Es war an der Zeit, endlich mal das Ragú alla Bolognese (ist der Strich jetzt richtigrum?) von Herrn Westerhausen zu verkosten, welches mir wundersamerweise vor wenigen Wochen zuflog, bzw von der freundlichen Postbotin zugeflogen wurde.
Ich könnte jetzt behaupten, dass mein Herd kaputtging, ich mir beide Hände brach beim Ausbauen und dann auch noch das Haus in die Luft flog beim Versuch das Ragù (oder eher so, der Strich??) nach Anweisung (mit einem Schuß Milch) auf einem alten Gaskocher zu erwärmen, aber nein.
Ich hatte schlicht keine Zeit zum posten. Urlaub, Geburtstag, alles mögliche, Urlaub, Geburtstag, tja, hartes Leben eben.
(Ich weiß nicht, wie das Leute machen, die Familie haben, Vollzeit arbeiten UND jeden Tag irgendwas posten, aber gut. Mein Zeitmanagement scheint ausbaufähig und im Moment leidet eben der Blog darunter. Das Blog. Egal.)
Ragu alla Bolognese also (oder doch ganz ohne Strich?).
Hat mit meinem „Bolognese“-Rezept (Rinderhack, Möhre, Zwiebeln, Knoblauch, frische oder frisch eingedoste Tomaten und an Feiertagen ein Schuß Rotwein) ungefähr soviel zu tun wie *mirfälltgradnichteinwas* mit *fälltmirauchnichtein*. Also sehr wenig.
Außer vielleicht die zufällige leichte Namensähnlichkeit…
Selbstverständlich hatte ich als Nouvelle-Cuisine-Ignorantin keine Bandnudeln zuhause, schon gar keine grünen, so musste ich auf Spaghetti zurückgreifen und die noch nicht mal selbstgemacht, oh heiliger Küchenchef, es wird sehr böse enden mit mir, aber egal.
Was zählt, ist doch:
Es war saulecker.
(Ich sehe grad, es waren Linguine- das entlastet mich, oder?)
Das Raguu (zwei u könnten doch den Strich auch ersetzen, oder?) war etwas komplett anderes als meine Tomaten-Hackfleischsoße und wirklich gut- (obwohl ich persönlich mit Speck im Essen nicht soviel anfangen kann) was meinen Mann zu der resignierten Aussage brachte: Schmeckt sehr gut. Ist Speck drin. Ich kann wohl nicht hoffen dass ich das hier nochmal geboten kriege.
Äh, nein, Liebling. Das ist ja nicht von mir, sondern vom Kochlehrer Herrn Westerhausen. Ich kann das garnicht.
Außerdem guckt mein Metzger mich argwöhnisch an, wenn ich ihn um „150 g Pancetta dolce“ bitte und bellt „Hä??“.
Da könnte ich ihn vermutlich auch nach einem Kilo Schafsklöten fragen. Selbe Reaktion.
Urlaubsrums
Ist ja schon wieder rum, der Urlaub, aber immerhin hatte ich es anfangs geschafft, mir einen neuen Kittel ein neues Oberteil zu nähen, diesmal aus Webware:
Bei der Hitze brauchte ich was leichteres, aber wie man an der langen Hose sieht, war an dem Tag das Wetter etwas, nunja. Sagen wir es schüttete wie aus Eimern bei 15 Grad den ganzen Tag, aber es war der einzige verregnete Tag des ganzen Urlaubs und DAS ist doch mal toll.
Das Schnittmuster ist Ebby, allerdings etwas modifiziert. Eigentlich hatte das Oberteil auch die rechts und links etwas zippeligen, weiten Seiten- nur sah das aus, als hätte ich mir einen Petticoat bis unter die Achseln hochgezogen. Nicht schön.
Also habe ich die Seiten zehnzentimeterweise enger genäht bis es einigermaßen passte. Was für eine Verschwendung von dem tollen Stoff. *heul*
(Ihr seht, ich kann zaubern. Aus einer Ebby hab ich im Scherenumdrehen eine Frau Frida gemacht. Dabei besitze ich die Frida garnicht. Ich Fuchs. ?)
Und Webware mag ich nicht wirklich so gerne zum Klamotten nähen, obwohl sich dieser Stoff hier gut nähen ließ (und toll anfühlt). Man muss einfach zu ordentlich nähen…:-)
(Ebby Kurzarm in 46, Stoff aus der Serie Kamehameha von Hamburger Liebe)
Und ab damit zu: Rums.
