Immer dieses schlechte Gewissen

bei diesem elend schöne Wetter. Da will man mal gemütlich daheim bleiben und was passiert?
Richtig, die man muss alle nerven. Nee, Schätze, schaut mal raus, bei dem Wetter bleiben wir natürlich nicht hier drin, nein, kein iPad, kein Lego, kein Computer, kommt wir fahren mal raus ins Grüne (haha, dabei WOHNEN wir mitten im Grünen, ist doch langweilig!).
Oooch, na gut, wenns saiiiin mussssss.
Wie laaaangweilig:

Die Klippen, ein Kletterparadies ganz hier in der Nähe. Naja, also, ein Paradies für Leute, die Lust haben, zu klettern und das sind in unserer Familie drei.., zwei.., eins.., keins. Ich finde ja, wir Erwachsenen sind entschuldigt. Das geht doch sonst aus wie der jährliche Skiurlaub: Das ganze Jahr nur halbherzig gesportelt, wenn überhaupt, und im Urlaub dann einen auf dicke Hose machen. Irgendwer fällt doch immer aufs Maul, bricht sich was und liegt der Krankenkasse dann monatelang auf der Tasche. Da halten wir uns lieber vornehm zurück und überlassen die Klinikbetten anderen. Ich kann mir lebhaft vorstellen wie das knackt, wenn so ein Knöchel zwischen mein Kampfgewicht und den Berg gerät *autsch*. Immerhin war ich in diesem Frühjahr schon viermal im Wald und ein Fahrrad steht auch schon bereit.
Wo war ich? Ach ja. Dass das Kind sich allerdings ähnlich verhält, war gänzlich ungeplant und auch ungewollt. Was hier nach einsamer, aber dennoch mutiger Bergbesteigung aussieht, endete nach drei weiteren Metern (geradeaus, nicht höher!) in einem Klettererpulk, was den Sohn dazu veranlasste, die Klippen fluchtartig zu verlassen, um nicht noch Gefahr zu laufen von irgendjemandem zum Mitmachen aufgefordert zu werden. Waaahhh, andere Menschen, Hilfe!
Ich lese immerzu von Leuten, die ihre Kinder davon abhalten müssen, sich irgendwo zu Tode zu stürzen. Gääähn. Ich würde mich freuen, wenn mein Sohn endlich mal einfach mal so, aus sich raus was machen würde, was ihn ein winziges bißchen fordert. Fahrradfahren zum Beispiel *grrrrr*. Aber nein, er will nicht. (Er hätte ein 400 Euro teures Cube-Bike von den Großeltern bekommen können, aber nein, er WILL nicht! *gnagnagnaindenTischbeiß*) Na gut, dann bleiben wir eben beim Turnen und bei der Jugendfeuerwehr. Beides auch nicht besonders motiviert, aber immerhin.
Dafür hat er ein gesteigertes Interesse an der Nähmaschine entwickelt (Mist. Hat auch nix mit Sport und draußen zu tun.) und als wir dann am Sonntag endlich wieder nach der laaangen Wanderung (30 Minuten rund um die Klippen) am sehr frühen Nachmittag zu Hause waren, zerrte er als erstes die Stoffkiste hervor.
Diesmal hat er wirklich alles selbst genäht und die Bauchtasche auch noch mit Zierstichen verschönert:

Ich bin echt schwer beeindruckt! Nur das Gesicht musste ich noch sticken und beim Ausschneiden helfen, weil er mit der schweren Stoffschere nicht klarkommt. Genäht und gebügelt, alles alleine!!
Das nächste Mal stelle ich die Nähmaschine auf den Balkon, damit wir nur ja auch einen Sonnenstrahl abkriegen, so.

Heute morgen habe ich bei Paula einen Post gelesen, der mich sehr beschäftigt hat. Ich war erst ziemlich verblüfft (auf was für Ideen kommen manche Menschen??) und nachdem ich mich durch die angesprochene Seite und ein paar andere geklickt hatte, musste dann von meiner Seite auch was dazu raus.
S wie Selbstgeboren
Ach so! *HandvordieStirnklatsch* Vielleicht liegt das mit dem Fahrradfahren ja an dem Kaiserschnitt?? Ich Rabenmutter.

