Blick über den Tellerrand

bzw. über den Gartenzaun. Den anderer Leute nämlich.

Eine gute Gelegenheit dafür gibt es bei den jährlichen „Offenen Gärten Oberes Weiltal„.
So schöne Gärten, so unterschiedlich gelegen und ausgestaltet- ein Traum. Besonders für einen Pflanzenhonk wie mich. (Gieß ich heut nicht, gieß ich morgen *hupps* schon wieder eine Pflanze vertrocknet, tss. Wenns ihr so wichtig gewesen wäre, hätte sie die Wurzeln ja mal langmachen können bis zum Wasserhahn…). Umso lieber (und neidischer) gucke ich in andrer Leuts Garten.
Mein Lieblingsgarten war diesmal allerdings weniger der Garten, sondern der Pizzaofen in einem der Teilnehmer-Gärten. Die Pizza, die die GartenOfenbesitzer freundlicherweise allen Besuchern offerierten war unglaublich lecker. Kein Wunder, bei 380 Grad.

Anschliessend, nach zwei Gläsern Rosé und Chansons in einem anderen Garten hätten wir glatt in dieses wunderbare Heubett sinken können:

Aber das Bett stand im Schloß und nachhause war es kürzer.
Was für ein wunderbares, traumhaftes, friedliches, interessantes Wochenende.

Und nein: Die Chansons habe nicht ich gesungen. Da wären mehr als zwei Gläser von Nöten gewesen. Das war die Uschi.

Gruselda

äh,.. Griselda mein ich natürlich.
Ich hatte ja geschworen, keine Griselda mehr zu nähen, niemals nicht und überhaupt nie mehr wieder, aber na gut:

Es sieht ja jeder ein, das man unmöglich zu einem grauen Umhängeüberseekoffer Handtäschlein eine bunte Geldbörse benutzen kann, auch wenn sie noch so schön ist. Außerdem muss sie ja auch mal gewaschen werden und überhaupt ist der Stoff an den Ecken schon so etwas abgestoßen *heul*, die geht am End noch kaputt, wenn ich sie zu häufig benutze!
Na also. Und was soll ich sagen: diesmal war keins meiner Gerätschaften in Gefahr, aus dem Fenster zu fliegen, nein, die Griselda war sogar recht fix fertig. Sehr motivierend, das. Kommt sofort zu Rums.
(Außenstoff: Moskau von Swafing (wieso muss ich jetzt immer Dschingis Khan singen?)
Innenstoffe: graugemischt aus dem Nähhimmel
Volumenvlies: nicht notwendig, weil Moskau das schon mitbringt)

Lediglich die Overlock war vor ein paar Tagen kurzfristig auf dem Weg zur Schrottpresse. Sie nähte äußerst lustige Nähte, die ich weder bei den üblichen Overlocknähten in meinem schlauen Buch fand, noch bei den sonst recht aussagefähigen Fehlerbeschreibungen. Diese seltsame Naht GAB es gar nicht. Sehr mysteriös. Es hat auch recht lange gedauert bis ich, natürlich mit bewundernswerter Geduld und Akribie (waaaaahhh, *schüttel* näh endlich, du verdammtes Sch…vieh *aufdenBodenwerfundrumtrampel*) auf der Fehlersuche nach dem mehrfachen Neueinfädeln, dem Ausbau, der Pflege und Wiedereinbau aller von mir entfernensmöglicher Teile endlich auf den Trichter kam, dann auch mal die Nadeln auszuwechseln. Das erschien mir zwar so sinnvoll, wie bei Heuschnupfen einen voll funktionsfähigen Finger abzuhacken. Aber wer weiß? Könnte ja einen Zusammenhang geben. Voll bescheuert, ehrlich.
Die Nadeln sahen vollkommen normal aus, waren nicht verbogen, abgebrochen oder sonstwas und ja, es waren die richtigen Nadeln.
Nach dem Einsetzen der neuen Nadeln nähte Madame dann plötzlich wieder richtig.
Voodoo. Unglaublich.

Sommer, Sonne, Sonnenschein…

Gibt nix zu meckern:

Aber gar nix.

