Jahresrückblickende Weihnachtsgedanken. Edition feierlich.

Der allgegenwärtigen Meckerei über das fast vergangene 2016 einen Kontrapunkt setzend möchte ich hier mal in aller Deutlichkeit sagen: 2016 war ein tolles Jahr!

Ja, gut, global und politisch gesehen war es eher eins der schaurigsten überhaupt in meiner Erinnerung. Man möchte sich garnicht nochmal in Erinnerung rufen, was dieses Jahr alles schief gelaufen ist, aber wenn man es dann doch tut, stellt man fest, dass die Dinge garnicht erst in diesem Jahr schiefgelaufen sind. Wir haben nur den Schlag jetzt erst gehört. (Und werden im September 2017 noch einmal betreten um uns blicken, wenn uns der nächste Schlag trifft.) Genug der Kassandrarufe, am End murkst mich noch einer ab, ich sags ja nur damit ich nachher sagen kann: ich habs ja gesagt.

Aber so privat, das heisst: Familie, Arbeit, Schule, Freunde, das winzigkleine Dorf in dem wir leben- das alles war in diesem Jahr sozusagen ein stetig sprudelnder Quell der Freude. Okay- gelogen. Nicht ganz. Aber mal ehrlich, wie toll muss das Leben sein, wenn das Schlimmste worüber man sich aufregen kann, ein falsch ausgefüllter Mitgliedsantrag oder eine schlecht laufende Schulbusverbindung ist?

Junior hat meinen Vorsatz vom Anfang des Jahres (alle Harry Potter Bände nochmal lesen) leicht abgewandelt umgesetzt und seit Anfang Oktober bis gestern Mittag alle sechs Bände in Hörbuchversion durchgehört. ALLE sechs Bände! Das sind 121 CDs!
(Mit den Filmen hinken wir etwas hinterher, die sind ja in ihrer Darstellung doch etwas gruseliger, abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man erst die Bücher kennen sollte, bevor es an die Filme geht, das sieht Junior zum Glück auch so.)

An der hohen Frequenz der Blogbeiträge *hüstel* merkt man deutlich: Zeit war Mangelware in 2016 und zwar mit steigender Tendenz. Obwohl beide Jobs zusammen eigentlich nicht mehr als 25 Stunden wöchentlich ergeben, bleibt doch insgesamt wenig Zeit für solche Dinge wie Blogschreiben über. Die ständig wechselnden Einsatzorte und Zeiten kosten zusätzlich Zeit und so blieb in diesem Jahr einiges auf der Strecke. Genäht habe ich insgesamt zwar viel, aber recht selten gerumst, ganz zu schweigen von Made4Boys, wo ich auch kaum Gast war dieses Jahr.
Am meisten gelitten unter dem Zeitmangel hat allerdings unser Haushalt. Ich hatte ehrlich keine Ahnung, dass soviele Wollmäuse bei uns wohnen. Ganze Großfamilien haben es sich im Laufe der manchmal Wochen Tage ohne Staubsauger in der Wohnung gemütlich gemacht, kamen gemächlich unter dem Sofa oder den Schränken hervorgekrochen, feierten in den Ecken Straßenpartys und lebten in friedlicher Eintracht mit ihren Geschwistern im Geiste, den Staubwolken und blinden Fensterscheiben.
Falls uns jemand besuchen (und die Wohnung besichtigen) möchte, sollte er es demzufolge also heute tun, denn heute ist der Tag an dem das Bad glänzt, der Boden frei ist und die Sonne (falls vorhanden) es tatsächlich durchs Fenster auch hereinschafft. Sogar Juniors Zimmer ist aufgeräumt und teilweise gesaugt. (Wir hatten lediglich zu bedenken gegeben, dass das Christkind möglicherweise von einem Irrtum ausgeht wenn es ein Zimmer voller unaufgeräumter Spielzeugberge sieht, denn dort kann doch unmöglich jemand wohnen, der NOCH MEHR Spielzeug braucht?)