Wieder daaahaaa!
Na gut, um ehrlich zu sein: wir waren nie weg.
Die letzten drei Wochen hatten wir es ganz nach dem Motto:
„Summertime- and the living ist easy“
Kein lästiges Koffer ein- und wieder auspacken, jeden Morgen grad so im schlunzigen Nachtgewand den ersten Kaffee unter der Nase rein (ich hasse es, wenn ich mich in Hotels oder Jugendherbergen ERST fertigmachen muss, bevor ich den ersten Kaffee kriege. Das ist die verkehrte Reihenfolge!!), abends nach einem erlebnisreichen Tag auf der eigenen Couch/dem sommerlich warmen Balkon ausspannen, drei zwei ein Weizenbier trinken- herrlich! Das Kind im eigenen Bett, mit dem eigenen Spielzeug, Büchern, CDs, whatever versorgt, kein Gemecker- ein Traum.
Als bekennender Heimscheißer mit einer ähnlich tickenden Familie gesegnet, haben wir es dieses Jahr einfach mal durchgezogen: wir sind die ganzen drei Wochen Sommerurlaub daheimgeblieben! Nein, kein Malle, keine griechische Insel, kein Wanderurlaub in Südfrankreich, kein All-inclusive in der Türkei, kein Almenhopping in Tirol und auch keine Malediven, nix, nada, niente: wir waren daheim.
Ok, ich lüge: wir haben eine Nacht in einer Jugendherberge am Edersee verbracht, weil wir die Wasserspiele am Herkules in Kassel
und den Besuch des halbleer gelaufenen Edersees
nicht an einem Tag schaffen wollten.
Das waren einfach zwei Ziele die ein bisschen Zeit verdient hatten.
Alle anderen Ausflüge konnten wir jeweils an einem Tag machen. (Gut, es waren Abenteuer dabei, die hätten für drei Tage gereicht, besonders der Muskelkater: Paddeln auf der Lahn als Survivaltraining für blutige Anfänger, Gruselstufe ganzweitoben. NIE wieder setze ich mich in ein Boot, wenn nicht mindestens ein erfahrener Paddler dabei ist. Und mit erfahren meine ich: ERFAHREN. Wer zum Teufel kommt auf die Idee, mich als Steuerfrau nach hinten zu setzen? Katastrophe! Ehrlich, NIE mehr! *immernochgrummelt*)
Ein bißchen Planung gehört dazu
und erstaunlicherweise hat das sehr gut geklappt. Ich habe kaum was genäht in den drei Wochen: die Familie war wichtiger. Der Haushalt hat zwar immer mal mit den Fingern geschnipst: Hallo! Hier in der Ecke, da sind so Wollmäuse! Und da drüben, da ist überall Strassendreck verteilt, igitt!! Die Fensterscheiben sind dreckig!! Was ist das für ein grauer Belag auf BüchernAnlageDekozeugsFernseher?? Der Kühlschrank ist leer! Hallo? Hier muss mal einer aufräumen! Haaallooo? Hört mich denn keiner?? *heul*
Nö. Ich hör nix. Meine Männer hörten auch nix, dementsprechend sah es hier am Wochenende aus wie die Sau. Egal.
Wir hatten einen abwechslungsreichen, fröhlichen, spannenden (und langen. Noch nie kam mir mein Urlaub so LANG vor!) Urlaub in einem unfassbar warmen heißen Sommer, ich kann es eigentlich gar nicht glauben.
All die 1000 Places to see before you die die wir versäumt haben, weil wir hier in Hessen unterwegs waren, schauen wir uns dann im Winter im Fernsehen an. Da fährt ja immer irgendeiner mit einer Kamera hin.
Morgen beginnt die Arbeit wieder. Ach, wenn ich mirs recht überlege: ich könnte ein paar freie Tage gebrauchen…
Murphys Gesetz
besagt ja bekanntlich „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Ok, meistenteils verstecke ich mich vor dem Vogel und seinem blöden Gesetz ja recht erfolgreich, (bekanntlicherweise hatte ich ja schon eine ganze Menge Glück) aber diesmal hat Murphys Law dann doch recht perfide zugeschlagen.