Freitag hatte ich Aquarien- und Fischbesichtigung (sozusagen die Vor-Fahrt fürs Geburtstagsgeschenk, man muss ja eine Vorauswahl treffen und schauen, was geht und was nicht. Das Kind nämlich will nach den Robofischen letztes Jahr nun ENDLICH echte Haustiere haben. Da er ja aber nicht so gerne etwas anfasst, was man als pfuibäh interpretieren könnte (nassen Hund, haarendes Karnickel, vollgekackten Vogelsand, Katzenklo undsoweiter, nönönö, er kann ja noch nicht mal einen Spüllappen richtig anfassen, den nimmt er immer mit angeekeltem Gesicht höchstens zwischen zwei Finger. Wie soll man da z.B. eine Apfelsaftpfütze von der Größe des Eriesees aufwischen können, frag ich euch?), ich meine, ich muss den Tierbesitzern nix erzählen: Haustiere sind nicht nur süß, die machen auch Dreck. Und Kacka. Is so. Das muss man wollen, da muß man sich als verantwortungsvoller Haustierbesitzer drum kümmern. Er will nicht. (Ich übrigens auch nicht. Mein Schuh ist immer noch nicht sauber *grrrr*.)
Also müssen Fische her, mit allem Pipapo. Die muss man nicht kämmen, die brauchen nicht Gassi gehen, feine Sache, das. Bißchen Fischfutter morgens, alle drei Wochen Wasser wechseln, gut is.
Fische sind sozusagen unser Kompromiß zwischen Haustier, (soziale Verantwortung übernehmen und das ganze Trallala) und einer sauberen Wohnung mit absolut putzfaulen Eltern.
Man darf gespannt sein, noch ist der Auswahlprozeß nicht abgeschlossen, schliesslich müssen wichtige Dinge bedacht werden bei der Fischauswahl: Jeder Fisch muss anders sein, denn man muss sie ja auseinanderhalten können, hilft ungemein beim Namengeben, Kennenlernen und Wiedererkennen. Hallo Paul, ach, nee, Erich, oder doch Gustav?
Ich sollte ihm aber nochmal sagen, dass es Professor Habakuk Tibatongs Sprechlerntropfen in Wirklichkeit nicht gibt, tiefsinnige Gespräche wird es also nicht geben…
Hallo Fisch, was ist die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? Blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb, blubb,blubb, blubb.
Oh, geht ja doch.

Weihnachts-Rums

Nein, kein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, sonder eher ein sehr nachträgliches von mir und Farbenmix an mich, nämlich die Adventskalendertasche „Skippy„, jippy,..äh: jippie!
Farbenmix versteckte im Adventskalender letztes Jahr die Nähanleitung für diese Tasche. Tag für Tag, gewissermaßen Dröpje für Dröpje, bekam man ein Stück Anleitung.
Die Grundidee dahinter ist ja wirklich schön, jeden Tag nur ein paar Minütchen nach Anleitung zuschneiden, nähen, bügeln, whatever, und schlupp: ist an Weihnachten eine tolle Tasche fertig.
Nur leider für mich Großkamel und Anleitungshonk unmöglich durchzuführen, es sei denn, ich nehme mir vier Wochen lang Urlaub und verzichte auf sämtliche Weihnachtsvorbereitungen damit ich mich auf die Tasche konzentrieren kann. Ähem. Ganz schlechte Idee.
Also speicherte ich den Adventskalenderinhalt jeden Morgen im Dezember ab um dann eines fernen Tages die Skippy auch zu nähen. Der Tag war übervorgestern. Und übervorvorgestern. Und übervor… Lassen wir das.
Lasst Blumen Sterne Bilder sprechen:

Falls jemand fragt: Die ist groß. Sehr groß. Sehr sehr groß. GROSS!
Im Nachhinein betrachtet, hätte ich diesen angenähten oberen Streifen von nochmal fünf oder sechs cm einfach weglassen sollen. Und in der Breite hätte ich auch mal lieber fünf cm wegnehmn sollen, dann wär sie perfekt. Und mit perfekt meine ich: PERFEKT.
Bis nachts um zwölf (das ist für mich sehr spät, so wie für euch halb vier morgens vermutlich!) habe ich an der Skippy genäht, so hatte ich sie gerade noch so an einem Tag fertig. Ohne Zuschneiden natürlich. Das Kind bekam mittags ein Croissant zugeworfen (einkaufen hatte ich gerade noch so geschafft an dem Tag), das Abendessen habe ich den Herren drei Minuten nach dem servieren unter dem Messer weggezogen „Beeilt euch, ich will weiternähen!“, vorgelesen gabs auch nix, nada. Heute ich Chef, ihr nix. Hat mir auch fast gar nicht leid getan, so ein egoistisches Ekel zu sein *strahl*.
Aber mal ehrlich: die Tasche ists wert, ne?
Allerdings überkamen mich in der Nacht Alpträume, die Tasche sei zu groß und im Halbschlaf wuchs die Tasche und wuchs, und ich wälzte mich hin und her und ging im Traum alle meine Taschenschnitte durch auf der Suche nach einer besseren Größe und rechnete schon mal aus, was ich an neuem Stoff kaufen müßte und wem ich die Tasche verkaufen könnte und dann wachte ich auf und es machte RUMS, und die Skippy schrumpfte wieder auf ihr normales Maß und nach dem Frühstück räumte ich sie ein und hängte lauter Gebimmsel dran und hängte mir sie um und ging mit ihr zur Arbeit und siehe da: Sie ist meins.
(Den Alptraum habe ich sicher dem Urmel zu verdanken, weil ichs nicht vorgelesen habe. *schäm*)

