran liegt, dass wir hier kaum Glotze schauen (und wenn, dann nur Tom&Jerry und Paulchen Panther über Amazon Prime (nicht meine Idee!) und da ist keine Werbung mit bei) und beim Radiohören drehe ich die Werbung automatisch immer leise oder klappe die Öhrchen zu. Von der Werbung blieb also nicht mehr als ein leiser Widerhall von schwülstigem Gebrabbel in meinem Ohr, bzw dem Teil zwischen meinen Ohren.
Bis ich diese Bewerbung um einen Arbeitsplatz als mobiler Tiefkühlteigling bei Lidl (oder so ähnlich) bei Facebook zugeworfen bekam, da hab ich mir das dann doch mal angeschaut auf Lidls Homepage.
„Woran erkennt man eigentlich gutes Fleisch/Schokolade/Kaffee/Obst und Gemüse/Brot/Wein?“, sind die rhetorischen, visuell ansprechend aufbereiteten Fragen, die mitgelieferten Antworten jeweils versehen mit Schlagworten wie Sorgfalt! Auswahl! hochwertigste Zutaten! Herkunft! Geschmack! Qualität! und natürlich Preis! Preis! Preis! untendrunter noch einige Informationen über das jeweilige Produkt, die wirken, als hätte da jemand eine Menge Spaß mit seinem Grafik- und Statistikprogramm gehabt (und die zum Beispiel bei Brot seeehr spärlich werden- wie, gar kein Salbadere von besten regionalen Zutaten? Ach so, die Teiglinge kommen aus China? Kommt schon, das ist doch eine Region- schliesslich derselbe Planet!)
Gegenfrage: Woran erkennt man eigentlich eine gute Werbeagentur? Daran, dass sie es schafft aus Scheiße Gold zu machen.
Meine Fresse, da muss man sich doch glatt verbeugen vor den Leuten, die es geschafft haben, Lidl so ein tolles neues Gesicht zu geben. So bemüht um unser Wohlbefinden. Qualitätsprodukte mit ausgesuchter Herkunft. Perfekt aufeinander abgestimmte, hochwertigste Zutaten. Umfassende Qualitätsprüfungen. Gewissenhafte Produktion. Hübsche Bilder. Säuselnde Stimmen. Und alles so edel und alles so landhausmäßig durchgestylt, so rotbackige Äpfel, so knuspriges Brot und soooo leckere Schokolade.
Und dann gehst du in den Laden rein. Und dann….
*muuuuharharharhar* rollst du dich auf dem Boden vor Lachen, weil: das ist immer noch die alte häßliche Tante Lidl, Discounter durch und durch. An jeder Ecke schreit es BILLIG, BILLIG, hier is alles BILLIG, die Preise, die Waren, die Qualität, die Regale, alles BILLIG. Die Mitarbeiteruniformen, die Werbeschilder, alles ist billig, die Waren lieblos in die Metallkörbe geschmissen und das soll meine neue Offenbarung sein?
Nö.
Isses nicht.
Ihr könnt also mit der bekloppten Werbung aufhören, danke.

Und damit hätten die um ein Haar Edeka vom Thron verdrängt, auf die hab ich auch grad einen dicken Hals, stellvertretend für Junior diesesmal.
Wollen die doch glatt für eine einzige Shaun-das-Schaf Sammelfigur vierzig Euro haben. VIERZIG! Schon klar, nicht kaufen, aber einkaufen muss man für vierzig Euro („ohn Alko´ol, Sigarette und Seitschriefte“, wie mir die Dame mit dem fransösische Akso an der Kasse versicherte, damit man vier blöde Sammelpunkte kriegt um diese dann gegen NATÜRLICH die einzige Sammelfigur eintauschen zu dürfen, die man schon hat, weil die saublöden Dinger auch noch blickdicht verpackt sind. Ja, gehts noch? Wenn ich schon so ein horrendes Geld ausgeben muss um so eine dusselige Figur zu bekommen, dann will ich mir die auch aussuchen dürfen! Das ist genauso ein pseudo-elitäres Getue wie bei Lidl. Nein, kein Mensch wird glauben, dass die Shaun-Figuren etwas ganz besonderes sind, nur weil sie so teuer sind. Es sind nur blöde kleine Plastikdinger! Stellt euch nicht so an und lasst die endlich rüberwachsen. Ich Mein Sohn will Bitzer, Shirley, den Bauern und Timmy und all die andern haben! Grrrrr.
(Falls also jemand bei Edeka einkauft und diese Punkte überhat. Schickt sie mir, ich flehe euch an!) *hust* Wo war ich?
Ach ja.