Leider hat es auch selten zu größeren Kochaktionen gereicht, trotzdem war ich täglicher Gast bei meinen Lieblings-Kochblogs Wesfood und Glatzkoch. Zugegeben, es ist mir schleierhaft wie man neben der ganzen Kocherei und Bloggerei auch noch einfach so vor sich hin leben kann, aber gut. Nicht jeder braucht so viel Schlaf wie ich…

Die Kategorie „Nerv des Monats“ wird hoffentlich demnächst auch wieder etwas belebt. Kaum erfunden dieses Jahr, kam sie auch schon wieder zu kurz. Hier eher weniger aus Zeitgründen denn aus Gründen des Entsetzens darüber, wieviel Dummheit, Borniertheit, Arroganz, ach einfach: Schlechtigkeit es eigentlich auf der Welt geben kann. Jedesmal wenn mir etwas auffiel, über das ich mich mal hätte so richtig aufregen können, wurde ich so entsetzlich müde bei dem Gedanken an die unendlichen Möglichkeiten der menschlichen Durchgedrehtheit, dass       ich       einfach        *gääähn*
Für das nächste Jahr bin ich guter Hoffnung dass ich mich an all das Elend gewöhnen kann, es wird ja vermutlich nicht besser werden, und dann kann ich mir auch wieder einen einzelnen Nerv herauspicken. Pragmatismus ist das Gebot der Stunde.

Richtig stolz bin ich auf meine beiden Buchbesprechungen in diesem Jahr. Erst im März Schlaf gut, Baby und dann im Oktober Das gewünschteste Wunschkind. Wenn wir alle unseren Kindern mit mehr Liebe, Wertschätzung und Respekt begegnen würden, hätte die Gesellschaft ab der nächsten Generation nicht mehr unter emotionalen und sozialen Krüppeln wie Petry, Trump und Konsorten zu leiden.

Das Erziehungs-ABC hat 2016 auch nur zwei weitere Buchstaben bekommen: L und W, auch hier gilt die Maxime des weißen Kaninchens: Keine Zeit, keine Zeit! Auch das wird hoffentlich im nächsten Jahr besser…

Die beiden Tage vor Heiligabend Urlaub zu nehmen, war jedenfalls ein sehr, sehr schlauer Schachzug, denn so entspannt und stressfrei sind wir noch nie zum 24.12 gekommen. Jeden Tag ein bißchen was gemacht (und den Baum selbstverständlich schon letzte Woche geschmückt) und es war noch genügend Zeit zum Couchgammeln und Weihnachtsgeschichte glotzen über. Es geht fast nicht schöner.

Euch allen ein friedliches, glückliches und fröhliches Weihnachtsfest!

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Jetzt geht das weiter hier

Das schönste am Urlaub ist Zeit haben.
Im Gegensatz dazu waren die letzten Wochen etwas arg angefüllt mit vielen vielen Terminen- schöne und weniger schöne, in der Arbeit und der Freizeit.
Da war der Projektcircus La Luna in der Schule,Zirkus3 Zirkus2 Zirkus1

die EM (die mich echt viel Schlaf gekostet hat)
EM
der Festzug im Nachbarort,
Festzug Riedelbach
die wieder sehr gelungene und amüsante Hofoper
Collage Hofoper
das Kümmern um Harry während das eigentliche Frauchen zu den Proben musste
Collage Harry
um nur einige wenige zu nennen.
Da blieb nur wenig Zeit über, und die habe ich vernünftigerweise dafür verwendet, mir fast die komplette Sommergarderobe neu zu nähen. *höhö* Okay, der Kurze (sagte ich kurz? Wir haben grad zwei paar neue Schuhe in 38 (achtunddreissig!!!) für ihn kaufen müssen *schrei*) hat auch ein paar neue Shirts gekriegt. Natürlich nicht geknipst. Aber für mich waren diesmal vier MaKiras, drei Ebbys, drei Eddas und sogar fünf Sannas. (Für die uneingeweihten: Blusen, Shirts, Shirts und Jerseyhosen.) drin. Dumdideldum….
Da war dann nicht mehr viel Zeit bzw Konzentration zum Schreiben.
Collage Hosen
Obwohl es ganz sicher genug Themen gibt.
Der Zustand der Welt im allgemeinen (gab es in 2016 eigentlich schon mal gute Nachrichten?) oder im speziellen (Trump. IS. Der Milchpreis. Ja, sind denn alle bekloppt geworden?).
Immer wenn ich anfange, über eine Sache nachzudenken, mich aufzuregen um das dann in Schriftform zu bringen, denke ich mir, ach, was solls. Lass mal Pokemon jagen gehen.
Und schon ist alles wieder gut.
Traumato, wo versteckst du dich, du Scheißvieh?!

 

Gibts Wichtigeres als Nähen?