S wie Selbstgeboren

Gerade im Bereich der alternativen, „natürlichen“ Medizin und den damit oft einhergehenden alternativen Lebenskonzepten aus der ganzheitlichen Ecke gibt es viele Leute mit DER ultimativen und allein seligmachenden Wahrheit. Häufig sind es genau die mit dem größten Anspruch auf Sanftheit in der Medizin, Sanftheit im Umgang mit dem Körper, Sanftheit im Umgang mit Tieren usw., die am härtesten auf alle anderen einschlagen, die es nicht so machen. Da können aus arg lieben und sanften Personen sehr schnell äußerst unangenehme Gesprächspartner werden, schade. 
Wer eine Party richtig schön schmeissen will, der muss nur kurz hintereinander die Worte „Homöopathie“ und „Durchimpfungsrate“ in den Raum werfen und dann freundlich lächelnd beobachten, wie sich alle Anwesenden langsam aber sicher an die Gurgel gehen. (Personen aus meinem familiären Umfeld sind von dieser Polemik ausdrücklich ausgeschlossen. Die haben manchmal auch ganz lustige Ideen, sind aber im Grunde sehr verträglich *lob*). 
Manche Konzepte aus der, ich sags mal gaaaanz platt und global: alternativen Ecke, sind mir sehr nah, andere irritieren mich eher, einiges habe ich ausprobiert, manches will ich gar nicht ausprobieren, wenige Sachen lehne ich völlig ab und die allermeisten sind mir wie der Sack Reis in China. Allen ist gemeinsam: es gibt jemanden, der das für richtig hält und der sich damit wohl fühlt, fein. Und solange keine dritten drunter leiden müssen, soll von mir aus jeder machen wie er mag, wobei man das „dritte drunter leiden“ noch genauer definieren könnte.
Ich finde nur, man kann ja seine Sicht der Dinge darlegen und für seine Überzeugungen auch gerne eintreten, aber muss man gleich alles andere abwerten?
Wie komm ich drauf? Ach ja:
Ich sags mal wie ichs empfunden habe:
Jetzt kommt da doch eine daher, die meint, sie müsse mich ausgrenzen weil ich nicht in der Lage war, eine natürliche Geburt zu erleben. Sie meint, ich habe mein Kind nicht Selbstgeboren. Hä?
Nur um das mal klarzustellen: Ich hatte bisher nicht das Gefühl, ich hätte irgendwie versagt. Wieso auch? Der kleine Kerl saß gemütlichst mit dem Arsch nach unten fest (auf höflich heisst das wohl: Beckenendlage) und fraß sich zudem noch so dick und rund, dass auch das Team in der Uniklinik schliesslich fünf Tage nach dem errechneten Termin die Notbremse zog und die anvisierte Trotzdem-Spontan-Geburt verweigerte. Nix da spontan, Kaiserschnitt! Und zwar sofort! Ups.
Bisher war mir das so Aura-mäßig allerdings vollkommen knorke. Ich fühlte mich eigentlich ganz wohl.
Aber gut, das liegt möglicherweise daran, dass ich das Gemüt eines Baumstammes und die Sensibilität eines Walrosses besitze. (Man stelle sich vor, mir war gar nicht KLAR, dass ich das Gefühl hätte haben müssen, dass das mit dem Kaiserschnitt doch irgendwie pfui war. *kopfschüttel*). Ich war lediglich ein klitzekleines bißchen unentspannt, weil dieser verdammte Schnitt quer durch den Bauch ein bißchen weh (ich KANN nicht verstehen, wie sich das jemand freiwillig antun kann, aber nit zo fasse: solche Leute gibts auch, also bitte: nur die Harten kommen in Garten, aber ich bleib lieber draußen) tat und tatsächlich hatte ich ungefähr drei Stunden nach der Geburt eine Wehe (EINE!), die mir zusätzlich zu dem Bauchschnitt etwas Unwohlsein (*hust*) verursachte, weshalb ich die arme Schwesternschülerin anbrüllte, sie solle gefälligst! sofort!! diesen verdammten Wehentropf von mir abmachen, sonst risse ich ihn mir selber raus!!! (Ich schätze, das arme Ding hat anschliessend die Abteilung gewechselt und ist lieber auf die Psychiatrie gegangen als weiter von hysterischen Frischmüttern in hormonellen Ausnahmesituationen angebrüllt zu werden).
Meine damalige, äußerst naturverbundene, ganzheitlich-homöopathisch veranlagte Hebamme hat ja schon einiges dafür getan, dass ich mich eine Zeitlang scheiße fühlte, weil ich nach vier Wochen Stillen, einer Brustentzündung und diversen homöopathischen Mittelchen (die nix halfen) keine Lust mehr hatte, mir meine Brustwarzen auf sehr schmerzhafte Art abknabbern zu lassen und deshalb abstillte. 
Offensichtlich ist das Kind mit der Flaschenmilch auch ganz gut gewachsen und ich habe zudem nicht den Eindruck, dass ich damit die Bindung zwischen mir und meinem Kind in irgendeiner Weise gestört hätte, im Gegenteil. Selbst die Hebamme hat sich schliesslich damit abgefunden und mir kein schlechtes Gewissen mehr gemacht.  
Ich hatte schon fast das Gefühl, ich hätte das eigentlich alles ganz gut gewuppt.
Dank Frau Virnich weiß ich aber jetzt wenigstens, das ich mich ganz, ganz, ganz scheußlich und unvollständig fühlen sollte, weil ich die „Kraft, sich der Urgewalt des Gebärens hinzugeben“ offensichtlich nicht besitze, obwohl sie doch „Bestandteil jedes Frau-Seins ist.
Stattdessen habe ich unverantwortlicherweise „die Verantwortung für den eigenen Körper und den Lebensbeginn der eigenen Kinder“ aus der Hand gegeben und mein Kind einer „von außen manipulierten“ Geburt ausgesetzt.
Ach so.
Momentchen, ich geh noch mal in mich und hör nochmal genau nach, ob da in mir ein „Gefühl von Mangel oder „nicht dazu gehören dürfen“ aktiviert“ wurde.
*lausch*
Öhmm.
Nö.
Nix.
Ich merk nix.
Uff. Da bin ich aber erleichtert. Das bedeutet, es ist mir völlig wurscht, ob die Geburt meines Sohnes nun den perfekten Ansprüchen von irgendwem genügt oder nicht und es verhagelt mir nicht die Laune. Ich find den Kerl prima, ob er jetzt so oder so auf die Welt kam. Feine Sache, das.
(Und mal ganz ehrlich: ist das nicht ein kleines bißchen paranoid? Glaubt wirklich jemand, dass das Kind ein absolut unumkehrbares Trauma erhält, wenn es der Doc am Hintern rauszieht statt dem Gequetsche durch den Geburtskanal?? Jahaaa, ich weiß, dass die Art und Weise, wie wir unseren Nachwuchs kriegen, ziemlich schlau von Mutter Natur eingefädelt ist und eins sich zum andern fügt, ich hab aufgepasst in der ganzheitlichen Geburtsvorbereitung! Ich behaupte trotzdem, dass die Kinder mit dem Segen einer perfekten Geburt nach Frau Virnich nicht allesamt glücklichere, schlauere und tollere Menschen werden.)
Wahrscheinlich ist die Frau Virnich eine echt gute Hebamme. Zumindest unterstelle ich ihr das jetzt mal. Und der Kampf, den sie mit ihren Mitteln führt, hat ja auch ein wirklich wichtiges Ziel, (gibt es noch jemanden, der die Petition nicht unterschrieben hat?)
Aber es gibt genügend Leute, die mit ihren Geburtserlebnissen nicht glücklich sind, darunter leiden und die sich von der mehr als unglückseligen Formulierung „selbstgeboren“ ausgegrenzt fühlen, das sollte sie als Hebamme (und als Mensch!) wissen. Immer wenn ich irgendetwas als allein richtige Wahrheit hinstelle, grenze ich alle anderen aus, die das anders machen und ihre Gründe dafür haben. Oder auch keine Gründe haben. Meine Fresse, was soll dieses Hickhack denn? Die einen wollen dies, die anderen wollen das, ja und? 
Die Welt geht nicht unter, nur weil sie aus einer Vielfalt von Lebenskonzepten besteht. Im Gegenteil: Die Welt geht immer dann unter, wenn die Vielfalt der Lebenskonzepte eingeschränkt werden oder nach einer Skala von Top bis Flop bewertet werden soll! Also kann man in seinen Bewertungen und Äußerungen gefälligst ein bißchen aufpassen.
Ich erwarte ja gar nicht, dass sich diese Einstellung beim Stammtischpublikum durchsetzt. Aber von pädagogischen und Gesundheits-Berufen (und vor allem von denen, die immer die ganzheitlichen Töne spucken!) erwarte ich das sehr wohl. Und von Pfarrern. Von wem noch? Ach, verdammt, einfach von allen! Gebt euch mal ein bißchen mehr Mühe.
 