Die Taschenstoffe sind natürlich der unglaubliche Stepper von Swafing namens Moskau (wtf ist das für ein Name???) der sich wirklich gut vernähen läßt und mit seiner Vlieseinlage einen sehr lästigen Arbeitsschritt erspart (Danke!!), die beiden Kombistoffe mit den Sternen und Punkten habe ich natürlich aus dem Nähhimmel (die Inhaberin, die wirklich sehr freundliche und fröhliche Michi hat natürlich auch einen DaWanda-Shop, den ich jetzt einfach mal anpreise, weil: große Auswahl und günstig. (Nein, keine bezahlte Werbung, die gute Frau weiß nichtmal von meinem Blog)

Blöderweise ist die Tasche immer noch sehr groß. Zu groß für jeden Tag eigentlich.
Ach, was soll der Geiz, ich glaube, ich nähe mir aus denselben Stoffen einfach noch eine. Eine kleinere. Tricky!!
(Aber was zum Teufel nehm ich für einen Schnitt???)
Die Arya von Machwerk ist ja schon schön, (danke Katrin, aber wieso bist du ein No-reply-Blogger???) aber der quere Reißverschluß macht mich gaga, ich schwörs. Und die Alles Dabei ist mit Sicherheit genauso groß. ZU groß. Gnagnagna!!!!

Dankö, Dankö schön

Falls söch jömand wondert öber dö völen Ö´s hör:
Das änzwäschen drätte vorgäläsänä Urmäl-Buch hänterläßt Spurän.
Aber öch moss nor noch öns. Danach gäbtsch nur noch dä Känder von Bollerbö.
Wirste blöd bei.
Danke für die Tips zur Tasche! Das Schnättmoster Schnittmuster ist gefunden und die Stoffe schon ausgeschnibbelt: Die Adventskalendertasche Skippy von Farbenmix. Ich hatte zwei halbe Meter Stoff gekauft, die haben natürlich nicht gereicht dafür, aber so ein bißken was hat man ja noch im Vorrat… zum Glück. Trotzdem muss ich leider morgen nochmal zum Stoffladen *soeinÄrgeraberauch* und noch ein paar Kleinigkeiten einladen. Ich vollkommen Wahnsinnige habe mir zudem auch noch vorgenommen, aus dem Taschenstoff und den Resten des Sternenstoffs eine neue Griselda zu nähen, obwohl ich mir doch versprach, das bleiben zu lassen. Weia.
Aber zur Tasche braucht man ja schliesslich ja auch einen passenden Geldbeutel..:-))
Zu diesen hier allerdings nicht, die sind gut für den kleinen Einkauf und verstehen sich mit allen Geldbeuteln gut:

Diese Omas Lieblinge habe ich letzte (oder vorletzte? *kopfkratz*) Woche genäht. Eine ist schon als Dankeschön-Geschenk reserviert, ich vermute mal das wird die blaue werden. Und die andere ist für den Vorrat.
Zu schade übrigens, dass hier keine Mini-Babys mehr vorhanden sind. Die Spucktücher aus dem Freebook Bäuerchen von Farbenmix sind so flott genäht (und jahaa, liebe Patti: du siehst richtig: das da ist Schrägband, jede Menge davon!) und mit dem leuchtenden Frottee (natürlich gestern im Lieblingsstoffladen gekauft) sind sie auch noch wirklich schön geworden. Viel schöner als so eine häßliche Mullwindel.

Und unglaublich, aber wahr: Ich find die Variante mit dem Schrägband viel einfacher (und sieht ordentlicher aus) als die gedoppelte und gewendete Version ganz links.
Man lernt doch nie aus.