Natürlich gibt es das:
Harry Potter Fotor
Ein unfassbar winziges Kerlchen, kann noch nicht mal richtig bellen, aber wickelt die ganze Familie um den Finger. Mühelos.
Das Welpenschulbuch sagt: Den Welpen während der Mahlzeiten ignorieren, auch wenn er noch so süß fiept und spielen will, also alle so: *ignorierignorierverdammtistdersüßignorierignorier* So schnell hatten wir noch nie fertig gegessen…

Ausgerechnet heute, als Harry Potter (ernsthaft. Als er geboren wurde, hatte er eine Zickzackblesse über den Augen, die ist zwar inzwischen ausgefranst, aber der Name ist geblieben.) bei uns (also bei meiner Mutter) einzog, hatte ich Schultütennähkurs, hmpf. Der war aber auch sehr schön, kreativ und kurzweilig. Die Damen haben sehr schöne Schultüten für den werten Nachwuchs gezaubert:
Schultueten Fotor
Wir fassen zusammen: Nähen ist nicht das Wichtigste auf der Welt. Aber ein sehr sehr tolles Hobby. ? Und jetzt wird mit dem Hund gespielt.

Ostern in Bildern

Die „Passion Christi“ nach Johannes von Johann Sebaldrian Bach. (Fotoaufnahmen von der Knabenkantorei Lübeck und des Ensembles Musica Baltica waren leider nicht gestattet.)
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Soll ja keiner behaupten, ich könnte keine Kultur. Pff.
Mit der Story an sich kann ich ja jetzt nicht soooo viel anfangen (ich muss mich vorsichtig ausdrücken…), aber die Umsetzung der Geschichte (die ja nun jeder, der zumindest mal körperlich in einem Religionsunterricht anwesend war, kennen sollte) war schon wirklich sehr beeindruckend.
Ok, bei der letzten Sopranarie dachte ich mir „sing schneller“ (welcher Film?), aber alles andere war klasse. Der einzige Wermutstropfen: Nach dem Schlussakkord wünschten sich die Sänger und Musiker laut Booklet eine „Zeit der Stille“- ok, kann ich verstehen, Jesus am Kreuz, tot und all das Elend, ich bin ja jetzt auch nicht aus Stein, wer will da schon gleich losklatschen, aber dann. Dann wäre ich gerne so ein bißchen eskaliert- so in Form von etwas fürnehmen Händchenaneinanderpatschen, wie sich das halt in einer ehrwürdigen Hansestadt
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so gehört, (ich hätte auch gewisslich nicht „Zugabe“ gebrüllt- daheim warteten schliesslich sehnsüchtig und traurig die alleingelassenen Kinderchen auf ihre aushäusigen Eltern und Großeltern….
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aber nein, dann kam: Nix.
Die Sängerknaben marschierten ab, die Musiker packten ihr Geraffel zusammen und es klatschte: keiner. Schliesslich war ja Jesus grad über den Jordan gehopst. Ich vermute, die olle Schabracke neben meinem Mann hätte einen Mord begangen wenn wir geklatscht hätten. Und nicht nur einen.
Nee, ehrlich, manchmal bin ich doch lieber ein Prolet, der seinen Befindlichkeiten Ausdruck verleihen kann, wie es ihm grad beliebt. Jehova, Jehova! (Welcher Film?)
Das Osterfeuer
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bot zum Glück Anlaß für großzügige Versorgung mit alkoholischen Getränken,
dieses Jahr sogar mit Slühei Flünei Glühwein.
Zum Glück wurden die Eier am nächsten Morgen nicht im Schnee gesucht, sondern
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im vorsichtig knospenden Frühling. Wenn auch etwas verregnet, hmpf.
Bei diesem kaputten Osterei hatten wir vergessen, den Kran dazu zu bestellen. Anfängerfehler…
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Auf die Schiffahrt müssen wir wohl auch noch etwas warten…
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dafür trösteten wir uns am nächsten Tag bei schönstem Wetter mit dem Meer
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und ich mich zusätzlich noch mit der Entdeckung des ersten Spiegels, der mich in meiner GEFÜHLTEN Kleidergröße zeigt:
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Yesss!
Ein Hauch von Mordor schlich sich ein: Barad-Dur im Tag-Gewand. Das lidlose Auge– uhh.
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Am Abend eine Runde Gruppenmassage zur Auflockerung vor der nächsten Runde „Werwolf„. Ein seltsames Spiel, dessen Regeln sich mir noch nicht vollständig erschlossen, aber ich bin ja schliesslich schon über 45 und im Denken etwas ver lang  sahhmt.
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Na gut.