Ich geh dann mal nach den Resten meines Frau-Seins suchen. Vielleicht find ich ja noch was. *gacker*

Support-Anfrage

an alle Näh-Stickmaschinenbesitzerinnen:
Wenn ich mit meinem 10er Rahmen (Brother Innovis 955) in den beigepackten Schriftarten einen Spruch über mehrere Zeilen sticken möchte, z.B.:

Weißt du,
wieviel Sternlein
stehen…

(Nein, kein Bild, ich habe das dazugehörige Kuscheltuch weggeschickt ohne es zu knipsen, ich Großkamel!)

dann muss ich bisher Zeile für Zeile sticken und ungefähr pi mal Daumen die Zeilen aneinander ausrichten, was natürlich immer krumm wird. Mir fehlt die Möglichkeit, den ganzen Spruch auf einmal als zusammengehörende Datei einzugeben mit Zeilenumbruch und zum Beispiel der Möglichkeit, die Worte mittig auszurichten und dann alles auf einmal zu sticken.
Hat das was mit der Stickdatei zu tun oder geht das das einfach nicht?
Ich würde mir gerne die neue Alpha Sunny-Datei kaufen, aber wenn ich dann immer noch am basteln bin mit den Zeilen, werd ich grad verrückt.

Übrigens: Morgen abend 22:30 heute-show
Und nein! Wir werden nicht winken!

Veröffentlicht unter Leben

Mist verdammter.

Dazu später.
Erstmal die Nachlieferungen der letzten Nähtage:
Beate von Beates bunter Blog hatte netterweise vor kurzem ein Freebook für ein Reißverschlußtäschchen mit seitlich nicht eingeknuddelten Reißverschlußenden zum Download zur Verfügung gestellt (Zu finden auf ihrem Blog in der Seitenleiste). Wer schon mal versucht hat, ein RV-Täschchen mit einigermaßen ordentlichem Seitenabschluß zu nähen, weiß was ich meine. Wer das schon immer alles wußte, der ist still und liest weiter. Egal, mich hat das jedenfalls immer genervt und da ich ja bekanntlich einen Knoten im Hirn habe und mir Lösungen für Nähprobleme nicht selbst ausdenken kann, bin ich auf nette Menschen angewiesen, die mir das geduldig erklären.
Und tadaa, Beate hat das wirklich sehr schön erklärt:

Liebe Beate, vielen Dank also für das Freebook. Ich nähe meine Täschchen jetzt immer so und wenn jetzt jemand sagt: Hä? Sieht doch aus wie immer? dann trete ich ihm unauffällig vors Knie (immerschönlächelnundwinken, lächelnundwinken!) und knipse das nächstes Mal so, dass man den Unterschied bei den RVs sieht, ich Kamel *umfall*.
Aber jetzt mach ich kein Bild mehr, von Fotos habe ich eh heute genug, aber dazu später.
Was wollte ich eigentlich?
Achja, das Wetter. Das ewige Gemeckere über das Wetter hat ja ganz offensichtlich gewirkt und ich habe jetzt auch den Beweis, dass Sonnenschein das Hirn vernebelt.
Selbst unser lauffaules Kind (das ich normalerweise immer schön vorschieben kann wenn ich keine Lust auf WANDERN habe *hihi*) schrie laut HURRA bei den familiären Sonntagswanderplänen. *örks*
Was soll ich sagen- zehn Kilometer und 300 Höhenmeter später war mein Muskelkater von den Vortagen (Aqua Fit, Walken, Aqua Fit, wehe, es lacht einer!!) fast weg, ich hab nämlich meine Beine nicht mehr gespürt. Und während ich mich tiefgebeugt die letzten Höhenmeter nachhause zur rettenden Tasse Kaffee schleppte, rannte das Jungvolk vorneweg und wieder zurück und wieder hin… Da wird einem ja schwindelig….