Das kleine Scheißerchen. DAS übertrifft im Nervfaktor alles und hat allerbeste Aussichten, das Nerv des Jahres zu werden. Für das letzte Jahr zumindest.
Hatte ich schon mal angemerkt, dass ich es hasse, wenn irgendwelche Geräte meinen, mir ungefragt was abnehmen zu müssen?
Das kleine Scheißerchen ist nämlich der Regensensor beim Scheibenwischer meines Autos. Was für ein kapitaler Schwachsinn. Er hat einen ersten großen Fehler: Er läßt sich nicht umgehen. Es gibt drei Stufen: Regensensor, Prasselnder Dauerregen oder BleibambestenstehenundwartebisderScheissOrkanvorbeiist.
Der zweite große Fehler: Er hält sich für schlau. In der nassen Jahreszeit (die hier im Taunus bekanntlich von April bis März geht) benetzt häufiger mal ein feiner Sprühregen, gerne auch von der Fahrbahn hochgewirbelter Ex-Regen, die Frontscheibe. ICH würde eine Einstellung von, sagen wir: alle paar Sekunden einmal wischen, wählen. Wenn ich dürfte. Der Regensensor sagt: ACHDUSCHEISSE, WASSERALARM! ALLE MOTOREN VOLLE KRAFT VORAUS! wischwischwischwischunterbrichmichnichtichhabzutunwischwischwischusw.
Oh. Mann. Ich bins so leid. Ich spare mir weitere Beschreibungen, aber es ist so: Bei fast allen 231 verschiedenen Regentypen (vielleicht mit Ausnahme von Nr 87 und 88) muss ich die Wischer manuell per kurz antippen bedienen, weil der Regensensor jeden einzelnen Regentropfen als seinen persönlichen Feind ansieht und loswischt wie bekloppt. Muss jetzt nicht extra erwähnen, dass er sich von heftigem Regen wiederum schnell einschüchtern lässt und dann nur noch ab und zu über die Scheibe zuckt? Ach, was weiß ich, vielleicht hat auch der Geist von Rob McKenna Besitz von ihm ergriffen.
Aber es kostet Nerven. Und Wischerblätter.

Rob McKenna hatte zweihunderteinunddreißig verschiedene Regentypen in sein kleines Buch eingetragen, und keine mochte er. Er schaltete noch einen Gang runter, und der LKW brauste auf. Er brummte behaglich über all die dänischen Heizungsthermostate, die er geladen hatte. Seit er tags zuvor am Nachmittag in Dänemark losgefahren war, war er den Typen 33 (leichter, prickelnder Nieselregen, der die Straßen glitschig macht), 39 (heftig tröpfelnd), 47 bis 51 (senkrechter leichter Sprühregen bis hin zu sehr schräggeneigtem leichtem bis mäßig auffrischendem Nieselregen), 87 und 88 (zwei sich leicht unterscheidende Varianten von senkrechtem wolkenbruchartigem Platzregen), 100 (Regenbö nach Platzregen, kalt), allen Seesturmtypen zwischen 192 und 213 auf einmal, 123,124,126,127 (sanfte und mittelstarke kalte Regenbö, regelmäßiges und synkopisches Kabinen-Trommeln), 11 (lebhaftes Tröpfeln) und nun dem Typ begegnet, den er am wenigsten von allen mochte, 17. Regen Type 17 war ein gemeines Klatschen, das so heftig gegen die Windschutzscheibe schlug, dass es ziemlich egal war, ob man seine Scheibenwischer angeschaltet oder abgeschaltet hatte.
Douglas Adams („Macht’s gut, und danke für den Fisch“, 3. Kapitel)