Es hat mich ja heute schon fast ein winziges bißchen genervt, das ständige DingDing von WhatsApp, das Tüdelüt der SMS, das Telefonklingeln und die Türglocke.
Ich war fast versucht diese Türmatte auszulegen:

Ich meine, kann man nicht mal in Ruhe an Neujahr seine leichten Kopfschmerzen pflegen und frieren wie ein Schneider ohne ständig im Selbstmitleid unterbrochen zu werden?

Ich fasse mal kurz zusammen: Gestern 47 WhatsApp mit „Guten Rutsch“ Wünschen. Mitten in der Nacht 26 x „Prost Neujahr!!“, morgens beim Aufwachen 16 „Frohes neues Jahr“ die in der Nacht nicht durchkamen und heute im Laufe des Tages… was soll ich sagen? DingDingtüdelüüütringringtiriliiiundsoweiter…*aaargghh*

Nee, aber ganz ehrlich, ich hab mich über jeden einzelnen Wunsch gefreut und falls irgendjemand sich noch nicht genügend angesprochen fühlte:
SELBSTVERSTÄNDLICH wünsche ich jedem einzelnen von euch ein frohes neues Jahr und mehr:
Nach den Erfahrungen des letzten Jahrs ganz weit oben auf der Wunschliste:
Gesundheit. Keine seltsamen Krankheiten, keine Herzinfarkte, Beinbrüche, seltene Lungenentzündungen, keine Depressionen bitte, nichts was mehr wiegt als eine harmlose Erkältung und alles nicht, was mir sonst noch grad nicht einfällt.
Glück ist das zweitwichtigste, finde ich. Glück, das der entgegenkommende LKW-Fahrer nicht gerade von seinem Handy abgelenkt wird, Glück, dass der Urlaubsflieger nicht von einer verirrten (oder auch nicht verirrten) Rakete getroffen wird, Glück, dass der Selbstmordattentäter es gar nicht erst in unsere Nähe schafft, vielleicht sogar Glück, dass es gar keiner mehr irgendwohin schafft- das wäre schön.
Erfolg wünsche ich uns auch. Erfolg bei dem was uns wichtig ist, wofür wir uns überwinden und vielleicht auch ein bißchen was tun müssen. Beruflicher Erfolg, privater Erfolg, sportlicher Erfolg, was auch immer. (In meinem Fall wäre das der Erfolg, endlich den Kampf gegen die Trägheit zu gewinnen, von Sport kann man da nicht wirklich reden, eher von „langsam in Bewegung setzen“. Drei-viermal die Woche Gymnastikübungen für die Schultern wäre ein echt guter Erfolg.)
Nicht zuletzt Unbeschwertheit, Sorgenfreiheit, Fröhlichkeit und Entspannung.
Das wäre alles.
Na gut, ich sags mit einer Ladung Glückskeksen:
GlueckskekseCollage

Allen ein
frohes,
glückliches,
erfolgreiches,
unbeschwertes,
sorgenfreies
und entspanntes
2016!

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Namen sind Schall und Rauch. Nicht.

Ein Name gibt einem Wesen, sogar Dingen, eine Bedeutung. Mit einem Namen bleiben wir in Erinnerung, werden nicht vergessen. Ob es nun ein Auto, ein Kuscheltier, der Computer oder das Haustier ist. Sogar Gesetze bekommen Namen, Gebäude oder Herbststürme.
Ein Name verleiht eine Bedeutung.

Deshalb sollte man sie nicht beim Namen nennen. Ein Name wäre zuviel Vermenschlichung. Sie haben sich mit ihren Taten aus dem Kreis der fühlenden Wesen selbst herausgeschossen, es steht ihnen nicht zu, einen Namen zu haben der im kollektiven Gedächtnis bleibt.
Sie sollen der ewigen Vergessenheit anheimfallen.