Ich bin im Himmel.

Im Nähhimmel, um genau zu sein.

Heute eröffnete die Freundin einer Freundin (es geht NIX über Beziehungen!!) ENDLICH einen richtig guten Stoffladen in meiner Nähe (10 Kilometer! Da kann ich ja fast hin LAUFEN!)

Stoffe und Zubehör von Farbenmix, Lillestoff und Swafing, demnächst auch von Hilco, ich komm aus der Schnappatmung nicht mehr raus! Für meine Tasche, die ich mir schon seit langem nähen will, habe ich auf Anhieb die passenden Stoffe gefunden, jetzt fehlt mir nur noch ein vernünftiges Schnittmuster, ich will doch lieber was beuteliges haben, wie ein Seesack so ähnlich, nur kleiner, aber gerne auch mit Ösen (wo krieg ich die jetzt noch her?) und natürlich mit Querriemen. Taschen mit Schultergurt kann ich nicht tragen, die rutschen immer runter.

Tschüss, keine Zeit, ich muss jetzt mal schnüren gehen nach einem schönen Schnittmuster.

Freitag = Freutag

Also, an einem Brückentag ist auf der Lahn ja ein Verkehr wie samstagsmittags auf der Zeil.
Macht aber mehr Spaß.

Gut. Ich weiß jetzt, daß Paddel tatsächlich schwimmen können (ich war der irrigen Annahme, das Paddel würde untergehen wenn es mir ins Wasser fällt. Habs ausprobiert- schwamm eins A. *applausapplausapplaus*)
Die Einfahrt in den Schiffstunnel wirkte ein bißchen gruselig:

Aber ich war ja nicht allein. Nur ungefähr noch dreihundert andere Paddelboote und nicht zu vergessen, die Elite der Wasserstraße, die Ruderskulldingsbumsboote. Aufm Fluss eigentlich ganz verträglich, aber wehe, man kuschelt ein bißchen mit ihnen in der Schleuse: *brüll*.  Sehen aber auch verteufelt zerbrechlich aus, die Dingelchen.
Gut, das Wetter hätte einen Tick besser sein können, es war ganz schön frisch auf dem Wasser. Vielleicht sollte ich ein Tretpaddelboot erfinden, dann wäre einem oben- und untenrum warm?
(Hey!! Wehe, mir klaut einer die Idee!)
Die Sonne kam dann aber doch noch raus um den Freutag abzurunden:

Da hätte ich die Stoptaste drücken sollen, ehrlich.
Auf dem Rückweg zum Auto bin ich nämlich volle Lotte in einen Hundehaufen getreten. Und nein, ich bin nicht durch die Hundekackawiese getollt. Ich war auf dem Gehweg. Also auf dem, was der Gehweg gewesen wäre, wenn die in Runkel ihre Straßenbaustelle flotter fertigkriegen würden. Egal, mitten im Weg lag das Ding. Herzlichen Dank an den rücksichtslosen Hundehalter.
(Aus diesem aktuellen Anlaß hierzu eine kleine, durchaus ernstgemeinte Anmerkung:
Wenn ich jemals einen Hundebesitzer dabei erwische, wie er seinen Hund mitten auf den Weg scheißen läßt und das nicht umgehend (pronto!!) wegmacht, den zerreiß ich in der Luft, ich schwöre es!!! Und anschliessend versteigere ich den Hund meistbietend. Aber nur an jemanden, der seinen Hundehalterwesenstest bestanden hat, mit eins plus Sternchen!
Also: Falls der Vollspacken, der seinen Hund heute in Runkel hat mitten auf den Weg scheißen lassen, das hier liest, kann er (oder sie) sich bei mir melden und morgen antanzen um mit seiner Zahnbürste meinen Schuh sauberzumachen. Möglicherweise wäre ich dann versöhnt.)
Wo war ich?
Ach so: Ansonsten wars ein echter, toller Freutag. Ein Urlaubsparadies keine halbe Autostunde von uns entfernt- so schön.
Und dann noch diese Kindheitserinnerung. Unglaublich, dass wir damals aus diesen Kästen mit Begeisterung Kaugummis gezogen haben. Die würde ich heut nicht mal mehr anfassen *blärch*