Zwei Kuscheltücher für neues Jungvolk habe ich in den letzten Wochen genäht, das eine leider zweimal.

Das gestreifte für Stella hat mir ja sehr gut gefallen, vor allem weil ich es das erste Mal mit eingefassten Jerseystreifen gemacht habe, aber das linke für Evan war ein Flop. Mööönsch. Zu langweilig und man konnte den eingestickten Namen nicht lesen, also alles wieder aufgeschnibbelt und neu gestickt:

Da das Tuch nach Amerika reist und die ja vermutlich englisch sprechen, habe ich es mal ausnahmsweise mit einem englischen Sprüchlein bestickt. Mach ich ja sonst eher nicht, is ja bekanntlich nicht so meins:-) (HIER wollte ich jetzt die Tirade den Post verlinken, in dem ich mich über die Unsitte beschwere, alles und jedes englisch zu benennen, aber da ich es immer noch nicht geschafft habe, mein Gequake ordentlich zu verschlagworten zum Zwecke des Wiederfindens, also, deshalb leider kein Link. Mist. Freiwillige vor zum Verschlagworten, mir fällt nix ein und ich hab keine Zeit. Hmpf.)
So, ich wollte doch noch was…*grübel*…. ach ja:
Die Merkel hockt seit heute morgen hoffentlich daheim überm Waschbecken und schrubbt sich die Hand die sie dem Hoeneß so nett gegeben hat mit der Wurzelbürste!! Das Kamel!!
*HrrrrmpffffRestderWortemühsamunterdrückgrrrrr*

Ähh, nee, das wars nicht.
Achso, DAS:

Ich möchte echt mal wissen, wieso man keinen anständigen Fotografen mehr kriegt.
Das ist doch ein totales Kackbild. Körnig, der Bildausschnitt mies, viel zu dunkel noch dazu.
Und da wollen die auch noch 80 Euro für!
Naja, aber wer sich als Photostudio schon so einen bescheuerten Namen ausdenkt. Regierungspräsidium Kassel. Da kann ja nix draus werden.
Immerhin krieg ich wenigstens noch einen Punkt. Soll wohl so ne Art Entschädigung sein. Ich frag mich nur, was ich mit dem Ding machen soll…

 

Eingeschränkte Vielfalt

Man sagt ja immer, alle Menschen sind Individuen und grundverschieden. Schöne Vorstellung.
Ich befürchte aber nach eingehenden Studien, dass die Blaupausen dann doch etwas eingeschränkt sind im Baukasten der Natur.
Gut, dass es innerhalb von Familien Ähnlichkeiten gibt: geschenkt. In unserer Familie zum Beispiel ist dieselbe Nase vielfach vertreten und die meisten Herren teilen sich die Bürde des frühzeitig lichten Haupthaars (was der ein oder andere dann mit einem mehr oder weniger zauseligen Gesichtspullover wettzumachen versucht *gacker*) und so eine Familienähnlichkeit ist ja in erster Linie ein positives Zugehörigkeitsmerkmal (bei den Neandertalern wusste man so vermutlich gleich, wer zu wem gehört und liess die Leute dann halt in die Höhle oder auch nicht *öh, Ackack, du kommst hier net rein*), wo war ich?
Ach ja, ich wollte ja was ganz anderes: Ich meine die höchstens 2000 verschiedenen Typen von Menschen, die einem so im Laufe der Zeit über den Weg laufen. Vielleicht sinds auch nur 1800, vielleicht auch 3267, wer weiß das schon so genau. Jedenfalls geht mir das so: Mir begegnen andauernd irgendwelche fremden Menschen, die irgendwelchen anderen Menschen, die ich mehr oder weniger gut kenne, total ähnlich sind, aber sowas von.
Und wie oft frage ich mich dann: Weia. Muss ich den jetzt kennen? Grüßen? Haben wir uns schon mal um einen Parkplatz gekloppt oder sind wir schon mal zusammen die Treppe runtergefallen? Freundlich anlächeln oder grimmig Unnahbarkeit signalisieren?
Lustig wirds wie heute morgen im Aquafit Kurs (jajaja, meine Fastenzeit. Ich faste Schmerztabletten und bewege mich stattdessen. Funktioniert.) Eine Frau lächelt freundlich, ich lächle zurück *HÄ?Wersndas?KäsethekeoderWartezimmer?*, eine andere spricht mich an, ich schwöre, die habe ich noch NIE gesehen, sie mich aber schon (oder meinen Doppelgänger) und wieder eine andere sieht aus wie ihre eigene Mutter, ist aber weder ihre Mutter noch die Tochter, sondern jemand vollkommen anderes, die nur zufällig so aussieht wie die Mutter der Frau, die sie garnicht ist… ihr versteht.
Meine Arbeitszeit heute mittag wurde überschattet davon, dass jemand, mit dem ich eigentlich nur einen Antrag ausfüllen sollte, jemand anderem, der mir aber ums Verplatzen nicht einfiel, sowas von ähnlich war, das war… krude. Ich war völlig unkonzentriert, weil ich ständig dachte, verflucht, WEM ist der denn bloß so ähnlich? Das der mit dem Antrag aus Bulgarien kommt, hat die Sache nicht vereinfacht, ich kenne nämlich sonst keine Bulgaren.
Probleme sind das.
Während des Heimfluges von Singapur hatte ich allerdings sehr viel Spaß an dem Steward (Purser?) von Singapore Airlines. Der Mensch sah ganz eindeutig so aus wie der Zwillingsbruder von Roberto Cappelluti. Allerdings ist Roberto, wie man an dem Namen schon merken könnte, italienischer Abstammung und der Steward war sehr eindeutig Asiate, aber dasselbe Lachen, dieselbe Mimik. Ich war völlig fasziniert (und mir kam der Flug garnicht mehr so lang vor, weil ich mich immer freute wenn Roberto Sing Tan Sonstwie vorbeikam und „efrisingoolraidmääm“ säuselte oder „juleiksomwooter?“) aber habe mich leider nicht getraut, ein Bild zu machen, ich wollte nicht in 10 kilometern Flughöhe einen Platzverweis riskieren. Wuhaaa.