Piep

Piep, ich bin noch da. Wir sind noch da, also fast alle, die hier sein sollen, sind auch noch da.
Eine hat den miesen Herbst eröffnet, indem sie einfach tot umgefallen ist, bumm. Die Mutter meiner Freundin, hey- das geht doch nicht! Es können doch nicht MÜTTER einfach so sterben, wo kommen wir denn da hin? Das bringt ja alles durcheinander.
Und vor allem geht das verdammt nah. Das ist doch noch viel zu früh!
Dann kriegen zwei junge Väter aus dem Freundeskreis eine völlig abgefahrene Krankheit bzw einen Herzinfarkt und liegen auf Leben oder Tod, man kommt aus dem Trösten und Aufbauen und Zittern gar nicht mehr heraus und fragt sich ständig: Dafuq? Zu weiteren Fragen kommt man gar nicht, weil sich die Neuigkeiten ständig gegenseitig überholen.
Zum Glück sind beide jetzt zumindest übern Berg (wenn auch noch lange nicht wieder fit) so dass auch wir als nicht unmittelbar Betroffene mal aufhören können mit dem Luftanhalten und einfach weiteratmen.
Im Licht solcher Ereignisse stelle ich fest, ich fokussiere mich zunehmend auf die eigene kleine Familie. Sind alle sicher und umsorgt? Was sind die wirklich wichtigen Dinge und wo verplempern wir nur unsere Energie und unsere wertvolle Lebenszeit? Muss man das verdammte Einmaleins wirklich auswendig lernen oder soll man lieber eine Laterne basteln?
Ich würde mich ja gerne mal wieder um den Blog und die Weltgeschichte kümmern, aber da fehlt mir grad so ein bisschen die Kapazität zu. Bis die wieder aufgeladen ist, müßt ihr mit einem klugen Spruch auskommen.
Ich bin ja nicht so der SchöneKalenderSprüchetyp, sondern eher für die sachorientierte Variante, also:
Liebe Familie

Veröffentlicht unter Leben

#bloggerfuerfluechtlinge

Eigentlich ist das ja ein Zeichen, wenn man wochenlang was zu einem bestimmten Thema schreiben will und die Worte nicht zusammenkriegt. Am besten läßt man es dann ganz bleiben. Will ich aber auch irgendwie nicht. Alsdann.

Unter Fremden fühle ich mich sau-unwohl und zwar gleichgültig, ob sie aus dem Nachbarkaff, Frankreich, Syrien oder sonstwoher kommen.
Mir haben schon als Kind alle Menschen, die komische Sachen aßen, bei denen es fremdartig roch und die auch noch in fremden Zungen palaverten (Also auch die aus dem Nachbarkaff. Oder aus Soxn. *muuhahaha* Kleiner Scherz am Rande) Angst eingejagt, und zwar ganz ohne Rassisten in meinem Umfeld. Da hatte ich ganz alleine völlig unbegründeten Schiß vor- vermutlich hatte ich zuviel Phantasie, keine Ahnung.
(Dass meine italienische Freundin und die jugoslawischen Nachbarn und die Türken drei Straßen weiter auch „Ausländer“ waren, ist mir dabei nicht mal wirklich klargeworden. Die wohnten doch im gleichen Kaff wie ich, wie können die da Ausländer sein?)
Wer hier länger liest, weiß, dass ich auch heute noch nicht freiwillig Urlaub in fremden Ländern mache- es sei denn, ich gewinne die Tickets und besuche meine Freundin, dann darf es auch mal Singapur sein. Aber ich käme niemals auf die Idee, einfach so in ein fremdes Land zu fahren, um Land und am Ende auch noch Leute kennenzulernen. Waahhh! Egal ob Frankreich oder Indonesien. Alleine bei dem Gedanken daran krieg ich schon Schweißausbrüche. Fremde Kulturen? Ja bitte! Aber doch nur im Fernsehen!!
Um mich wohlzufühlen, brauche ich es bekannt und geordnet und alles Fremde bitte nur in kleinen Dosen. Sorry, isso. Kannste blöd finden, ändert aber nix.
(Wenn ich so nachdenke, bin ich vermutlich der fleischgewordene „Bauer, der nix frißt, was er net kennt“.)
Und obwohl ich nun schon seit Jahren auch beruflich sehr häufig mit Menschen aus den verschiedensten Herkunftsländern (die oft sehr wenig Deutsch können) zu tun habe, ist das Verständigen ohne ausreichende (manchmal sogar noch weniger) Sprachkenntnisse, der Umgang mit den fremden Gepflogenheiten, alleine schon das Essen von exotischen Gerichten nicht meine originäre soziale Kernkompetenz und bringt mich ziemlich ins Schwitzen. (Hat schon mal jemand einer pakistanischen Alleinerziehenden mit minimalen Deutschkenntnissen den ALG II Antrag erklärt? Eben.)
Trotzdem bin ich nicht so sehr besorgt wegen der Welle von Flüchtlingen, die da auf uns zurollt. Ja, natürlich ist das eine Herausforderung. Da sind auf jeden Fall einige Vollpfosten dabei- Arschlöcher gibt es überall. Aber auch die ganz normalen Menschen ohne Arschlochfaktor kommen mit ihrer jeweiligen Sozialisation und die unterscheidet sich ja teilweise wesentlich von unserer. Besonders die Menschen aus den sehr armen, bildungsfernen Ländern oder Krisengebieten werden Schwierigkeiten haben mit der Integration. (Ich glaube übrigens nicht, dass es per se „der Islam“ ist, der die Integration erschwert. Das ist völliger Blödsinn. Erst mit der Abwesenheit von Bildung wird aus jeder Religion ein Problem. Das ist beim Christentum nicht anders, siehe: Kreationismus. Oder, ganz aktuell und unfassbar: hier.)