Oder um es mit Alanis Morrissette zu singen (die Älteren unter uns wissen, wen ich meine):
A traffic jam when you’re already late
A „No Smoking“ sign on your cigarette break
It’s like ten thousand spoons when all you need is a knife
It’s meeting the man of my dreams, and then meeting his beautiful wife
And isn’t it ironic, don’t you think?
It’s like rain on your wedding day
It’s a free ride when you’ve already paid
It’s the good advice that you just didn’t take
Oder, um es mal auf deutsch zu sagen:
Eine perfekte Soße Bolog… ups
DAS perfekte Ragú alla Bolognese in meinem Kühlschrank
und zu viele Einladungen um es zu essen.
And isn’t it ironic, don’t you think?
Ja, verflucht!
Ehrlich: ausgerechnet an diesem Wochenende mit Grilleinladung heute, Frühstücksbuffet
morgen, Geburtstagseinladung morgen Abend, Geburtstagskaffee- und abendeinladung übermorgen (der Lebensmitteleinkauf für dieses Wochenende passte dementsprechend in die hohle Hand) kommt ein Überraschungspäckchen (ich liebe Überraschungen! Dankedankedanke!!) mit einer vermutlich sensationell leckeren Soße Bolo (wie hiess das Dingens nochmal?) einem vermutlich äußerst delikaten Ragú alla Bolognese an und ich habe keine Zeit es zu probieren!! *gnagnagna*
Ich hätte ja am liebsten mal das Deckelchen geöffnet und geschnuppert, aber NEIN! Verzicht und Selbstkasteiung ist angesagt, es wird gewartet bis Montagabend und aber dann!
Gibt es das auf jeden Fall als Vorspeise, aber vermutlich leider mit ein paar gekauften Spaghettini oder Linguine (ich hoffe, das darf, oder muss ich das Ragú wieder zurückschicken wenn ich die Nudeln nicht selber mache??)
Eins ist klar, verehrter Herr Westerhausen (hatte ich schon mal erwähnt, dass der echt lecker kocht?):
dein Ragú hätte den heutigen Abend Mittag nicht überstanden, der Haltbarkeitstest wird aber aus oben aufgeführten Gründen dann zumindest den Montag nicht überdauern. Doppelschwör.
Mein Lieblingsessen, ich bin gespannt.
Danke!
Eröffnung Hexengarten
Das war ich noch schuldig: mein Lieblingsvorbildgarten, der „Hexen- und Heilergarten im Weiltal“ wurde offiziell eröffnet.
Offiziell?? Ach, der WAR noch gar nicht eröffnet? *schluck* (Ich hatte hier schon mal berichtet und jetzt ist er NOCH schöner geworden!)
Wie auch immer, jetzt darf man offiziell diesen wunderbaren Garten und die vielen liebevollen Details entdecken und genießen:
Ich bin immer wieder erstaunt über die unglaubliche Kreativität mit der hier alle möglichen Elemente verbaut sind. Der alte hölzerne Matratzenrahmen mit verrosteten Sprungfedern ist der Hammer, ich möchte nicht wissen, wieviele von denen in unserer Familie schon weggeschmissen wurden. Und das Wagenrad erst, und die Holzbohlen und Pfosten! *kreisch*:
Der Schiefer auf den Wegen ist übrigens die alte Dacheindeckung der Laurentiuskirche in Usingen. Sozusagen heiliger Schiefer als Bodenbelag im Hexengarten- ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
„Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen“
Mama, ich hab meine Klamotten ordentlich ausgezogen.
Ebby, Hanny und Griselda Rums
Puh, endlich mal wieder bei Rums dabei!
Die Ebby ist schon einige Wochen fertig, aber erst jetzt kam ich dazu, das Kind zum Knipsen zu zwingen (der Geburtstag stand an *höhö* und ein paar Tage vorher schadet ein bißchen Erpressung gaaaarnix) und das Knipsen klappt ja auch schon ganz gut, wie man sieht:
Bunt ist ja nicht so sehr meins, daher ganz einfach in den Spotstripes ohne Schnickschnack. Der Schnitt ist die Kurzarm-Ebby in Vokuhila-Optik. Da es schon ein paar Tage her ist, habe ich verdrängt vergessen, in welcher Größe ich sie genäht habe, aber ich glaube, es war 44/46. *hüstel*
Junior wollte noch ein paar Fotos haben, wo ich ganz nett gucke und mich total natürlich bewege, kein Problem für mich:
Das ist also die bittere Wahrheit über mich und Ganzkörperfotos: Lebt damit oder lasst es bleiben.