Ich finde ja das menschliche Zusammenleben an sich schon kompliziert genug und mit vielen gesellschaftlichen Fallstricken versehen, aber wenn es einem dann noch mit völlig unnötigen Ähnlichkeiten schwergemacht wird, sich in seiner Peergroup zurechtzufinden, weil man auf einmal gar nicht mehr weiß, wer gehört denn jetzt dazu und wer nicht. Dann ist das das irgendwie echt plöt.

Und jetzt sagt der Klapprechner auch noch in genau einer Minute jetzt:“Mööööp. Sie arbeiten mit Reservebatteriestrom. Bitte schliessen sie das Gerät an die Stromversorgung an, ansonsten wird ihr Computer in wenigen Minuten in den Ruhezustand versetzt um ihren Speicherinhalt zu schützen.“
Dabei wollte ich nur Bilder von Kuscheltüchern und Täschchen zeigen. Hmpf.

Ich gehe mich (und das Klappdings) mal in den Ruhezustand versetzen.

Angry 1 und Angry 2

Angry 1: Bei Sandra von Stickfisch vor ein paar Tagen den genialen gehäkelten Angry Bird entdeckt und dann ist die Häkelanleitung in englisch, waaaahhhhh!!!
Aber das weltweite Netz hat ja auch für Anleitungsjunkies wie mich noch eine Lösung parat und kaum hatte ich eine (prima) Anleitung gefunden, glotzte auch schon jemand mit:

 

 

Saucool. Die Anleitung war echt einfach und an zwei Abenden hatte ich das Teil fertig. Vielen Dank, Frau Speckerna!
Der rabiate Kerl ist schon in einer Geschenkverpackung auf den Stapel für nächsten Dienstag gelandet, ich hoffe er gefällt. 🙂

Angry 2: Die Holzeisenbahn. Ich sagte ja bereits, dass ich am liebsten alle Geschenke ausgepackt hätte um zu gucken, ob auch wirklich alles richtig drin ist. Tja.
Ich machs kurz: In der Packung mit der vermeintlichen Holzeisenbahn war ein Sammelsurium aus verschiedenen gebrauchten, nicht zueinander passenden Spielzeugteilen mit deutlichen Gebrauchsspuren. Auch sechs oder sieben Schienen, eine Lok und zwei Waggons. Die Lok und die Waggons passten nicht auf die Schienen, dafür gab es noch etliche Holzbauklötzchen, bereits ausgiebig bespielt und bemalt von den Vorbesitzern. Und ein Paar gebrauchte Lowa-Schuhe.
Hm.
Nee, das Kind hat sich nicht beschwert. Der ist erst zwei, da spielt man noch unvoreingenommen mit allem, was man kriegen kann und schaut nicht auf gebraucht oder bemalt. Und natürlich sind auch solche Spielsachen noch durchaus benutzbar und regen die Kreativität an. In der Küche meiner Oma stand im Schrank eine kleine alte Eisbox mit ein paar Legosteinen und diversem anderen Zeugs. Nichts passte zusammen, nochnichtmal ein Auto konnte man damit bauen, weil ein Reifen fehlte, trotzdem konnten sich die Kids damit lange beschäftigen.
Aber niemand wäre auf die Idee gekommen, die Krimskrams-Kiste hübsch zu verpacken als Weihnachtsgeschenk für einen kleinen Jungen.

Meine ganz persönliche Meinung dazu:
Es ist nichts einzuwenden gegen das Weitergeben von gebrauchten, gut erhaltenen Spielsachen oder Kleidung. Aber nicht zu Weihnachten. Nicht als Geschenk.
Das ist respektlos. Total respektlos gegenüber den Wünschen des Kindes (oder auch seiner Mutter, die die Idee vielleicht hatte). Die Wunschzettel werden ohnehin nur ausgefüllt für Familien, die nicht viel Geld zur Verfügung haben und den größten Teil ihrer Geschenke oder Kleidung im großen Auktionshaus oder auf Basaren kaufen.
Da ist es doch nicht zuviel verlangt, ein paar Euro für ein Geschenk auszugeben.

Für 10,99 bekommt man bei Ikea eine vollständige, funktionsfähige und neue Holzeisenbahn.

Ich wollte das ja jetzt gerne sachlich schreiben, aber irgendwie… fällt es mir schwer. Ich fühl mich grad nicht sachlich. Eher wie gegendieWandtret.

Ich tausch nicht.

Zumindest nicht mit dem Weihnachtsmann.
Das macht ja riesigen Spaß, wenn man es einmal macht, aber immer? Nö. Ist das eine elende Schlepperei.