Es wäre natürlich vollkommen naiv, so zu tun als würde das alles problemlos laufen können. Um den Problemen entgegenzuwirken die sich aus der gegensätzlichen Kultur, Sozialisation, nenneswieduwillst ergeben ist Aufklärung notwendig. Aufklärung, Bildung, Information. Für beide Seiten. Aber bitte sachlich, höflich und nicht herablassend.
Ich kann die Motive des Hardheimer Bürgermeister sehr gut nachvollziehen, der Benimmregeln für die im Ort untergebrachten Flüchtlinge verfasste, leider in einer ganz und gar nicht akzeptablen abwertenden Grundhaltung. Wer aber darüber nachdenkt, was 1000 Flüchtlinge bei 4600 Einwohnern ohne angemessene Infrastruktur (und ich meine: angemessen!) für die Einwohner (und die Flüchtlinge, aber das steht auf einem anderen Blatt) bedeuten können, hat vielleicht ein wenig Verständnis für die polemische Umsetzung. Hilfreicher wäre für die Menschen in Hardheim (und ganz Deutschland) aber vermutlich eher diese Informationsbroschüre: der Refugeeguide. Die wichtigsten Informationen darüber wie das Leben in Deutschland funktioniert, welche kulturellen Regeln und Codes im Zusammenleben gelten, eingeteilt in verschiedene Kapitel wie „Öffentliches Leben“, „Gleichberechtigung“, „Essen, Trinken und Rauchen“ usw. Und das alles in einer sachlichen, wertschätzenden Sprache abgefasst- fantastisch. Für meine Begriffe dürfte der Guide auch durchaus noch erweitert werden um so viele Themen, aber es ist schon mal ein sehr sehr guter Anfang. (Ich fand es sehr interessant, wie wir Deutschen eigentlich so sind. Manches war mir auch neu *hust*. Kann man diese Broschüren bitte auch bei der nächsten Pegidademo als Zwangslektüre verteilen? So ein paar Dinge könnte man den Vögeln da auch mal wieder in Erinnerung rufen…)
Überhaupt: die Wertschätzung ist meiner Meinung nach doch das Wichtigste. Das „die Flüchtlinge“ anders aussehen, anders sprechen, sich anders kleiden und/oder eine andere Religion haben als ich selbst, wertet sie doch nicht automatisch ab. Man muss doch jedem Menschen erstmal mit Höflichkeit und Respekt und einer positiven Grundeinstellung begegnen- bringen wir unsern Kindern schliesslich auch bei. Die meisten Deutschen tun das ja gerade auch. Respekt und Wertschätzung für andere Menschen zu zeigen, bedeutet doch nicht, dass man sich selber klein macht und abwertet. Und der ganz überwiegende Teil der Menschheit reagiert auf Respekt und Wertschätzung mit? Respekt und Wertschätzung. Isso. (Pegida und IS ausgenommen, die gehören nicht zur Menschheit. Nicht zu meiner jedenfalls. )
Und by the way: das ist kein pädagogisches Multikultigesabbel. Ich kann einem Menschen durchaus mit Respekt und Wertschätzung begegnen und trotzdem unsere Regeln und Gesetze benennen und zwar völlig unabhängig von der Hautfarbe oder der Herkunft. Wieso denn auch nicht? Das Leben ist kein Ponyhof und man kann doch klar und offen sagen, das dieses oder jenes nicht erwünscht oder nicht erlaubt ist. Das gibt doch auch Sicherheit. Deswegen muss ich das doch um Himmelswillen nicht so formulieren als hielte ich alle Flüchtlinge von vorneherein für Verbrecher.
Das es ausgerechnet unsere Politiker, allen voran Herr Seehofer und Herr de Maiziere nicht schaffen, in dieser Frage ein Vorbild zu sein, finde ich einfach nur: PFUI!
Die obersten Krisenmanager versagen in dieser Situation für meine Begriffe vollkommen und machen sie so erst zu einer Gefahr für mein Deutschland, weil sie die ganzen Dummbrote vom rechten Rand geradezu ermuntern mit ihren Polemisierungen. In einem sehr guten Artikel (ich weiß leider ums Verplatzen nicht mehr, von wem) habe ich vor einiger Zeit gelesen: wenn sogar die Politik offen einen Schritt nach rechts macht, macht ein großer Teil der Gesellschaft auch den Schritt mit, weil: „man wird ja noch sagen dürfen, sagen die da oben ja auch“. Ein Ergebnis sind zum Beispiel die Pegida-Demonstrationen, wo Leute ganz ungeniert und ungestraft ihren antidemokratischen Dreck verbreiten. Und diejenigen, die sowieso schon ganz am rechten Rand stehen, gehen den einen Schritt halt auch mit: von der undemokratischen, populistischen Hetze und Stimmungsmache hin zur gewalttätigen „Gegenwehr“, weil: die da oben haben ja schliesslich auch gesagt, dass das nicht in Ordnung ist, also fühlen sie sich legitimisiert und geradezu beauftragt zu Angriffen auf Flüchtlinge und Flüchtlingsheime.
DAS macht mir Angst. Das von „da oben“ kein eindeutiges, klares Signal kommt, nur Herumgeeiere und Geschwafel.
Statt mal dafür zu sorgen, dass es für alle Flüchtlinge Informationsbroschüren gibt wie den oben erwähnten Refugeeguide. (Erweitert bitte um eine muttersprachliche Anleitung zum Ausfüllen der diversen Anträge, dann muss ich das nicht immer machen. Ich hasse Anträge ausfüllen!) Wofür haben wir denn ein Bundesamt für Migration? Das ist Arbeit, die hätte längst erledigt sein müssen!
Genügend Helfer und Personal für Sprach- und Integrationskurse einstellen, Unterkünfte ausbauen, Wohnungen anmieten undsoweiter. Die notwendigen Gesetze ändern, damit die Leute schnellstens in Lohn und Brot kommen und nicht in den Unterkünften abhängen müssen- Das ist doch alles nicht unmöglich.
Und erzähl mir keiner, das wäre nicht finanzierbar. In die Hölle kommt ihr für eure Lügen! Arme, notleidende Banken retten geht. Abstürzende Drohnen, heißlaufende Gewehre, Flughafenruinen, Bahnhofskatastrophen finanzieren geht auch locker aus der Hüfte. Abermillionen raushauen für die „Sicherheit“ von ein paar Hanseln beim G7, 8 oder sonstwieviel Treffen, die ruhig einfach auch mal eine verdammte Telefonkonferenz für einen Bruchteil des Geldes hätten machen können, das geht natürlich auch.
Aber Menschen anständig unterbringen geht nicht?
Was für eine Schande.