Was wollte ich noch?
Achja, der Urlaub steht vor der Tür, nein ist seit gestern schon eingetreten und damit ich im Urlaub lauter tolle Sachen machen kann, habe ich in den Wochen vorher fast alle Rückstände vernäht:
Eine Hanny in klein für mich, die darf auch noch mitrumsen:
Mit passendem Geldbeutel selbstverständlich:
Die Käfer kommen aus dem Hause Lila Lotta gekrabbelt, aber gekauft wurde natürlich alles in meiner Stammkneipe meinem Lieblings-Stoffladen Nähhimmel.
Jetzt näh ich bestimmt keine Taschen mehr, also möglicherweise vielleicht nicht.
Das große Problem ist nämlich die Hin- und Herräumerei. Trotz des Taschenutensilos, das ich mir vor ein paar Jahren bei Pattililly gekauft habe (und seitdem jeden Tag benutze!) vergesse ich doch immer irgendetwas. Leider sind das in letzter Zeit verstärkt die Handys, die dann immer in irgendeiner Außentasche stecken bleiben oder auch mal der Schlüssel.
Gut, vielleicht liegt das aber auch nicht am Hin- und Herräumen, sondern an meiner galoppierenden Hirnschwindsucht. Kann sein.
Unter den Rückständen war auch die Dekoration für eine Schultüte in Minion-Optik:
und eine ganze Schultüte:
Das Minions-Scheißerchen hat mich ein paar graue Haare gekostet bis ich es soweit hatte. Ausdrucken, abmalen, auf Vliesofix zeichnen, aufbügeln, wegschmeissen, spiegelverkehrt auf Vliesofix zeichnen, aufbügeln, ausschneiden, aufbügeln, aufnähen und die unordentlichen Nähte (also alle) mit Stoffmalstift nachzeichnen. Hätte ich es mal gleich aufgemalt. *kopfaufTischplatte*
(Umso mehr Respekt für Aennie. Sie macht die schönsten und ordentlichsten Applikationen auf die Klamotten für ihre Kinder, da kann man nur staunen. Ein Ausflug durch ihren Blog zum Bildergucken lohnt sich wirklich sehr.)
Neunter Geburtstag
Unfassbar, wie die Zeit vergeht.
Quasi gestern noch so:
Und heute muss ich schon Größe 152 nähen:
Es war ein kleiner Kampf, bis ich die Worte „cheeky&cool“ auf den Rücken bügeln durfte. Unser Sohn sieht sich ja absolut nicht als cool an, dabei ist er die coolste Socke die wir kennen. Nur glaubt er uns das nicht. Aber schliesslich sind die Viecher auf dem Shirt cool und so wurde das genehmigt.
Besonders cool finde ich ihn ja, weil er seinen völlig eigenen Geschmack hat und so gar nicht dieser grad modernen Definition von „typisch Junge“ entspricht.
Lieber lernt er Golf als Fußball. Die meisten seiner Freunde sind Mädchen (und die nicht so wilden Jungs). Aber alle in der Klasse mögen ihn und wollen seine Freunde sein. Wettkämpfe findet er blöd und wilde „Jungs“spiele lehnt er total ab.
Grusel-, Räuber- oder Abenteuergeschichten mag er überhaupt nicht, in keiner Variante, sondern lieber lustige Sachen wie Tom & Jerry, Jim Knopf, Urmel oder Pink Panther, aber am meisten mag er magische Welten, in denen Zauberei wirkt, Tiere sprechen können und fliegen völlig normal ist. Fernsehserien wie der „Der kleine Prinz„, „Peter Pan„, „Dragons“ und „Mia&Me“ liebt er und schaut und hört sich die Folgen tausendfach an.
Natürlich will er dann auch die entsprechenden Spielsachen dazu haben. Aber da die Spielwarenindustrie fast zwanghaft seit Jahren nicht mehr in der Lage ist KINDERspielzeug herzustellen und es nur noch MÄDCHEN- oder JUNGENspielzeug gibt, hat er ein gewaltiges Problem.