Die Spendenbereitschaft mal von der anderen Seite. Für die Kinder unserer Familien machen wir bei einer Wunschzettelaktion mit und in der Woche vor Weihnachten führt dass immer kurzzeitig zu erhöhtem Adrenalinausstoß, denn die ganzen Pakete wollen ja nicht nur abgeholt, sondern auch noch verteilt werden, und das im ganzen Kreisgebiet. Nö, ich beschwer mich nicht, ich hab die wenigsten Päckchen auszuliefern, dafür durfte ich vorher alle Wunschzettel schreiben für die Kinder und die teilweise kruden und unvollständigen Angaben übersetzen in etwas, was jeder potentielle Schenker auch versteht *gacker*.
Das größte Problem ist, das ich jetzt eigentlich SOFORT alle Päckchen aufmachen möchte, natürlich nur, um zu gucken ob auch das richtige drin ist. Aber wer packt die alle wieder ein?? *hmpf*
Was ist wohl drin in „ein robota was sprechen und ein audo was fligen kann“? Und in dem in Klarsichtfolie eingepackten Baby Born-Bettchen liegen noch ZWEI in Geschenkpapier verpackte Pakete, dabei stand auf dem Wunschzettel nur „Baby Born Kleidung oder eine lila Zahnbürste“. Da fand wohl jemand den Wunschzettel genauso süß wie ich. Eine lila Zahnbürste *kreisch*!!
Ein Wunschzettel mit „ein Malbuch und dicke Buntstifte“ klebt auf einem riesigen und ziemlich schweren Paket und das schwerste Paket ist das mit dem Wunschzettel „Holzeisenbahn“. Wahrscheinlich Holzeisenbahn plus kompletter Landschaft drumrum, nach dem Gewicht zu urteilen.
Die meisten Pakete liebevoll eingepackt und verziert, mit Schokoweihnachtsmännern und anderem Schnickeldi beklebt und glitzernde Aufkleber dazu. Hach. Das macht Spaß.
Ein paar Päckchen müssen wir noch ein bißchen pimpen, weil sie ein wenig, hm,.. sparsam daherkommen, aber das sind nur ganz wenige.
Da werden ein paar Kinder groooße Augen machen und sich über Dinge freuen, die sie sonst nicht bekommen hätten. Lego, Playmobil und Baby Born statt der billigeren Nachbauten. Ja, ich weiß, damit kann man auch spielen, aber für die Kinder (und die Eltern) ist es eben was besonderes, wenn sie mal das gleiche haben können wie ihre Spielkameraden.

Morgen, Kinder, wird’s was geben,
morgen werden wir uns freun!
Welch ein Jubel, welch ein Leben
wird in unserm Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
heißa dann ist Weihnachtstag!

Wie wird dann die Stube glänzen
von der großen Lichterzahl,
schöner als bei frohen Tänzen
ein geputzter Kronensaal.
Wißt ihr noch vom vor’gen Jahr,
wie’s am Weihnachtsabend war?

Wißt ihr noch mein Räderpferdchen,
Malchens nette Schäferin,
Jettchens Küche mit dem Herdchen
und dem blankgeputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
mit der gelben Violin?

Welch‘ ein schöner Tag ist morgen!
Viele Freunde hoffen wir;
uns’re lieben Eltern sorgen
lange, lange schon dafür.
O gewiß, wer sie nicht ehrt,
ist der ganzen Lust nicht wert!

(„Morgen“ bitte bei Bedarf durch die Anzahl der noch vorhandenen Tage bis Heiligabend ersetzen)

Weihnachtsoffensive

Nachdem die bisherigen Adventswochenenden ja (zumindest in Bezug auf ihre Eigenschaft als Advents-, also *PanikbaldistWeihnachtenalsohermitdemVorweihnachtsstress* wochenenden) eher beschaulich verliefen *gääähn*, durften wir an diesem Wochenende gleich eine Großpackung Weihnachtsvorfreude schnuppern, sozusagen im XXL-Format.
Am Samstagvormittag machte das halbe Dorf sich auf ins „Piloch“ (Nein, ich möchte nicht wissen, warum das Piloch so heisst…) um nach fünf Jahren des bravvorsichHinwachsenlassens die Nordmanntannenschonung für die Weihnachtsstube zu plündern.

Ich habe da so eine Vereinbarung mit den ortsansässigen Rehen: Sie machen über die Jahre immer schön einen langen Hals und knabbern von den schönsten Tannenbäumen durch den Zaun hindurch immer die rückwärtigen Ästchen ab, so dass wir uns dann den schönsten, halbseitig amputierten Baum aussuchen können. In unserer kleinen Wohnung brauchen wir ja so einen halbseitigen Kümmerling, damit er direkt vor der Balkontür stehen kann, kein Platz für mehr, ist klar, oder?
Als Gegenleistung überfahre ich sie nicht. Die Rehe, meine ich. Ist doch eindeutig eine Win-Win-Situation, oder?
Nach getaner Arbeit natürlich erstmal:

Ein Pott Glühwein, yummi.
Von der Tannenschonung (komischer Name- geschont wurden die sicher nicht) ging es dann zur „offenen Tupperparty“. Nicht sehr weihnachtlich, ich weiß, und falls irgendeiner denkt, wir hätten da etwa Weihnachtsgeschenke gekauft: abhaken.
Nur ein Döschen hier und ein Schüsselchen da.
Der Nachwuchs meinte übrigens: Wieso offene Tupperparty? Verkauft die da nur Sachen ohne Deckel?
*aufdemBodenliegundlachendindenTeppichhämmer*
Danach auf den Weihnachtsmarkt in Seligenstadt, sooo schön da!
Weltbeste Currywurst mit Pommes. Und Crepes. Und leckerer Glühwein *hicks*.
Der Sonntag ging los mit der Verwandlung des halbseitig amputierten Nordmännchens Inklusionsbaums in einen Weihnachtsbaum:

Hach. Das federnpuschlige rotkugelige Ding oben links hat Junior bei der Feuerwehr gebastelt und feierlich in den Baum gehängt.
Danach zur Schulweihnachtsfeier mit Geocaching

und anschliessend Plätzchen, Kakao und (wer räts? Richtig:) Glühwein.
Direkt danach dann zum „Adventsfenster“-

dem adventssonntäglichen Dorf-Treffen (in Jahren ohne Weihnachtsmarkt) für Groß und Klein, jedesmal in einem anderen Privatgarten/garage/vorgarten. Die Kleinen kriegen eine Geschichte, Plätzchen und Kinderpunsch, die Großen *hüstel* Glühwein. Was sonst.
Wieder zuhause angekommen, erstmal sämtliche Weihnachtsbeleuchtungen und Lichterketten angeworfen.
Wie gut, dass wir nicht in Stenkelfeld leben. Sottrup-Höcklage ist weit weg.