Spargel mag ich

richtig gerne. Schmeckt lecker und ist gesund, weiß ja jeder, geschenkt.
Aber ich mag auch den anderen Spargel, die hohen Säulen mit den mächtigen Rotorblättern. Kann man zwar nicht essen, liefern aber Strom ohne strahlende, lebensgefährliche Abfallprodukte.
Und ganz ehrlich (und aus aktuellem Anlaß): Es ist mir wirklich und wahrhaftig ein absolutes Rätsel, wie man seine Energie in Bürgerinitiativen gegen Windräder stecken kann.
Mein für mich überzeugendstes Argument für Windkraft ist, wie überall auch, der Faktor Mensch. Wenn beim Bau oder bei der Wartung eines Windrades ein Mensch pennt oder eine Firma aus Kostengründen die Arbeitsbelastung so erhöht, dass der Mensch seine Arbeit nicht mehr ordentlich erledigen kann (ich weiß, das kommt hierzulande ja nie vor, aber könnte ja sein, nech?) dann stürzt im Extremfall ein Windrad um. Rotorbruch, was weiß ich. Dabei könnte es Familie Reh oder Eichhorn erwischen und möglicherweise auch mich, weil ich grad unter dem Windrad spazieren gehe. Shit happens.
Aber wenn im Atomkraftwerk der Faktor Mensch versagt, weil einer pennt oder weil die Firma aus Kostengründen die Arbeitsbelastung so erhöht, dass der Mensch seine Arbeit nicht mehr ordentlich erledigen kann (ich weiß, das kommt hierzulande ja nie vor, aber könnte ja sein, nech?) dann verseucht (und letzten Endes tötet) ein einziges Atomkraftwerk werweißwieviele Menschen. Shit happens?
Jaja, ich weiß, sehr plakativ, meine Rede. Zudem ist mir die Unterschlagung der anderen Energiegewinnungsarten durchaus bewusst, aber mit meinem recht einfach gestrickten Hirn bin ich nicht in der Lage, einen ganzen Artikel mit den Fürs und Widers der einzelnen Thesen zu füllen, und diese auch noch durchzudeklinieren. Bin ja kein Ingenieur, nur Anwohner.
Das ist übrigens der aktuelle Anlaß: Gestern nacht wurde das erste riesige Bauteil für den benachbarten Windpark aus sieben Windrädern geliefert. Mist, das hätte ich mir gerne angeschaut, wie der riesige Truck durchs kurvige Weiltal zirkelt. An einer Fußgängerbrücke gehts um Zentimeter! Ich schweife ab.
Unterwegs hatte sich dekorativ auch die örtliche Bürgerinitiative aufgestellt um mit den Plakaten zu winken und den Truck kurz (allerdings nur fürs Fotoshooting) aufzuhalten. In Ordnung, sollen sie machen. Geschenkt.
Allerdings hat mir ein Zitat dann doch kurz den Atem verschlagen:
„Wir haben gar nichts gegen Windkraft. Aber nicht im Wald, nicht im Naturpark Taunus!“
Ach, SO ist das.
Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andre an.
Die machens sich ja einfach.

Mich interessiert wirklich sehr, wo die Herrschaften ihren Strom beziehen.
Unsrer ist grün. Also jedenfalls grün angemalt. Derselbe wie überall in den Steckdosen, aber wenigstens bezahlen wir mehr, damit wir ihn grün nennen dürfen.
Ich überlege, so ein kleines Windrad aufs Dach… So wie das hier immer weht, könnte sich das doch rechnen?

Wieso ich Windräder mag? Na, weil ich total gerne im Norden Urlaub mache, wo die Windräder völlig normal sind. Krank, aber: Wenn ich Windräder sehe, kriege ich Urlaubsgefühle. Ich sehe eine goldene Zukunft- Urlaub jeden Tag!
Der Kleine konnte noch nicht richtig sprechen, aber „Dug, mama, Jindjädchen! Jindjädchen, da!! konnte er schon mit zwei rufen.
Noch zwei Monate bis zum Urlaub, gnagnagna.

 