Wer etwas spenden möchte, ist hier bei Blogger für Flüchtlinge bestens aufgehoben. Hier werden auch verschiedene Projekte vorgestellt, zu denen man beitragen kann. (Die nächste freie Stunde Zeit werde ich zum Beispiel mal nutzen um mir den Blog „DaF für Flüchtlinge“ anzuschauen. Klingt interessant.)
Es gibt so viele tolle Ideen und Projekte, zu denen man was beisteuern kann, egal wohin man schaut. Am besten in die Lokalzeitung, da gibt es sicher was in der Umgebung.

„Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das!“
Bob der Baumeister.
(In jedem von uns sollte ein bißchen mehr Bob stecken.)

Eröffnung Hexengarten

Das war ich noch schuldig: mein Lieblingsvorbildgarten, der „Hexen- und Heilergarten im Weiltal“ wurde offiziell eröffnet.
Offiziell?? Ach, der WAR noch gar nicht eröffnet? *schluck* (Ich hatte hier schon mal berichtet und jetzt ist er NOCH schöner geworden!)
Wie auch immer, jetzt darf man offiziell diesen wunderbaren Garten und die vielen liebevollen Details entdecken und genießen:
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Ich bin immer wieder erstaunt über die unglaubliche Kreativität mit der hier alle möglichen Elemente verbaut sind. Der alte hölzerne Matratzenrahmen mit verrosteten Sprungfedern ist der Hammer, ich möchte nicht wissen, wieviele von denen in unserer Familie schon weggeschmissen wurden. Und das Wagenrad erst, und die Holzbohlen und Pfosten! *kreisch*:
Hexengarten 4 Collage
Hexengarten 2 Collage
Der Schiefer auf den Wegen ist übrigens die alte Dacheindeckung der Laurentiuskirche in Usingen. Sozusagen heiliger Schiefer als Bodenbelag im Hexengarten- ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Hexengarten 3 Collage
„Hebt man den Blick, so sieht man keine Grenzen“