Hier gehts rund

Wie sacht die Muddi so schön? Ein Loop geht immer. Also habe ich auch wieder einen Rums.
Aus dem schönen Baumwollvoile vom Nähhimmel habe ich mir passend zum Frühlingsbeginn drei (!) neue Loops genäht. Drei nur deswegen, weil ich natürlich in der Breite zu viel Stoff genommen hatte, da guckte nach dem Drapieren des Loops mein Kopp nicht mehr raus, also musste ich großzügig Streifen abschneiden und die mussten ja verwertet werden…
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(Notiz für mein späteres Ich, da ich Döskopp ja immer die Größen vergesse:
Blau: 50 x 170
Schwarz: 60 x 170
Blauschwarz: 40 x170)

Und wenn ich schon mal dabei bin, gibts grad auch noch die letzten Shirts für Made4Boys, die sind schon etwas älter.
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Zwei Resteshirts in Größe 146/152 ohne Nahtzugabe. Schnittmuster Henric natürlich, das nähe ich fast nur noch (pure Faulheit und ich schäm mich nicht mal dafür). (Und ja, ich weiß: die grünen Ärmel sind zu kurz. Ist inzwischen behoben und an jedem Arm in Ellbogenhöhe ein Streifen Pingus eingenäht. Mannomann, wenn ich schon mal denk, ich kann was fast im Schlaf, gehts garantiert schief. Immer.)Leo Shirt Collage
Und ein Geburtstagsshirt für einen Kindergeburtstag, ebenfalls aus Resten. Sonst nähe ich für die diversen Kindergeburtstage keine Geburtstagsshirts, denn das wird mir ganz ehrlich zu teuer. Wir beschränken uns hier im Freundeskreis untereinander auf zehn Euro pro Geschenk und kommen damit auch immer ziemlich gut hin (mehr finde ich auch echt übertrieben, wenn es um Klassenkameraden geht, die sich sonst nur in der Schule sehen, wo soll denn das enden?) und nur bei wirklich guten Freunden nähe ich mal eine Kleinigkeit. Na gut, für einen Henric in 128 haben die Reste gereicht. Kam scheinbar gut an, die erste Woche nach dem Geburtstag hatte er den Pulli jeden Tag an. 🙂

Sonntäglicher Süßkram

Um mich bei Kerstins sonntäglicher Süßkramversammlung mal wieder unter die großen Leut zu schmuggeln, habe ich letzten Sonntag extra unser neuestes Lieblingsessen gemacht.
(Originalton Junior: Papa, guck mal, jetzt knipst die schon wieder ihr Essen! Hmpf.)
Selbstgemachte Schupfnudeln in Zimt und Zucker geschwenkt nach einem Rezept von Wesfood:
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Nein, wir haben keine schwarzen Teller. Das ist die Pfanne. Erstmal auf dem Teller sind die so schnell weg, die kann man nicht mehr knipsen.
Kleiner Einblick in den Produktionsprozess:
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Rechts Kartoffelteig (gekochte Kartoffeln, zerstampft und mit Kartoffelmehl, Eiern, Salz und Muskatnuss vermischt), links geformte Schupfnudeln, hinten Fertige nach kurzem Bad im kochenden Wasser.
Anschliessend in einer Pfanne mit ordentlich Butter anbraten, mit Zucker und Zimt bestreuen und schwenken, bis die Schupfnudeln herrlich kross und lecker süß überzogen sind. Am leckersten direkt aus der Pfanne, wenn da nur nicht die restlichen Familienmitglieder wären, die auch noch was wollen. Also gut, dann halt auf den Tisch damit. Dazu gibts am besten eingemachtes Obst. Oder Apfelkompott. Oder nix. Lecker.
Ich hatte das doppelte Rezept gemacht, ich Fuchs, damit ich am nächsten Tag noch was über hatte zum Mittagessen. Haha. Denkste, Puppe, die Platte war geputzt.