Es gibt zwar magische Spielwelten, (zu denen er natürlich einen Zugang hat per Mundpropaganda, Werbung oder Lego-Katalog) aber bitteschön getrennt für Jungs und Mädchen. Die für Jungs haben aber immer mit Kampf und Konkurrenz zu tun, sind düster und gruselig, (Gottchen, was sind wir Männer nur für ein taffes Volk. *kotz*) es dominieren dunkle Farben, grimmige Gesichter und das Vokabular scheint aus irgendeinem Krieg zu stammen.
Die magischen Welten für Mädchen sind genau gegensätzlich: süßlich-pink-gitzernd gestaltet, alles ist pastellfarbenes Heititei, die sprechen können, kieksen nur, alle Kleider sind ultrakurz und sexy gestaltet (ja, wir Feen sind schon echt heiße Feger), Klamotten und Frisur sind existenziell wichtig und natürlich wimmelt es nur so von glitzernden Einhörnern.
Ich bin sehr, sehr, SEHR!! dankbar für so winzige Emanzipationszeichen (ich wollte schreiben: Fortschritte. Aber hahaha, da gibt es gar keinen Fortschritt. Im Gegenteil: es geht mit Riesenschritten in die falsche Richtung!!) wie die coole Wikingerin Astrid bei Dragons oder den gutherzigen Prinzen Mo bei Mia&Me, die wahnsinnig provokativ die Geschlechtergrenzen in den Serien überschreiten, aber bitte nicht so arg, damit die armen Kleinen keine Traumatisierung erleben müssen.
Aaaargh, merkt irgendjemand dass ich einen riesig dicken Hals habe? Ich kann es nicht so gut ausdrücken, ich bin ja keine Wortakrobatin, aber es macht mich echt stinkig, dass alles so eingeteilt ist in blau und rosa. Das war doch früher nicht so!!
Jetzt kann mein Sohn sich also keine magische Spielwelt wünschen, in der es um sprechende und fliegende Tiere und ihre harmlosen Abenteuer ohne dominierende Düsternis und Kampfeslust geht, weil es die eben nur in „Mädchen“dekoration gibt oder was???
Ihr Spielerfinder könnt mich echt mal so was von am Arsch lecken.
Und alle „Kreisch!!! Rosa-ist-für-Mädchen-Paranoiker“ dazu!
Ist doch wahr.
Zum Geburtstag gab es natürlich auf Wunsch für Junior ausser dem Tauch-U-Boot und Büchern (und einer Eintracht-Ente, aber das ist eine andere Geschichte *grrr*) fast die komplette Spielwelt „Elves“ von Lego. Zum Glück ist in der Familie niemand, der ernsthaft einen Mist von „Mädchenkram“ erzählen würde. (Keiner will Kloppe von mir *harhar*.) Man muss Lego aber auch zugute halten, dass die Gestaltung der Elfenwelt nicht ganz so kitschigsüßlich ist. Es gibt tatsächlich auch normale Farben wie blau und grün und auch hier den geschlechterübergreifenden männlichen Elf Farran. Muss man ja fast dankbar sein für.)
Alles gut also, Kind glücklich.
Bis nach dem Aufbauen des ganzen Krams im Zimmer heute zufällig so eine andere kleine (fünfjährige!) (männliche!!) Kröte zu Besuch kommt, und das absolut erste was er beim Eintritt in das Zimmer sagt, ist:
Da stehen Spielsachen, die sind für Mädchen.
Wtf, you bloody Foola?
Meine inneren Arme wollten ihn erwürgen, aber natürlich war ich gaaanz ruhig, als ich ihm freundlich lächelnd mitteilte:
Das sind Spielsachen für KINDER. Nicht für Mädchen.
Also, Leute. Passt mal ein bißchen auf, was ihr euren Kindern beibringt.
Rosa ist nicht „für Mädchen“. Es ist eine Farbe!
Auch bei Elfen und Feen gibt es Jungs! (Denn mal ehrlich: wenn es nur Mädchen gäbe, wären die schon längst ausgestorben.) Und wenn die schon dabei sind, wieso sollen Jungs dann nicht damit spielen??
Und spielen kann sowieso jedes Menschenkind mit allem worauf es Lust hat, verdammich!
Amen.
Hmpf.
Der Weltfrieden ist nah
Nicht schön, aber lecker…
… und wieder ein Beitrag aus der losen Reihe „Ein Post aus meiner Küche- will keiner sehen, essen schon gar nicht“.
Nur Mut.