Ich gebe mir Mühe:
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Sommerschnipsel

Endlich Sommer! Nee, hier wird nicht übers Wetter gemeckert, ha! Wo kämen wir denn da hin? Das stört uns doch nicht im geringsten, pff.Toffeenosed Fotor
Zwei Geburtstagsgeschenke- bereits verschenkt.

Gut, so ein kleines bißchen sticht einen ob der Hitze dann doch der Hafer und man macht sich zum Affen. Papagei. Wasauchimmer.
Vogel Fotor
(Das Kostüm ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Jede verdammte Feder wurde einzeln angenäht! Verrückt. Sooo heiß war es dann doch nicht…)

Sommer, Sonne, Sonnenschein- da darf der Grill natürlich nicht fehlen. Zum Glück muß ich den hier nicht selbst anwerfen sondern werde immer sehr liebevoll begrillt. Sogar meine Zucchini und Gemüsepäckchen kriege ich fachmännisch zubereitet. Da war es lange Zeit für ein kleines Dankeschöön:
Grillgranate Collage
Passend zum Saisonstart gab es von Luzia Pimpinella die Plotterdatei Grillgranaten, eine echte Granate. Endlich mal Plotterdateien für Männer! Also zumindest für die grillenden Männer…
Und zum fünfzigsten Geburtstag wurde an einen wirklich leidenschaftlichen Griller und Sprüche-Tshirt-Träger ein „Beef Chief“ Shirt verschenkt, dekoriert mit Barbecue-Geschenkanhängern (Dateien aus dem Silhouette-Store). Das (gekaufte) Shirt hatte ich recht schnell fertig, aber für die Anhänger habe ich drei Stunden gebraucht… bekloppt.
Beef Chief Collage

Auf einem sehr sehr heißen Flohmarkt habe ich endlich einen sehr sehr großen Koffer gefunden, juhu! Jetzt fehlt nur noch die sehr sehr große Wohnung um sie um den Koffer herum zu dekorieren:
Koffer Collage

Und einen sehr sehr dicken Hals habe ich gekriegt, als ich an einem ebenfalls sehr heißen Tag zu meinem Auto kam:
Autoscheibe Collage
VIER Wochen nach dem Austausch der letzten Scheibe (die wegen eines winzigen Steinschlags im Sichtbereich vor der HU ausgetauscht werden musste, sonst nix TÜV) muss ich schon wieder die Scheibe tauschen lassen. Und nicht die geringste Ahnung, woher dieser verdammte Riß kommt!
Natürlich möchte die Versicherung gerne wissen wiesoweshalbwarum. Na bravo. Ich kann mir schon denken, wo das hinführt.

Zum Schluß die Wiederherstellung der Familienehre.
Ich gebe stolz bekannt, dass unser Sohn im ersten Anlauf das geschafft hat, was seine beiden Eltern in ihrer gesamten Schullaufbahn nicht ein einziges Mal auf die Reihe gekriegt haben.
Siegerurkunde Fotor
Für ihn war das gar nicht so ein großes Ding (kein Wunder, er hat ja auch kein Trauma und tolle Sportlehrer. Hmpf.), ich glaube, er war sogar etwas irritiert, weil wir beide uns sooo sehr über die Siegerurkunde gefreut haben.
Gut, das mit dem goldenen Rahmen und Freibier für alle und Feuerwerk hätten wir bleiben lassen können. War vielleicht in bißchen übertrieben.
Aber Mensch, ist doch wahr. Kann man sich dochma freuen!

Dieser Blogpost wurde übrigens erstellt unter freundlicher Mitwirkung einer (nicht gesponserten! *leider*) Klimaanlage, vor zwei Wochen eingebaut vom ortsansässigen Kälte-und Klimatechniker. (Ich wußte garnicht, dass die ne Homepage haben. Äh- sie haben auch keine. *gacker* Wird noch.)
Herrlich. Seitdem brauch ich nicht mehr übers Wetter meckern. Ich mach einfach die Klima an und setz mich drunter.