Gestern abend gabs übrigens auch ein Gericht aus dem Hause Wesfood, nämlich Hamburger mit selbstgebackenen Hamburgerbrötchen. Unfassbar. Total einfaches Rezept und die Brötchen werden perfekt: aussen knusprig und innen fluffig. Genial für Hamburger:
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Das Rezept für die Hamburger Buns findet man hier. Dazu gibts bei uns ebenfalls nix. Also keine Pommes oder Potato Wedges oder etwa Salat oder sowas. Jeder zwei von den Burgern und wir liegen genudelt in der Ecke. Man soll sich immer aufs Wesentliche konzentrieren…
Am nächsten Tag sind die etwas weicher und schmecken dann aufgebacken ein bißchen wie frische Rosinenbrötchen. Nur besser. Weil ohne Rosinen. Perfekt zum Frühstück. *reinsetz*

So klappt das

auch mit dem Frühling, haha! Dazu später mehr, erstmal der typische Katzenbilder Nähsachencontent, schliesslich rumst es hier heute gleich dreimal. Da ich ja hier zu nix komme im Moment (Familie! Arbeit! Haushalt!) gibt es heute halt einen dreifach-Rums, was solls. Schon in den Weihnachtsferien hatte ich aus dem Geobear-Sweat einen Raglanpulli nach dem Freebook Kaschi (beides von Alles für Selbermacher) genäht und bin mit beidem sehr zufrieden:
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Gut, zu den Bildern muss ich nix mehr sagen. Hier wird nicht gemeckert, hier wird gefälligst die Vorstellungskraft aktiviert. Ein bißchen Empathie kann auch nicht schaden, dann weiß man GENAU wie das aussieht, auch ohne perfekte Bilder.
Meine durch einen Sturz (Loch im Knie, Loch in der Hose *grrrmbbll*) etwas ramponierte Jeans habe ich mit der Folk Art Stickdatei von der netten Nette (Ha! Wortspiel!!) regenbogenbuntes aufgepeppt (und inzwischen auch eine zwei drei Hose von Junior, seufz. Er hat KEINE einzige intakte Hose mehr im Schrank, dabei spielt der gar kein Fußball…)
Folk Art Knie Collage
Der Höhepunkt der diesdonnerstäglichen Gala ist aber mein Resteshirt. Vom Elephant Love der Hamburger Liebe hatte ich noch einen schmalen Streifen von vielleicht vierzig Zentimetern über- zu viel für die Restetüte, zuwenig für ein Shirt. Für kurze Ärmel und Applikationen hats aber noch gereicht und zusammen mit dunkelblauem Jersey und rotweißen Ringeln kann sich der Rest doch glatt noch sehen lassen:
Elephant Love Resteshirt Collage
Auf den oberen Rücken sind noch zwei Elefanten appliziert. Sieht man nicht weil ich meinen Rücken nur sehr schlecht knipsen kann. Garnicht. Klar.
Den Stoff mag ich ja wirklich sehr (hatte ich mir aus dem letzten Urlaub in Plön mitgebracht. Oder vorletztem?), aber meine Güte, das verwäscht sich vielleicht, weia. Die beiden Pullis kann man auf keinen Fall nebeneinander legen, da schmeisst man den älteren (zehnmal gewaschen. Höchstens fünfzehn mal, falls überhaupt so oft.) sofort weg.

Wie war noch gleich der Anfang? Ach ja. Ich mag ja diese handgemalten Kreide-Fensterbilder, keine Ahnung, wie die heissen, in englisch irgendwas mit Handlettering und Chalkboard. Ich kann ja solche Sachen immer gut monatelang aus der Ferne anschmachten ohne den Hintern hochzukriegen und es mal selbst auszuprobieren, weil keine Ahnung wie das geht und überhaupt. Den passenden Kreidestift hatte ich mir unter irgendeinem Vorwand schon vor Weihnachten zugelegt, aber die Muse liess auf sich warten. Nix Kuss.
Nach dem letztwöchentlichen Rums-Beitrag von coccinellids hat es mich dann aber gepackt und ich machte mich gestern abend daran, den Frühling rauszulocken. (Wehe, einer meckert. Das ist echt schwer zu knipsen!):
DSC_3816_Fotor
Und was soll ich sagen? Heute den ganzen Tag strahlende SONNE und blauer Himmel über ganz Hessen. Ein Traum!! Und das war nur der Anfang heute früh um halb acht:
IMG_4466

Weiter so, bittedanke.
(Ninaaaaaaa, ist das ein Upcycling-Fall? „Schnöde Fensterscheibe, aufgewertet“ *gacker*)