Seit die Klimaanlage eingebaut ist, kann man hier auch an heißen Tagen tatsächlich kochen, ohne die Innentemperatur auf über 40 Grad hochzujagen, feine Sache das.
Irgendwo in den großen Weiten des Internets bin ich auf den Blog „Knusperstübchen“ von Sarah aufmerksam geworden, mein lieber Schieber, mit Hunger sollte man sich dort nicht umschauen, sonst frißt man den Kühlschrank leer, bevor man „lecker“ sagen kann.
Nachdem ich ja schon sensationelle innerfamiliäre Erfolge mit den Schupfnudeln feiern konnte (teilweise. Leider bestanden sie nicht aus Salami und Gouda, daher „zero points“ von Junior.) wollte ich auch mal schauen, wie das so mit Gnocchis klappt. Und zwar nach dem Rezept von Sarah: Bärlauch Gnocchi mit Bärlauch-Kürbiskernpesto. (Der geneigte Leser merkt sofort: Bärlauch??? Im Hochsommer???? Nein, natürlich habe ich einfach Rucola statt Bärlauch genommen. Geht genauso gut.)
Vorneweg: Klappt prima. Das Rezept war einfach, die Gnocchi brauchen genauso lang wie die Schupfnudeln und alles schmeckt superlecker, aber. Aber!
Da waren sie wieder, meine drei Probleme: die linke Hand, die rechte Hand und das bißchen Hirn dazwischen.
Ich bin und bleibe scheinbar ein Grobmotoriker. Zum liebevollen Formen gleichmäßiger kleiner egalwasfürDinger bin ich ganz offensichtlich nicht in der Lage. Nicht EIN einziges dieser kleinen Scheißerchen sah wie ein Gnocchi aus. (Genauso geht es mir mit Muffins, Plätzchen, Pralinen oder sonstwas. Mach ich es selber, sieht es scheiße aus. Immer.)
Seht selbst:
Demnächst lass ich die so. In dem Kissen-Stadium sahen die wenigstens noch gut aus.
Mit der Gabel Muster reingedrückt. In JEDES ein anderes, das muss erstmal einer nachmachen!
Öhm. Fertiggekocht. Ziehen lassen, meine ich natürlich. Nicht kochen!
In der Pfanne, mit gerösteten Kürbiskernen bestreut. Gerettet, was zu retten ist.
Mit grünem Salat auf dem Teller angerichtet war das das reinste Suchbild- wo sind die Gnocchi? Das Bild erspar ich euch. Aber wurscht: es hat drei Vierteln der Familie (siehe oben) ausserordentlich gut geschmeckt (okay, die sind halt auch keine Gourmets *höhö*) und die Pfanne war nachher geputzt.
Fazit: Mit etwas Zeit kriegen auch solche Kochlegasniker wie ich selbstgemachte Gnocchi (und Schupfnudeln) hin. Für professionelle Foodfotografie eignen sie sich allerdings nur bedingt (als „So nicht!“-Bilder), aber sie schmecken sausaulecker, definitiv besser als gekauftes Zeug. Für das Rezept klickt ihr bitte hier und macht die nach. Lohnt sich. (Als nächstes mache ich das Zwiebel-Bacon-Pinwheel.)
Um in das Mantra des Chef-äh, Glatzkochs einzustimmen: Keine E-Nummern, keine chemischen Zusätze und Geschmacksverstärker drin, alles nur vom feinsten: besser gehts nicht.
Apropos Geschmacksverstärker: auf einen unlängst erteilten Rat meines geschätzten Englisch Physik Kochlehrers habe ich mir eine Packung getrockneter Steinpilze zur Herstellung seiner Geheimzutat zugelegt und diese weisungsgemäß atomisiert verarbeitet und in ein eigenes Tupper-Streudöschen verfrachtet. Nämlich: Steinpilze besitzen von Natur aus viel Glutamat (war mir neu), was ja bekanntlich seeehr gut schmeckt (war mir nicht neu) und mit etwas Steinpilzpulver im Essen kann man jede Fertig-Gemüsebrühe getrost vergessen.
So weit der Plan.
Leider habe ich bis jetzt bei jedem. Verdammten. Mal. Kochen. Vergessen. das Zeug mit reinzugeben. Hmpfggrrmbl.
Die Geheimzutat ist einfach noch nicht in meine Batchdatei integriert, würde mein Mann jetzt sagen.
Mistcomputer.