Sankt Martin, Sahankt Maartin usw.

Schön, dass so viele Kinder mit ihren Laternen und Eltern da waren. So ca. 90 Leute, groß und klein, ganz schön viel für unser winziges Dorf. Die Brezel haben mit Müh und Not gereicht. *schwitz*
Wieso, zum Teufel, singen dann nur drei, vier Erwachsene und die Kinder laufen munter plappernd und ihre Laternen hinter sich her ziehend mit?
Ich schwöre, das nächste Mal wird das Ganze per Kommunikationsdrohne überwacht und nur die kriegen einen Brezel, die den Videobeweis fürs mitsingen beibringen. Das gilt auch für den Glühwein!!
Das wäre doch mal eine echt sinnvolle Anschlußverwendung für den ganzen Spionagemist von BND und NSA.
Und wieso, mein Kind, mußte es ausgerechnet die älteste Laterne sein, die ich vor fünf Jahren hektisch eine halbe Stunde vor dem Laternenumzug zusammengeklöppelt habe (aus einer USB-Hub Verpackung, etwas Ton- und Transparentpapier, damit auch du was leuchtendes am Kinderwagen hattest)?

Lieber Himmel, was für eine häßliche Kartoffel. Da brauch ich mich garnicht erst um den goldenen Martinslaternenbastelorden zu bewerben.
Der mühsam genauestens nach Bastelanleitung hergestellte Ritter, mit dem ich vor drei Jahren GANZ KNAPP wirklich den goldenen Martinslaternenbastelorden gewonnen hätte (wenn ich mich denn beworben hätte), versauert derweil als Zimmerdeko über dem Türrahmen und wird keines Blickes gewürdigt. Mama, wer will denn schon Ritter sein? *heul*

Hmpf.

Fakten. Fakten. Fakten.

In einigen Blogs konnte man in den letzten Tagen/Wochen „20 Dinge über mich“ lesen.
Sowat is ja nun garnienich mein Ding. Was sollichnda erzählen?
Seit letzter Woche bin ich also am Schreiben, mit mir selber diskutieren und habe ein paar Steine umgedreht auf der Suche nach 20 Dingen über mich: *trommelwirbel*:

Roll away your stone,  I´ll roll on mine.
Together we will see what we will find.
(Dreh du deinen Stein um und ich dreh meinen um.
Zusammen können wir sehen, was wir finden werden.)
Mumford & Sons

1. Ich bin ein Couchpotatoe, Heimscheisser, Balkonurlauber, nenn es wie du willst: Ich bin am allerliebsten DAHEIM. Und zwar mit meiner Familie. Wofür mach ich mir mein Zuhause schnuckelig, wenn ich dann ständig in der Weltgeschichte rumfalle? Wenn wir dann tatsächlich mal wegfahren, bleiben wir in Deutschland und besuchen „la Famiglia“.

2. Für Singapur mache ich eine Ausnahme *höhö*.

3. Ich bin kein Fan, von nichts und niemandem. Auch wenn sie in irgendwas richtig gut sind- sie sind alle nur Menschen, kochen auch nur mit Wasser (selbst wenn sie kochen lassen) und mir ein Autogramm von jemandem geben zu lassen, nur weil er/sie/es „berühmt“ ist, empfände ich als ziemlich schräg. Die können gern eins von mir haben, wenn sies nötig finden. Spaß. Gibts nämlich auch nicht. Wokommwerdenndahindakannjajederkommn.

4. Darum gehe ich auch sehr selten zu einem Konzert. Ein Wahnsinnsgeld auszugeben, nur um nach einer ewigen Wartezeit an der Tür, in einem auf-und abhüpfenden (meist auf meine Füße hüpfend, klar, oder?) Pulk zu stehen, mit einer Horde Basketballspieler vor mir, damit ich nur ja auch nix sehe, ist nun nicht so unbedingt meine Vorstellung von einer erfüllenden Freizeitgestaltung.
Ganz zu schweigen von der Heimfahrt, wenn tausende Autos gleichzeitig denselben Weg nehmen.
Es gibt wirklich grandiose Konzert-DVDs. Da fällt mir auf Anhieb U2, Peter Gabriel, Adele, Loreena McKennitt und Mumford&Sons ein. Und dabei kann man auch noch häkeln!

5. Der größte Unterschied zwischen mir und meiner Mutter: Ich habe 38 graue Haare. Sie war schon mit 38 komplett grau. *Muuharharhar*.

6. Ich war insgesamt fünf Jahre in katholischen Internaten, so richtig mit Nonnen, Quarkspeise zum Nachtisch *blärch*, keine Jungs, immerzu beten und sieben Uhr drin sein und so. Ich habe es nicht nur überlebt, es war auch noch eine ziemlich schöne Zeit. Überhaupt bin ich sehr katholisch geprägt aufgewachsen. Als Kind habe ich mit meiner besten Freundin zusammen im Marienmonat Mai in der Kirche den Rosenkranz vorgebetet.  (Waren wir da schon zwölf??) Also: wirklich. sehr. katholisch.