Das Wochenende

bestand im Prinzip aus Autofahren (eher Autostehen) und Essen, wenn man die beiden größten Faktoren mal zeitlich zusammenfasst.
Das nächste Mal schwänzen wir Schule und fahren Donnerstags, ich schwörs. Freitags zu fahren ist ja echt krank. Obwohl es rund um Hamburg momentan wohl wurscht ist, wann man fährt. Stau ist immer. Die sollten mal über einen Kiosk auf dem Seitenstreifen nachdenken, dann könnte man sich wenigstens eine Zeitung kaufen. Grrr.
Der Rest des Wochenendes war aber sehr, sehr schön, (abgesehen von dem zu vielen Essen). Sogar am Konfirmationsgottesdienst hatten wir Atheisten nichts auszusetzen. Das will was heißen.
Leider war das Essen zu schnell weg, von den fünf Gängen haben es nur zwei vor meine Linse geschafft und davon war einer das Junior-Essen. Aber was soll ich sagen? Als er die Hälfte der besten Chicken Nuggets, die ICH je gegessen habe (inklusive der selbergemachten *blärch*), aufgefuttert hatte, meinte er: Aber, Mama, ehrlich, die von McDonalds schmecken mir besser.
*Heul*
Die kulinarische Erziehung war offensichtlich ein Voll-Flop. Ich Null.
Also bitte, hier die magere Foto-Ausbeute des superleckeren Konfirmationsmenüs (ist ja schliesslich kein Food-Blog hier!):

Den vorletzten Gang habe ich nicht mehr geschafft. Und den Nachtisch konnte ich nur deshalb fotografieren, weil ich hoffnungslos überfüllt und nicht mehr in der Lage war, zeitnah nach dem Eßbesteck zu greifen. Aber reingekriegt habe ichs doch. Saulecker, all das. *Böörps*

Da ist die kleine Familie mal endlich im feinen Zwirn beisammen und was mache ich? Vergesse ein anständiges Familienfoto zu machen machen zu lassen. Kam leider auch kein andrer auf die Idee, Menno.

Die Schuhe müssen reichen. 🙂
Der einzige Wermutstropfen an dem Tag Wochenende war die Ingwerscheibe in meinem Sekt. (Wahrscheinlich wars auch noch Schampus, ich Bauer erkenn den Unterschied mal wieder nicht, aber egal. Da gehört jedenfalls kein Ingwer rein.) Ingwer gehört in die Erde. Schliesslich wird das Zeug als Wurzel geboren und wo gehören Wurzeln hin? Richtig! Nicht in mein Sektglas!
Ich finde, an dieser kleinen Bilderserie (die Sohnemann verräterischerweise während der Konfirmationskindvaters-Rede machte, daher die etwas körnige Auflösung, Kunst halt) wird meine innere Einstellung zu Ingwer im allgemeinen und in meinem Sektglas im speziellen sehr deutlich:

Ich finde, ich gucke auf dem letzten Bild SEHR unglücklich.
Und statt Hugo heisst das dann auch noch Ingo. Wo ich den einzigen Ingo, den ich mal kannte, noch nicht mal leiden konnte. Blärch.

Was denn noch? Ach, so, das Konfigeschenk:

Ein Leseknochen. Das gute Kind hatte sich ein BUCH gewünscht. Zur Konfirmation! Ts, ts. Andere Kinder wünschen sich eigene Fernseher oder Mofas oder sowas (ich bin glaube ich, nicht mehr uptoDate) und er wünscht sich ein Buch. *Kopfstreichel*
Da passte ein Leseknochen doch ganz gut.
(Ohne die Hilfe von Tanja hätte ich den Schriftzug übrigens nicht so schön hinbekommen, sie hat ihn mir digitalisiert- ein dickes Dankeschön nochmal dafür!! Ich stehe ja stickmaschinenmäßig nach wie vor noch auf Kriegsfuß mit Mehr-als-Ein-Wort-Sätzen, hmpf.)

Ein kurzer Rums

also nicht im Sinne von kurz, sondern von kurz, ist ja klar, oder? Von keine Zeit habe ich nämlich grad sehr viel.

Trotzdem habe ich es geschafft, mir letzte Woche mal wieder eine Shelly zu nähen an der ich fast verzweifelt wäre, weil ich ums Verplatzen keinen passenden Bündchenstoff finden konnte. Tomätsken auf de Oogen… Da lag doch die ganze Zeit der graue Plumarest in der Kiste…
Das erste Mal übrigens einen Rollsaum genäht. Naja. Da mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen, haben ich ihn für in Ordnung erklärt *hust*
Nicht perfekt, aber meins, deshalb (als Nummer 361!!) ab damit zu Rums.

Heute kam das Geld für meinen versteigerten Fuchsbody an und eine halbe Stunde später wanderte mein Päckchen zur Post. Auch von hier aus noch mal vielen Dank an Sarah und viel Freude mit dem Body! Ich hoffe inständig, er gefällt (und er kommt morgen an).
Das Geld habe ich heute abend gleich weitergeleitet auf Natalies Spendenkonto.
(In der Huffington Post war gestern übrigens ein schöner Artikel über die Aktion.)