7. Ich bin trotzdem aus der katholischen Kirche ausgetreten.

8. Ich bin absoluter Durchschnitt. Ich kann nix so richtig gut (deshalb komme ich auch nie in die Verlegenheit mit den Autogrammkarten, puh), dafür aber von vielem ein bißchen und manche Sachen richtig schlecht. Zum Beispiel rechnen oder logisch denken. *schäm*

9. Ich singe im Auto alle Lieder mit und kann auch innerhalb kürzester Zeit die Texte. Leider habe ich eine gar schröckliche Singstimme und taumele immer orientierungslos zwischen den Oktaven hin und her, das ganze ohne eingebautes Echo, also mit gaanz dünnem Stimmchen. Was für ein Drama.

10. Ich bin ein armes *gacker* vaterloses Kind. Als Ausgleich dafür wurden mir sieben Onkel zwischen damals sieben und öhh…*grübelgrübelundstudier*- achtzehn Jahren samt einer Tante sozusagen in die Wiege gelegt. Unter dieser wilden Horde wuchs ich auf einem kleinen Bauernhof im Westerwald auf und wurde, äh,.. also, erstaunlicherweise nicht komplett verrückt. Nur ein bißchen.

11. Ich gucke total wenig Glotze. Ehrlich! Die letzte Serie, die ich nahezu komplett gesehen habe,war „Emergency Room“- die Älteren unter uns erinnern sich? (Moment, war das Bild damals nicht sogar noch schwarz-weiß?) Ungefähr jede zweite „Neues aus der Anstalt“ und „Heute Show“ kriegen wir zufällig mit und ab und zu kommt ja auch mal ein neuer „Inspector Barnaby“, „Lewis“ oder „Kommissar Beck“. Das wars. Da ich eh immer noch nebenher im Internet surfe oder häkele ist es auch eher so die Variante „fernhören“. (Und dann, wenns spannend wird, den Mann nerven: Was war da eben? Was hat der gemacht?? Wieso guckst du jetzt wieder so komisch??)

12. Ich spreche mit vollem Mund, benutze das Besteck verkehrt, fluche wie ein Kesselflicker (gerne auch mit vollem Mund) und könnte mich in High Heels keine zwei Meter weit fortbewegen. (Ich hatte als Kind möglicherweise einen kleinen Überschuß an männlichen Rollenvorbildern. Siehe Punkt 10.)

13. Ich rede zuviel Blödsinn. Besonders in Situationen, in denen ich mich unsicher fühle- also eigentlich immer dann, wenn ich mich unter unbekannten Menschen befinde. Deshalb gehe ich nicht so gerne zu unbekannten Menschen. (Erklärt auch Punkt eins, nech?) Das minimiert die Chancen auf ein Bloggertreffen gerade um, ähm,- hundert Prozent. Sorry, Mädels. Ihr würdet mich teeren und federn und schreien: Wer bist du und was hast du mit dem Eichhörnchen gemacht???

14. Ich bin ü-ber-haupt-nicht entscheidungsfreudig, ich könnte mich ja verkehrt entscheiden. Die Erfahrung lehrt mich: Ich habe recht damit. Ich kann stundenlang darüber nachdenken, was ich jetzt zum Spaziergang für eine Jacke anziehe und werde zielsicher die falsche aussuchen und schwitzen. Oder frieren. Beides ganz, ganz schlimm.

15. Selbst wenn mir der Hungertod drohte- Nie und Nimmer könnte ich Blutwurst essen. Sobald dieses Zeug irgendwo auftaucht, sehe ich meine Oma vor mir, wie sie in einem Eimer das Blut aus der aufgeschlitzten Halsschlagader des eben mittels Bolzenschuß in den Schweinehimmel (hoffentlich) beförderten Schweins auffängt, und mit einem Holzlöffel wild draufloskleppert, damit es nicht stockt. In der kalten Herbstluft bildet sich Dampf über dem Bluteimer und…*grünanlauf* uärks, ich muss aufhören. Ist noch jemandem außer mir schlecht geworden? Eben. Ich werd irgendwann zum Vegetarier.

16. Ich bin total vergeßlich und ein absolutes Chaoskind. Aber so wirklich. Ich lass alles stehen und liegen, wo ich gerade gehe oder stehe. Und in der Sekunde, in der ichs irgendwo stehen lasse, habe ich vergessen, dass ich es JE schon mal gesehen habe. Krank. Aber sowas von.

17. Als Ausgleich dazu habe ich einen Mann, der geradezu zwanghaft alles aufräumt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Und ich meine ALLES. Es bereitet ihm geradezu körperliches Unbehagen, wenn abends nicht alles ordentlich an seinen Platz geräumt ist oder in der Spülmaschine auf die Reinigung wartet.
Das hab ich doch geschickt eingefädelt, oder?

18. Ab Temperaturen unter 15 Grad (plus!) brauche ich beim Autofahren Handschuhe. DICKE Handschuhe, am besten Fäustlinge. Schon seit Jahren nehme ich mir vor, mir mal ein paar richtig kuschlige Fleecefäustlinge zu nähen, damit die Fingerchen am kalten Lenkrad keinen Schaden nehmen, aber ich kriegs nicht auf die Reihe. Bis dahin müssen die häßlichen Aldidinger herhalten.
Aber kalte Finger gehen gar nicht; siehe Punkt 19.

19. Wenn ich friere, krieg ich schlechte Laune. Und zwar schnell.

20. Ich träume manchmal erstaunlich gut strukturierten Mist. Vorletzte Nacht träumte ich von unserem Flug nach Singapur in einer etwas älteren Maschine ohne Sitze, dafür aber mit einer funktionierenden Kaffeemaschine, vor der sich eine längere Menschenschlange bildete.
Trotz aller Bemühungen kann ich mir keine wirklich gute Deutung denken, ich bin ja schliesslich nicht Inigo Imago.

21. Mein heutiges Lieblingsbild muß auch noch dazu. Er kam mir gleich bekannt vor…

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden.
Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.